Der Rest ist schnell erzählt: nach dem Frühstück beladen wir den Wagen. Der Abschied fällt uns nicht so schwer, so wohlgefühlt haben wir uns im Hotel La Vigne nicht. Die enge ‘Familienanbindung’ ist nicht unser Ding, wenn ich dann den Zimmerpreis in dieser Provinz z.B. mit Bayreuth vergleiche, stimmt das Verhältnis nicht.
Um 9:00 Uhr fahren wir los, bis Würzburg geht es über Landstraßen, dann fahren wir auf die A3 durch bis Mülheim. Größtenteils haben wir freie Fahrt, erst ab dem Siebengebirge in NRW bremsen marode Brücken und Baustellen uns aus. Nach knapp 5 Stunden sind wir zu Hause.
Morgen wird (leider) der Wagen in Essen abgegeben, dann heißt es warten auf den nächsten Urlaub: Thailand ?
Das Zimmer ist ganz nett, allerdings müssen wir wegen der Hitze die ganze Nacht alle Fenster und Balkontüren offen lassen, was sich durch Krach von der Bahnstrecke und mit Mückenstichen rächt.
Die Vermieterin ist ganz nett, allerdings trifft sie für unseren Geschmack nicht immer ganz den Ton. Na ja, vielleicht ist es die Hitze.
Wir erkunden den Ort, machen eine Wanderung zum Brombachsee mit Schiffsrundfahrt, wandern in Thannhausen den Kirchen-/Kapellenweg und fahren mit dem Auto zu einigen Orten in der Umgebung.
Lauschiges Plätzchen am SeeSchifffahrt BrombachseeUnterwegs
Essen gehen wir an allen Abenden im Biergarten Zum Storchennest, da gibt es gute Kost zu reellen Preisen. Von den extrem langen Wartezeiten, die unsere Vermieterin für das Essen prophezeit hat, merken wir nichts.
Letztendlich ist die Luft raus, wir können uns auch nicht mehr für Kirchen oder Altstädte begeistern und freuen uns auf zu Hause.
Heute geht es zurück nach Deutschland. Ganz traurig sind wir darüber nicht, die Standards in Tschechien sind nun mal anderes als bei uns. Das soll jetzt keine Kritik sein, aber nach 2 Wochen Essen und Wohnen in Bayern sind wir schon etwas verwöhnt. Wobei man auch sagen muss, dass das Preisniveau in Tschechien bedeutend niedriger ist.
Wir fahren also Richtung Arzberg und machen an der Grenze einen Stopp zum zollfreien Einkauf. Da wir direkt daran vorbei fahren, schauen wir auch kurz bei den Werksverkäufen der verschiedenen Porzellanhersteller rein, wir haben ja noch Platz im Auto.
Es gibt nur eine Auflaufform, also geht die Fahrt weiter. Gegen 14:00 Uhr kommen wir am Hotel La Vigne in Gunzenhausen an und beziehen unser Zimmer mit Balkon. Anschließend schauen wir uns den Ort an und laufen zum Altmühlsee.
Glockenspiel in GunzenhausenStörche in Gunzenhausen
Abendessen gibt es im Biergarten Zum Storchennest, anschließend treffen wir im Hotel noch einige Moppedfahrer, mit denen wir uns nett unterhalten. Zirndorfer Landbier zum Essen
Heute wollen wir die Umgebung von Marienbad erkunden. Wir fahren zuerst nach Kladska, einer kleinen Siedlung, entstanden aus einem Jagdschloss des frühen 19. Jahrhunderts. Hier führt ein Naturlehrpfad durch Wald und um einen See herum, genau das Richtige, um unsere tägliche Schrittanzahl zu erreichen.
Karl am See bei KladskaDas Jagdschlösschen
Nach diesem wunderbaren Spaziergang fahren wir auf kleinen Straßen nach Tepla, hier gibt es ein Kloster aus dem 12. Jahrhundert mit der zweitgrößten Bibliothek von Tschechien. Die größte in einem Kloster bei Prag hatten wir schon vor einigen Jahren besichtigt.
Wir buchen also eine Führung und besichtigen das Kloster mit besagter Bibliothek und Kirche. Leider ist fotografieren nicht erlaubt, so dass wir nur 1-2 Bilder aus der Kirche haben.
Kirche 1Kirche 2
Nachmittags setzen wir uns in ein Café direkt an der Waldquelle und genießen das erträgliche Klima im Wald. Heute war es tagsüber 33 Grad heiß und das ist für die Stadt doch zu viel.
Wir gehen daher erst später zum Essen, nachdem es auf erträgliche 25 Grad abgekühlt hat ?, wir kehren wieder in das Lokal des ersten Abends ein und es ist wieder sehr gut.
Nach einem einfachen, aber ausreichenden Frühstück, verlassen wir Marienbad in Richtung Karlsbad. Auf Wunsch eines einzelnen Mitreisenden müssen wir den Ort unbedingt besuchen.
So schön die Anfahrt durch kilometerweite Waldgebiete ist, so wenig gefällt uns der Ort und der Kurpark. Mag sein, dass wir durch das olle, enge Parkhaus schon genervt sind, aber wir können dem Ort nichts abgewinnen.
Karl selber ist auch nicht begeistert, er findet, das Beste wäre ein Bierbad mit den Mädels.
Bierbäder
Als wir ihm erklären, dass das Bier ‘lebendig’ ist und sein Reis im Hintern aufquellen könnte, nimmt er lieber Abstand.
Lebendiges Bier, keine tote Plörre
Zurück in Marienbad machen wir kurz Siesta, die Temperaturen von über 30 Grad sind schon anstrengend. Danach lustwandeln wir durch den Kurpark und arbeiten gehen dem Flüssigkeitsverlust an. So eine Trinkkur nach eigenen Geschmack. Das Essen abends ist im Churchill Pub leider nicht so gut, müssen wir Morgen wieder in eine Kneipe etwas außerhalb gehen.
Wir futtern uns morgens noch einmal durch das sehr gute Frühstücksbüffet, dann verlassen wir das Hotel und packen unseren Wagen, der uns immer noch sehr gut gefällt.
Erstes Ziel ist heute die Eremitage, errichtet Anfang des 18. Jahrhunderts für Wilhelmine von Preußen, Tocher des Soldatenkönigs Friedrich Wilhem I.
EremitageFestspielhaus in der Ferne
Besonders auffällig sind die mit Halb-Edelsteinen verkleideten Gebäude und die Wasserspiele. Sie wollte scheinbar Sanssouci in Bayreuth nachbauen. Auch damals konnte man scheinbar mit dem nötigen Kleingeld gut leben.
Wasserspiele im Park BayreuthNahaufnahme Eremitage
Nach ausführlicher Besichtigung und kurzer Führungen eines heimischen Ehepaars machen wir uns auf den Weg nach Marienbad. Nach Einkauf und kurzer Rast sind wir um kurz vor 14:00 Uhr in der Villa Gloria, wo wir für 3 Tage Quartier beziehen. Schon um 14:40 Uhr sind wir auf dem Weg in den Ort, schließlich spielt um 15:00 Uhr der ‘klingende Brunnen’. Den schauen wir uns samt Kurpark an, nach längerer Stadtbesichtigung gehen wir direkt zum Abendessen. Die Preise sind hier nochmals günstiger als im Frankenland: ein halber Liter Pilsener Urquell ist ab 1,60€ zu haben, ein Essen für zwei Personen mit begleitenden Getränken kostet ca. 28,–€ inclusive Nachtisch.
Frühstück gibt es im Hotel von 6:30 bis 11:00 Uhr. Das Angebot ist ziemlich umfangreich, wir genießen in Ruhe und lesen dabei die elektronische Tageszeitung.
Um 10:30 Uhr beginnen wir die Tour durch die Stadt auf dem Wagner-Walk, zum Glück ist es heute nicht so heiß, sondern angenehme 22 Grad.
Vom Grab an der Villa Wahnfried bis zum Friedhof, wo Wagners Kinder beerdigt sind, laufen wir die Stationen des Komponisten ab.
Haus WahnfriedWagner (blau) mit Karl
Damit wir kein kulturelles Übergewicht bekommen, kehren wir zwischendurch bei der Maisels Brauerei ein, um etwas gegen den Flüssigkeitsverlust zu unternehmen.
Brauerei Maisel
Danach besichtigen wir die verschiedenen Kirchen der Stadt, abends geht es dann nochmal zum Essen im Oskars am Markt.
Wir frühstücken in einer Bäckerei und brechen gegen 9:45 Uhr auf Richtung Bayreuth. Heute fahren wir 2 Abschnitte der Burgenstraße, da wir schon in Bamberg waren und die Stadt deshalb ‘links liegen’ lassen.
Nach einer Woche mit Burgen, Schlössern und Kirchen ist unser Bedarf doch ziemlich gedeckt, deshalb heute was ganz anderes: shoppen im Factory Outlet Herzogenaurach!
Danach geht es weiter zur Veste in Coburg, einer bedeutenden Festungsanlage, in der heute verschiedene Museen und Ausstellungen untergebracht sind.
Veste CoburgVeste Coburg
Nächster Stop Bayreuth, hier beziehen wir ein schönes Zimmer im Hotel H4 Residenzschloss, fußläufig zur Innenstadt.
Wir holen noch Stadtpläne & Co. bei der Touriinfo, Morgen wollen wir den Wagner-Walk machen. Doch für heute reicht es, Abendessen gibt es am Markt in der Brauerei Oskar.
Hiesiges BierSchäufele mit Kruste (nicht im Bild: Krautsalat)
Im Hotel verlangt man 18,–€ pro Person für das Frühstück. Für das Geld gehen wir lieber Abends essen mit Getränken, deshalb gehen wir zum Frühstücken in die Altstadt zur Back Factory.
Frisch gestärkt machen wir uns dann weiter an die Besichtigung der Altstadt, auf dem Markt findet ein großer Fronleichnams Gottesdienst statt.
Tägliches Kerzenritual für gutes Wetter und ReiseSicherheit im Zeichen der BurgKirche Sankt Sebald
Das Besichtigungsprogramm beenden wir auf der Straße der Menschenrechte. Hier gibt es für jeden Artikel der UN-Charta eine Säule in deutsch und einer Fremdsprache.
Straße der Menschenrechte
Nachmittags fahren wir zu einem Biergarten an der Pregnitz und verbringen da 90 Minuten mit alkoholfreiem Weizen, Nürnbergern und unseren Büchern.
Das eingesparte Frühstücksgeld tragen wir wieder in die älteste Bratwurstküche, die ist nur 10 Minuten vom Hotel entfernt und bietet Tische im Freien. Bei 30 Grad um 19:00 Uhr nicht zu verachten.
Nach dem sehr guten Frühstück fahren wir gegen 9:30 Uhr los. Heute geht es bis Nürnberg, das sind für die Burgenstraße schon einige Kilometer und es gibt unterwegs einiges zu entdecken.
Da wir Ansbach und Colmberg bereits auf unserer Wanderung besucht haben, fangen wir in Wolframs-Eschenbach an. Nie gehört? Wir auch nicht, ist nach einem Dichter und Minnesänger, nämlich Wolfram von Eschenbach, benannt und hat eine komplett erhaltene Stadtbefestigung. Und, wie wir vor Ort sehen durften, ein Storchenpaar. Unser erstes in Deutschland.
Kirchturm des Liebfrauenmünsters Wolframs-EschenbachStorch mit Jungtieren
Weiter geht es nach Abenberg, hier besichtigen wir die Kirche, das schöne Schloss schauen wir uns aus der Ferne an, so langsam macht sich eine gewisse Schlossmüdigkeit breit.
Für den Feiertag geschmückte Kirche in Abenberg
In Stein sehen wir uns dann noch schnell das Schloss Faber-Castell an und sorgen im Werksverkauf dafür, dass die Herrschaft nicht verarmt.
Skulptur im Schlosspark
Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis Nürnberg, wir checken im Park Inn ein, erfrischen uns mit einer Hopfenkaltschale und stürzen uns ins Getümmel der Altstadt. Den ersten Teil des Besichtigungsprogramms erledigen wir heute, dann können wir Morgen entscheiden, ob wir uns ggf. das Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände noch ansehen.
Ausschnitt Brunnen Ehekarussell, scheinbar weniger glückliche PhaseHeilig-Geist-SpitalFrauenkirche
Auf dem Rückweg zum Hotel kehren wir in der historischen Bratwurstküche ‘Zum Gulden Stern’ ein. Diese Garküche steht seit 1375 am gleichen Fleck, die Nürnberger sind jedenfalls empfehlenswert. Echte Nürnberger