Dann war der Praktiker Heiko am Zug: Brauchen wir bestimmte Impfungen? Wo sind sie am preiswertesten und können wir wieder in der Apotheke feilschen?
Antworten: alle möglichen Impfungen, außer Gelbfieber und Tollwut nur, wenn wir indische Hunde streicheln wollen. (Da wir Hunde generell nicht anfassen …….)
Gesundheitsämter sind Preisbrecher für die Verschreibung und Impfung von Medikamenten, die von Krankenkasse im Rahmen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nicht bezahlt werden und zum guten Schluss haben wir bei unserem Lieblingsapotheker Theobärchen nicht nur kräftig Rabatt bekommen, sondern auch sterile Einwegspritzen für den Fall der Fälle.
Am 15.01.2002 kam ein Brief von Djoser:
“Die Fluggesellschaft hat ihren Flugplan geändert. Der neue Reisetermin ist vom 13.03. – 12.04.2002. Dadurch fällt ein Tag in Delhi weg. Falls Ihnen die Terminänderung nicht passen sollte, geben sie uns umgehend Bescheid” (Wörtliche Wiedergabe)
Ja, wo bin ich denn? Wie wird denn hier mit mir geredet? Und was soll das heißen, ein Tag in Delhi fällt weg? Wir sind nach früherer Planung nur einen Tag in Delhi, also sind wir jetzt keinen Tag in Delhi?
Leider hatte das Büro an diesem Tag schon geschlossen, so mussten wir unsere Wut und unseren Frust noch einen Tag länger füttern und hatten auch Gelegenheit, uns von dem Wahrheitsgehalt des Schreibens per Internet zu informieren. Und siehe da, es gibt Abflüge am 17.03.2002!!! Lediglich der Rückflug kann nicht am 17.04., sondern am 18.04. (dafür aber um 1.15 Uhr) erfolgen.
Am nächsten Tag, zu Hause angekommen, suchten wir den telefonischen Kontakt mit Djoser. Nachdem wir zuerst einen analphabetischen Aushilfsstudenten an der Strippe hatten, erfuhren des Rätsels Lösung: Der letzte Tag (der eigentlich nur Zwischenstation war) in Delhi fällt weg und nicht der erste.
Lt. Ausschreibung sah die Planung so aus: vorletzter Tag = Flug Kathmandu – Delhi, letzter Tag = Flug Delhi – Frankfurt bzw. Düsseldorf über Wien. Wo hier ein Tag wegfallen kann, ist mir zwar nicht klar, aber ich bin ja auch blond.
Dafür wurde während des Gesprächs festgestellt, dass für uns noch keine Flüge Düsseldorf – Wien, bzw. Wien – Düsseldorf gebucht wurden. Aber warum auch? Wir haben schließlich auch erst vor einem Jahr gebucht. Ob das jetzt noch klappt? Wir werden es sehen.
Auf jeden Fall habe ich meinen Scheffe gefragt, ob er noch weitere 3 Tage auf mich verzichten kann, da durch die Verschiebung der Flug an einem Mittwoch, anstatt an einem Sonntag erfolgen soll. War da etwa ein Leuchten in seinen Augen? Jubelte er innerlich? “Von mir aus” war jedenfalls wieder seine Antwort.
Am 17.01.2002 rafften wir uns dann endlich auf, ließen Passphotos für die Visaanträge machen und ab ging die Post. Zuerst nach Berlin fürs nepalesische Visum. Ein ungutes Gefühl bei der Übersendung von Reisepässen in einem Kuvert habe ich schon. Hoffentlich sehen wir die Dinger wieder. Lt. Reiseführer soll es ca. 10 Tage dauern. Also werde ich mir Gedanken machen, wenn ich nach 2 Wochen die Pässe noch nicht in den Händen halte.
Also ging die Post ab für 6,50 € (für beide Richtungen) und zwar als Einwurf-Einschreiben. D. h., der Briefträger unterschreibt, dass er das Kuvert richtig eingeworfen hat.
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich am 30.01.2002 das Kuvert mit den beiden Reisepässen aus dem Briefkasten fischte und nahm sofort alle bösen Gedanken an die Post zurück. Was sich allerdings schlagartig änderte, als am 31.01.2002 – wir wollten auf gleiche Art und Weise die Pässe an die Indische Botschaft schicken – keine Einlieferungsscheine beim Postamt vorhanden waren. Lieferschwierigkeiten? Nachbestellung vergessen? Oder einfach keine Zeit, zum Nachfüllen der leeren Fächer?? Der Mitarbeiter, der Heiko anfangs ignorieren wollte, verwies ihn dann auf den leeren Formularständer. Auf seinen Hinweis: “Da sind keine mehr” sagte er: “Die brauchen Sie auch nicht, das füllt der Kollege am Schalter für Sie aus”.
Nun freuen wir uns auf übermorgen, wenn wir die Sachen weg bringen.