Anreise Teil 1

Am 16.07.21 starten wir in einen 14-tägigen Wanderurlaub in Richtung Vorarlberg. Da wir morgens noch arbeiten, teilen wir die Anfahrt auf und fahren daher nur bis Ochsenfurt. Da auf der A3 gefühlt ein Stau den nächsten ablöst, benötigen wir für die knapp 400 km ungefähr 6,5 Stunden, bis wir im Gasthof zum Kauzen einchecken.

Nach der langen Fahrt gibt es erst einmal ein lokales Bier, danach schauen wir uns bei bestem Wetter die schöne Innenstadt an.

Essen können wir im Biergarten unserer Unterkunft, es gibt Schäufele und fränkischen Sauerbraten.

Abends um 21:00 Uhr nehmen wir an einer Nachtwächterführung teil und erfahren einiges über den Ort. Danach gibt es noch um 22:30 Uhr ein Tagesabschluss-Bier, dann endet der lange Tag.

Anreise Teil 2

Nach gutem Frühstück brechen wir um 9:30 Uhr von Ochsenfurt auf und machen uns über die A7 auf den Weg nach Warth im Vorarlberg. Der Verkehr ist nicht so extrem wie gestern, einen Stau umfahren wir dank Navi. Der angesagte Stau im Grenztunnel Füssen hat sich zum Glück aufgelöst, so dass wir mit Tankstopp knapp 5 Stunden bis Warth brauchen.

Unser Hotel Walserstube erreichen wir im strömenden Regen, zum Glück bekommen wir einen Parkplatz in der Tiefgarage, so können wir das Auto im Trockenen ausräumen. Immerhin bleiben wir hier für 4 Tage.

Nach Bezug des schönen Zimmers drehen wir noch eine kurze Runde durch den Ort, leider regnet es fast ununterbrochen. Die Vorhersage für den Sonntag spricht von 99% Regenwahrscheinlichkeit, so dass wir die Etappe nach Steeg ins Auge fassen, da wir den ersten Anschnitt ab Formarinsee bei guten Wetter laufen wollen.

Ab 18:00 Uhr gibt es Abendessen, wir speisen ungefähr 2 Stunden und sind uns einig, dass wir Morgen unbedingt laufen müssen.

Von Warth nach Steeg

Wegen des anhaltend schlechten Wetters laufen wir heute den Weg von Warth nach Steeg. Das es zum Start schon kräftig regnet, ziehen wir direkt die Regenponchos an. Nicht schön, aber halbwegs trocken.

Wir müssen einen matschigen Abstieg bewältigen, queren einen Bach und steigen dann wieder bergauf. Das Wasser strömt uns den Weg entgegen, ein Hoch auf dichtes Schuhwerk.

Gut 2 Stunden sind wir unterwegs, als uns der erste entgegenkommende Wanderer sagt, dass man nicht bis Steeg kommt. Die Wassermassen stürzen so vom Berg, dass man die Geröllfelder nicht überqueren kann. Normalerweise sind das nur kleine Rinnsale, die man leicht übersteigt.

Wir gehen erstmal weiter bis Lechleiten, weitere Wanderer weisen uns auf die Unpassierbarkeit hin. Also steigen wir von Lechleiten hinab zur Bundesstraße und haben Glück: Durch die 5-minütige Verspätung des Busses bleibt uns eine lange Wartezeit erspart. So kommen wir nach nur 8 Kilometern schon wieder am Hotel an und hängen die Sachen in den Trockenraum.

Am Nachmittag drehen wir noch eine Runde durch den Ort, Abends gönnen wir uns das wieder mal hervorragende 5-Gang Menü im Hotelrestaurant.

Vom Formarinsee nach Lech

Da heute die Sonne lacht, machen wir uns schon um 8:40 Uhr mit dem Bus auf den Weg nach Lech. Dort nehmen wir den mautpflichtigen Panoramabus zum Formarinsee, wo wir gegen 10:00 Uhr ankommen.

Wir laufen den Abstecher zum See und gehen dann zurück zum Startpunkt des Lechwegs. Wir folgen dem im oberen Bereich sehr anspruchsvollen Weg und sind an manchen Abschnitten auf die Stöcke angewiesen. So kommen wir nur langsam voran, aber das Wetter und die wunderbare Landschaft entschädigen für alles.

Mit kurzen Pausen brauchen wir immerhin knapp 6,5 Stunden zurück nach Lech und sind froh, den Bus um 16:37 Uhr zurück nach Warth zu erreichen.

Schnell noch duschen und dann geht es um 18:00 Uhr zum Abendessen, anschließend fallen wir komatös ins Bett.

Zwischenspiel

Heute, am 20.07.21, steckt uns die erste Etappe noch ziemlich in den Knochen. Also fahren wir morgens mit dem Bus nach Lech und schauen uns den Ort an. Auf der Sonnenterrasse des Hotels Arlberg gibt es eine leckere Schorle, dann fahren wir wieder zurück. Die Busse sind in der Kurtaxe (Warthcard) enthalten.

Ebenso die Liftfahrt mit ‚Steffisalb Express‘, mit dem wir mittags auf 1.884 Meter fahren, um oben eine kleine Runde zu drehen. Wir laufen knapp 6 Kilometer auf und ab und genießen die schöne Aussicht. Begeistert sind wir von den vielen Murmeltieren, die pfeifend in den Hängen und zum Teil sogar nahe der Wege sitzen.

Vor der Anfahrt machen wir noch kurz Brotzeit, dann fahren wir wieder zur Talstation. Hier gibt es noch ein Getränk auf der Hotelterrasse, dann wird es schon wieder Zeit, sich für das Abendessen fertig zu machen. Auch das letzte Menü im Hotel ist sehr gut, es wird Zeit, dass wir die Lokalität wechseln.

Warth nach Steeg, 2. Anlauf

Heute holen wir die ausgefallene Wanderung von Warth nach Steeg nach. Um 9:30 Uhr haben wir ausgecheckt, das Auto umgesetzt und sind auf dem Weg. Erstaunlich, dass man in nur 3 Tagen solche steilen Abschnitte verdrängen kann ?

Bis Lechleiten, wo wir beim letzten Versuch umdrehen mussten, benötigen wir 1,25 Stunden. Aber im weiteren Verlauf wird es richtig anstrengend, wir müssen über schmale Wege ziemlich hoch ansteigen. Als wir dann nach 2 Stunden ein Schild mit der Aufschrift ‚Steeg: 4 Stunden‘ sehen, ist die Stimmung am Boden. Wir sind beide nach den letzten Wandertagen ziemlich erschöpft.

Aber der Weg wird besser und wir steigen langsam aber sicher runter ins Tal, der Lech ist wieder zu hören. Wir brauchen vom Schild bis Steeg nicht vier, sondern zweieinhalb Stunden und haben Glück: der Bus kommt bereits in 20 Minuten.

So fahren wir um 14:26 Uhr mit dem Bus zurück nach Warth, für die Strecke, die wir viereinhalb Stunden gewandert sind, braucht der Bus genau 13 Minuten.

Egal, wir sind am Auto, schmeißen die Rucksäcke auf die Rückbank und machen uns auf den Weg nach Bach, wo wir im Gasthof ‚Zum grünen Baum‘ die nächsten 2 Tage wohnen werden.

Wir gleichen verlorene Flüssigkeit aus, Essen gut zu Abend und trinken noch einen Absacker im schönen Garten. Heute Nacht träumen wir bestimmt von der 5. Etappe nach Elmen ?

Bach nach Elmen

Nachdem die gestrige Strecke ziemlich anstrengend war, wollen wir heute etwas gemütlicher unterwegs sein. Wir wollen von Bach über Elbigenalp nach Häselgehr und – wenn wir dann noch Lust haben – weiter nach Elmen. Wenigstens das erste Stück (10 km) geht meistens am Lech entlang, den zweiten Abschnitt (5 km) haben wir uns nicht so genau angesehen.

Frohen Mutes geht es um 9:30 Uhr los und wir kommen gut voran. Der Weg ist gut zu gehen und wir sind um 12:20 Uhr in Häselgehr, wo wir uns die sehenswerte Kirche anschauen.

Anschließend sehen wir ein Schild ‚Elmen: 2 Stunden‘ und denken uns, das kann ja für 5 km nicht passen. Leicht ansteigend kommen wir zum Doserwasserfall, danach steigt der Weg als schmaler Pfad brutal an. Hatten wir auf den ersten 10 km insgesamt 100 Höhenmeter erstiegen, kommen hier in kurzer Zeit weitere 220 HM hinzu. Damit hätten wir nicht gerechnet, entsprechend fertig sind wir, als wir endlich nach 18 km Elmen erreichen.

Auf den Bus warten wir ca. 20 Minuten und kommen kurz nach 16:00 Uhr endlich am Hotel an. Wir sind uns einig, dass wir Morgen nur kurze Abschnitte laufen und zukünftig auf die Höhenangaben achten werden.

Jöchelspitze, Steeg nach Holzgau

Heute, 23.07.21, ist wieder Umzugstag. Wir packen also nach gutem Frühstück unsere diversen Taschen und beladen das Auto. Glücklicherweise dürfen wir den Wagen auf dem Hotelparkplatz stehen lassen, so nehmen wir den Bus um 10:30 Uhr zur Talstation der Jöchelspitzbahn. Sehr positiv sticht hier heraus, dass mit den Gästekarten die Busbenutzung sowie diverse andere Sachen, so auch die genannte Bahn, kostenfrei zu nutzen sind.

Natürlich wollen wir das auskosten und fahren deshalb nach Ankunft kurz aus besagten Berg. Hier halten wir uns nur für 15 Minuten auf, da bereits um 11:40 Uhr der Bus nach Steeg geht. Dort wollen wir die Wanderung wieder aufnehmen, wenn auch nur für ein kurzes Stück, die letzten Tage hängen uns in den Knochen.

Um kurz nach zwölf kommen wir in Steeg an und wandern einen schönen Pfad am Lech entlang Richtung Holzgau. Dort bewundern wir die Lüftlmalereinen an den Häusern, Holzgau ist dafür berühmt. Um 14:20 Uhr nehmen wir den Bus zurück nach Bach und fahren Richtung Weißenbach.

Auf dem Weg machen wir einen kurzen Einkaufsstop und kaufen bei der Touri-Info Pins, gegen 16:00 Uhr checken wir im Goldenen Lamm in Weißenbach ein.

Leider macht der Service schon beim Ankunfts-Bier einen überforderten Eindruck, das setzt sich auch beim mäßigen Abendessen fort, wo das Dessert nach Nachfrage nach ca. 40 Minuten den Weg zu uns findet. Fairerweise muss man sagen, dass die beiden Damen alleine einen großen Gastraum und die Außenterrasse bedienen müssen, aber es sind leider nicht beide flott.

So sitzen wir ab 20:00 Uhr gemütlich auf dem Balkon und lassen den Abend ausklingen. Das Wetter soll schlechter werden, wir müssen die kommenden Touren planen.

Von Weißenbach nach Pflach

Ja, wir laufen die einzelnen Abschnitte etwas durcheinander, das liegt daran, dass wir die einzelnen Unterkünfte für mehrere Tage gebucht haben und dann erst vom Hotel weg Richtung Reutte und am nächsten Tag auf das Hotel zu laufen.

Demnach geht es heute von Weißenbach nach Pflach, wobei wir den Weg etwas angepasst haben, da das Original sehr viele Höhenmeter umfasst.

Zur fast üblichen Zeit um 9:30 Uhr laufen wir los, das Wetter ist sehr angenehm und wir kommen flott voran. Nach 5,5 km machen wir die erste Pause, bisher sind wir meist den Lech entlang gelaufen.

Auch der zweite Abschnitt lässt sich gut an, ab Wängle weichen wir vom eigentlichen Pfad ab, da wir Höhenmeter sparen wollen. Aber Dank der Navi-App werden wir trotzdem gut geführt. Vor 5 Jahren wäre so etwas nicht so einfach gewesen, da wäre man auf Wanderkarten und genaue Notizen angewiesen gewesen.

Nach entspannten 15,5 km kommen wir gegen 13:30 Uhr in Pflach an und müssen erschreckt feststellen, dass unser bisheriger Begleiter, der Bus 110, hier gar nicht fährt. Ein Blick in die Auskunft zeigt, dass die nächste Rückfahrt um 14:55 Uhr mit dem Zug nach Reutte und dann weiter mit dem Bus besteht.

Also kehren wir für eine Schorle in den Gasthof ein und üben uns in Geduld. Immerhin sind die Verbindungen pünktlich und wir kommen pünktlich zum Sturzregen in Weißenbach an. Wir flüchten in den Supermarkt, kaufen ein und anschließend ist der Regen auch schon vorbei.

Es gibt ein Bier auf der Terrasse, das Abendessen ist okay, nicht herausragend und die lahme Bedienung wie gestern: lahm. Abends planen wir noch die Wanderung für Morgen, den erneuten Sturmregen mit Gewitter können wir auf dem Balkon gut aussitzen.

Von Stanzach nach Weißenbach

Nach gutem Frühstück checken wir aus und fahren mit dem Bus nach Stanzach. Dort beginnen wir die für uns letzte Etappe, denn von Pflach nach Füssen werden wir wegen des Wetters und der Höhenmeter nicht mehr laufen.

Umso mehr genießen wir den schönen Weg entlang des Lechs, der abwechslungsreich durch Wald und Auen führt. Highlight ist die Hängebrücke bei Forchach.

Danach kommt ein Abschnitt, wo es vor Bremsen nur so wimmelt, ich kann mich kaum meiner Haut erwehren und muss mindestens 40 Viecher erschlagen. Bin sowieso schon komplett zerstochen …

Gegen 13:00 Uhr sind wir wieder am Hotel und damit am Auto und machen uns auf den kurzen Weg nach Pflach. Wir beziehen ein tolles Zimmer im Gasthaus Schwanen und gönnen uns eine Brotzeit. Danach ist endlich mal Siesta angesagt.