7 Tage Wandern

Nachdem wir die letzten Jahre für unsere mehrtägigen Wanderungen im Süden unterwegs waren, zieht es uns diesmal in die Lüneburger Heide. Zwar ist die Blüte noch nicht richtig entwickelt, da es in diesem Sommer einfach zu heiß war, aber der Regen der letzten 14 Tage könnte die Wende bringen. Wir fahren am Samstag Morgen mit der Bahn über Bremen nach Buchholz. 

Am Sonntag geht es dann los, es stehen 6 Teilstrecken zwischen 16 und 23 Kilometern auf dem Programm. Hoffen wir mal auf gutes Wetter.

Von Fischbek nach Steinbeck

Nach sehr gutem Frühstück steht um 9:00 Uhr die Taxe bereit, um uns und 2 weitere Wanderer vom Hotel zum Startpunkt des Heidschnuckenwegs nach Hamburg-Fischbek zu bringen. Die Fahrt dauert knapp 40 Minuten, hatten wir so gar nicht erwartet.

Wir laufen los und sehen nach kurzer Zeit die erste blühende Heide, allerdings immer nur kleine Flecken. Der Weg ist sehr schön und führt uns die ersten Kilometer durch die Fischbeker Heide.

Ein bisserl Heide

Anschließend geht es zum Tempelberg, dann durch die schwarzen Berge zum Karlstein. Hier hat der Legende nach Karl der Große den Stein mit seinem Schwert gespalten.

Der Karlstein…

… und der Namens-Vetter

Wir hätten nicht gedacht, dass es hier so hügelig ist, wir haben schon 300 Höhenmeter gemacht, aber dafür auch erst 9 km in knapp 3 Stunden. 

Immer dem H hinterher

Aber nun wurde der Weg etwas flacher und wir über-/unterquerten im weiteren Verlauf verschiedene Autobahnen. Unser Tempo wurde etwas höher, so dass wir nach 7 Stunden (incl. 1 Stunde Pause) und 24 km am Hotel ankamen. Das hat uns für den ersten Tag gut gereicht, zum Abendessen nur noch 300 Meter bis zum Balkan-Steakhouse, das sollte dann für heute genügen.

Am Ziel nach 24 km

Von Steinbeck nach Handeloh

Wir lassen den Tag gemütlich beginnen und frühstücken in aller Ruhe, lesen anschließend noch die Zeitung mit den neuesten Infos zu unserem Oberbürgermeister.

18,5 km bis Handeloh

Um 9:50 Uhr starten wir die Wanderung, wir müssen erst durch Buchholz, danach geht es durch Wald und Heide weiter. Einzige Einkaufsmöglichkeit ist in Buchholz, hier versorgen wir uns mit Brötchen.

Nach der Stadt geht es über einen schönen Weg durch den Wald entlang einer Bahnstrecke, immer wieder kommen wir an Aussichtspunkten vorbei.

Brücke am Fluss

Wir steigen ab ins Höllental und steigen anschließend in den Himmel.

Abstieg ins Höllental

Leider ist die Heide größtenteils braun, die Hitze der letzten Wochen hat alles verbrannt. Über die wenigen blühenden Pflanzen freuen wir uns umso mehr.

Generell ist die Wegführung sehr schön, leider fängt es 30 Minuten vor Ankunft am Tagesziel stark an zu regnen, so dass wir trotz Schirms gut durchnässt am Hotel Fuchs ankommen. Heute waren es nur entspannte 19 km.

Wenn alles blühen würde…
Dichter Wald am Wegesrand
Baum von unten

Von Handeloh nach Undeloh

Am Dienstag erwartet uns ein sonniger Morgen, wir können erstmals ohne Jacke auf Tour gehen. Wir verlassen das Örtchen auf Feldwegen, um kurz danach ins Seevetal einzutauchen. Wunderschön, tatsächlich ein kleiner Urwald.

Brücke bei Undeloh
Seevetal

Um das Tal länger genießen zu können, wählen wir die Wegvariante über Wehlen, einem kleinen Dorf (Häuseransammlung) im Heide-Stil.

Spiegelsee

In der Weseler Heide etwas mehr blühende Pflanzen zu sehen, wenn das alles in Blüte steht, muss es toll aussehen.

Mit 2 kurzen Pausen und gemütlichen Tempo erreichen wir das Tagesziel nach 18 km um 14:45 Uhr.

Hotel in Undeloh

Von Undeloh nach Niederhaverbeck

Erneut weckt uns die Sonne. Nach einem Frühstück, bei dem die Wurstabteilung hauptsächlich heimische Spezialitäten bietet, wandern wir zeitig los.

Kirche in Undeloh

Tagesziel ist Niederhaverbeck, wieder ein zentraler Punkt für Kutschfahrten durch die Heide. Wir verlassen uns lieber auf unsere Beine und laufen durch das Naturschutzgebiet Richtung Wilsede.

Weg durch sumpfigen Boden
Karl vor Heide

In Wilsede machen wir den Abstecher zum Totengrund, einem Tal, das als Keimzelle der Heide gilt.

Blick in Totengrund
Heidschnucke

Danach sind es nur noch 5 Kilometer bis Niederhaverbeck, die wir gemütlich runter laufen, um 15:00 Uhr beziehen wir unser Zimmer.

Heide

Zu den Unterkünften: scheinbar hat sich bei den Hotels die Meinung verbreitet, Wanderer lieben kleine, enge, dunkle Zimmer. Hotel Fuchs und Hotel Heiderose haben sich auch sehr bemüht, diese Vorstellung zu erfüllen. So war es in beiden Hotels schwer möglich, den zweiten Koffer auf den Boden zu legen.

Das Landhaus Haverbeckhof toppt das Ganze noch: zwar ist das Zimmer hell und das Bad riesig, aber für Koffer ist gar kein Platz vorgesehen. Das Zimmer ist so klein, dass nur Platz vor der Eingangstüre bleibt. Dafür gehen die Fenster, zum Teil mit zerrissenen Fliegennetz geschützt, zu den zentralen Mülltonnen. Außerdem hat man den Küchenkrach  live im Zimmer, aber wir hoffen, dass da ab 22:00 Uhr Ruhe einkehrt. 

Room with a view

Das alles ist auch eine Möglichkeit, neue Gäste zu vergraulen.

Von Niederhaverbeck nach Bispingen

Seit 5:00 Uhr in der Früh regnet es wie aus Eimern. Soviel zur 55 %igen Regenwahrscheinlichkeit. Beim Frühstück gibt es wieder lokale Wurstspezialitäten, wir essen lieber Honig.

Die Beschwerde wegen des Zimmers wird – nicht überrascht – entgegengenommen. Und um 9:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Anfangs ist es trocken, aber immer wieder gehen einzelne Schauer nieder.

Diesiges Wetter über der Heide
Geierbaum

Der Weg führt uns durch das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide nach Behringen, dann am Brunau-See entlang nach Borstel.

Sanddünen in der Heide
Kein Ende in Sicht
Schön ist es trotzdem

Danach geht es Richtung Bispingen, durch kleine Häuseransammlungen und an den ersten Geschäften vorbei. In einer kleinen Bäckerei schließt die Besitzerin den Laden nochmal auf, damit wir ein großes Stück Butterstreusel kaufen können. Da wir auf dem diesmal schönen Hotelzimmer einen Wasserkocher haben, steht Kaffee und Kuchen nichts mehr im Weg. Heutige Kilometer: 17,5.

Alte Bienenstöcke
Bienen beim Einflug

Von Bispingen nach Soltau

Der Tag beginnt mit einem sehr guten Frühstück, gesättigt kehren wir beim Metzger ein, um Verpflegung für den langem Tag einzukaufen. Um 9:00 Uhr geht es los, wir besichtigen zuerst die alte Kirche.

Alte Kirche von 1353
Der Schäferbrunnen


Luther-Eiche

Anschließend laufen wir durch ein langgezogenes Waldstück, nervig ist das dauernde Kreisen eines Hubschraubers. Nachdem wir das Waldstück verlassen, sehen wir Absperrbänder. Scheinbar war der Wald gesperrt, wer weiß, was hier gesprüht wurde.

Der Weg

In Folge kommen wir an der Quelle der Luhe vorbei, kreuzen die A7 und wandern weiter Richtung Deimern. Heute ist der Weg nicht sehr heidelastig, eine typische Überführungsetappe.

Inzwischen hören wir die Besucher des Heide Parks Soltau, nur noch 7 km bis zur Stadtmitte.

Luhe Quelle
Pause
Heide Park Soltau

Vorbei an Fischteichen geht es zur ‚Grundlosen Kule‘, hier stand laut Sage früher mal ein Schloss. Noch 4 km bis zum Ziel, bei der Touri-Info holen wir uns den siebten Stempel und einen Pin in Bronze. Dann geht es zum Hotel, wir beziehen das Zimmer, welches ganz okay ist. Abendessen beim Griechen, insgesamt haben wir heute 24 km auf dem Wanderweg zurückgelegt, insgesamt 120 in sechs Tagen. Das sollte vorerst reichen, Morgen geht es weiter nach Cuxhaven zur Erholung.

Hotel in Soltau
Geschafft!

Cuxhaven I

Hotel Meyn in Soltau ist ein in die Jahre gekommenes Haus, man pflegt aber noch den alten Stil. Also haben wir beim Frühstück einen festen Tisch und es gibt reichlich Auswahl, so auch 5 und 7 Minuten Eier.

Also frühstücken wir mal,wieder gut und gemütlich, machen uns dann aber zeitig auf den Weg zum Bahnhof. Um 10:01 Uhr geht der Zug nach Buchholz, dort steigen wir um Richtung Hamburg Harburg, um dort in den Zug nach Cuxhaven einzusteigen. Ankunft um 12:50 Uhr, das Niedersachsen Ticket für diese Fahrt kostete 27€ für 2 Personen.

Da am Bahnhof kein Taxi zu bekommen war, sind wir mit dem Bus nach Duhnen gefahren und haben dort unsere schöne Ferienwohnung bezogen. Mittendrin statt nur dabei.

Treck nach Neuwerk

Anschließend gehen wir kurz einkaufen, Abends essen wir dann im Duhner Strandräuber gut und preisgerecht leckeren Fisch.

Am Sonntag treffen wir Cousin Uwe aus dem Hamburger Raum und verbringen mit ihm einen sehr angenehmen Tag. Wir essen gemeinsam bei Metschers, wegen der langen Rückreise fährt Uwe um 17:00 Uhr zurück.

Uwe und Heiko

Wir gehen Abends noch mal zum Strand und beenden so einen schönen Tag.

Sonnenuntergang


Cuxhaven II / Helgoland

Montag müssen wir wieder laufen ?. Wir entscheiden uns für den Weg Richtung Fährhafen, dann können wir schon alles für die Fahrt nach Helgoland auskundschaften. Also laufen wir die Promenade Richtung Kugelbake/Fährhafen. Insgesamt kommen wir ohne Mühe auf 15 Kilometer, eben gut trainiert.

Kugelbake
Bianka und Heiko ?

Man kann übrigens leichter ohne Ausweis nach Deutschland einreisen, als in Cuxhaven ohne Kurkarte den Strand zu erreichen. So etwas habe ich noch nie erlebt, an jedem Zugang werden aktiv die Kurkarten kontrolliert.

Skulptur Vogelflug

Am 04.09.18 machen wir uns auf den Weg nach Helgoland. Wir fahren um 10:15 Uhr mit dem Schiff zur Insel und kommen um 12:30 Uhr an.

Abfahrt
Anfahrt zum Hafen

Wir laufen den Klippenrandweg entlang und bewundern am Lummenfelsen die Basstölpel. Danach geht es weiter zur Langen Anna. Wir drehen eine knapp 2 stündige Runde über die Insel, es ist durch die verschiedenen Fährschiffe ziemlich voll.

Basstölpel
Lange Anna

Danach essen wir eine Kleinigkeit, kaufen noch zollfrei ein und machen letzte Bilder vor der Rückfahrt. Um 18:30 Uhr sind wir wieder in Cuxhaven, der Bus liefert uns gegen 19:00 Uhr im Ortsteil Duhnen ab, wo wir den Tag lecker ausklingen lassen.

Blick auf den Hafen
Karl vor Hummerbuden

Cuxhaven III

Am Mittwoch spazieren wir in die andere Richtung, weiter zum Naturschutzgebiet, hier sind allerdings viele Fahrräder unterwegs, die das Laufen sehr unruhig machen. So kommen nur 11 Kilometer zusammen, den Nachmittag verbringen wir entspannt lesend auf dem sonnigen Balkon. Wenn das Wetter Morgen mitspielt, geht es wieder in die andere Richtung.

Schafe
Karl am Strand

Donnerstag ist das Wetter noch gut, wir spazieren wieder zur Kugelbake und erleben am Strandhaus Döse die echten Bückeburger Schützen, die flotte Musik für die ältere Generation spielen. 

Große Schiffe ziehen vorbei

Am Freitag ist der Vormittag noch ganz schön, wir gehen nochmal am Strand entlang, aber es ballen sich schon dunkle Wolken zusammen, so dass wir uns rechtzeitig auf den Rückweg machen. Am Mittag beginnt der Regen für einige Stunden, so dass wir mit dem Packen beginnen können. Der Abschied wird uns damit leicht gemacht, wir essen im Restaurant ´Mahlzeit am Meer´ und werden einen letzten Blick auf die Nordsee. Am Samstag geht es morgens von Cuxhaven über Hamburg Harburg Richtung Heimat.

Karlsplatz
Abschied vom Meer