Anreise

Der Wecker klingelt um 03.30. Eine absolut unchristliche Zeit.

Heiko fährt mich zum Düsseldorfer Flughafen, wo ich mich um 04:45 mit Uta treffe. Nachdem ich sie per Handy zum richtigen Schalter dirigiert habe, kann unser zweites gemeinsames Abenteuer beginnen!

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Lounge sitzen wir im Flieger von Austrian Airlines und fliegen über Wien nach Amman.

Am Flughafen Queen Alia in Amman angekommen, bekommen wir fix unsere Koffer und die Reiseleitung von Stern Tours nimmt uns noch vor der Passkontrolle zur Erledigung unserer Einreiseformalitäten in Empfang. Versehen mit den notwendigen Stempeln erhalten wir unsere Pässe zurück und brauchen uns nicht an die lange Schlange der Passkontrolle einreihen. Ein perfekter Service und somit ein gelungener Auftakt.

Als wir auf unseren Fahrer warten, der uns zum Hotel bringen soll, wundern wir uns, dass wir nur zu zweit sind. Wir hatten doch eine Gruppenreise gebucht?

Da erfahren wir, das nur mit unserer Buchung die Reise zustande gekommen ist. Zwei Personen sind die Mindestpersonenzahl und die war erreicht. Also haben wir quasi eine Privattour.

Nachdem wir im Harir Palace Hotel eingecheckt haben, vertreten wir uns die Füße. Das Hotel wurde im Jahr 2017 errichtet und ist damit das neueste Hotel in Amman und ist etwa 30 Autominuten vom Flughafen entfernt. Viel ist außerhalb des Hotels nicht los. Eine Apotheke, eine Polizeistation und ansonsten Wohnblöcke. Da sitzen wir doch lieber am Pool und gehen dann zum Abendessen, das bombastisch gut ist. Wir können aus 50 verschiedenen internationalen Speisen der italienischen, der französischen, der asiatischen und der orientalischen Küche wählen.

An der Poolbar gönnen wir uns eine virgin Margarita – Alkohol ist nicht zu bekommen – und gehen dann auf unser Zimmer, um draußen zu sitzen ist es mittlerweile zu kalt. Wir freuen uns auf unsere Tour durch Jordanien:

Amman

Fast 9 Stunden haben wir geschlafen. Gute Betten, gutes Frühstück und Bassam, unser Guide, wartet bereits auf uns. Dann geht die Stadtbesichtigung los. Zuerst fahren wir zum Zitadellenhügel von Amman.

Die Zitadelle liegt auf Jebel el Qala’a, einem Hügel, von dem wir einen wunderbaren Blick auf Amman haben.

Wir lauschen den Ausführungen Bassam

und sehen erstaunt die Unterschiede der Stadt: Im Osten traditionelle und im Westen moderne Architektur.

Wir machen weiter in unserem Besichtigungsmarathon und fahren weiter zum Amphitheater und zur Burg von Ajiun.

Als unsere Mägen anfangen zu knurren, geht es zu einem einfachen Restaurant an der Straße. Wir wurden mit so köstlichen Sachen bewirtet.

Frisch gebackener Fladen, Kräuter, Salat und Pasten. Wir können kaum aufhören zu futtern und sind uns einig, dass alleine für das jordanische Essen sich die Reise gelohnt hat.

Noch ein letzter Programmpunkt, die Ruinenstadt Jerash. Der Bereich gilt als eine der größten und am besten erhaltenen spätantiken Städte im Nahen Osten. Wir sehen beeindruckende Säulenstraßen, Tore und Tempelanlagen.

Ein Highlight erwartet uns heute nach dem Abendessen.

Am Aufzug unserer Etage ist der Terminplan der Irakischen Fußballnationalmannschaft.

Dann müssen die Jungs ja wohl auch hier untergebracht sein und wie der Zufall es will, fahren wir mit einem Teil des Teams nach dem Essen nach oben.

Spontan gibt es ein Foto, auf dem natürlich auch Karl posiert.

Mit einem „good luck“ für das Spiel gegen die jordanische Mannschaft verabschieden wir uns.

Madaba-Nebo-Totes Meer

Wir verlassen Amman und fahren zuerst nach Madaba. Beim Bau der griechisch-orthodoxen St-Georgs- Kirche Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein großes Mosaik gefunden, das Mosaik ist die älteste im Original erhaltene kartografische Darstellung des Heiligen Landes und stammt aus dem 6. Jahrhundert.

Wir nähern uns dem Toten Meer. Auf dem Berg Nebro – unserer nächsten Station – soll Moses gestorben sein.  

Hier besichtigen wir eine kleine Kirche und bewundern die wunderbaren Mosaike. Daneben ist ein Kloster der Franziskaner. Lt. unserem Reiseleiter soll dieser Orden den gesamten Berg gekauft haben. Ich finde zu Hause aber nur Hinweise auf den Kauf der archäologischen Stätten des Berges Nebo in 1932. Seitdem führen Archäologen des Studium Biblicum Franciscanum Jerusalem umfangreiche Ausgrabungen, Vermessungen und ein umfassendes Programm zur Erhaltung und Konservierung durch. So wurde auch das Mosaik wiederentdeckt.

Visuelle Verschmelzung der ehernen Schlange, die Mose in der Wüste aufgestellt hat, und der Kreuzigung Jesu.

Nach ausführlicher Besichtigung fahren wir 1.300 Meter runter und checken im 5 ***** Mövenpick Resort & Spa Dead Sea Hotel ein und bekommen erst einmal eine Erfrischung gereicht.

Fix ziehen wir uns um und begeben uns zum Toten Meer, dabei amüsieren wir uns über die Elektrowägelchen, die wie auf einem Flughafen Hotelgäste durch die Gegend kutschieren.

Über die gesamte große Anlage verteilt stehen Wartehäuschen mit Telefonen, damit die fahrbaren Untersätze angefordert werden können.

Noch schmunzeln wir über diesen Service und gehen am hoteleigenen Strand ins Wasser. 39 Grad im Schatten, 28 Grad Wassertemperatur – nicht sonderlich erfrischend. Eine Erfahrung ist das Baden im Meer mit einem Salzgehalt von 33 % (Nordsee 3,5 %). Man kann nur auf dem Rücken liegen, „normale“ Schwimmbewegungen auf dem Bauch liegend sind nicht möglich. Wenn ich es nicht selber erfahren hätte – ich würde es nicht glauben. Nach dem Bad erfolgt das typische Einreiben mit Schlamm – soll für eine schöne Haut sorgen. Direkt nach dem Auftragen merken wir, wie es anfängt zu kribbeln.

Zuerst liegen wir noch total erschöpft unter Sonnenschirmen, die eifrige Bedienstete anschleppen, beschließen dann aber doch ins Zimmer zu gehen.

Wir sind total fertig. Hitze? Extrem salzhaltiges Wasser? Keine Ahnung.

Nachdem wir tapfer 50 Meter gelaufen sind, nehmen wir dankbar den Service der Elektrowägelchen in Anspruch.

Zurück auf unserem Zimmer stellen wir fest, unsere Badebekleidung trocknet nicht. Erst nachdem wir das Salzwasser durch kräftiges Waschen ausspülen, trocknen unsere Sachen.

Das Abendessen ist heute unglaublich. Eine nie gesehene Auswahl macht uns schon fast hilflos bei der Auswahl und das Nachtischbuffet haut uns um.

Gegen 22:00 Uhr laufen wir noch einmal zum Strand und sind erstaunt, wie nah Israel ist.

Totes Meer – Kerak – Dana Nationalpark – Siq el-Barid – Petra

Wir starten heute um 08:30 Uhr und verlassen das Tote Meer.

Wir fahren auf der Königsstraße in Richtung Petra. Erster Halt ist Al Kerak Castle, die Burg der Kreuzfahrer des Königreichs Jerusalem.

Die Ruinen liegen auf einem Felsvorsprung etwa 1000 Meter über Meereshöhe. Von den Römern wurde der Ort im Jahr 105 erobert, er war im Byzantinischen Reich Bischofssitz und blieb auch unter den Arabern weitgehend christlich.

Das größte Naturschutzgebiet des Landes ist der Dana Nationalpark, der sich unweit von Petra im Westen Jordaniens befindet und den wir ebenfalls besuchen.

Bei einer kleinen Wanderung durch den Ort vertreten wir uns die Beine.

Ein letzter Stopp in Siq el-Barid (Little Petra), bevor wir in Petra ankommen:

Wir checken im Tetra Tree Petra ein. Ein im Vergleich mit den bisherigen Unterkünften bescheidenere Herberge. Das Restaurant ist auf dem Dach untergebracht und verfügt über eine große Terrasse, wo wir nach dem guten Abendessen die Sonne über Petra untergehen sehen.

Petra

Heute ist es soweit. Der fünfte Rundreisetag steht voll und ganz im Zeichen der antiken Felsenstadt Petra.

Es wird ein personifiziertes Ticket ausgestellt, das für zwei Tage gültig ist (55 JD = 70 €).

Ein Eintrittspreis der sich lohnt. Wir laufen 1,3 km durch eine Schlucht und kommen dem „Schatzhaus des Pharaos“ immer näher.

Petra ist ein wahrhaft mystischer Ort. Es sind viele Menschen hier, aber trotzdem ist es ruhig. Jeder ist gefangen von dem Augenblick, das auf so vielen Fotos Gesehene real zu erleben.

Wie laufen weiter und sehen viele weitere Gräber und einen echten Wüstenpolizisten.

Nach der Mittagspause geht es zurück. Langsam.

Das Licht verändert sich und die „Schatzkammer“ liegt im Schatten und schimmert orange.

Müde von den Eindrücken, der Wärme und des langen Marsches verlassen wir nach 7 Stunden das Gelände. Mit einem Abendessen und einem Sonnenuntergang auf der Dachterrasse endet dieser wunderbare Tag.

Wadi Rum

Wir hätten heute noch einmal nach Petra gehen können. Da aber ein langer Tag vor uns liegt und das neue Ziel lockt, entscheiden wir uns dagegen. Gestern war ein wunderbarer Tag und da wir uns lange in dem Bereich aufhielten, besteht nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Heute geht es in das Land der Beduinen. Ab und zu sieht man auf der Fahrt Zelte am Straßenrand stehen. Das, was wir sehen, hat nichts mit Romantik zu tun. Keine bunten Stoffe, sondern Aluminiumdächer und Müll. Müll soweit das Auge reicht. Plastikflaschen und -tüten, Papier und kaputte Autoreifen.

Das Ziel ist Wadi Rum, das größte Wadi Jordaniens.

Im Visitor Center angekommen, verlassen wir unseren Minibus und steigen in einen Jeep, mit dem es in die Wüste geht.

Herrliche Farben! Und Beduinenromantik.

Der Jeep bringt uns zu unserer Unterkunft, einer kleinen Zeltstadt.

Unser Zelt hat ein großes Bett, einen eigenen Sanitärbereich mit Toilette und Dusche sowie eine Klimaanlage.

Uta zuliebe buchen wir für unsere Sunset Tour zwei Kamele. Begeistert bin ich nicht. Nach meinem Ritt durch die indische Wüste Thar hatte ich mir geschworen: nie mehr auf ein Kamel.

Durch Uta, die so begeistert von dem Ritt, dem Tier und der Ruhe, die die Kamele durch ihre Bewegung ausstrahlen, wird es zu einem besonderen Erlebnis.

Mit dem letzten Sonnenlicht erreichen wir unser Camp und machen uns kurz frisch für das Abendessen, was uns als Attraktion angekündigt wird.

In einem Erdofen brutzeln seit Stunden Hähnchen und Lammstücke.

Der Tisch biegt sich förmlich unter den Speisen. Es gibt viele leckere Salate und Fleisch bis zum Abwinken.

Bis tief in der Nacht sitzen wir bei Wasser und Kerzenlicht draußen und sehen den Sternen zu, wie sie über uns hinwegziehen. Der Strom ist von 22:00 bis 06:00 Uhr abgestellt. Die Klima brauchen wir in der Nacht auch nicht, es kühlt merklich ab.

Aqaba

Pünktlich um 09:00 Uhr fahren wir mit dem Jeep durch die Wüste zurück zu unserem Auto, das uns in einer knappen Stunde nach Aqaba ans Rote Meer bringt. Bassam, der nicht im Wadi war, wartet auf uns und will uns das Aquarium zeigen. Ohne uns.

Mit einem weiteren Mövenpick Hotel wartet ein wunderbares Hotel für die letzte jordanische Nacht und ein traumhafter Privatstrand. Hier werden wir den letzten Tag verbringen.

Das Wasser ist glasklar und angenehm warm. Unter den Palmen liegen wir und erholen uns.

Am Abend gehen wir in ein Fischrestaurant und lassen uns zum letzten Mal mit jordanischen Spezialitäten und einer Flasche Wein verwöhnen. Danach stromern wir noch durch Aqaba und damit ist der Urlaub vorbei.