Frohe Ostern!
Um 8.00 Uhr waren Heiko und ich langsam aber sicher soweit wach, dass wir aufstehen und frühstücken konnten. Wir nahmen unsere letzten Müsliriegel und Bisleri zu uns und machten uns anschließend Richtung Pool auf den Weg.
Gerade, als wir uns unsere Liegen von einem netter Inder ausrichten ließen, kam auch Nicola zu uns. Kurz wurde das Programm der heutigen Tage besprochen. Pool bis ca. 14.00 Uhr, dann Internet-Café, dann was essen, dann in die Stadt zu den Ghats, wo wir uns um 17.00 Uhr eine Zeremonie (Puja) am Ganges ansehen wollten.
Es ist schon schön, wenn man etwas von zu Hause hört, denn viele von unseren Freunden und Bekannten hatten auf unsere Mails geantwortet. Als wir alle Nachrichten „gecheckt“ hatten, wobei ich bei machen wieder in lautes Gelächter ausbrechen musste, warteten wir noch kurz auf Nicola und dann gab es Lunch als Stärkung für die ca. 30 min. Rikschafahrt zusammen mit den anderen in die Stadt.
Dort angekommen, knickte Babs um und fiel in den Dreck. Statt jedoch zurück zu fahren und den Fuß zu kühlen, hielt sie uns mit ihrem langsamen Humpelgang auf und würgte uns dann noch blöde Sprüche rein, als wir uns nach ihrem Befinden erkundigten.
Am Ganges angekommen, suchten wir uns gute Plätze und verfolgten zuerst gespannt und zum Schluss schon fast gelangweilt die Zeremonie zu Ehren der Elemente. Die Sache wurde für uns langweilig, weil die einzelnen Gesten für Sonne, Wasser etc. in alle Himmelsrichtungen endlos wiederholt wurden. Daran änderte auch der durchtrainierte Body des Priesters, der eine Armlänge von mir weg stand nichts.
Zurück am Hotel, haben wir mit Andi und den Berlinern noch etwas getrunken und sind dann gegen 22.00 Uhr in den Bus gestiegen.
Jetzt fing der Ärger an: In Nepal war ein Generalstreik für den übernächsten Tag ausgerufen. So hatten wir beschlossen, die Nacht durchzufahren bis ca. 13.00 Uhr, um an dem Tag, an dem der Streik beginnen sollte, bereits im Nationalpark zu sein. Auf diese Weise konnten wir ausschließen, dass wir Streik bedingt an der Grenze Indiens mehrere Tage auf das Streikende warten müssen. Daher versuchten alle lieben Mitreisenden Einzelplätze zu bekommen. Babs beanspruchte zuerst die Rückbank für sich alleine, weil sie demonstrativ humpelnd in den Bus einsteigend im Liegen fahren wollte. Andi saß vorne neben Marlene eingekeilt. Neben mich setzte sich Hutzelchen und Gerd Ruge quetschte sich zu Heiko. Axel hatte sich einen Einzelplatz erkämpft. Zum Schluss überließ Babs dann doch mir und Heiko die Rückbank. Gerd Ruge setzte sich neben Hutzelchen und Babs kassierte einen Einzelplatz und legte noch den Fuß auf einen anderen Sitz. So hatte sie 3 Sitze eingenommen.
In dieser Nacht ging es Gudrun gar nicht gut. Zu einem heftigen Husten gesellte sich auch noch hohes Fieber, aber ohne zu klagen winkte sie ab: „Es geht schon“.
Kategorie: 2002 Nordindien
Unser Urlaub in Nordindien 2002
Nach Nepal
Gegen Mitternacht machten wir Pause und ich tauschte mit Andi die Plätze. Da ich in der glücklichen Lage bin, fast immer und überall schlafen zu können, war es für mich kein Problem, mir mit einer weiteren Person zwei enge Sitze teilen zu müssen. Sichtlich erleichtert gesellte sich Andi zu Heiko auf die Rückbank.
Im Morgengrauen, an der nepalesischen Grenze angekommen, hieß es Abschied zu nehmen von Kishan und Balbier. Sichtlich gerührt waren beide, als wir ihnen die Umschläge gaben, die ein kleines Trinkgeld enthielten, das wir für sie gesammelt hatten.
Ehe wir uns zum Frühstück begeben konnten, mussten Formulare ausgefüllt werden. Den Morgenimbiss hätten wir uns auch schenken können. Um uns herum nur Trecker mit Rucksäcken, die einen absolut verfilzen und verlausten Eindruck machten. (Die Trecker, nicht die Rucksäcke) Das Personal war lahm ohne Ende und schaffte es in 1,5 Stunden nicht, allen einen Tee zu servieren. Entnervt, übermüdet und nach einer Dusche sehnend, suchten wir den neuen Bus auf, der sich als noch kleiner erwies, als der vorherige. Gleiche Anzahl von Sitzplätzen, aber viel enger bestuhlt. Dunja erkannte Heikos Sitzprobleme sofort und so durfte er direkt vorne auf dem Sitz neben ihr sitzen. Andi und ich haben uns wieder die Rückbank geteilt und Babs wieder 3 Plätze beansprucht.
Als wir zwischendurch Tee-Pause machten, merkten wir den Unterschied zwischen Indien und Nepal deutlich. Die Nepali waren noch netter, sie grüßten uns mit Nemaste. Die Inder waren nicht unfreundlich uns gegenüber, aber hier wirkte es ehrlicher. Alles wirkte sauberer und wir empfanden die Luft als bedeutend sauberer.
Vor den Häusern waren kleine Vorgärten angelegt, in denen bescheidene Blümchen blühten.
Als dann auf der Weiterfahrt Babs keine Anstalten machte, auch nur einen ihrer 3 Sitze frei zu geben, beschlossen wir, sie ab sofort links liegen zu lassen. Dieses Sozialverhalten hätten wir bei einer Sozialarbeiterin nicht vermutet!
Vollkommen überrascht waren wir dann, als wir in der Rhino-Lodge, unserem Domizil im Nationalpark ankamen: 2stöckige Bungalows in einem gepflegten Blumengarten.
Da aufgrund des Generalstreiks auch die Banken offiziell geschlossen hatten, kam der Banker eben zu uns in den Garten, damit wir für die ersten Tage in Nepal „flüssig“ waren. Kundenservice auf Nepali.
Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug zur Elefantenaufzuchtstation. Erst mit einem Jeep zum Fluss, dann in einem Einbaum über den Fluss ging es zu den Elefanten. Die drei Kleinsten waren noch nicht angeleint. Sie waren so süß und ließen sich von uns streicheln. Wobei wir höllischen Respekt vor ihren doch schon recht großen Füßen hatten.
Abends saßen wir alle wieder zusammen auf der Dachterrasse des nahe gelegenen Restaurants, genossen ein leckeres Abendessen, das – da wir in Nepal waren – auch wieder aus Salat bestand und sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Zurück im Hotel saßen Heiko und ich mit den beiden Jungs noch in einem kleinen Holzpavillion und tratschten.
Dschungel
Um 7.15 ging es los. Wir liefen mit unserem Guide zum Fluss und falteten uns dort in einem Einbaum zusammen. Nach 3/4 Stunde Bootsfahrt, wo wir immer wieder auf die verschiedensten Vögel und Krokodile aufmerksam gemacht wurden, waren wir am Ziel angekommen: Am Startplatz für unsere Dschungelwanderung. Vorweg gab es Erläuterungen, wie wir uns verhalten müssen, wenn wir auf Rhinos stoßen. Ein leiser Pfiff und wir konnten Photos machen. Zwei Pfiffe waren das Zeichen für Angriff, jeder sollte sich dann schnellstens hinter einem Baum verstecken.
Als erstes bekamen wir einen Fußabdruck eines Rhinos zusehen. Himmel, war der groß. Vielleicht wäre es nicht so schlecht, wenn wir keinem begegnen würden? Bevor ich diese Überlegungen zur Diskussion freigeben konnte, waren wir aus dem Urwald heraus in eine Steppenlandschaft mit brusthohem Schilfgras getreten. Da pfiff der Guide auch schon. Also Kameras in Anschlag. Da stand es schon, mein erstes Rhino. Fett, bräsig und riesengroß. Zwei Pfiffe! Der Guide hatte festgestellt, dass es sich bei dem Rhino um ein Muttertier handelte, das nun sein Kleines beschützen wollte und auf uns losraste. Also Baum suchen, mitten in einer Schilfgras Landschaft! Nach einem Sprint mit verzerrten Gesichtern, fanden wir Schutz hinter dem einzigen mickrigen Baum weit und breit. Klar, dass wir uns nun fast stapelten. Zum Glück können Rhinos wirklich nicht gut sehen.
Schon spannend, so eine kleine Panikattacke.
Weiter ging es durch Wälder, Steppen, auf Baumstämmen über kleine Bäche, bis wir nach gut 3 Stunden den Fluss wieder erreichten und unsere Lodge schon sehen konnten.
Nach einem kleinen Snack und kurzer Siesta wartete um 15.00 Uhr das nächste Abenteuer auf uns: Der Elefantenritt. Aber, wie kommt man und frau auf diese riesigen Dinger rauf? Andi und Axel bestiegen unseren Elefanten artgerecht vom Rüssel aus. Da die beiden aber nicht weiter nach hinten rutschten, blieb für Heiko und mich nur der Aufstieg über den Popo. Als wir fast oben waren, ging ein Stoßgebet gen Himmel, dass der Elefant nicht gerade in dem Moment, als einer von uns an seinem Schwanz hing, pupsten oder noch was schlimmeres machen musste.
Es war schon ein erhebendes Gefühl, die Welt von dem Rücken eines Elefanten zu betrachten. Nach einer Treibjagd mit 5 Elefanten, war das erste Rhino eingekreist. Jetzt liefen die Kameras wieder heiß.
Auf dem Weg zurück, ebnete sich unser Elefant seinen Weg selber, indem er einfach Bäume wie Zahnstocher umknickte und gemütlich hie und da ein Blättchen zupfend, darüber weg stampfte.
Abends saßen wir mit Andi und Axel wieder auf der Dachterrasse, derweil sich der Rest der Truppe für einen Folklore Abend entschieden hatte. Wir hatten Spaß mit dem lustigen Kellner und an dem Zusammensitzen mit einer kleinen Gruppe, als es plötzlich anfing zu donnern und zu blitzen. Der Strom fiel aus und die Blitze erhellten die Flusslandschaft. Dann fing es an zu regnen. Lt. Kellner, war es das 1. Mal in diesem Jahr. Hagelkörner in der Größe von Walnüssen fielen vom Himmel. Axel und ich sind todesmutig fix zurück zum Hotel gelaufen und holten unsere Pullover. Es hatte sich schlagartig um 15 Grad abgekühlt.
Dank der wärmeren Bekleidung haben wir uns das Essen gut schmecken lassen. Auf unserer Terrasse zogen wir bei einem Bierchen Tagesrevue und waren uns einig, dass der heutige Tag einer der spannendsten der Reise war.
Ruhe
Ich wurde um 7.00 Uhr von lautem Elefantentoröö geweckt. Upps, wo bin ich denn? Nachdem ich mir klar machte, dass ich praktisch mit dem Hintern im Nationalpark liege, und mir klar wurde, dass das ungewohnte Geräusch von Elefanten stammt, die lustig im Fluss badeten, machte hat das Aufstehen richtig Spaß.
Nach dem Duschen saß ich entspannt auf der Balkonterrasse und wartete auf Heiko. Der Himmel war bedeckt und vielleicht regnet es auch gleich wieder. Hatten wir ein Glück, dass wir die Touren gestern gemachten.
Nach einem tollen Frühstück mit Blick auf den Fluss und den darin badenden Elefanten, hatte sich der Himmel freigezogen und wir sind mit Andy spazieren gegangen. Ein Flussarm musste dabei überquert werden. Da hieß es Socken und Schuhe aus. Bei einem Zigarettchen haben wir dann die Füße wieder trocknen lassen. (Die gerauchten Kippen haben wir selbstverständlich eingepackt und im Hotel “entsorgt”.) Während unserer Wanderung begegneten uns Wasserbüffel, die auf ihre Wiesen getrieben wurden. Wir sagten laut, dass wir ihnen nichts tun, wenn sie uns bloß in Ruhe ließen. Sie haben uns wohl verstanden, denn es funktionierte.
Auf dem Rückweg trafen wir beim Riverroof-Restaurant bzw. davor, auf Liegestühlen sich in der Sonne aalend, Dunja, Axel und Nicola. Axels Kopf sah jetzt schon aus wie eine Leuchtdiode. Aber, in dem Alter und bei der Haarpracht muss man sich der Folgen selber bewusst sein.
Es gab einen kleinen Mittagssnack und dann gingen wir ins Hotel zurück, um die Sonne auszunutzen, damit die zu waschende Wäsche auch trocknet.
Nach dem Abendessen trafen wir uns in einem der Gartenpavillons und es wurde wieder viel und heftig und vor allem laut gelacht.
Pokhara
Abfahrt ist erst um 09.30 Uhr nach Pokhara. Daher genossen wir erst noch ein gemütliches Frühstück. Mit Jeeps ging es aus dem Nationalpark heraus und dann mit dem Bus weiter. Die 5 Stunden Busfahrt waren sehr relaxt, da immer wieder Fotostopps eingelegt wurden. Die Landschaft war zu herrlich, um einfach weiterzufahren. Die Berge, die riesigen Reisfelder und alles war grün und nicht so verdörrt und ausgetrocknet wie in Indien. Es waren auch kaum Autos unterwegs, da der Generalstreik heute erst beendet wurde. So konnte der Busfahrer richtig auf die Tube drücken.
In Pokhara ist es auch wieder wunderschön. Unser Hotel “Blue Heaven” hat Zimmer mit Balkon und Seeblick. Wenn jetzt nur noch der Himmel aufreißen würde … dann können wir auch das Annapurnamassiv sehen.
Kurz nach der Ankunft sind Heiko und ich mit Dunja zum Schneider gegangen. Wir wollten uns Trekkinghosen mit “Zip” auf Maß schneidern lassen.
Nicola war jetzt auch im Kaufrausch. Kurze Hosen und CDs kommen mit nach Deutschland. Sie hatte mich auch angesteckt und versprach morgen mit mir auf Shoppingtour zu gehen. Heiko wollen wir als Einkaufsberater mitnehmen. Er war von diesem Job zwar nicht begeistert, aber die Aussicht auf eine neue Treckingjacke hat ihn umgestimmt.
Auf Dunjas Rat sind wir abends Momos essen gegangen. Momos sind Teigtaschen, die mit Fleisch, Kartoffeln, Käse und/oder Spinat gefüllt sind. Sie ähneln unseren Maultaschen. Die fast einheimische Kost ließ bei dem einem und dem anderen bereits leichtes Heimweh aufkommen.
Da Babs blöde Art uns heute Abend wieder derbe auf den Keks ging, hatten Heiko und ich zusammen mit den Berlinern ein anderes Lokal für den abendlichen Absacker aufgesucht. So landeten wir in einer Bar mit überdachten Terrasse, die den lustigen Namen „Dancing Buddha“ trug. Im Grunde genommen war auch der Name ausschlaggebend für unsere Wahl. Gudrun und Lutz gingen direkt ins Hotel, da für Morgen heftig frühes Aufstehen angesagt war.
Gegen 21.30 Uhr machten auch wir uns auf den Heimweg und haben zu zweit, auf dem Balkon sitzend, den Abend ausklingen lassen.
Dancing Buddha
Der Wecker klingelte um 4.30 Uhr. Treffen in der Lobby war um 5.00 Uhr. Wir wollten mit Taxen nach Sarakoth, den Sonnenaufgang bewundern. Anschließend war geplant, den Berg wieder herunterzulaufen, so dass wir zum späten Frühstück gegen 10.00 Uhr wieder in Pokhara sind.
Da ich am Tag zuvor schon heftig mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, kippte ich mir, sozusagen als 1. Frühstück, direkt nach dem Wecken Kreislauftropfen hinter die Binde.
Kurz vor 5.00 Uhr fing es aber an, in Strömen zu regnen. So wurde der Morgentrip abgeblasen und die Taxen wieder nach Hause geschickt. Also alle Mann wieder zurück in die Betten und diejenigen, die vorher keine Kreislauftropfen genommen hatten, schliefen wohl auch weiter. Gegen 8.00 Uhr konnte ich dann beim besten Willen nicht mehr liegen, bin aufgestanden, habe in meiner großen Güte Heiko schlafen lassen und ging auf den Balkon lesen. Kurz darauf ließ sich auch Nicola auf ihrem Balkon blicken und wir haben uns zum gemeinsamen Frühstück in der Pumpernickel Backery verabredet.
Babs brauchten wir diesmal nicht auszutricksen, die Ärmste hatte sich jetzt zu dem verstauchten Fuß auch noch einen Schnupfen geholt und beschloss, den Tag im Bett zu verbringen, juhu!
Das Mega-Frühstück bestand aus richtigem Brot, Eier und Yak-Käse. Dabei haben wir in einem herrlichen Garten mit Seeblick gesessen und uns die Sonne, die jetzt wieder schien, auf den Pelz brennen lassen.
So gestärkt ging es los auf Shoppingtour, die uns 2 Jacken und einen Fleece-Pullover für kleines Geld einbrachte.
Nach getaner Arbeit gönnten wir uns ein Lassi in einem anderen Gartenlokal und wir hofften auf Andi und Axel zu stoßen, aber die beiden waren leider schon gegangen.
Gegen 14.00 Uhr saßen wir mit See- aber leider ohne Bergblick auf dem Balkon und vertrieben uns die Zeit bis 15.00 Uhr.
Die Taxen von heute Morgen waren wieder bestellt worden, diesmal sollte es zu einem buddhistischen Kloster gehen. Hier sollten wir die Möglichkeit wahrnehmen können und an der täglich stattfindenden Abendzeremonie beiwohnen. Die Zeremonie war am Anfang auch super interessant, vor allem die Beobachtung der kleine angehenden 5-10jährigen Mönche, die das ganze Brimborium – offensichtlich total übermüdet – entsetzlich langweilte und die sich heimlich unter ihren Bänken Comics o.ä. ansahen. Aber auf Dauer wurden aber auch uns die monotonen Gesänge zu langweilig. Wir gingen aus dem Tempel und warteten auf den Treppenstufen auf den Rest der Truppe.
Nach der Rückfahrt und einer erfrischenden Dusche sind wir mit Andi, Axel und den Berlinern essen gegangen.
Den Abend haben wir lustig bei einer Flasche Whiskey im Dancing Buddha ausklingen lassen.
Ob des Alkoholgenusses gingen alle richtig aus sich heraus.
Wanderung
Pünktlich um 8.30 Uhr gingen wir mit Andi, Axel und Nicola zur Pumpernickel Bakery, um dort opulent zu frühstücken. Nachdem auch Dunja zu uns stieß, wanderten wir herunter zum See, mieteten uns 2 Bötchen mit 2 Ruderinnen und setzten zum anderen Ufer über.
Nun begann der steile Aufstieg zur Stupa. Immer nur Treppen, alle unterschiedlich hoch. Da bin ich gut aus der Puste gekommen. Hasi und Andi zum Glück auch. Die Spitze war nach 30 min. oben, wir brauchten 5 min. länger.
Die Stupa war die schönste (und erste), die ich bisher gesehen hatte. Wir umrundeten sie vorschriftsmäßig barfuss und im Uhrzeigersinn. Vor dem Abstieg gönnten wir uns etwas Kühles zu trinken, genossen den kühlenden Wind und haben uns die vom Anstieg noch feuchten Haare und Klamotten trocknen lassen.
Der Rückweg den Berg wieder herunter, erfolgte auf normalen Waldwegen, fast gemütlich. Wir kamen an einem tibetanischen Flüchtlingslager und riesigen Reisfeldern vorbei. Mit dem richtigen (Wander-)Schuhwerk wäre er noch schöner gewesen – aber selber Schuld. Den dann doch langen Rückweg durch die Stadt auf geteerten Straßen haben wir uns geschenkt und mit einem Taxi abgekürzt. Bevor wir uns zur Siesta zurückgezogen haben, wurde sich noch mit Lassi und Sandwiches gestärkt.
Mit “stille Post” erfolgte die Verständigung von Balkon zu Balkon die Verabredung zum Abendessen. Vor dem Hotel warteten Gudrun, Lutz und die Berliner auf uns. So war die richtige Truppe zusammen und wir gingen los auf die Jagd nach dem Abendessen. Der Absacker, wieder im Dancing Buddha, war ähnlich erfolgreich, wie die beiden Abende zuvor.
Transfer
Abfahrt 8.30 Uhr. Um 8.15 waren – wie gehabt – die vordersten Plätze im Bus schon belegt. Nach der 2. Pause hatte ich mir aber auch einen Platz im vorderen Bereich neben dem 68er erobert. Dann bekam Babs von mir noch einen eingeschüttet, ich habe die Beine in den Gang gestreckt und den Rest der 8stündigen Fahrt (für 200 km) nach Katmandu verschlafen.
Die Stimmung war sofort wieder prima, als wir unsere Zimmersuite 403/404 bezogen. 2 Bäder, der pure Luxus. Schnell machten wir uns frisch.
Um 16.30 hat uns Dunja mit einem Pashmina-Schal-Händler zusammengebracht. Aus über 300 Farbmustern konnten wir wählen. Dann noch die Größe und die Qualität. Da dies bekanntlich sehr schwer ist, konnte ich mich natürlich nicht entscheiden und bestellte daher gleich 2 Stück und für Heiko gab es noch einen Herrenschal.
Nach einem kleinen Blick auf die noch ausstehenden Ausgaben, wie Eintrittsgelder etc., ließ uns noch schnell Geld aus dem EC-Automaten ziehen. Dann gab es in dem Gartenrestaurant leckere Momos.
Anschließend wurde ein Internetcafé aufgesucht, um die Mails von zu Hause abzurufen und alle Daheimgebliebenen von unserem Wohlergehen zu informieren.
Den bekannten Absacker nahmen wir auf der Dachterrasse unseres Hotels.
Katmandu
Um 8.00 Uhr ist Treffen im Gartenlokal angesagt. Nach einem super Frühstück ging es los, die einen mit Taxi – die anderen zu Fuß, auf den Pilgerweg zur Stupa Svayambhunatha. Wieder lagen Treppen vor uns. Lt. Reiseführer sollten es 360 sein und oben angekommen hat jeder geschworen, dass es keine einzige weniger war. Nach Besichtigung des imposanten Bauwerkes und einem kurzem Stopp zur Flüssigkeitsaufnahme, ging es den Weg wieder runter und mit einem Taxi zum Durban Place. Nach dessen ausgiebiger Erkundung wollten wir zurück zum Hotel laufen. Wir haben uns dann aber total verfranst. Wir sind nach langem Fußmarsch in einem Bereich von Kathmandu gelandet, wo die Länden schon fast aussahen, wie bei uns kleine Kaufhäuser. Hier waren wir auf keinem Fall richtig. Um sicher zu sein, dass wir heil am Hotel ankommen, haben wir uns dann ein Taxi für den Rest des Weges gegönnt.
Mit Axel und Andi haben wir noch ein Lassi auf der Dachterrasse getrunken.
Nach dem anstrengenden Vormittag war ein kurzes Nickerchen nun genau das richtige.
Als wir uns um 15.00 mit Dunja trafen, war der Himmel vollkommen zugezogen, es donnerte und es sah aus, als würde jeden Moment heftigster Regen anfangen. Also wurde der Besuch der nächsten Stupa verschoben und stattdessen sind wir shoppen gegangen.
Wir haben uns 5 CDs und eine kleine Tasche gekauft, denn die Vielzahl der Einkäufe passte nun wirklich nicht mehr in die Rücksäcke.
Essen war für 18.00 Uhr geplant, es soll Thali in einem „echten“ nepalesischen Restaurant geben. Das Essen war wieder gut und nachdem alle fertig waren, fing es heftig an zu regnen, es blitzte und donnerte. Plötzlich ging im Restaurant das Licht aus. Aus dem Fenster sehend, konnten wir erkennen, dass der gesamte Straßenzug dunkel war. Stromausfall! Aber, anstatt in Panik auszubrechen, kamen die Kellner mit Kerzen zu den Tischen. In der kleinen Küche, in die wir hineinsehen konnten, wurde bei Kerzenlicht weitergekocht. So, als wenn nichts geschehen wäre. Eine absolut romantische Stimmung und in Deutschland undenkbar.
Nach dem Essen haben wir uns schnell mit Andi und Nicola verdrückt, es wurde noch Bier und Whiskey eingekauft und wir trafen uns zum nächsten rheinischen Abend bei uns im Zimmer. Kurze Zeit später kamen auch Axel und Dunja hinzu.
Gegen 22.30 wurde die Runde aufgelöst, die einen gingen in Bett, die anderen noch in die Disko.
Berge?
Abfahrt um 09.00 Uhr nach Barakphur. So war es geplant, da uns aber herrlichster Sonnenschein beim Frühstück auf der Dachterrasse begrüßte, wurde zuerst der 2.500 m hoch gelegene Ort Nargakot angefahren. Wir hatten alle noch nicht die Hoffnung aufgegeben, doch einen Blick auf das Annapurnamassiv werfen zu können. Nach ca. 1 Stunde Fahrt waren wir an dem Ort der Sehnsucht angekommen, dort wo wir hofften, einen Blick auf die Berge werfen zu können. Der Weg nach Nargakot führte uns über eine Straße, die uns absolut abenteuerlich erschien. Auf immer enger werdenden Serpentinen schraubte sich der Bus mit Tempo 5km/h zum Ziel. Doch leider wurde es immer diesiger und oben angekommen, war leider kein Fernblick möglich. Also haben wir erneut auf einer Dachterrasse gesessen und uns von der Sonne bescheinen lassen.
Dann ging es aber nach Barakphur. Zuerst schien in diesem sehr schön wieder aufgebauten alten Städtchen die Sonne. So konnten wir uns den Töpfermarkt und die kleinen Gassen ansehen, aber dann fing es an zu regnen und zum Schluss sogar zu hageln. Nach einem Lassi auf einem hochgelegenen Standort, gelangten wir nach einem kurzen Marsch in einer Regenpause zurück zum Bus, der uns wieder nach Kathmandu fuhr.
Um 18.30 trafen wir uns zum Abendessen. Es regnete in der Zwischenzeit wieder und so kamen die Goretex-Jacken zum Einsatz. (Zum ersten Mal in diesem Urlaub.) Geplant war essen in einem tibetanischen Lokal und anschließend ein Barbesuch. Beides haben wir erfolgreich hinter uns gebracht.