Nach Nepal

Gegen Mitternacht machten wir Pause und ich tauschte mit Andi die Plätze. Da ich in der glücklichen Lage bin, fast immer und überall schlafen zu können, war es für mich kein Problem, mir mit einer weiteren Person zwei enge Sitze teilen zu müssen. Sichtlich erleichtert gesellte sich Andi zu Heiko auf die Rückbank.
Im Morgengrauen, an der nepalesischen Grenze angekommen, hieß es Abschied zu nehmen von Kishan und Balbier. Sichtlich gerührt waren beide, als wir ihnen die Umschläge gaben, die ein kleines Trinkgeld enthielten, das wir für sie gesammelt hatten.
Ehe wir uns zum Frühstück begeben konnten, mussten Formulare ausgefüllt werden. Den Morgenimbiss hätten wir uns auch schenken können. Um uns herum nur Trecker mit Rucksäcken, die einen absolut verfilzen und verlausten Eindruck machten. (Die Trecker, nicht die Rucksäcke) Das Personal war lahm ohne Ende und schaffte es in 1,5 Stunden nicht, allen einen Tee zu servieren. Entnervt, übermüdet und nach einer Dusche sehnend, suchten wir den neuen Bus auf, der sich als noch kleiner erwies, als der vorherige. Gleiche Anzahl von Sitzplätzen, aber viel enger bestuhlt. Dunja erkannte Heikos Sitzprobleme sofort und so durfte er direkt vorne auf dem Sitz neben ihr sitzen. Andi und ich haben uns wieder die Rückbank geteilt und Babs wieder 3 Plätze beansprucht.
Als wir zwischendurch Tee-Pause machten, merkten wir den Unterschied zwischen Indien und Nepal deutlich. Die Nepali waren noch netter, sie grüßten uns mit Nemaste. Die Inder waren nicht unfreundlich uns gegenüber, aber hier wirkte es ehrlicher. Alles wirkte sauberer und wir empfanden die Luft als bedeutend sauberer.
Vor den Häusern waren kleine Vorgärten angelegt, in denen bescheidene Blümchen blühten.
Als dann auf der Weiterfahrt Babs keine Anstalten machte, auch nur einen ihrer 3 Sitze frei zu geben, beschlossen wir, sie ab sofort links liegen zu lassen. Dieses Sozialverhalten hätten wir bei einer Sozialarbeiterin nicht vermutet!
Vollkommen überrascht waren wir dann, als wir in der Rhino-Lodge, unserem Domizil im Nationalpark ankamen: 2stöckige Bungalows in einem gepflegten Blumengarten.
Da aufgrund des Generalstreiks auch die Banken offiziell geschlossen hatten, kam der Banker eben zu uns in den Garten, damit wir für die ersten Tage in Nepal „flüssig“ waren. Kundenservice auf Nepali.
Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug zur Elefantenaufzuchtstation. Erst mit einem Jeep zum Fluss, dann in einem Einbaum über den Fluss ging es zu den Elefanten. Die drei Kleinsten waren noch nicht angeleint. Sie waren so süß und ließen sich von uns streicheln. Wobei wir höllischen Respekt vor ihren doch schon recht großen Füßen hatten.
Abends saßen wir alle wieder zusammen auf der Dachterrasse des nahe gelegenen Restaurants, genossen ein leckeres Abendessen, das – da wir in Nepal waren – auch wieder aus Salat bestand und sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Zurück im Hotel saßen Heiko und ich mit den beiden Jungs noch in einem kleinen Holzpavillion und tratschten.

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