Von Unteroestheim nach Schnelldorf

Unglaublich, aber wahr: die Sonne scheint!
Nichts wie runter zum Frühstück, heute mal am Tisch serviert. Auch schön. Qualitativ wieder sehr gut, auch die Menge stimmt, so machen wir uns um 9:30 Uhr auf den letzten Abschnitt. Der Wanderweg ist dank GPS schnell gefunden und im Sonnenlicht sieht alles nochmal so gut aus.

Blick auf Ober-/Unteroestheim

Heute ist führt die Strecke durch belebtere Gegenden, das heißt, man sieht ab und zu einen Bauernhof. Wer hier ohne Verpflegung für den Tag aufbricht, muss lange darben.

Karl weist uns den Weg
Wo ist der Weg?

Wir gehen es jedenfalls gemütlich an und haben alles Nötige dabei, so können wir unsere Tour zweimal unterbrechen und kommen um 15:30 Uhr im Hotel an. Dieses liegt zwar am Ortsrand, ist dafür aber neu und hat eine vernünftige Ausstattung. Zum Abendessen laufen wir in den Ort und können wunderbar im Biergarten essen.

Nach getaner Arbeit

Das bringt uns immerhin auf folgende Kilometer: Tageskilometer: 21,1

Von Kirnberg nach Unteroestheim

Das Frühstück war wieder gut mit leckerer Wurst und hochwertigen Brötchen. So machen wir uns gestärkt um 9:30 Uhr auf den Weg. Wir müssen erst mal einige Meter zurücklegen, bis wir zum Wanderweg kommen. Schon auf diesem Stück fängt es an zu regnen und der Regen wird uns auch die Hälfte der Wanderung begleiten.

Unwetter droht

Der Weg ist wieder wunderschön, doch das nutzt sich ab, wenn man nasse Füße hat. Darüberhinaus weht ein kräftiger Wind, so dass es ziemlich frisch und ungemütlich ist.

Hase unter Gebüsch
Panorama

Tapfer schlagen wir uns durch bis Schillingsfürst, die beabsichtigte Besichtigung der Falknerei hat uns das Wetter schon verhagelt.

Brunnen am Schloss Schillingsfürst

Also wollen wir noch schnell Imprägnierspray kaufen und gehen zu Edeka. Doch so etwas führen die nicht, andere Läden finden wir auf die Schnelle nicht. Zum Dank ist der Bus nach Unteroestheim weg, der nächste fährt in 3 Stunden. Taxen gibt es hier auch nicht, bestellen müsste man den Wagen in Rothenburg, dauert ca. 1 Stunde und kostet dann 35 Euro. Also beißen wir in den sauren Apfel und laufen die letzten 5,2 km auch noch.

Bildtafel 1
Bildtafel 2

Gegen 16:00 Uhr kommen wir im Gasthof Schwarzer Adler an. Das Zimmer ist etwas älter, aber wir sind erstmal nur froh, angekommen zu sein.

Tageskilometer: 24,0

Von Linden nach Kirnberg

Das Frühstück im Wildkräuterhotel Linden war recht übersichtlich, immerhin wurde auf Nachfrage Wurst nachgelegt. Ich hätte erwartet, dass es ein Kräuter-Omlette oder Rührei geben würde, aber weit gefehlt. Es gab nur gekochte Eier, die auch nach 20 Minuten nicht weich werden wollten.

Von den Wirtsleuten haben wir weder bei der An- noch bei der Abreise etwas gesehen, so mussten wir den Koffertransfer, der in unserem Reisepaket enthalten ist, mit der freundlichen Küchenkraft klären. Vom Transfer nach Wildbad war ebenfalls keine Rede mehr, das war uns ganz recht, heute wollen wir eine kürzere Etappe gehen.
Generell muss man sagen, dass die Unterkünfte, als Pauschale über den Tourismusverband Romantisches Franken gebucht, zum Teil weit ab vom eigentlichen Wanderweg liegen. Uns passt das eigentlich nicht.

Nach dem Frühstück geht es bei Sonnenschein los, der Weg ist schnell gefunden und so laufen wir entspannt über schön Wege Richtung Kirnberg. Wir können sogar 2 Pausen machen, da es tatsächlich Bänke am Wegesrand gibt.

Wilde Wege

Die Wege führen teilweise quer durch den Wald, sehr schön, führt aber zu nassen Füßen.
Der angekündigte Regen setzt um 12:00 Uhr ein, diesmal kommen wir aber mit knapp 30 Minuten davon.

Hier sagen sich Fuchs…
…und Reh gute Nacht.

Bereits um 13:30 Uhr sind wir in Kirnberg im Gasthof Zur Linde und beziehen unser Zimmer im siebziger Jahre Stil. Kurze Strecke, ist uns ganz recht, so können wir unsere Wehwehchen pflegen.

Abendessen sehr gut, mal abwarten, wie das Frühstück wird.

Tageskilometer: 14,9

Von Colmberg nach Wildbad

Das Frühstück ist klein, aber fein, und so laufen wir frohen Mutes um 9:00 Uhr los, um die gut 20 Kilometer nach Wildbad anzugehen.

Der Weg ist wieder wunderschön, etwas Sorge macht uns der Wetterbericht, der ab 12:00 Uhr Regen vorhersagt. Nun denn, das stört uns noch nicht und um 11:30 Uhr finden wir eine Bank und machen Brotzeit. Generell muss man sagen, dass Bänke und Schutzhütten Mangelware sind, in der einzigen Schutzhütte des Tages saßen auch die einzigen Wanderer, die wir heute gesehen haben. Das macht dann an 2 Tagen 3 Wanderer und – aus der Ferne – 2 Radler.

Naturbelassene Wege

Leider setzt um 13:00 Uhr der Regen ein und hört auch bis zur Ankunft in Wildbad nicht mehr auf. An sich nicht tragisch, aber Heikos Schuhe sind scheinbar nicht mehr dicht und nasse Socken und wandern ergibt Blasen an den Füßen!

Hinweistafel

2,5 km vor Wildbad rufen wir in unserem Hotel an, es liegt in Linden, und bestellen den Transfer. So können wir in Ruhe bei einem Bier auf die Abholung warten.
Das Hotel Linden ist ganz gut, das Essen und Trinken im zugehörigen Gasthof einfach Spitze. Zeitig sind wir zurück auf dem Zimmer, um die Wunden zu versorgen.

Spalter Bier als Belohnung

Kilometer: 22,0

Von Ansbach nach Colmberg

Leider hat das Wetter komplett gedreht: Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 98{e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561}. Und so schüttet es auch wie aus Eimern, als wir beim guten Frühstück sitzen. Die Strecke von Hotel zu Hotel ist heute 27 km, deshalb haben wir schon früh beschlossen, aus Ansbach ein Stück mit dem Bus rauszufahren. Die 20 Minuten bis zum Bahnhof laufen wir durch Regen, aber als wir um 9:30 Uhr den Bus verlassen, lässt der Regen nach.

Europäischer Wasserscheideweg
Wasserscheidebrunnen

Wir laufen auf dem sehr schönen Wanderweg über Felder und durch Wälder und sehen nicht einen anderen Wanderer. Unterwegs machen wir 2 Pausen zum Essen und Trinken, im Großen und Ganzen haben wir Glück mit dem Wetter.

Kurz vor Colmberg

Um 15:15 Uhr kommen wir im Gutshof Colmberg an und trinken erst mal ein Bier.

Gutshof Colmberg

Überrascht sind wir vom Zimmer: neu renoviert, sehr groß und gut ausgestattet. Als es dann abends auch noch Schäuffele gibt, sind wir selig. Alles in Allem eine sehr gute Wahl, Preis-Leistungsverhältnis super, freundliches Personal, gutes Essen. Was will man mehr?

Tageskilometer: 23,7

Anreise

Am 03.03.17 sind wir nach Ansbach angereist. Da die Mülheimer Verkehrsgesellschaft der Meinung ist, die Bahnen müssten Samstags erst ab 7:30 Uhr fahren, haben wir uns eine Taxe für 5:30 Uhr zum Essener Hauptbahnhof bestellt.
Der Wagen war überpünktlich da, so dass wir entspannt auf den Zug warten konnten. Dieser fuhr auch planmäßig ein, ein ziemlich neuer ICE und los ging es erst mal Richtung Hannover.

Dort wechselten wir dann in einen IC, dessen Abteilwagen ihre beste Zeit in den Siebzigern hatten. Egal, Hauptsache weiter. Zur Abfahrtszeit kam dann eine Duchsage: ‘wegen Personalmangel werden wir verspätet abfahren’. Die Verspätung bei der Abfahrt betrug 15 Minuten, da der Zug aber nicht die vorgeschriebene Personalzahl hatte, durfte er nicht die Hauptstrecke durch die Tunnel nehmen, sondern musste bis Fulda auf einem Nebengleis fahren. Dadurch steigerte sich die Verspätung auf 45 Minuten, so dass wir erst um 13:00 Uhr in Ansbach ankamen.

Hotel Fantasie ist in Ordnung, allerdings ca. 20 Minuten von der Altstadt entfernt. Da man durch den Hofgarten an der Residenz vorbeilaufen kann, ist das nicht sonderlich tragisch. Unser Zimmer ist schön und hat sogar eine kleine Terrasse mit Garten.

Brunnen in Ansbach
Residenz und Garten

Ansbach ist eine schöne Stadt mit alten Gebäuden, wir schauen uns in Ruhe um und gehen am Abend fränkisch Essen.

Tageskilometer: 11,7

17.06.2016 – Brunnen nach Füssen

Heute also der letzte Wandertag auf dem König-Ludwig-Weg. Eigentlich schade, inzwischen sind wir so im Tritt, dass wir noch einige Tage weiter laufen könnten. Nach einem guten Frühstück brechen wir bei bewölktem Himmel auf Richtung Füssen. Leider sind sowohl die Pöllatschlucht als auch die Marienbrücke gesperrt, so dass die klassischen Wege nicht gegangen werden können. Wir nehmen deshalb ab der Tegelbergbahn einen vom eigentlichen Wanderweg abweichenden Pfad, um besseren Blick auf das Schloss zu erhalten. Es hat sich gelohnt.

Neuschwanstein 1
Neuschwanstein 1

Neuschwanstein 2
Neuschwanstein 2

Neuschwanstein 3
Neuschwanstein 3

Nach den ganzen ruhigen Wandertagen ist es für uns fast ein Schock, als wir den Parkplatz und das Ticketcenter am Fuße des Schlossberges erreichen. Halli Galli, Reisebusse und Hunderte Touristen drängen zum Schloss, zu den Pferdekutschen und eben zum Ticketschalter. Wir gehen lieber weiter, vorher gibt uns der freundliche Herr in der Touristinformation noch den Tipp, am Lechfall vorbei zu schauen, dieser sei zur Zeit wegen der Wassermassen sehenswert.

Dafür verlassen wir den Weg doch gerne mal und es hat sich gelohnt.

Lechfall
Lechfall

Strömung
Strömung

Nach nur 17,5 km beziehen wir unser leider sehr lautes, da zur Hauptstraße gelegenes Zimmer im Hotel Sonne. Positiv zu erwähnen ist hier nur, dass dies das einzige Hotel der Tour war, in dem uns die Koffer auf dem Zimmer erwartet haben. In den anderen durften wir sie selber ins Zimmer bringen.

Wir schauen uns noch Füssen an und genießen es, ohne Probleme am Ziel angekommen zu sein.

Füssen Altstadt
Füssen Altstadt

Pause am Wegesrand
Pause am Wegesrand

Karl mit Wandernadel
Karl mit Wandernadel

Die Tour endet hier und am kommenden Tag fahren wir mit dem Mietwagen zum Tegernsee, um noch etwas zu relaxen und natürlich zu wandern. Und in Ruhe zu überlegen, welche Wanderung wir im kommenden Jahr in Angriff nehmen 😉

16.06.2016 – Lechbruck nach Brunnen

Bei bestem Wetter führt uns der Weg zuerst wieder am Lech und dann im weiteren Verlauf an einem Stausee entlang. Die Berge kommen immer näher und heute werden wir wohl Schloss Neuschwanstein sehen.

Lech
Lech

Lechsee mit Ammergauer Alpen
Lechsee mit Ammergauer Alpen

Die Wanderung führt uns durch kleine Ortschaften und dann am Forggensee entlang nach Brunnen. Unterwegs der erste Blick auf das Schloss.

Schneebedeckte Gipfel
Schneebedeckte Gipfel

Erster Blick auf Neuschwanstein
Erster Blick auf Neuschwanstein

Wir beziehen am Nachmittag unser Quartier im Hotel Huberhof und erhalten ein Zimmer mit schönem Balkon nach hinten mit Blick auf die Berge. Da wir noch nicht genug gelaufen sind, gehen wir noch nach Schwangau zum Einkaufen und zurück, so kommen wir locker auf 25 Kilometer an diesem Tag.

15.06.2016 – Wildsteig nach Lechbruck

Heute führt uns der Weg nach Lechbruck, ein Stück abseits des eigentlichen Wanderwegs. Wir starten um 9:00 Uhr und erfreuen uns schon beim Start am guten Wetter.

Brunnen in Wildsteig
Brunnen in Wildsteig

Die Berge scheinen heute zum Greifen nah und selbst Karl traut sich mal aus dem Rucksack hervor.

Was für ein Blick
Was für ein Blick

Karl als Wegweiser
Karl als Wegweiser

An der Wieskirche sind wir kurz nach 10:00 Uhr und daher beschränken wir uns auf ein paar Bilder von außen. Leider ist an dieser Stelle die Wegbeschreibung etwas ungenau und die Beschilderung lässt auch zu wünschen übrig. Zum Glück erklärt uns eine Kioskverkäuferin, wo es lang geht (unter einer Tennenzufahrt drunter her) und so finden wir den Einstieg zum ‘Brettleweg’ Richtung Steingaden.

Brettleweg durchs Moor
Brettleweg durchs Moor

Der Weg ist wunderschön und führt durch Wald und an einem Bach entlang. In Steingaden werfen wir einen Blick in das Welfenmünster und zünden natürlich wieder Kerzen an. Hat ja bisher größenteils geholfen.

Wanderweg
Wanderweg

Klsterkirche Steingaden
Klosterkirche Steingaden

Nachdem wir die Außenstelle der JVA Landsberg passiert haben (hier saß ein Bayern-Funktionär als Freigänger ein), kommen wir bald an den Lech, an dessen Ufer wir bis nach Lechbruck laufen.

Hotel? Nein, Gefängnis
Hotel? Nein, Gefängnis

Viel Wasser im Lech
Viel Wasser im Lech

Nach ca. 22 km erreichen wir die Pension Elisa, zu der wir nichts Weiteres sagen. Außer vielleicht, dass der Weg zur Toilette einen Limbo vorbei am Waschbecken notwendig machte …

14.06.2016 – Peiting nach Wildsteig

Heute steht eigentlich die Ammerschlucht auf dem Programm, aber die Aussagen zur Begehbarkeit sind recht unterschiedlich. Bei der gestrigen Bahnfahrt erzählte uns eine junge Frau, man könnte problemlos durch die Schlucht. Bereits in Starnberg wurde uns seitens des Veranstalters allerdings mitgeteilt, dass die Schlucht nach tagelangem Regen kritisch und sehr rutschig sein könnte.

Also gehen wir morgens zur Touristinformation und fragen dort nach. Die Mitarbeiterin erzählt uns von schmalen Steigen, die teilweise ohne Geländer an den Hängen entlang führen und bei diesem Wetter wahrscheinlich sehr rutschig sind. Die alles entscheidende Frage: “Würden Sie heute durch die Schlucht wandern?” beantwortet sie mit einem “auf keinen Fall”. Damit ist diese Frage geklärt und wir laufen die Alternativstrecke, leider Anfangs entlang der Bundestraße auf einem Fuß-/Fahrradweg.
Vorher zünden wir noch schnell in der Kirche St. Michael zwei Kerzen für eine regenfreie Wanderung an (hat geklappt 😉 ).

St. Michael in Peiting
St. Michael in Peiting

Gutes Wetter
Gutes Wetter

Nach ca. 7 km weist uns das GPS-Gerät darauf hin, dass wir nun die Bundesstraße verlassen und einen Wanderweg etwas abseits laufen können. Das führt uns dann zum Rottenbucher Pestfriedhof, der um 1634 anlässlich eines großen Pestausbruchs entstanden ist. Dieser Ausbruch war übrigens der Anlass für das Oberammergauer Pestgelübde und damit Geburtsstunde der Passionsspiele.

Pestfriedhof ...
Pestfriedhof …

... und Kapelle
… und Kapelle

So langsam zieht sich der Himmel zu und deshalb sind wir ganz froh, als wir nach knapp 17 km Wildsteig erreichen.

Der Himmel verdunkelt sich
Der Himmel verdunkelt sich

Wir beziehen unser Zimmer im Hotel Zur Post und informieren uns, wann ein Bus zur Wieskirche fährt. Wie wir erfahren haben, ist am nächsten Morgen ab 10:00 Uhr Gottesdienst und die Besichtigung dann unerwünscht. Deshalb wollen wir das heute noch erledigen.

Wieskirche
Wieskirche

Wieskirche
Wieskirche

Wieskirche Außenansicht
Wieskirche Außenansicht

Schon ziemlich beeindruckend! Wegen des einsetzenden Regens fahren wir auch wieder mit dem Bus zurück nach Wildsteig und sind froh, dass wir am Abend im Hotel essen können.