Inle-See 2


In Erwartung des Wandertages fiel das Aufstehen nicht schwer, mit Wanderschuhen bekleidet stampfte ich gerade die schmale Holzstiege herunter, als ich hörte: “Da kommen sie”.

Jeden Tag direkt nach Sonnenaufgang tapern 40 – 50 Mönche die Straßen entlang, gegen 7.00 Uhr kommen sie auch an unserem Hotel vorbei. Rechts und links von der Straße treten Frauen aus ihren Häusern und geben den Mönchen Reis in ihre Bettelschüsseln.

Wir also raus, um uns die tägliche Prozession anzusehen und natürlich um zu fotografieren.

Die allmorgendliche Prozession der Mönche

Um von dem Geschehen einen anderen Blickwinkel zu bekommen, huschte ich kurz durch die Mönche hindurch auf die andere Straßenseite. Prompt trat ich dabei auf einen Köter, der dösend oder noch schlafend am Straßenrand lag. Erschrocken sprang er auf und biss mich in den Fuß! Hätte ich nicht schon meine Wanderschuhe angehabt, wäre es wohl ein Fall für Nadel und Faden geworden. Aber, ein klasse Bild habe ich dennoch machen können.

Nach dem Frühstück gingen wir mit unserem Führer, Daniela, Huschhase und Erich los. Der Führer brachte uns zuerst zum Markt, damit wir dort das bunte Treiben beobachten konnten. Es gab alles, was das Herz begehrte: Blumen, Reis, Salz, Süßigkeiten, Benzin, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse.

Buntes Treiben auf dem Marktplatz

Weiter ging es die Straße entlang und nach kurzer Zeit bogen wir in einen nicht mehr geteerten Weg ein. Wir stiegen einen Berg hinauf und erreichten eine Höhle. Hier leben zwei Eremitenmönche mit ihren beiden Katzen, sie luden uns zum Tee ein und wir plauderten ein bisschen.

Der freundliche Einsiedler mit Katze

Es ging den Berg wieder runter und den nächsten wieder hinauf und wieder in eine Höhle hinein. Durch diese Höhle konnten wir laufen und sahen in kleinen Nischen liebevoll mit Blumen geschmückten Buddha Staturen stehen und Ausgang war dann noch ein großer liegender Buddha zu bestaunen.

Am nächsten Berganstieg kamen uns zwei Kinder entgegen. Himmel, was waren die schmutzig. Zu denen konnte wirklich gesagt werden “starren vor Schmutz”, der größere der beiden hatte auch noch eine Rotznase, die auch herrlich mit viel Straßenstaub markiert war. Nun ging bei mir die Knipserei los: Jedes kleine Straßenkind wurde abgelichtet. Einen Heidenspaß hatten die Kiddis, als ich ihnen anschließend die Bilder in der Kamera gezeigt habe.

Nach einer weiteren Teepause und einem weiteren Stopp, wo es auch was zu Essen gab, gingen wir wieder in Richtung Stadt. Kurz bevor wir auf geteerte Straßen stießen, kamen uns zwei ca. 7jährige Kinder entgegen. Sie schoben einen selbstgebastelten Holzschubkarren mit krummen, nicht unbedingt runden Rädern. Uns wurde erklärt, dass die Kinder mit dem unhandlichen Wagen morgens den Berg runter in die Stadt fahren, um dort Brennholz zu verkaufen und wenn sie alles los geworden sind, dann dürfen sie wieder nach Hause kommen.

Direkt nach den 7jährigen ächzte ein ungefähr 4jähriger Junge mit seiner Schubkarre den Berg hoch. Er war bis zu den Haarwurzeln dreckig, seine Hose war zerrissen und so wie es aussah, auch seine Karre nicht mehr so ganz in Ordnung. Dicke Tränen rollten ihm über die Wangen und ich meinte, noch nie ein kleines Kind dermaßen schwitzen gesehen zu haben.

Das schwer arbeitende Kind

Erschöpft von der Wanderung, wurde im Hotel angekommen erst einmal bis 15.00 Uhr Siesta eingelegt und den restlichen Teil des Tages verbrachten wir gemütlich.

Wir schlenderten durchs Dörfchen, waren im Internet, wir kauften ein weiteres Souvenir – diesmal ein altes Tatoo – Gerät, selbstverständlich gab es auch ein Sonnenuntergangsbier und in dem Laden neben unserem Hotel lecker Essen. Hier wurde prima Caipi für 1 € gemischt.

Inle-See


Die Frage nach dem Schnarcher konnte auch am Frühstückstisch nicht geklärt werden, denn alle Bewohner der Nebenzimmer hatten die Schnarchgeräusche gehört. Auf jeden Fall hatten wir so mit den Berlinern schon am Frühstückstisch unseren Spaß.

Gegen 7.30 bestiegen wir unser kleines Teakholzboot. In so ein Boot passen 4 Personen. Gestern hatten wir mit E. und O. geklärt, dass wir uns ein Boot teilen, denn keiner wollte mit Krätze fahren.

Die Flotte wartet
Hasi und O. auf großer Fahrt

Nach einer herrlichen Fahrt über den Inle-See, wo wir bereits zu Anfang die berühmten Beinruderer sahen, machten wir halt in Indein. In Abständen von 5 Tagen ist in den verschieden kleinen Städtchen rund um den See Markt, heute war eben Indein an der Reihe. Den Markt wollten Hasi und ich aber erst zum Schluss erkunden und gingen sofort los in Richtung Pagode.

Einer der berühmten Einbeinruderer vom Inle-See

Es war eine gute Entscheidung, soviel vorneweg. Die unzähligen Händler, die auf den Stufen zur Pagode ihre Waren anbieten, waren jetzt erst dabei, ihre Stände aufzubauen und so kamen wir, ohne groß aufgehalten zu werden an der Pagode an. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und hatte als Besonderheit einen riesigen Fußabdruck Buddhas zu bieten. Was uns aber viel mehr begeisterte, war das große Pagodenfeld um uns herum.

Es waren Hunderte von kleinen Stupas, die rund um die Pagode errichtet wurden. Sie standen dicht an dicht, manche waren kaum 1,50 Meter groß. Viele waren schon verwittert und wiesen Schäden durch diverse Erdbeben auf, aber alle – und das war das einmalige – alle hatten einen Kranz aus Glöckchen um ihre Spitze.

Das Pagodenfeld nahe Indein

Es war noch früh am Morgen und daher noch angenehm frisch. Der Himmel war tiefdunkelblau und um uns herum keine andere Menschenseele, die waren nämlich unten im Dörfchen auf dem Markt. In der Luft hin ein Geräusch, dass gerade zu verzaubernd war: 10.000 Glöckchen sangen mit dem leichten Wind ein Lied. Es war, als würde alles um mich herum versinken und ich hatte das Gefühl, ich wäre allein, aber nicht einsam auf der Welt. Traumhaft schön.

Diese Illusion zerbrach allerdings in dem Moment, als andere Touristen plappernd zu uns kamen. Wir machten uns also auf den Weg hinunter und kamen natürlich nicht an den Händlern vorbei, ohne dass ich eine grüne Umhängetasche gekauft habe. Praktisch ist sie. So habe ich Fotoapparat und Wasserflasche immer griffbereit und muss nicht umständlich die Sachen aus dem Rucksack holen, den Hasi als Kavalier trägt.

Wir fuhren mit den Booten weiter und erreichten die Phaung Daw U-Pagode des Dörfchens Ywa-ma am Westufer des Sees. In der Pagode waren 5 kleine Buddhafiguren, die aber nur als solche zu erkennen sind, wenn man es vorher im Reiseführer gelesen hat, oder man hat es gesagt bekommt.

Die unkenntlichen Buddha-Figuren

Also ganz ehrlich, sie sahen wie kaputte Fußbälle oder wie fast geschmolzene Schneemänner aus. Ihre Unförmigkeit verdanken die kleinen Figuren dem Blattgold, das als Glücksbringer auf sie gepappt wird. Auch hier durfte ich nicht näher heran und Hasi machte das Foto. Bis auf die Tatsachen, dass ich als Frau nicht in das Nirwana komme, sondern hoffen muss, als Mann wiedergeboren zu werden und dass ich diesen Goldklumpen nie nah genug kommen darf, bin ich ja grundsätzlich von der Religion des Buddhismus begeistert!

Gerade, als wir den Bereich der Pagode verlassen wollten, hörten wir vom Wasser her kommend, irrsinnig laute Musik. Ein vollkommen übersteuerter Kassettenrekorder quälte sich das Lied “Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Bananen” heraus. Neugierig blieben wir stehen und gingen zur Anlegestelle. Ein reich geschmücktes Boot wurde festgemacht und ein ca. 10 jähriges Kind, was auf dem großen Thron im Boot gesessen haben musste, ging an Land.

Was war das? Ein Prinz?? Heiko wollte nicht wieder zurück in die Pagode, aber ich musste doch meine Neugierde stillen.

Das Kind wurde zu den Buddhafiguren geführt und kniete dort zum Gebet nieder. Es war mit einem phantasievollen bunt bestickten Gewand bekleidet und sehr stark geschminkt. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Jungen oder um ein Mädchen handelt.

Das Ritual des Gebets wurde an allen vier Seiten der Figuren vollzogen. Währenddessen hatte ich die Gelegenheit, den Erklärungen eines englischsprechenden Burmesen zu lauschen. Was ich hier sah, war die Vorbereitung auf den Eintritt in ein Kloster. Die Eltern des Kindes müssen viel Geld für die Zeremonie zahlen. Dann wurde das Kind in den hinteren Bereich der Pagode geführt, lt. Erklärung des Burmesen erfolgte dort die Kopfrasur.

Die Tatsache, dass das Kind den Buddhas kein Blattgold aufgelegt hat, brachte mich zur Annahme, dass es sich um ein Mädchen gehandelt haben muss.

Wieder im Boot, begann unsere Shoppingtour zu den Werkstätten des Sees. Wir besuchten zuerst eine Weberei, hier bekam ich einen wunderschönen grünen Seidenschal, aber zuvor staunten wir noch über die Arbeitsbedingungen. Es waren neu errichtete Holzhäuser. Bei dem Letzten war zwar die Treppe in die erste Etage schon fertig und ein Teil der Bodenkonstruktion, es saßen auch schon junge Mädchen fleißig an Webstühlen – aber der Boden um die Treppe herum, der war noch nicht verlegt. Um also zu ihren Arbeitsplätzen in die erste Etage zu gelangen, müssen die Arbeiterinnen über dünne Holzplanken balancieren. Den Gedanke an die deutschen Gewerkschaften hatte bei diesem Anblick wohl jeder…..

Noch im Bau befindliche Weberei

Weiter ging es zum Schmied, hier wurde noch mit Manneskraft das Eisen über dem offenen Feuer geschmiedet. Dann zu der Zigarrenherstellung. Zehn Mädchen saßen im Halbdunklen auf dem Boden, vor sich jeweils eine Schale mit Blättern und drehten fingerfertig eine Zigarre nach der anderen.

Dem Bootsbauer konnten wir über die Schulter sehen, als er an einem Teakholzteil für sein nächstes Werk baute.

Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf diese Werkstätten-Tour, nachdem ich aber wieder im Boot saß, musste ich feststellen, es hat Spaß gemacht und war sehr interessant gewesen.

Nun fuhren wir mit unserem Boot durch das Gebiet der schwimmenden Gärten. Eine Sache, die ich im Reiseführer schon nachgelesen, aber nicht so richtig verstanden hatte: Wie kann ein Garten schwimmen?

Die Antwort ist so einfach, wie sie auch genial ist. Im Bereich des Seeufers wachsen viele wilde Wasserhyazinthen. Diese Blumen haben lange Wurzeln. Die Hyazinthen werden ausgegraben und in langen Reihen wieder angepflanzt, immer mit genügend Platz für ein Boot dazwischen den Reihen. Auf die Hyazinthenpflanzen, die so dicht wachsen, dass sie einen Teppich auf dem Wasser bilden, wird vorsichtig Schlick aufgeschüttet, der vorher aus dem Wasser gefischt wird. Diese Art “Erde” wird mit Tomaten, Bohnen und anderem Gemüse bepflanzt. Als Halterung im Seeboden dienen auf der einen Seite die Wurzeln der Hyazinthen und zum anderen die Stöcke, an denen das Gemüse wächst.

Mitten auf dem See liegt das Kloster Nga Phe Kyaung, auch bekannt als “Kloster der springenden Katzen”. Das war unsere letzte Station auf unserer Seerundfahrt. In dem Teakholzkloster aalten sich bei unserer Ankunft die Kätzchen in der Sonne. Ein Mönch lockte sie mit Schnalzlauten an, zeigte ihnen einen kleinen Reif und hopp, eine nach der anderen sprang durch den Reifen. Als Belohnung bekamen sie ein Leckerchen.

Im Kloster der springenden Katzen

So was werde ich mit unserem Kater zu Hause auch trainieren, wenn wir zurückkommen, hat er bestimmt wieder die Figur einer Mehlraupe und da tut ihm ein bisschen Bewegung ganz gut.

Es war ein herrlicher Tag auf dem Wasser mit blauem Himmel und Sonnenschein, der seinen Abschluss in einem chinesischen Restaurant und den Absacker mit Bier und Erdbeerlassie in einem Straßencafé fand.

Nyaung Shwe


Um 5.00 Uhr war die Nacht vorbei. Geschlafen haben wir beide nicht sehr gut. In der Nacht fiel der Strom mehrmals aus und damit auch die Klimaanlage. Es wurde schnell warm in unserem Zimmer und um uns herum dröhnten Generatoren.

Die Weiterfahrt begann nach einem guten Frühstück um 6.00 Uhr.

Eng war es in dem Bus, der bis zum letzten Platz gefüllt war und absolut abenteuerlich die Art und Weise, wie unsere Gepäckstücke auf der hinteren Bank befestigt wurden.

Eindrücke am Straßenrand 1

Nach 2 Stunden gab es die erste Kaffeepause und nach weiteren 2 Stunden konnten wir gemütlich über einen Markt schlendern. Zum Mittagessen sind wir in einem kleinen beschaulichen Restaurant gelandet, das über insgesamt 3 Tische verfügte und verspachtelten eine leckere Nudelsuppe.

Eindrücke am Straßenrand 2

Nach weiteren 2 Stunden kamen wir endlich in Nyaung Shwe, einem Ort direkt am Inle-See gelegen, an.

Unsere Unterkunft, das Golden-Express-Hotel, war ganz einfach und schlicht ausgestattet, aber tiptop sauber, für mich das wichtigste. Allerdings waren die Wände so dünn, dass ich mich ohne große Anstrengungen mit Ronald, der im Nebenzimmer wohnte, unterhalten konnte.

Für den Abend verabredeten wir uns mit E. und O. Der Rest der Gruppe wollte zu den “Vier Schwestern”. Für dieses Restaurant musste eine Reservierung erfolgen, was wohl so viel bedeutet: gutes Essen, aber auch immer voll. Außerdem gab es immer nur ein Gericht und wenn man das nicht mag, Pech.

Darauf hatten wir vier jedoch keine Lust und steuerten das “Aroma” an, das in meinem Reiseführer auch empfohlen wurde. Als wir dann vor dem indischem Restaurant standen, wollten wir eigentlich schon gehen. Es sah wie eine Doppelgarage aus und noch kein Tisch war besetzt. Als jedoch die Frage nach Bier mit “natürlich kalt” beantwortet wurde, gingen wir hinein und bereuten den Entschluss nicht. Aufs Beste bewirtet und vollkommen überfressen, nahmen wir einen Absacker und sanken müde in unsere Betten.

In dieser Nacht wurde ich wach und konnte jemanden laut schnarchen hören. Die Geräusche kamen aus einem der umliegenden Zimmern, ich konnte aber nicht orten, aus welchem.

Bootsfahrt und Mingun-Pagode


Ein erlebnisreicher Tag sollte uns bevorstehen.

Nach einem guten Frühstück fuhren wir um 7.00 Uhr mit dem Bus zum Hafen von Mandalay, wo unser gechartertes Boot schon auf uns wartete.

Als wir am Hafen ankamen, hielten wir erst die Luft an, nicht weil es hier gestunken hat, nein, sondern wegen der vielen armseligen Hütten, die am Flussufer standen. Lieblos waren sie zusammengeschustert, die “Wände” bestanden aus alten leeren Ölfässern, darüber waren dann Plastikplanen als Decke gespannt.

Die ärmlichen Hütten am Hafen

Wir bestiegen unser Boot und fuhren eine Stunde auf dem Ayeyarwady. In gemütlich großen Korbstühlen begannen wir den Tag und betrachteten interessiert das Ufer des großen Flusses. Es ist nicht unbedingt dicht besiedelt und wenn ein paar Hütten zu sehen sind, so wirkten sie armselig auf mich.

Wir machten unseren ersten Halt des Tages an der Anlegestelle von Mingun. Das Boot rutschte langsam auf den Sand und über ein schmales Brett balancierten wir an Land. Anscheinend war hier bekannt, dass Touristen gerne Souvenirs einkaufen, denn uns erwarteten ca. 10 Kinder, die uns Glocken, Fächer, Ketten und anderen Krimskrams andrehen wollten. Sehr hartnäckig waren sie und verfolgten uns auch eine Weile. Zum Glück hatten sie dann aber doch die Lust verloren – keiner von unserer Gruppe kaufte ihnen etwas ab.

Heiko führte unsere Gruppe an und ging geradewegs in ein Altersheim hinein. Es war hier nicht ein großes Haus, wie wir es von zu Hause gewohnt sind, sondern viele kleine Hütten, die um einen Versammlungsplatz herum errichtet wurden. Die Oberschwester begrüßte ihn und freute sich sichtlich, dass er nicht mit leeren Händen kam. Die Gruppe vor uns hatte ihm nämlich Medikamente und Verbandsmaterial gegeben, das während der Reise nicht gebraucht wurde und dieses Päckchen bekam die Frau nun ausgehändigt.

Den angebotenen Tee mussten wir leider ablehnen, denn wir hatten am heutigen Tag noch viel vor. Wir versprachen der Oberschwester aber, am Ende unserer Reise auch für die Alten zu sammeln. Wir wurden von ihr darauf hin mit den besten Wünschen für unser jetziges und unsere folgenden Leben verabschiedet.

Weiter ging es und nach einem kurzen Fußmarsch von 10 Minuten erreichten wir die Mingun Pagode. Diese Pagode sollte die größte und schönste und was weiß ich noch alles Pagode aller Zeiten und der gesamten Welt werden, wurde aber nie fertig gestellt. Seit etwa 300 Jahren steht nur der angefangene Ziegelbau, der ein Drittel der geplanten Höhe erreicht hat und sieht beeindruckend aus. Obwohl es sich nur um das Fundament einer Ruine handelt, mussten wir die Schuhe ausziehen, um die bestehende oberste Plattform zu besteigen.

Die halb verfallene Mingun Pagode

Es gingen bis auf Krätze auch alle mit, der Kerl blieb unten und trank sich ein weiteres Bier. Das erste hatte er schon kurz nach dem Ablegen des Bootes geleert.

50 Meter sind wir auf – durch ein Erdbeben teilweise zerbrochen – Stufen nach oben geklettert. Natürlich ohne ein Geländer! Oben angekommen, hatten wir dann aber einen wunderbaren Blick über den Fluss und vor allem auf eine große weiße Pagode.

Wieder heil unten abgekommen, trennten wir uns von der Gruppe und vereinbarten eine Uhrzeit, zu der wir wieder am Boot sein sollten.

Unser Weg führte uns als nächstes zur Mingun-Glocke. Eine neue Superlative, denn sie soll die größte funktionierende Glocke der Welt sein. Ich stellte mich also hinein, was bei einer Höhe von fast 4 Metern keine große Kunst war und ließ Hasi mit einem großen dicken Holzstab von außen an die Glocke klopfen. Erwartet hatte ich, dass mir die Ohren abfallen und ich für ein paar Minuten taub sein werde, aber nicht geschah. Auch auf meine Aufforderung “fester, fester”, wurde es im Inneren der Glocke nicht sehr laut.

Als ich dann mit Hasi die Plätze tauschte, trommelte ich wie blöd mit dem Holzstock auf der Glocke herum (zwei Kinder, die uns die ganze Zeit beobachteten, fanden dass zum Schreien komisch – haben daher auch keine Bonbons bekommen). Was soll ich sagen? Hier draußen klang die Glocke wunderschön.

Die Mingun Glocke

Über die unbefestigte (Haupt-) Straße weiter laufend, erreichten wir nach ein paar Minuten die kleine Molmi Pagode. Hier war im Mittelpunkt des Gebäudes mal nicht Buddha zu sehen, sondern ein Mönch. Klasse fand ich, dass man dem guten Mann eine Sonnenbrille aufgesetzt hatte.

An der Straße standen, ja soll ich sie “Restaurants” nennen?

Es waren Garküchen, hatten aber selbstgezimmerte Bierzeltgarnituren aufgestellt und alles mit Planen überdacht. Wir sahen den Frauen eine Zeitlang beim Kochen zu und beschlossen, auf dem Rückweg hier etwas Proviant für die Weiterfahrt zu kaufen.

Nun kamen wir auch zu dem Gebäude, das wir von der Plattform der Ruine aus gesehen haben. Es war die Myatheindan Pagode. Ganz in weiß gehalten, sah sie mit dem tiefblauen Himmel als Hintergrund genial schön aus. Wir steppten über die mittlerweile heißen Stufen und bestiegen so ohne große Ehrfurcht die sieben Terrassen des Gebäudes, von dessen Spitze wir wiederum einen schönen Blick in die Ferne hatten.

Die Myatheindan Pagode

Von dem Örtchen Mingun hatten wir nun alles gesehen, was wir für uns lt. unserem Reiseführer für interessant hielten. Da noch Zeit war, bis das Boot weiter fuhr, machten wir Rast in einem der zuvor beschriebenen Restaurants. Es gab Star-Cola und zum Mitnehmen ließen wir uns 4 kleine Bällchen einpacken, die in Form und Aussehen an Frikadellen erinnerten, 2 gebackene Maistaler und zwei Sachen, die aussahen wie gefüllter Blätterteig.

Das leckere fritierte Essen aus einer Garküche

Für unser Mittagessen zahlten für umgerechnet 20 Cent. Es wäre also kein großer Verlust, wenn die Speisen nicht schmecken würden.

Auf dem Weg zum Boot kamen wir noch an einem Künkelstand vorbei, der mich magisch anzog. Auf langen Brettern war hier allerlei Kunsthandwerk ausgestellt. U.a. auch Marionetten. In der Marionetten – Werkstatt waren mir die Figuren recht teuer vorgekommen, als ich an diesem Stand mit dem Feilschen fertig war, konnte ich für 2,50 eine schöne Marionette mitnehmen, die mit einem schönen, mit vielen silbernen Pailletten bestickten Kleid angezogen war.

Nach einer zweistündigen Bootfahrt erreichten wir das Dörfchen Inwa. Wir stiegen auf Pferdekutschen um und hatten leider keine gute Wahl mit unserem Zossen. Er wird garantiert nie die blaue Schleife für den Galopper des Jahres erhalten. Er ließ sich von allen anderen Gespannen überholen und war immer der letzte. Vor allem die Berliner hatten ihren Spaß, denn ihr Pferd hatte wohl ein Abonnement auf das besagte blaue Band.

NICHT der Galopper des Jahres

Im Bagaya-Kloster konnte ich eine Vielzahl der Kugelschreiber loswerden, die wir vor der Reise von Oliver geschnorrt hatten. In dem vollständig aus Teakholz erbauten Kloster saßen Kinder auf dem Boden und hatten ihre Blöcke oder einfache weiße Blätter auf kleine Bänken gelegt und schrieben. Von einem strengen Lehrer, der garantiert auch von der Rute Gebrauch machte und einem gütig aussehenden Mönch wurde der Unterricht geleitet.

Schulklasse im Bagaya Kloster

Das finster aussehende Gesicht des Lehrers hellte sich aber auf, als er die Stifte in die Hand gedrückt bekam und der Mönch murmelte etwas ………. bestimmt hat er mir gewünscht, dass ich als Dank für meine großzügige Spende in meinem nächsten Leben als Mann zur Welt kommen.

Von Müdigkeit keine Spur, eroberten wir noch ein Kloster und einen alten Wachturm. Die letzte Station erreichten wir mit dem Bus, der uns unterwegs wieder aufgesammelt hat. An einer Pagode, deren Name ich dummer Weise nicht aufgeschrieben hatte und daher nun auch nicht mehr wieder geben kann, verbrachten wir die Zeit bis zum Sonnenuntergang und fuhren mit dem Bus zurück nach Mandalay.

Auch an diesem Abend aßen wir in dem Restaurant unseres Hotels gut zu Abend. Wir saßen mit E. und O. zusammen und haben so gelacht, dass mancher aus der Gruppe bestimmt gerne bei uns gesessen hätte.

Mandalay

Fix schlief ich wieder ein und wurde erst wieder wach, als die Sonne aufging. So habe ich gut und gerne 8 Stunden gepennt. Sogar Hasi hat seinen Wachposten für 3 Stunden aufgeben können.
Im Nachhinein erfuhr ich, dass der Rest der Gruppe wenig bis gar nicht geschlafen hatte.

Ankunft im Bahnhof von Mandalay

Wir waren nun also in der Stadt mit dem wunderschönen Namen Mandalay angekommen, die sogar schon von Robbie Williams besungen wurde.
Unser Hotel war ganz gut, allerdings der Geruch nach Mottenkugel im Bereich des Foyers für meinen Geschmack etwas zu intensiv.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, gab es Frühstück und schon machten wir uns mit dem Bus auf die Socken, um die Umgebung von Mandalay zu erkunden.

Unser Reisebus. Eine Geschichte für sich:
Der Bus hatte 22 Sitzplätze und mindestens genau so viele Stehplätze, dafür aber kein Gepäckfach und keine Ablagemöglichkeiten über den Köpfen.
Als Ausgleich dazu, waren die Sitze ausgesessen und nur 40 x 40 breit. (Also nix für europäische Wohlstandshintern) Die Armlehne des Gangsitzes konnte nicht in hochgestellt werden, die Klimaanlage funktionierte ab der 4. Reihe nicht, dafür saß man in der hintersten Reihe auf den Motor und der Hintern wurde gegrillt.
Früher, als der Bus noch neu und modern war, wurde er in China als Stadtbus eingesetzt, so deuteten wir es jedenfalls und die chinesischen Schriftzeichen, die neben den Klingelknöpfen angebracht waren, hießen übersetzt bestimmt “wenn halt – dann drücken”.

Unser hochmoderner 20-Sitzer-Bus

Da saßen wir also. Eng aneinander gekuschelt. Ich glaube, die Sitzfläche unsers Sessels im Wohnzimmer hat die Breite von 80 Zentimetern, wenn wir das also gewusst hätten, zu Hause üben für burmesische Busfahrten wäre nie einfacher gewesen.
Heiko meinte, wir sollten im Bus tageweise rotieren, damit jeder mal auf guten und schlechten Plätze sitzt. Dann tat er noch kund, dass dies der zweitbeste Bus der Agentur sei, mit dem besten wären wir in Yangon gefahren und dort wäre er auch noch.

Wir waren mit unserer Meckerei gerade am Ende, da hielten wir auch schon am Fuß von Mandalay Hill. Auf den Berg und damit zu der oben errichteten Pagode konnte man entweder laufen oder – und diese Variante wählten wir – man konnte sich von Pick ups auf den 236 m hohen Berg fahren lassen. Oben angekommen erwartete uns leider nicht der erhoffte grandiose Fernblick, es war dunstig. So erfreute ich mich eben an der Two Snake Pagoda mit ihren vielen Spiegelmosaiken.
Wieder unten am Berg angekommen, fiel mir die große Reklametafel eines Handlesers auf. Ich also hin. Ich sah im Schatten einen alten Mann sitzen. Höflich und mit artiger Körperbeugung fragte ich ihn, ob er fotografiert werden möchte. Er nickte freudestrahlend und als ich ihm dann sein Foto auf der Digitalkamera zeigte, hatte auch er seinen Spaß und erklärte mir mit stolzgeschwellter Brust, er sein ein Hindu und kein Buddhist und daher ein Spezialist im Lesen von Linien in den Händen. Aha.

Der sympathische Handleser von Mandalay

Weiter ging es dann zur Kuthodaw Pagode. Hier war es nicht die große Pagode, die mich zum Entzücken brachte, sondern die 729 Marmortafeln, auf denen die buddhistische Lehre mit kleinen, in Brezelschrift gehaltenen Wörtern eingraviert war. Jede Tafel stand in einer eigenen kleinen Pagode von ca. 4 m² und etwa 2,50 Meter Höhe. Es war einfach toll.
Die Größe des Kunstwerkes und das, was ich durch den Reiseführer erfuhr, (wie z.B., dass derjenige, der alle Tafeln lesen will, dafür 450 Tage braucht – vorausgesetzt, er liest 8 Stunden pro Tag), konnte ich erst richtig verstehen, als ich das anschaulich gehaltenen Model sah.
Im Inneren der Pagode verkauften nette Mädlchen handtellergroße Gongs. Ich konnte natürlich nicht daran vorbeigehen und nehme mir fest vor, ihn als “Hasi, das Essen ist fertig” Gong zu benutzen und bin jetzt schon gespannt, wie lange es dauert, bis auch unser Kater den Zusammenhang zwischen dem Gonglaut und der Essensverteilung seiner Menschen erkennt.

Der nächste Stopp galt dem Shwenandaw Kloster und ich bin froh, dass ich mir zwischendurch immer Stichworte aufgeschrieben habe, sonst wäre ich mit der Reihenfolge und den Namen von Pagoden, Stupas und Klöstern durcheinander gekommen.
Das Besondere für mich an diesem Kloster war a) die Tatsache, dass es nur aus Teakholz besteht und b) schon zweimal “umgezogen” ist. Wie so ein Umzug durchgeführt werden konnte, war mir ein Rätsel, zumal das Kloster ein riesengroßes 2stöckiges Haus mit umlaufenden Balkonen ist und auf 150 dicken Teaksäulen steht.

Das Shwenandaw-Kloster

Ganze 800 Tonnen soll der Marmorblock wiegen, aus dem der 15 Meter hohe Buddha der Kyauktawgyi Pagode besteht.
Nachgewogen hat es keiner, so wie auch keiner von uns kontrolliert hat, ob der Schmuck auf seiner Stirn wirklich aus 54 einkarätigen Diamanten besteht. Ich muss aber zugeben, dass mir die Information bezüglich der glitzernden Steine wesentlich wichtiger gewesen wäre.

Die anschließende Pause nutzen einige zum Mittagessen, Heiko und ich gönnten uns eine Star-Cola, die burmesische Variante der Pepsi Cola. Hunger hatten wir beide keinen, für alle Fälle kauften wir uns aber noch ein Päckchen Kekse, das natürlich den Abend nicht überlebte.
(Wenn ich ehrlich sein soll, auch nicht die nächsten zwei Stunden, aber was gibt es schöneres auf der Welt, als eng aneinander gekuschelt im überhitzen Bus zu sitzen und die schwitzigen Anziehsachen mit Kekskrümeln zu garnieren?)

Bevor wir einen Kulturschock erlitten, galt unser nächster Halt einer Blattgold Werkstatt. Aus Fernsehberichten über die Vergoldung der Teilbereiche des Nachbaus vom legendären Bernsteinzimmers wusste ich, dass Blattgold hauchdünn ist.
Wie dünn “hauchdünn” ist, weiß ich aber erst, nachdem ich es selber mit eigenen Augen gesehen habe. Es ist so dünn wie ……. ja wie denn? Mir fällt nichts ein, was vergleichbar wäre.
Interessant war es auf jeden Fall, bei der Herstellung zu zu sehen. Die Mädchen, die das Blattgold, das Männer zuvor “geschlagen” haben, zu den kleinen Päckchen zusammen führten, saßen in einem separaten Bereich, der mit einer Glasscheibe gegen etwaigen Luftzug geschützt war. Das Blattgold war so dünn, dass ein Luftzug es hätte zerreißen können. Kann man sich jetzt ein Bild davon machen, wie dünn Blattgold ist???

Gegenüber der Werkstatt, auf der anderen Straßenseite, sah ich dann aber etwas, was ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Riesige, mindestens 8 Meter lange und ca. 50 cm breite Pythonhäute waren zum Trocknen über eine Holzstange gehängt worden. Hatte ich jemals mit dem Gedanken gespielt, eine Python in freier Wildbahn, sprich im Dschungel sehen zu wollen? Nachdem mir hier vor Augen geführt wurde, wie groß die Viecher werden können, brauche ich den Anblick von lebendigen Exemplaren nicht wirklich.

Die letzte Besichtigung einer heiligen Stätte des Tages war die der Mahamuni Pagode.
Die Mahamuni Statur in der Mitte dieser Pagode soll die mit Abstand meistverehrte Figur Myanmars sein. Als Zeichen der Ehrerbietung wird sie permanent von Männern (Frauen dürfen nicht an sie ran) mit Blattgold beklebt. Die etwas über 100 Jahre alte Figur ist kaum noch als solche zu erkennen. Das Gewicht des aufgeklebten Goldes wird auf mehrere hundert Kilogramm Gold geschätzt. Am Arm soll 25 cm Blattgold und an der Brust sogar 35 cm Blattgold kleben. Die Finger der rechten Hand haben ihre ursprüngliche Form auf jeden Fall schon verloren.

Ich weiß jetzt ja, wie dünn Blattgold ist und kann daher nicht erahnen, wie viele Menschen ihr Geld in Blattgold getauscht haben – anstatt sich was zum Essen oder zum Anziehen zu kaufen – nur um diese Pilgerstätte aufzusuchen und die Statur zu bekleben. Mit offenem Mund stehe ich in gebührlichem Abstand vor dem Klotz Gold. Viel näher als 10 Meter darf ich als Frau ja nicht an Mahamuni ran.

Im Reiseführer lese ich dann nach (Hasi macht derweil die Fotos für uns), dass die Menge Blattgold, die beim Ankleben herunterfällt, zusammengekehrt wird und pro Jahr ein knappes Kilo Gold betragen soll. Auf der Stirn trägt Mahamuni mehr Rubine, Saphire und Diamanten, als jedes andere gekrönte Haupt Europas ….. Hasi, lass uns gehen, mir wird schwindelig!

Nachdem wir fast den ganzen Tag etwas für unser geistliches Wohlbefinden etwas getan bzw. uns angesehen hatten, kam nun der Werkstättenmarathon.
Zuerst waren die Marionettenhersteller an der Reihe. Der Stopp war für mich entgegen aller Erwartungen sehr interessant, da wir den Mädchen, die die Kleider der Marionetten sticken, direkt auf die Finger sehen konnten.
Die Besuche bei den Steinhauern (der Buddhafiguren) und Bronzegießern (auch der Buddhafiguren) haben mich dann nicht so vom Hocker gehauen.

Eigentlich war ich von den ganzen zu Gesicht bekommen Sachen satt. Meine geistige Aufnahmekapazität an visuellen Dingen war gleich null und daher verließ ich mit relativ wenig Elan den Bus, der uns zur letzten Station, dem Sonnenaufgang bei der U-Bein-Brücke brachte. Quatsch, natürlich nicht Auf- sondern Untergang. Jetzt konnte ich erkennen, wie kaputt ich war.

Das Angebot, sich mit einem Boot über den Fluss rudern zu lassen, den man vorher zu Fuß auf der U-Bein-Brücke überquert hatte, konnte mich nicht locken. Zum Glück sah Hasi es genauso. Wir saßen also in einer Art Biergarten, ohne Bier, dafür aber mit frisch aufgeschlagener Kokosnuss und beobachteten das bunte Treiben auf der längsten (1,2 km) Teakholzbrücke der Welt. Es war herrlich ruhig und entspannend.

Sonnenuntergang nahe der U Bein Brücke

Allerdings begann hier auch mein Faible für Kinderbilder. Zwei ganz niedliche, von oben bis unten staubige und mit Rotznasen versehene Jungs drückten sich neugierig an unserem Tisch herum. Ich nahm Augenkontakt mit ihnen auf und bestach sie dann mit je einem Bonbon sich zu uns setzten, damit ich meine Fotos machen konnte. Das war nun der Anfang. Viele, viele Kinderbilder sollten noch kommen, ich wusste jetzt ja, womit sie zu locken war. Ab sofort gab es daher keine Bonbons mehr für uns.

Das erste von einer ganzen Reihe von Kinderbildern

Zurück im Hotel gab es als Belohnung für den Tag erst ein großes kaltes Bier und dann eine Thai Suppe. Scharf war sie. Als Einlage waren Nudel, Hühnchenfleisch (?) und Wachteleier zu erkennen. An diese kleinen Dinger hatte ich mich bislang nicht herangetraut – schmeckten dann aber so wie ein ganz kleines Hühnerei.

Zugfahrt

Nach einer Nacht, in der wir beide gut schliefen, ging es gemütlich um 9.00 Uhr zum Frühstück.
Ein besonderes Programm für den heutigen Tag gab es nicht, so sind wir ziellos durch die Stadt geschlendert. Durch kleine und größere Gassen führte unser Weg und überall waren die Menschen nett zu uns und lächelten uns an. (Ich gehe mal nicht davon aus, dass sie uns auslachten). Wir wurden während des ganzen Tages nur einmal angebettelt und dass von einem Mönch, natürlich hat Hasi ihm etwas Geld gegeben und so was für sein eigenes gutes Karma getan.

Nette Menschen auf den Straßen von Yangoon

In einem winzigen Supermarkt deckten wir uns mit Wasser und Rum für die Zugfahrt ein. Kekse und Bier hatten wir bereits gestern geholt.

Zurück im Hotel verteilten wir die Stapel an Geldscheinen für den Rest der Reise erneut, damit für den hoffentlich nicht eintretenden Falls eines Diebstahles nicht alles auf einmal geklaut würde. Lecker essen waren wir beim Chinamann und standen um 15.30 mit gepackten Sachen und frisch geduscht im Foyer.

Wir sitzen im Bus. Das Abenteuer kann beginnen. Im Internet hatte ich im Forum immer nur Andeutungen über Zugfahren in diesem Land gelesen, nie hat jemand hat konkret gesagt, ob es gut oder schlecht ist. Immer war nur die Rede von einem einmaligen Erlebnis. Ein einmaliges Erlebnis kann positiv wie auch negativ ausgelegt werden. Meine Erwartungen waren daher also eher niedrig und ich machte mich schon auf Vorwürfe von Hasi gefasst, weil das Bett für ihn zu kurz war oder es Mücken im Abteil gab.

Unser Zug fährt ein

Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, dachte ich kurz darüber nach, wie teuer wohl eine Taxifahrt nach Mandalay wäre, denn das Schienenfahrzeug machte keinen vertrauensvollen Eindruck. Wie erfreut war ich, als ich auf meinem Platz saß! Er hatte die Ausmaße eines bequemen Fernsehsessels, ließ sich auch gut nach hinten in “fast-liege-Position” verstellen und auch die Tatsache, dass meine Reisetasche nicht im Gepäckfach Platz fand und sie daher an meinen Füßen abgestellt werden musste, störte kein bisschen.
Dann wuselten Kellner durch unseren Waggon, notierten sich die Anzahl der bestellten Biere und zu welchem Zeitpunkt man eins haben wollte. Das hatte den Vorteil, dass das Bier direkt zu Beginn der Fahrt reserviert wird und keine Engpässe entstehen. Essen konnte auch bestellt werden, da waren wir aber misstrauisch und wir hatten ja auch Kekse und Bananen.

Der freundliche Koch im Zug bei der Arbeit

Ich wollte eh nicht so viel essen und vor allem nicht trinken, denn ich wollte versuchen, bis Mandalay nicht Pipi machen zu müssen. So weit ging meine Abenteuerlust nun doch nicht. Bis Mandalay waren es 640 km. Wir werden zwischen 7.00 und 8.00 Uhr (eine genauere Angabe gab es tatsächlich nicht) dort ankommen. Pro Stunde legen wir also 85 km zurück, da werden wir schon nicht in einen Geschwindigkeitsrausch kommen.

Gemütlich kuschelte ich mich mit meinem Kissen in den Sitz, auf dem Bahnsteig ertönte ein Pfiff ……. und dann fuhr der Zug los!! Das war ein Schaukeln, Rütteln, Schwanken und Rattern. Wir haben uns umgesehen und einige konnten auch darüber lachen, wenn mit einem Mal erwachsene Menschen in ihren Sitzen hopsten, als würden sie “Hoppe Hoppe Reiter” spielen, auf jeden Fall war nun klar, warum der Zug nicht schneller fahren konnte: Er wäre mit seinen Wagons aus den Schienen gesprungen.

Nach ein paar Kilometern, also nach einer halben Stunden und Erreichen der Reisegeschwindigkeit, ließen wir Yangon hinter uns und sahen, wie es wirklich um das Land bestellt ist. Da waren Hütten, auf Holzpflöcken stehen, die Wände und das Dach notdürftig mit Strohmatten bedeckt.
Vor den Hütten hockten Frauen und Männer auf dem Boden, während halbnackte Kinder lachend um die Erwachsenen herumsprangen. Da es seit Oktober hier nicht mehr geregnet hat, lag auf allem eine dicke Schicht Staub. Der Staub hatte eine leicht rötliche Farbe, so dass auch das vermeintliche Grün von Bäumen und Sträuchern vertrocknet aussah. Im Zug verstummten die Gespräche, weil wir alle gebannt aus den Fenstern starrten. Jupp sprach dann aus, was wir alle fühlten: “Was geht es uns doch gut.”

Als es draußen dunkel wurde, schlief ich ein. Mit dem Erscheinen meines Sandmännchens hatte ich bei der Hopserei nicht gerechnet, um so erstaunter war ich, dass ich erst Mitternacht wach wurde, weil der Zug stand.
Hasi hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlafen, lediglich ein bisschen gedöst und konnte mir berichten, dass das Bier immer pünktlich kam. Er hatte für 20.00 und für 21.00 Uhr eine Flasche Bier bestellt und jeweils 10 Minuten vorher wurde er gefragt, ob es denn recht sei, dass gleich serviert wurde. Vom Service her gesehen, also unerreichbar. Sogar das Essen, das einige bestellt hatten, muss wohl sehr gut gewesen sein.

Wir waren an einem Bahnsteig zum Halten gekommen. Sofort wurde der Zug (von außen) von 8 – 10jährigen Kindern belagert, die uns Sachen zum Essen verkaufen wollten. Gebettelt hatte keins von ihnen.
Ich überlegte, ob ich den Kindern ein paar Bonbons geben soll, wäre mir aber doof dabei vorgekommen, die Sachen aus dem Fenster zu werfen. So beschränkte ich mich auf Winken und Grimassen schneiden. Den Kindern hat das auf jeden Fall auch gefallen.

Shwedagon

Um 4.45 Uhr klingelte der Wecker, eine wahrhaft unchristliche Zeit.
Gesten Abend hatten wir beim Essen mit Daniela, Angelika und Jupp verabredet, zusammen zum Sonnenaufgang zur Shwedagon Pagode zu fahren. Als wir um 5.45 ins Foyer kamen, saß Jupp bereits dort. Eigentlich war er ganz nett, bereits gestern hatte es uns gestört, dass sich alle siezten. Seinen Nachnamen wussten wir nicht, also wurde alles, was wie eine persönliche Anrede klingen konnte, ausgelassen.

Ein paar Minuten später waren wir insgesamt 8 Personen. Mit 2 Taxen fuhren wir zur Pagode.
Dort angekommen, fing die Tagesdämmerung gerade an. Mit unseren beiden Mitfahrerinnen vereinbarten wir, dass wir uns um 8.00 Uhr am Osteingang wieder treffen, um gemeinsam zurück zum Hotel zu fahren.

Uralt soll sie sein, “mit Tonnen von Gold und tausenden Edelsteinen geschmückt, ein erhabener Ort der Ruhe, Besinnung und Meditation”, so ist die Pagode in unserem Reiseführer beschrieben.
Was wir allerdings in den 2 Stunden des Sonnenaufgangs erlebt haben, hat alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen:
Die Pagode, die mit 60 Tonnen Gold verkleidet ist, erstrahlte im aufgehenden Sonnenlicht, so dass gut nach zu vollziehen war, warum sie zu den wichtigsten Stätten der Buddhisten zählt. Fast könnte man meinen, von ihr ginge ein mystisches Leuten aus. Die Kuppel glänzte vor dem tiefblauen Himmel und ich habe mind. alle 5 Minuten ein Bild gemacht, so begeistert war ich.

Eindrücke der Shwedagon-Pagode

Mit zunehmendem Tageslicht erhöhte sich die Zahl der Besucher.
Touristen habe ich außer uns acht aber keine gesehen. Überall auf der fast 60.000 m² großen mit weißem Marmor gepflasterte Plattform verteilt saßen Gläubige und beteten oder meditierten. Den unzähligen Buddhafiguren wurden Gaben in Form von Blumen, kleinen Schirmchen und Räucherstäbchen gebracht. Eine Truppe von 5 Frauen fegte die Plattform und hatte damit ihre “gute Tat” für diesen Tag erledigt.

Frauen bei der Fegearbeit

Langsam umrundeten wir die Hauptpagode mit ihren fast 100 Nebenpagoden und ich versuchte die Spitze mit über 5.500 Diamanten und noch mehr Saphiren und Rubinen bestückten, der noch ein 76-karätiger Diamant aufgesetzt wurde, aufs Foto zu bekommen.

Eindrücke der Shwedagon-Pagode

Am Anfang unseres Rundganges lasen wir uns noch im Reiseführer durch, welchen Schrein für welchen Wochentag wir gerade sehen, es wurde uns dann aber zu viel, daher ließen wir das Buch im Rücksack und genossen ohne genaues Wissen unsere kleine Wanderung.

Beeindruckend war auch der Wunscherfüllungsplatz. Da saßen die Burmesen und Burmesinnen andächtig mit aneinander gefalteten Händen, sahen auf die Spitze der Pagode und beteten, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht. Um sicher zu sein, dass es auch wie geplant klappte, bekam der Schrein des Wochentages, an dem man geboren war noch ein paar Blüten.

Gläubige Burmesen am Wunscherfüllungsplatz

Geradezu erschlagen von den Eindrücken fuhren wir zurück zum Hotel und ließen uns ein gutes Frühstück schmecken. Mit einem Teil der Gruppe waren wir dann schon per “Du” und hoffen, mit den Namen nicht durcheinander zu kommen.

Gut gestärkt ging es dann los, die Stadt weiter zu erkunden. Zuerst noch einmal zum Markt. Das Bild mit den drei Mönchen habe ich dann doch nicht gekauft, denn wir sind am letzten Tag wieder in Yangon und sollten ich bis zu diesem Zeitpunkt kein anderes Bild gefunden haben, kaufen wir es eben am Ende unseres Urlaubes.
Dann versuchten wir unser Glück im Internet Café. Die Verbindung kostete uns 1 Euro für 1 Stunde und mindestens 20 graue Haare mehr. Es ging so langsam vorwärts, man könnte meinen, ganz Myanmar hängt an einer Leitung. Alleine 25 Minuten brauchten wir, um uns überhaupt einloggen zu können. So werden die Mails an die Heimat kurz und knapp werden.
Clifford bekam noch per Mail die Order unsere Rückflüge zu bestätigen, denn ein Emirates Büro gibt es hier nicht und die Internetverbindung nach Dubai kann nicht aufgebaut werden.

Uff, das war erledigt, wir setzten unseren Stadtbummel fort: die Suhle Pagode mittig auf einer Kreisverkehrinsel errichtet, das Unabhängigkeitsdenkmal im Maha Bandoon Garden und den allerdings wenig beeindruckenden Hafen. Zwischendurch machten wir Pause in den kleinen Straßenläden und tranken Tee und Wasser. Nach gut drei Stunden, es war mittlerweile Mittag, waren wir für eine Siesta bis 14.30 Uhr wieder im Hotel.

Die Sule Pagode, mitten im Kreisverkehr

Kurz bevor wir einschliefen gab es noch eine kostenlose Einführung in die Marktwirtschaft von Myanmar, d.h. mir wurde mit lebenden Beispielen erklärt, warum in diesem Land kaum einer arbeitslos ist:
Es klopfte. Ich machte die Tür auf und sah drei Männer in der Uniform des Hotels gekleidet. Der erste hielt einen Block und einen Stift in den Händen, auf dem Block standen Zimmernummern und hinter einigen waren auch Haken gemacht. (Aha, so dachte ich mir, hier wird was kontrolliert). Der zweite gab mir ein Stückchen Seife in der Form der hotelüblichen abgepackten Größe (brav machte er es mit beiden Händen und einer leichten Verbeugung, ein bisschen Demut schadet eben nicht), der dritte hielt wieder einen Block und einen Stift in den Händen, auf dem Block standen Zimmernummern und auch waren hinter einigen auch Haken gemacht (noch ein Kontrolleur).

Meine persönliche Erklärung: Der erste hakte die Zimmernummern ab, bei denen geklingelt wurde, der zweite konnte nicht lesen und schreiben, bekam daher keinen Hakenjob und der dritte hakte die Zimmernummern ab, deren Türen sich geöffnet haben und Seifenstücke abgeben wurde. Schmunzelnd über diese Einlage schlief ich ein.

Um 15.00 Uhr traf sich die gesamte Gruppe (mein Gott, was sind wir viele), um mit dem Bus die weiter entfernt liegenden Sehenswürdigkeiten Yangons zu erkunden.

Die erste Station war die Botatung Pagode. Durch einen verwinkelten und verspiegelten Gang kamen wir zum heiligen Schrein der Pagode. Hier soll ein Haar Buddhas liegen. Vor dem Schrein befindet sich – nicht zugänglich hinter einem festen Drahtzaun – eine Schale. Die Gläubigen versuchen, in diese Schale Geldscheine zu werfen und wem es gelingt, hat für die nächste Zeit Glück, bzw. es kann nichts Schlimmes geschehen.
Hasi hatte mit seinen langen Armen da natürlich ein Heimspiel, faltete einen Geldschein, zielte und “hob” ihn in die Schale. Bingo! Der Urlaub war gerettet.
Auch E. und O. klatschen begeistert in die Hände, vorher wurde E. aber noch den Satz: “O., mach mal ein Foto” los.

Eingerüstete Botataung Pagode

In der Chauk Htat Gyi-Pagode sahen wir mit 72 Metern Gesamtlänge einen der größten liegenden Buddhas von Myanmar.
Jetzt stand ich vor dieser doch schon beeindrucken Figur und versuchte mit allerlei Verrenkungen, ein Bild zu Stande zu bringen, wo nicht Teile der Zehen, der Ohren oder die Spitze des Kopfes abgeschnitten waren. Da es sich bei der Pagode um ein Gotteshaus des buddhistischen Glaubens handelt, legte ich mich natürlich nicht auf den Boden oder habe Ähnliches veranstaltet. Klar, hatte ich diese Gedanken, dachte aber direkt daran was wäre, wenn ein japanischer Tourist in einer bayerischen Kirche so agieren würde. Er wäre dem Tod durch lynchen näher, als er denkt.
Den anderen aus der Gruppe ging es nicht anders. Da haben auch die Kommandos von E. ” O., mach mal ein Foto von hier” nichts geholfen.

Erst, als wir den Koloss ganz umrundet hatten (im Uhrzeigersinn versteht sich), sah ich Angelika auf einem Podest herumturnen.
Das wird doch wohl nicht ?…….. War es aber. Anscheinend haben sich zu viele Leute für ein gutes Foto so dermaßen daneben benommen und damit wohl auch die Andachtsruhe gestört, dass ein Holzpodest mit kleiner Leiter aus Holz errichtet wurde. Das Ganze war zwar schrecklich wackelig, aber das Foto ist gelungen und es ist auch alles drauf.

Der größte liegende Buddha Myanmars in der Chauk Gyi Pagode

Zum Schluss wurden wir zur Shwedagon Pagode gefahren, um dort die Abendstimmung zu erleben. Da wir das riesige Areal heute morgen schon kennen gelernt hatten, beschränkten wir uns nun darauf, die Gläubigen zu beobachten.
Überall waren Möglichkeiten, wo wir ungestört sitzen konnten und ließen die friedliche Stimmung auf uns wirken.

Recht frühzeitig gingen wir die Treppen hinunter zu unserem Bus. Da unser Gefährt jedoch noch nicht da war, hockten wir uns auf den Rand eines Brunnens und kamen so mit einem alten Mönch ins Gespräch. Wir redeten lange mit ihm über Gott und die Welt, über Deutschland und Myanmar, über Europa und Asien und über Sinn und Unsinn von Kriegen.
Zum Schluss sagte er etwas, was mich noch eine ganze Weile beschäftigt hat: “Wenn ich nicht schlafen kann, stehe ich auf und sehe aus dem Fenster. Am Himmel sehe ich dann den Mond. Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, stehst Du auf und siehst aus dem Fenster. Den Mond, den Du dann siehst, ist der gleiche Mond, den ich auch sehen kann. Wir Menschen haben so viele Gemeinsamkeiten und doch bringen wir uns um……………. .

Das Abendessen nach diesem erlebnisreichen Tag nahmen wir beim Inder in unserm Hotel zu uns. An unseren Tisch gesellten sich noch Ronald, Conny, Dirch, TA und die Tibeterin. Es wurde dank der Berliner Truppe ein lustiger Abend.
Den Absacker nahmen wir dann noch – da der Inder kein Alkohol ausschenken durfte – beim Chinamann eine Etage tiefer zu uns.

Ankunft

Früh war die Nacht vorbei.
Um 5.30 Uhr haben wir lecker gefrühstückt und um 6.00 Uhr fuhr uns der hoteleigene Bus zum Flughafen. Dort angekommen, gab es für das letzte thailändische Geld noch Pins und Postkarten.

Zugegebener Maßen haben wir von Bangkok nicht viel gesehen. Eigentlich auch nur den Flughafen, ist schon schade, aber dafür haben wir eine grandiose Zwischenüberübernachtung hinter uns und ein bisschen den Jet lag verdaut.

In 15 Minuten beginnt das Boarding für den Flug nach Yangon, ich werde jetzt meine Schreibutensilien wegpacken und mich auf den kurzen Flug freuen.

Als Abschied von Thailand bekam kurz vor der Landung jede Frau drei lila Orchideenblüten, die zu einem kleinen Sträußchen gebunden und mit einer Sicherheitsnadel zum Anstecken versehen waren. Eine nette Geste!!

Der Internationale Airport Myanmars war ungefähr 1/2 so groß wie der in Essen/Mülheim.
Fix waren wir durch alle Schalter, hatten unser Gepäck, jetzt stürzten sich erst einmal 8 Taxifahrer auf uns, die ihre Dienste anboten.

Was sollte lt. Reiseführer eine Fahrt in die Stadt kosten?? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Also wurde heftigst gefeilscht und für 2 $ kamen wir bis zum Hotel, dem Asia Plaza. (Ein späterer Blick ins Buch zeigte, dass dies der korrekte Preis für 1/2 Stunde Fahrt war.)

Das Hotel machte einen ordentliche Eindruck, problemlos checkten wir ein. Wir brauchten nur das Wort “Djoser” sagen, schon zückte das Mädel an der Rezeption ein Blatt Papier mit Namen. Wir konnten zwar den unsrigen nicht darauf finden, nickten aber, sie nickte auch und gab uns den Zimmerschlüssel.
Unser Zimmer im 9. Stock gab den Blick auf die Shwedagon-Pagode frei – Was wollte ich mehr??

Blick aus dem Hotelzimmer

Gegen 13.00 Uhr kamen auch die anderen aus unserer Gruppe an.
Gestresst, übermüdet und verschwitzt, waren sie doch 16 Stunden nonstop unterwegs und hatten keine Zwischenübernachtung gemacht.
“Au weia, die sind aber teilweise alt” war meine erste (gedachte) Reaktion.

Hier die Vorstellung, das jeweilige Alter ist geschätzt (manches hat sich erst später ergeben, daher ist die Auflistung die Ausnahme in der Chronologie des Reiseberichtes):
A. (25 Jahre aus Frankfurt) = die Tibeterin. Sie lief mit einem derart verklärten Blick durch die Gegend, als würde sie in ständiger Zwiesprache mit Buddha leben, dabei hatte sie immer ein Grinsen im Gesicht und jeder, der sie von der Seite sah, konnte deutlich ihre Zahnlücken erkennen. Ansonsten war sie eine wehleidige und egoistische Kuh.

E. (55 Jahre aus dem tiefsten Sachsen)= Krätze.
Für seinen Hautausschlag kann er vermutlich nichts, er kratzte sich aber immer und überall und permanent und pulte sich die losgekratzten Fetzen von der Haut. Wir achteten darauf, während des Essens nicht in seiner Nähe zu sitzen, denn wie gesagt, er kratzte und pulte permanent. Er kam aus Sachsen und hatte einen Ton am Leib, dass es mich wundert, warum ihn noch niemand erschossen hat. Ein unsympathischer Kerl, der zudem noch ca. 150 Kilo (Lebendgewicht) auf etwa 173 cm (Körpergröße) verteilte.

Al. (50 Jahre auch aus dem tiefsten Sachsen) = Hasenzahn.
Sie war die Frau von E. Hatte – daher auch der Name – scheußlich abstehende Schneidezähne und ließ sich von ihrem Mann tyrannisieren. Ich bekam einmal mit, wie sie Anderen aus der Gruppe erzählte “mein Mann liebt mich, er kauft mir immer, was ich möchte”. Wenn so Liebe aussieht, dann verzichte ich darauf und lebe mit meinem Mann eben ohne Liebe weiter zusammen.

T. (43 Jahre aus Hamburg) = Tortenarsch (TA)
TA sagt eigentlich alles. Er saß nicht im hinteren Bereich des Busses, weil es ihm dort zu warm war und schwätzte ansonsten nur Schwachsinn. Wenn ich es mir recht überlege, war TA eigentlich noch zu nett für ihn.

Ronald (45 Jahre aus Berlin) = der Berliner
Ein lustiges Menschenkind. Ständig erzählte er Witze, konnte das aber auch so super gut, dass ich selbst über olle Kamellen noch lachte. Außerdem nahm er mir nicht übel, dass ich ihn immer Roland nannte.

Cornelia (42 Jahre aus Berlin) = die Berlinerin oder Conni
Die beiden passten gut zusammen. Sie hat das Talent, von ihren anderen 17 Djoserreisen so spannend zu erzählen, dass die Busfahrten gar nicht mehr so ätzend waren.

Dirk (35 Jahre aus Berlin) = Dirch oder auch Diplom Päderast
Dirk ist der Arbeitskollege von Ronald und war schon des öfteren mit den beiden auf Tour. Auch ein netter und lustiger Mensch, dessen Hilfsbereitschaft zu dem zweiten Namen führte …. die Story kommt aber wg. der Chronologie nun doch später.

Susan (23 Jahre aus Dresden) =Huschhase
Wie eine erwachsene Frau, die derart schüchtern, leise und zurückhaltend ist, weiterhin durchs Leben kommen will, ist mir ein absolutes Rätsel.

Erich (25 Jahre und keine Ahnung, wo er herkommt) = Erwin
Es kann aber auch durchaus sein, dass er Erwin heißt und ich ihn immer Erich genannt habe. Von der Zurückhaltung hätte er der Bruder von Huschhase sein können. Viel geredet habe ich mit ihm auch nicht, ich konnte mir ja noch nicht einmal seinen Namen merken.

Christa (59 Jahre aus Hessen) = Camilla Parker Bowls
Diese Frau hatte nicht nur eine arrogante aristrokatische Ausstrahlung, sie sah mit Baseballkappe (ach Gott, meine Frisur) auch genau wie die Beischläferin von Prinz Charles aus. Camilla schloss bereits ab den ersten Minuten eine Blutsbrüderschaft mit dem Habicht, die beiden saßen neben einander im Bus und schafften es tatsächlich, sich während einer 13stündigen Busfahrt ununterbrochen und permanent zu unterhalten.

Johanna (64 Jahre aus Berlin) = der Habicht
Johanna hatte bereits in frühester Jugend mit einem Habicht gewettet und die Nase gewonnen. So sah die ihre jedenfalls aus. Habicht hatte, wie auch Camilla, ein Einzelzimmer gebucht, beschwerte sich daher jeden Tag, warum sie genau so eins bekäme, wie wir auch, sie hätte schließlich viel mehr gezahlt. Dass der Mehrpreis für ein Einzelzimmer normal ist, hat ihr bis zum Schluss keiner gesagt, wir hätten uns sonst um unseren täglichen Zimmer-Spaß betrogen.

Josef (69 Jahre aus Höxter) = Jupp
Rüstig war er, der Älteste aus unserer Gruppe. Egal, ob es ums frühe Aufstehen oder um das Laufen über heiße Pagodenflächen ging – Jupp hat nie gemeckert oder gemosert und war immer mit guter Laune dabei.

Daniela (43 Jahre aus Frankfurt)
Mit Daniela bin ich erst auf unserer ersten Wanderung richtig ins Gespräch gekommen. Eine nette Frau, die auch ein Faible für Kinderfotos hat.

Angelika (53 Jahre aus Essen) = der Tollpatsch
Auch eine super nette Frau, die sich mit allem, was es gab, bekleckerte, in jede Matsche trat und herrlich über sich selbst lachen konnte.

E. (62 Jahre aus Köln) = die Irre
Zuerst hat es keiner gemerkt, aber E. hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. So wetterte sie an einem Abend gegen diejenigen, die sich Krabben zum Essen bestellten, wegen den unglaublichen Mengen an Antibiotika, die in den asiatischen Schalentieren vorhanden sei und am nächsten Abend …….. aß sie mit Genuss selber eine große Portion und verneinte die Existenz von jeglichen Mittel rigoros.

O. (64 Jahre auch aus Köln) = das arme Schwein
O. ist mit E. seit über 30 Jahren verheiratet und lässt sich von ihr derart über den Mund fahren, dass wir uns am Anfang immer nur erstaunt ansahen – bis wir uns an ihren Ton ihrem Mann gegenüber gewöhnt hatten.
O. hat sich einen Herzenswunsch erfüllen dürfen und eine Digitalkamera gekauft. E. gab aber die Anweisungen, was fotografiert werden sollte: “Oooo, mach` mal ein Fotooo”.
Ist doch klar, was zum running gag des Urlaubs wurde, oder?

Andreas (28 Jahre aus Dresden)
Am Anfang war er auch sehr sehr zurückhaltend, taute dann aber auf und wir hatten viel Spaß miteinander.

Catrin (27 Jahre aus Dresden)
Sie war die Freundin von Andreas und passte zum dem Trupp um Roland und Co.

Zu guter Letzt war da noch Heiko, unser Reisebegleiter. Um etwaigen Verwechslungen entgegen zu wirken wird, solange wir in Myanmar sind, mein Heiko ab sofort nur noch Hasi genannt.
Wie soll ich Heiko beschreiben? Etwa 30 Jahre alt und unnahbar, aber auch nicht unnett. Ein bisschen eingebildet bis eitel, kann aber auch Verlegenheit gewesen sein. Richtig warm sind wir mit ihm nicht geworden, er hat sich aber die größte Mühe gegeben, uns das Land zu zeigen und geizte auch nicht mit Tipps über gute Restaurants der einzelnen Städte.

Für 15.00 Uhr wurde das erste allgemeine Treffen angesetzt. Da es in Myanmar keine Geldautomaten gibt, Travel-Schecks nicht akzeptiert werden und mit Dollar nicht überall bezahlt werden kann, wird auch ein Geldwechsler anwesend sein. Dollars können nur in der Hauptstadt, wo wir gerade sind, getauscht werden. Das bedeutet, dass wir uns entscheiden müssen, wie viel Geld wir für 3,5 Wochen verbrauchen und das Geld dann von Anfang an mit uns herumschleppen.
Heiko gab an, dass wir pro Person ca. 150 $ für diesen Zeitraum brauchen. Damit wir genügend zur Verfügung hatten, tauschten wir insgesamt 320 $.
Ein Dollar hat z.Zt. einen Wert von 1.000 Kyat, die größte Banknote ist auch der 1.000 Kyat-Schein, somit hatten 320 Geldscheine, die geschickt in den Rucksäcken, Bauchgürtel etc. “versteckt” wurden.
Das Geld sollte ausreichen für Essen und Trinken (+ Bierchen +Co) und natürlich Künkel für 3,5 Wochen bei 2 Personen. Dann kann hier alles nicht viel kosten.

Um einen ersten Einblick von dem Land zu bekommen, machten wir uns dann auf und gingen zum Bogyoke Aung San Market.
Unser Hotel war super zentral gelegen, daher waren wir sobald wir die gekühlte Halle verließen, mitten im Getümmel. Wir liefen die Straße entlang und wurden – teilweise mit offenem Mund – von den Einheimischen bestaunt: So groß, so grau und so dick.

In den kleinen Gassen wuselten die kleinen Menschen von ca. 1,60 Meter durch die Gegend. Es gab Kleidung, Medikamente, Kassetten, Schmuck, Holzschnitzereien und gemalte Bilder zu kaufen. Eins von den Bildern mit 3 Mönchen in orangen Kutten hat es mir besonders angetan. Ich wüsste zu Hause auch schon einen Platz dafür.
Heiko erklärte, dass man Souvenirs, die man in Myanmar sieht und die gefallen, sofort kaufen soll. Man sollte sich nicht darauf verlassen, eben dieses Teil in einer anderen Stadt auch zu sehen. Ob ich wohl morgen oder übermorgen zuschlagen werde?

Zum Abendessen gab es Büffet Essen nach burmesischer Art im Ashoka Restaurant. Ein Restaurant in der Form einer Mandarin-Ente gebaut und mitten im Kandawgyi-See liegt. Nach dem Essen, das bis auf den Teeblattsalat (brrrr, nie wieder) klasse war, begann die Vorführung einer burmesischen Volkstanzgruppe. Nett waren die jungen Tänzer und Tänzerinnen anzusehen, wenn auch die Musik (Gejaule) für westliche Ohren arg gewöhnungsbedürftig war.

Tänzerinnen bei dem Abendbüffet

Dann fuhren wir zurück zum Hotel, die restlichen Schnarchnasen der Gruppe gingen ins Bett, für Hasi und mich gab es noch ein Bierchen im Restaurant und den Schluck Whiskey Medizin vorm Einschlafen, als Prophylaxe für evtl. im Laufe des Tages aufgenommener Bakterien und Keime.

Bangkok

Im Flughafen von Bangkok tauschten wir am Automaten (!) thailändisches Geld und dann standen wir eine geschlagene Stunde am Ausreiseschalter. Der Eule, die für die Stempelei zuständig war, konnte man ansehen, dass sie zum Verrecken keinen Bock zum Arbeiten hatte.
Wir waren kurz davor, schlechte Laune zu bekommen, das gilt vor allem für Heiko, der zu dem auch noch übermüdet war, da er während der Flüge mal wieder nicht schlafen konnte.

Die Laune besserte sich aber schlagartig, als wir unser Gepäck auf dem Band sahen und unseren Chauffeur fanden, der uns dann mit der Limousine ins Hotel brachte. Jetzt grinst auch Heiko wieder.

Unser Hotel trägt den klangvollen Namen “Rama Garden Hotel” und wir suchten es aus, weil es in der Nähe des Flughafens liegt. So waren wir schnell in unserem Zimmer und am nächsten Morgen auch schnell wieder am Flughafen. Für uns beide zahlten wir insgesamt 28 € für eine Übernachtung, incl. der Transfers, sowie amerikanisches Frühstück.
Viel hatten wir nicht erwartet und waren daher maßlos überrascht. Eine lange breite Auffahrt wurden wir hochgefahren, rechts und links dieser Straße waren Orchideen angepflanzt und dann ging es ruck-zuck: einchecken, das Zimmer finden, betreten und den Mund nicht mehr zubekommen.
Unser “Palast” war größer als das heimische Wohn-Esszimmer und hatte einen Erker, der mit vielen dicken Kissen ausgestattet war. Das Bad war traumhaft mit bodengleicher Dusche, die so groß war, dass bequem 6 – 8 Personen dort hätten duschen können und die Badewanne stand vor dem Fenster mit Blick zum Pool und Garten. Geil.

Nach 1 1/2 Stündchen Relaxing – ja, ja, auch ich bin eingeschlafen, obwohl ich betont hatte, ich würde meine Augen nur einen kurzen Moment schließen -, ging es zum Pool, ja warum wohl? Richtig! Vom Badezimmerfenster hatten wir eine nette schnuckelige Poolbar gesehen, wo man auch an der “Landseite”, also trockenen Fußes, etwas zu Trinken bekam.

Nach einem Tigerbier ging es uns gleich besser, wir hatten schließlich etwas gegen die Austrocknung des Körpers getan. Dann reservierten wir uns noch Plätze im Restaurant und ließen uns für das Büfett vormerken. Nach einer Luxusdusche wollen wir um 18.00 Uhr Essen gehen.

Das Büfett entpuppte sich an grandiose Idee. Von Salat (wer weiß, wann wir wieder welchen bekommen?) über Hummerkrabben, fried rice und auch japanische Spezialitäten gab es alles, was das Herz begeht. Als Nachtisch an der Bar gab es Mai Thai.
Im gesamten Hotel durfte nicht geraucht werden, die einzige Ausnahme war eben der Bereich an der Poolbar. Da kreisten aber heute Nachmittag schon Fliegetiere um Heiko. Ein Getränk hätten wir während der Dämmerung also nicht draußen einnehmen können, ohne dass 50 % von uns mit Autan eingerieben wären. Es hat also schon mehrere Vorteile, mit dem Rauchen aufgehört zu haben, hoffentlich bleiben wir standhaft und halten es auch während des Urlaubs durch!

Und los

Der langersehnte Urlaub fing an!
Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir die restl. Wurst und den letzten Käse für lange Zeit verspachtelten, ging es per U-Bahn zum Mülheimer Bahnhof und von dort mit der S-Bahn zum Düsseldorfer Flughafen. In knapp 20 Minuten waren wir da. Diese Zeit ist mit einem Auto nicht zu schlagen.
Im Flughafen suchten wir uns flugs den Emirates Schalter.
Da dieser erst nach 10 Minuten aufmachte, hatte ich genügend Zeit, die Mitreisenden zu begutachten. Den rechts und links von uns stehenden Personen war deutlich anzusehen, dass Dubai deren Endziel ist. Frisch gefärbte Haare (auch bei den Kerlen) und auch die Fingernägel sind frisch geklebt (bei den Kerlen nicht). Die Qualität der Gepäckstücke stufte ich in eine wesentliche Kategorie höhere ein, als unsere Tasche bzw. Rucksack. Bei den Damen war logischerweise auch ein Beautycase dabei.

Mein schönes rotes Case habe ich schon seit Jahren nicht mehr vermisst, erinnere mich aber noch genau daran, dass ich mal unbedingt eins haben wollte ……………………..

Dann machte auch der Check-in-Schalter auf. Das deutsche Bodenpersonal von Emirates trägt kleine rote Hütchen mit einem weißen Schal, der locker um den Hals gelegt wird. Sieht ja eigentlich ganz chic aus, uns erinnern sie aber an “Die bezaubernde Jeannie”. Grinsend hoben wir unser Gepäck auf die Waage: 28,3 Kilo. Unsere Frage nach Notausgangsplätzen wurde verneint. Diese Plätze wären bereits von und für Vielflieger reserviert. Als sie uns einbuchen wollte, sah sie uns an und sagt: “Ach, ich sehe gerade, für Sie wurden die Plätze 25 i und k geblockt.” Danke Heike!
Wir haben also die super Notausgang-2er-Sitz-Plätze.

Jetzt sitzen wir im Bistro “Catwalk” und gegen die trockene Luft im Flughafen hole ich gleich noch zwei Bierchen – unser Flieger geht erst in 1,5 Stunden.

Unsere Maschine ab Düsseldorf

Das Boarding hat begonnen, noch mal schnell zum Klöchen und dann hinein in den Flieger und auf unsere Plätze.
Kaum hatten wir sie eingenommen, fragte uns die Stewardess, ob wir die “Honeymooner” wären. “Ja” war unsere Antwort, wir waren ja von Heike entsprechend vorgewarnt worden. Sie hatte dies als Begründung angegeben, um uns die guten Plätze zu sichern.

Wir waren gerade in der Luft, da schießt auch schon die nächste Stewardess auf uns zu, reicht uns die Hand und beglückwünscht uns zu unserer Hochzeit!?!
Jetzt ging es aber richtig los: Wir bekamen Champagner aus Gläsern statt Saft aus Pappbechern und eine Nussmischung in einem kleinen Porzellanschälchen. Prima, dachten wir, so kann jeder Urlaub beginnen.
Dazu dann der Kommentar, der Frau, die hinter uns saß: “Boh, kuck ma, die kriegen Sekt und Nüsskes und wir nur die ollen abgepackten Kräcker.”
Die dritte Stewardess, die uns im Namen ihrer Fluggesellschaft Glück für unseren gemeinsamen Lebensweg wünschte, schleppte dann eine Torte an, was dann mit “näh, is nicht wahr, gezz gibbet da Torte” von unserer neugierigen Mitfliegerin kommentiert wurde.

Tapfer aßen wir die halbe Torte auf, die Frage, ob wir den Rest eingepackt bekommen wollen, um sie dann später im Urlaub noch zu verzehren, wurde von uns dankend verneint. Durch mein Hirn zuckte auch schon die Vorstellung, wie wir in Bangkok – bei ca. 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit – bepackt mit Tages- und Reiserucksack auch noch eine halbe Sahnetorte ins Hotelzimmer balancieren.

Dann kam das Essen und nach einem Rotwein und einem Whiskey und dem Anfang des Films “Was das Herz begehrt”, gähn, fliegen macht müde.
Kurz bevor ich meine Schlafposition fand, kam die nächste Stewardess, beglückwünschte uns ebenfalls und machte als Erinnerung noch Hochzeitsreisefotos von uns, die dann in einen Pappaufsteller von Emirates kamen, bevor sie uns ausgehändigt wurde.
Ehe wir uns versahen, waren 6,5 Stunden Flug um und wir landeten in Dubai.

Die drei Stunden Aufenthalt auf dem Flughafen verbrachten wir mit Duty-free Einkäufen und dem Bestaunen von Schmuck, der hier besonders preiswert sein soll.

Der Weiterflug Dubai – Bangkok brachte keine besonderen Erlebnisse. Wir hatten wieder unserer Notausgangsplätze und ich habe friedlich und selig geschlummert.