Überlegungen

Die bereits bekannte Vor-Urlaubs-Planungs-Unruhe befiel mich, ich konnte mich nicht austoben, da noch kein Ziel gefunden war.
Aus unserer groben Griechenlandplanung mit Inselhopping wird auch nichts, da Heiko in den Monaten Mai/Juni und September/Oktober keinen Urlaub nehmen kann.

Am 26.11.2003 kam dann von Gudrun diese Mail:

Hi Bianka,
gestern brachte Lutz einen Katalog von Thomas Cook mit und wir fingen an zu lesen … die Augen wurden immer größer und nach nicht mal einer Stunde stand fast felsenfest, dass wir Djoser dieses Mal sausen lassen … für ca. 200€ mehr bietet TC eine Busrundreise Namibia mit ähnlichem Programm (fast identisch) aber mit Lodge- und Hotelübernachtung (0 mal Zelt !!!) an.
Außerdem ist in diesem Katalog auch eine vororganisierte Mietwagen-Rundreise auf eigene Faust von Kapstadt aus über die Garten-Route, die Lutz ja auf dem Papier auch schon fast fertig ausgearbeitet hat.
Wenn wir beide Reisen kombinieren und günstige Flüge dazu buchen, dann ist das durchaus “geldbeutelfreundlich”.
Auf den Abstecher zu den Victoria-Falls würden wir dann allerdings verzichten, weil dies für einen Tag Wasserrauschen doch ganz schön teuer wird. Außerdem ist der Flug dorthin mit kleinen Propeller-Maschinen und ich hätte mich dafür ein weiteres Mal seeehr überwinden müssen.
Sag bitte nicht, dass wir halt alt werden und Djoser nichts mehr für uns ist. Ich fühle mich aber wirklich wohler, wenn wir wie oben beschrieben buchen – ich hab dieses Mal wirklich nur zugesagt, weil Lutz es gern so machen wollte (wobei ich mir ganz sicher bin, dass es ihm nicht gefallen hätte, 12 mal in Afrika auf dem Boden zu schlafen).
Mit freundlichen Grüßen
Gudrun R.

Afrika? Sicher, da will ich auch noch mal hin, aber mit Mietwagen und nicht organisiert. Trotzdem schob ich nach Dienst los, holte den Katalog, aber wenn überhaupt, dann würde uns “Südafrika” und nicht “Namibia” anlachen.

Ziel?

Über drei Sachen waren wir uns vollkommen einig:
Im Jahr 2004 wird auf keinen Fall länger als 3-4 Stunden geflogen, es wird auf keinen Fall eine Djoser – Reise werden und Asien hatten wir nun schon 2002 und 2003 gehabt, da muss es 2004 mal etwas anderes sein.

Am 08.10.2003 erschien in der WAZ im “Reisejournal” ein Bericht über das Land der goldenen Pagoden Myanmar, früher Birma.
” Die Tempel und Stupas von Birma zählen zu den schönsten Südostasiens – dennoch kommen bisher nur wenige Touristen. Ein kurzes Lächeln genügt meist, um in Birma eine neue Bekanntschaft zu schließen.
Diesmal ist es ein 22-jähriger buddhistischer Mönch. “Ich würde gerne richtig Englisch lernen”, sagt der Mann. In Birma ist das Schulsystem schlecht, Gesprächspartner sind rar. Denn das “Goldene Land” mit seinen Tempeln und Pagoden, eingekeilt zwischen Indien, China und Thailand, liegt abseits der touristischen Trampelpfade Südostasiens. Die Zahl ausländischer Gäste stagniert bei gut 200 000 pro Jahr. Myanmar, wie das Land heute heißt, ist eines der am wenigsten entdeckten Länder der Region.
Wer aus dem Moloch Bangkok kommend in Birmas Hauptstadt Rangun – heute Yangon – eintrifft, erfährt eine fast dörfliche Idylle. Über den großzügigen, gewundenen Alleen bilden die Bäume ein grünes Dach. Statt Jeans und Turnschuhen tragen alle einen “Longyi”, den traditionellen Wickelrock. Die Wangen der Frauen und Mädchen bedeckt eine helle Paste aus geriebenem Holzstaub – ein Mittel gegen die brütende Sonne.
Dass Massentourismus im Lande eine ferne Vision ist, hat Gründe. Seit 1962 haben Generäle die Macht, und oft fällt das Stichwort Birma in Zusammenhang mit dem Kampf der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi für Demokratie. Trotz aller Repressionen gegen sie und ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) ist die zierliche Frau, die überall nur “die Lady” genannt wird, ungebrochen populär. Das Regime offenbart sich dem ausländischen Touristen nicht auf den ersten Blick. Mitte der neunziger Jahre machte sich die Militärregierung daran, das Land als Urlauberziel zu vermarkten. Eine Million Gäste wollte sie jährlich anlocken. Daraus ist bis heute nichts geworden, doch sind sich Kenner sicher, dass Birma das Potenzial für Touristenströme hätte. Allein die Shwedagon-Pagode, deren vergoldete Kuppel wie ein guter Geist über Rangun wacht, lohnt den Besuch. Der Monumentalbau mit seinen konischen Türmen – den so genannten Stupas – ist für Birmas Buddhisten das wichtigste Heiligtum.
Als beeindruckendste Ansammlung buddhistischer Baukunst im Land – wenn nicht in ganz Südostasien – gelten jedoch die Tempel und Stupas von Bagan, rund 400 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt. Urlauber reisen von hier aus mit Turboprop-Maschinen in die alte Königsstadt Mandalay. Die Stadt am Ufer des Irrawaddy wirkt noch proprerer als Rangun. Denn in Mandalay kreuzen sich die Handelswege mit China und Indien: Tropenhölzer und Edelsteine wechseln den Besitzer – und sichern das Überleben des Landes und der Generäle. Einige der wichtigsten Klöster siedelten sich hier an, und die Stadt war bis 1885 Sitz des letzten birmanischen Königs. Vier frühere Königsstädte lassen sich rund um Mandalay besuchen: Amarapura, Inwa, Sagaing und Mingun.
Wer auf dem Irrawaddy nach Mingun reist, dem zeigt sich schon von weitem das Fragment der Mingun Paya, deren Bau König Bodawpaya 1790 veranlasste und die zum größten buddhistischen Monument werden sollte. Bodawpayas Tod 1816 beendete die Arbeiten. Ein gewaltiger Ziegelstein-Turm blieb. In der Nähe hängt die “Mingun-Glocke” – mit 90 Tonnen Gewicht und vier Metern Höhe angeblich die größte der Welt.
Abgesehen von der politischen Lage, die Touristen möglicherweise von Birma fernhält, sind die Probleme auch hausgemacht. Es mangelt an Landegenehmigungen für internationale Flüge. Hotels und Verkehrswege würden eine Million Touristen nicht verkraften. Die Inlands-Airlines mit ihren sechs Maschinen lavieren in der Hauptreisezeit zwischen November und Mai an der Kapazitätsgrenze. Birma aus politischen Gründen zu meiden, wird auch von vielen kritisiert, die der Junta nicht nahe stehen – wie Suu Kyis früherer Mitstreiterin, der Künstlerin Ma Theingi: “Bleiben Touristen und Investitionen aus, werden die Menschen ärmer – wie soll man so Demokratie erreichen?” Auch europäische Diplomaten vor Ort befinden: “Man kann sehen, dass sehr viele Menschen durch den Tourismus Hoffnung schöpfen.” Der junge Mönch, der sich in Rangun so gerne mit Fremden unterhält, um sein Englisch zu verbessern, ist nur einer von ihnen.” FRANK BRANDMAIER

Begeistert las ich den Bericht und mir wurde klar, dass es a) ein langer Flug wäre, b) wieder Asien und c) Djoser diese Reise auch anbietet.

Also, genau das, was wir für 2004 nicht wollten.
(Sicherheitshalber hob ich den Bericht aber auf und legte ihn erst einmal zur Seite.)

Zum Schluss

Viel gibt es nun nicht mehr zu berichten.
Georg hatte sich gemeldet und bedankte sich für die Karte, die wir ihm aus Lombok geschickt hatten und mit den Rüdigers tauschten wir unsere auf CD gebrannten Bilder per Post aus.

Aus den Bildern bastelte Heiko dann eine 45 Minuten lange Fotoshow, die bei allen unseren Gästen gut ankam.

Trotz dieser Show wollen wir aber noch ein richtiges Album machen.
Aber daran bastele ich nun schon seit ein paar Monaten und komme nicht richtig zu Potte.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mit meinen Gedanken schon bei unserm nächsten Urlaub bin?
Wir hatten uns geschworen, in 2004 nicht lange zu fliegen und auf keinen  Fall wieder eine Gruppenreise zu machen. Das Ziel für 2004 soll Griechenland heißen, wo wir alleine per Fähre ein paar Inselchen der Kykladen entdecken wollen.

Ob es tatsächlich dabei bleibt?
Das wird sich zeigen ……………………………………………………………

Rückflug

War das ein gutes Gefühl die Treppe zum Oberdeck des Jumbos zu besteigen! Als wir unsere Plätze sahen, war ein breites Grinsen auf unseren Gesichtern deutlich zu erkennen. Platz auf Jahre. Rechts von mir (ich saß am Fenster) war eine Klappe für mein Handgepäck und links von mir eine mega breite Armlehne. Für unsere Beine hatten wir so viel Bewegungsfreiheit, wir hätten uns auch vor die Plätze legen können. Mit einem Gläschen Champagner haben wir uns auf 13 Stunden Rückflug eingestellt und mit der Flasche Rotwein zum Mitternachtssnack für die nötige Bettschwere gesorgt.
So verging die Zeit bis zur Landung auch recht entspannt. Allerdings machten wir uns Gedanken, ob wir den schnellen Zug nach Venlo (1,5 Stunden mit 1 x Umsteigen) noch erreichen würden, denn mittlerweile hatten wir eine gute halbe Stunde Verspätung. Der Alternativzug braucht für die Strecke das Doppelte und wir hätten bis Venlo unser Gepäck 3 x in andere Züge wuchten müssen.
In Amsterdam angekommen mussten wir, um zu unserem Gepäck zu kommen, erst durch den gesamten Flughafen joggen. Aber, die Bänder standen still.
Erst nach einiger Zeit, als wir den schnellen Zug eigentlich schon abgeschrieben hatten und uns nach einer Raucherecke umsahen, kamen die ersten Gepäckstücke an.
Unsere beiden Rücksacke führten die Parade der Koffer an. Schnell schnappten wir sie und sprinteten zum Bahnhof und sprangen in den fast schon fahrenden Zug.
Auf dem Umsteigebahnhof informierten wir per Telefon unser Abholkommando, bestehend aus Mama und Papa, und als wir dann endlich in Venlo ausstiegen, kamen die beiden uns auch schon entgegen.

Kurzweilig war die Fahrt nach Hause, jeder hatte in den 5 Wochen so viel erlebt.

Rundfahrt

Und wieder haben wir beide die Nacht gut geschlafen.
Zum Frühstück waren wir erneut bei Mäces. Dort saßen bereits Gudrun und Lutz. Allerdings waren die beiden schon satt und zu neuen Taten bereit. Nachdem Heiko und ich in aller Ruhe gegessen hatten, fuhren wir zum Garuda Büro. Da der Flieger ein Jumbo sein wird, haben wir Plätze in der ersten Klasse in der Beule über dem Cockpit bekommen, dazu auch noch Notausgang! Der Rückflug ist gut organisiert.

Mit der Metro machten wir eine Art Stadtrundfahrt.

Das Wahrzeichen von Singapur

Die Außenbezirke von Singapur sind genauso sauber wie die Innenstadt. Aber es steht ein Hochhaus neben dem anderen. Mind. 40 Etagen hoch. Den Versuch, die Bauten durch die Anpflanzung von Bäumen aufzulockern, würde ich mal als fehlgeschlagen bezeichnen. Überhaupt machen auf mich die Hochhäuser in ihrer Masse den Eindruck von übereinander gestapelten Hasenkäfigen.
Der letzte Stadtteil, den wir nach der 2stündigen Rundfahrt auf dem Programm hatten, war “Little India”. Als wir an der gleichnamigen Metro-Station ausstiegen, wehte uns schon der Duft von Räucherstäbchen entgegen. Ob es daran lag, dass die Frauen Saris trugen? Ich fühlte mich jedenfalls nach Indien versetzt. Das Gefühl verstärkte sich noch bei einem Glas Marsala Tea.

Die letzten Stunden verbrachten wir mit dem Bestaunen der Shopping-Malls von Singapur. Vorsichtig geschätzt würde ich deren Anzahl auf 500 benennen.
Nachdem wir stolz unsere neuen Brillen abgeholt hatten, relaxten wir noch etwas im Zimmer.
Nach der letzten Dusche vor dem langen Flug treffen wir uns mit Gudrun und Lutz um 17.45 in der Lobby. Gemeinsam werden wir die vier Stunden bis zum Flughafentransfer verbringen und die letzten Singapur Dollars verjubeln. Aber zuerst ging es zum letzten Mal für lange Zeit auf asiatischen Boden essen.
Als wir satt und gestärkt wieder in der Lobby saßen, zog sich die Zeit, bis uns ein Mini-Van abholen sollte, wie Kaugummi. Endlich war es kurz vor 22.00 Uhr. Der Van kam pünktlich und 20 Minuten später waren wir am Flughafen. Die großen Rücksäcke abholen und die schmutzige Wäsche verstauen, die Reservetasche mit der Shoppingbeute füllen und dann mussten wir noch eine knappe halbe Stunde warten, bis wir einchecken konnten.
Die Zeit bis zum Boarding verging dagegen recht schnell. Mit duty free Einkäufen und kostenlosem Internetsurfen war es schnell nach Mitternacht und wir konnten den Flieger besteigen.

Singapur

In meinem Kingsize-Bett mit vier Kopfkissen habe ich super geschlafen. Trotzdem war ich schon um 7.00 Uhr wach. Eine halbe Stunde habe ich dann noch gedöst und dann ging es ab ins Bad.
Sauber und angezogen zog ich die Gardinen vom Fenster. Wowh! Was für eine Aussicht. Riesige Wolkenkratzer im Hintergrund, etwas kleinere weiter vorne und direkt vor dem Fenster ein kleiner Park und über der ganzen Pracht ein strahlend blauer Himmel. Das musste sofort fotografiert werden, auch wenn Heiko, der noch im Bett lag, darüber nur mit dem Kopf schütteln konnte.

Blick aus dem Hotelzimmer in Singapur

Die Jagd nach dem Frühstück endete bereits an der nächsten Straßenecke – bei Mc Donalds. So gestärkt konnte unser letztes Abenteuer beginnen: die Tour durch Singapur.
Der Kauf der Metro-Tickets war einfach, das System der U-Bahnen auch leicht zu verstehen und nur 3 Haltestellen vom Hotel entfernt lag das Garuda Büro. Da unsere Flugtickets aber in Deutschland ausgestellt waren, konnte man uns hier nicht sofort weiterhelfen. Garuda Frankfurt hat die Entscheidung über die Kosten des Upgrades zu treffen. Wegen der Zeitverschiebung erfahren wir den Preis erst morgen. Macht ja nichts, wir haben ja noch Zeit.
Da Heiko noch eine zweite Brille haben wollte und in die Sonnenbrille neue Gläser sollen, war der zweite Stopp ein Optiker. Schnell hatten wir eine weitere Brille für Heiko gefunden. Als ich, eigentlich nur so zum Spaß gefragte, ob auch meine Gläser mit einem dünnen Schliff bis morgen zu fertigen seien und ich dann ein “ja” hörte und dies zu einem Preis, der etwas weniger als 1/3 des deutschen betrug, da habe ich mir auch ein neues Gestell ausgesucht. Eins aus Titan, wenn schon – denn schon.
Dann ging es aber los zur Stadtbesichtigung: Raffles-Hotel, in das Heiko nicht hereinkam, weil er Sandalen trug, City-Hall, Elizabeth-Walk, Merlion und China Town. Die Stadt macht einen fast sterilen Eindruck, alles ist super sauber, die Fußgänger warten auf “grün”, die Autos halten bei “rot”. Also alles Dinge, die wir 5 Wochen lang nicht erlebt haben.

Der chinesische Tempel der himmlischen Glückseeligkeit und der hinduistische Sri Mirimman Tempel waren zum Schluss dann das Letzte, was wir uns ansahen. Seit 7 Stunden sind wir in Singapur nun schon unterwegs, so langsam aber sicher tun mir die Füße weh.
Im Hotel wird also eine kurze Siesta eingelegt. Bereits im Laufe des Vormittags hatten wir nebenbei etwas geshoppt, gleich wollen wir noch den 50{e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} Ausverkauf bei Timberlands erkunden.

Timberlands erwies sich aber als Pleite. Selbst für die Hälfte kostete ein nettes Hemd noch 50 Euro, also nicht unbedingt ein Schnäppchen. Schuhe hatten sie nur bis Größe 13, die Blicke des Verkäufers auf Heikos Füße spürend, haben wir den Laden verlassen und sind geradewegs zu Esprit gestolpert. 2 T-Shirts für 7,50 Euro habe ich gekauft. In einem anderem Laden bekam ich eine Hose für 9,00 Euro und eine zweite umsonst dazu. Klar, dass Heikos Gesicht immer länger wurde, für ihn war noch nichts dabei. Aber als ich dann noch Nagelack und Puder von Revlon 50{e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} billiger kaufte, merkte ich, dass die Lust am Einkaufen bei meinem Mann den Nullpunkt erreicht hatte und in Gedanken tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass morgen auch noch ein Tag sei.

Wieder zurück im Hotel, rief tatsächlich die Mitarbeiterin von Garuda an und teilte uns mit, dass ein Upgrade 406 Singapur $ kostet. Das ist für zwei Personen gerechnet etwas weniger, als eine neue Brille für mich in Deutschland gekostet hätte. Das Geld hatten wir also gespart und konnten es getrost in die neuen Tickets investieren. Eine neue Brille wäre eh fällig gewesen, die alte habe ich schon seit 2 Jahren, demnach ist das ersparte Geld für einen bequemen Rückflug gut investiert.
Da uns gegen 15.00 Uhr der große Hunger überkam, überfielen wir Mäces, danach war um 19.00 Uhr nur noch Platz für Bierchen ;-).

Sonnenuntergang über Singapur

Zurück im Hotel gab es noch 1 – 4 Zigarettchen in der Lounge. Zurück auf dem Zimmer sehen wir uns jetzt auf HBO Harry Potter in der Originalversion mit chinesischen Untertiteln an, trinken dazu den 50 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} Whiskey und wechseln uns im Massagesessel ab.
Wenn ich meinen 50. Geburtstag erlebe, ich glaube, ich mache eine Riesenfete und wünsche mit so ein Teil als Geschenk von meinen Gästen.

Weiterreise

Heute Nacht, bzw. in den frühen Morgenstunden kläfften Hunde. Ich wurde an die alten Filme erinnert, wo in diesen Situationen immer Schuhe nach den Kötern geworfen wurden. Bei der Überlegung, wie so ein Filmtitel hieß, bin ich aber wieder eingeschlafen und erst kurz vor 8.00 Uhr wachgeworden.
Das Frühstück gab es direkt am Pool unter einem kleinen Baldachin.

Der anschließende Besuch bei Garuda war insofern erfolgreich, da wir für unseren Flug nach Singapur Plätze am Notausgang bekommen haben. Ein Upgrade für den langen Flug von Singapur nach Amsterdam sollte 250 US$ kosten. Der Garuda Mitarbeiter meinte, dass es evtl. in Singapur billiger sei. Also warten wir ab und werden uns dort darum kümmern.
Da noch Zeit bis zur Abfahrt war, bin ich mit Heiko noch eine Stunde am Strand von Kuta entlang gegangen und wir haben den Wassersportlern zugesehen. Viele Surfer waren bereits im Wasser und warteten auf “ihre” Welle.
Nach einer Cola bzw. einem frischen Ananassaft ging’s wieder aufs Zimmer. Bald ist Mittag und ein Minibus wird uns zum Flughafen bringen, wo wir gegen 15.00 Uhr nach Singapur fliegen.

Pünktlich flogen wir ab und kamen kurz nach 17.00 Uhr an der letzten Station unserer Reise an.
Nachdem wir den automatischen Fieberscheck negativ überstanden hatten, gingen wir zur Passkontrolle. Die gute Frau wollte uns aber den Stempel in die Pässe nicht geben, da wir noch keine Hoteladresse in unsere Einreiseformulare eingetragen hatten. So wollte es aber ihre Vorschrift, für den Fall, dass SARS bei einem Mitreisenden auftritt und man uns auch in Quarantäne stecken muss.
Also sind wir wieder zurück zum Informationsschalter und haben uns drei Hotelnamen geben lassen. “Royal Hotel” hörte sich für uns am Besten an, den Namen trugen wir ins Einreiseformular und die Frau am Einreiseschalter war zufrieden gestellt.
An dem Schalter für die eigentliche Hotelreservierung, erkundigten wir uns bei einem lustigen Kerl nach Zimmern. Dort erfuhren wir, dass das Royal Hotel weit außerhalb der Innenstadt lag und für uns also nicht in Frage kommt. Schnell entscheiden wir uns für das Hotel “Phoenix”, es lag direkt an der Shopping-Meile und kostete 50,00 Euro/Nacht.
Ebenso fix war das Gepäck (wir hatten alles, was wir für 2 Tage brauchen in die Tagesrucksäcke gepackt) für die Zeit des Aufenthalts zur Aufbewahrung gebracht und mit einem Shuttle-Bus fuhren wir ins Hotel.
Einen klasse Schuppen haben wir uns ausgesucht. Vier Sterne und weil im Moment nicht viel los ist, wurden wir in einem Super-Deluxe-Room in der 18. Etage untergebracht. Ein herrlich großes Zimmer mit PC, Bar und Telefon – auch auf dem Klo – und zwei riesigen Betten.
Abends sichteten wir nur kurz die Umgebung. Alle Läden haben ihre Preise um mind. 50 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} gesenkt, es war Ausverkauf, meine Augen leuchteten und die Zauberkarte brannte in der Tasche.
Nach einem üppigen Abendessen ging es wieder zurück aufs Zimmer. Während ich hier sitze und meine Urlaubsmemoiren verfasse, lümmelt sich Heiko in den Massagesessel und ist nicht davon zu überzeugen, den elektrischen Stepper aus dem Schrank zu holen, um was für die schlanke Linie zu machen. (Dann wäre nämlich der Massagesessel frei für mich.)

Kuta

Wieder haben wir super gut geschlafen und gegen 8.30 Uhr saßen wir alle am Frühstückstisch. Um 9.00 Uhr verabschiedeten wir uns von Veronica. Ich glaube, der Abschied fiel ihr schwerer als uns.
Nachdem wir gemütlich unsere Rücksäcke zum ich weiß nicht wievielten Male gepackt hatten, warteten wir auf unser Fahrzeug, das uns zum Hafen bringen soll. Nach landestypischer Art und Weise kam der Mini Van, der für 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr angekündigt war, um 10.40 Uhr. Ganz zur Beruhigung von Lutz, der um kurz nach 10.00 Uhr schon zur Mietstation traben wollte.
Kurz vor 11.00 Uhr waren wir am Hafen und saßen wenig später schon in unserem Schnellboot nach Bali. Ich saß mit Heiko in der zweiten Reihe. Das Meer war bedeutend unruhiger als auf der Hinfahrt und auf den hinteren Bänken wurde auch heftig gekotzt. Wir haben davon zum Glück nichts mit bekommen. Gudrun, die weiter hinten saß, erzählte es uns erst bei der Ankunft.
Problemlos verlief auch die Busfahrt nach Kuta. Der Fahrer setzte uns direkt an unserem Hotel ab. Auch hier waren wir erstaunt, wie gut das Hotel war. Das kleine Örtchen Kuta hat sich seit 1995 heftig verändert. Wo damals nur ein paar Bambushütten am Strand standen, wo man billige Souvenirs kaufen konnte, standen jetzt große Einkaufspaläste deren Warenangebot von Prada über Armani zu Gucci reichte.

Der Strand von Kuta

Leider hatte das Garuda-Büro schon geschlossen, also müssen wir morgen noch einmal dorthin. Wir wollen versuchen, direkt Notausgangplätze zu ergattern.

Abschied von Indonesien wurde mit einem Cocktail gefeiert, der den passenden Namen ” Dschungel smile” trug.
Nach dem Abendessen mussten wir noch fix 10 Euro tauschen, damit wir am morgigen Tag das Bromo, das uns zum Flughafen bringen soll, bezahlen können und uns am Flughafen noch etwas zum Essen und Trinken kaufen können. Eigentlich hätte unser Geld ja gereicht, aber an unseren Tisch kam ein junger Mann, der CDs verkaufte. Mindestens 500 Stück hatte er zur Auswahl. Bei einem Preis von knapp 1,50 Euro konnten wir natürlich nicht widerstehen und haben zugeschlagen.

Lombok

Frühstück um 8.00 Uhr.
Um 8.30 Uhr wurde Michaela abgeholt. Auch sie hatte Tränchen in den Augen und mit dem Satz:”Es war schön, Euch kennen gelernt zu haben” verschwand sie im Bus.
Mit Heiko habe ich dann bis 13.00 Uhr am Pool gelegen und dann sind wir mit Gudrun und Lutz losgezogen, die Fährfahrt mit Transport nach Bali / Kuta zu buchen. Dann kauften wir Sarongs ein. Jetzt bekommen auch Mama, Regina, Anne und Anke ein schönes Mittebringe.

Reisterrasse auf Lombok

Das obligatorische Bierchen gegen die Austrocknung tranken wir in einem Lokal, das direkt am Strand lag. Nur drei kleine Stufen hinunter und wir hätten unsere Zehen in den Sand des langen und menschenleeren Strandes graben können.
Jetzt ist es 15.00 Uhr, wenn ich diesen Satz zu Ende geschrieben habe, dann begebe ich mich zu Heiko, der schon Siesta hält.

Abendessen gab es wieder im Hotelrestaurant. Am letzten Tag wollen wir nichts neues mehr ausprobieren und das Essen war einfach zu gut.
Wie gehabt, gab es den Absacker vor unserem Zimmer.

Gilis

Aufstehen nach dem Wachwerden.
Ohne große Absprache trafen wir uns gegen halb neun am Frühstückstisch. Ganz gemütlich gingen wir dann eine Stunde später auf die Straße, um uns ein Bromo zu fangen, dass uns zum Hafen von Bangsal bringt. Heute wollen wir einen Ausflug zu den Gili-Inseln machen, von denen uns Georg so vorgeschwärmt hat.
Das Anfangsangebot des Fahrers lag bei 7 Euro für 5 Personen. Gefahren sind wir dann für 2,50 Euro. Die Fahrt ging hoch hinauf in die Berge, mitten durch einen Affenwald! Gestern hatte ich, kurz vor dem Einschlafen im Reiseführer noch darüber gelesen. Auf den Leitplanken saßen die possierlichen Tiere wie Hühner auf der Stange. Pärchen sind mit Mopeds den Berg hochgefahren, haben angehalten und fütterten die Äffchen.
Als wir nach 45 km Bangsal ankamen, erklärte uns der Fahrer, dass er nicht weiterfahren dürfte, da ab diesem Ort weiter in Richtung Küste nur Pferdekutschen fahren dürften. Sofort waren wir von Kutschern umschwärmt, da die Jungs aber nicht mit sich handeln ließen, sind wir den einen Kilometer, vorbei an Reisfelder, zum Hafen gelaufen.
Der “Hafen” bestand aus einem kleinen Häuschen, in dem wir die Tickets für die Hin- und Rückfahrt kauften. Am Strand lagen 8 Boote und warteten auf Transfergäste.
Die Überfahrt war bei strahlendem Sonnenschein ein Traum. Die vor uns liegenden Gili-Inselchen wurden langsam größer.

Anfahrt auf Gilis-Island

Die Insel, die wir uns aussuchten, war die größte der drei Gilis. Für eine gemütliche Umrundung, immer am Strand entlang, brauchte man aber auch nur 2 Stunden.
Kurz bevor wir am Strand ankamen, wechselte die Wasserfarbe von tiefdunkelblau in helltürkis. Eben so, wie man es von Postkarten her kennt.
Auf der Insel, die auch den Beinamen Disko-Insel trägt, war kaum etwas los. Vielleicht 5 Paare lagen am endlosen Strand in der Sonne. Wir verbrachten einen wunderbaren Tag, faulenzten, schwammen im badewannenwarmen Meer und schlugen uns für kleines Geld den Bauch voll.

Die Rückfahrt mit dem Bromo ging diesmal an der Künste entlang. Zwar hatten sich in der Zwischenzeit dunkle Wolken gebildet, aber der Blick aufs Meer, wo die Sonne noch schien, war genial. Plötzlich war Stau auf der ansonsten autofreien Straße. Wieder eine Prozession? Nein, sofort baten wir um einen Fotostopp, wir waren mitten in eine Hochzeit geraten. Die Braut, die nicht gerade glücklich aussah, aber wunderschön gekleidet war, wurde dem zukünftigen Ehemann, der von seinen Leuten begleitet wurde, zugeführt.
Zurück im Hotel trafen wir uns nach dem Duschen zur happy hour und wieder haben wir im Restaurant aufs Vorzüglichste gegessen und getrunken.
Vor unserem Zimmer wurde dann noch ein Fläschchen geleert, schließlich hieß es von Michaela Abschied nehmen, die morgen wieder zu den Gilis fährt, um dort die restl. Urlaubstage zu verbringen.