Hallo zusammen,
wir haben in Phonsavanh einen Computer entdeckt und wollen uns kurz melden. Wir sind die ersten 2 Tage mit einem Toyota Corolla unterwegs gewesen, inzwischen fahren wir mit einem Honda CRV (Jeep) und haben es ganz gut getroffen. Dabei ist ein Fahrer, der nebenbei noch auf das Gepäck aufpasst sowie ein deutschsprachiger Reiseleiter, der 4 Jahre in der DDR ausgebildet wurde.
Es ist eine ungewohnte Art zu reisen: Für Wasser wird gesorgt, die Eintrittsgelder werden für uns bezahlt und mittags schleppt uns der Guide in irgendwelche einheimischen Gaststätten, wo wir dann Sojakeimlinge mit Limone, Minzsalat oder getrocknete Wasserbüffelhaut essen. Bislang haben wir alles gut vertragen …
Wenn wir in Kambodscha wieder auf eigene Faust unterwegs sind, werden wir uns umstellen müssen.
Highlights hatten wir schon viele: Tempel, Pagoden, Klöster und heute als Hauptreisegrund: Die Ebene der Tonkrüge. Ein Gebiet mit Hunderten, mannshoher Gefäße, die aus einem Stein gefertigt sind, den es in der gesamten Region nicht gibt. Das alles ist ca. 2000 Jahre alt und man fragt sich, woher das kommt und welchen Sinn es hatte.
Leider muss man auch mehr als 30 Jahre nach Kriegsende immer noch aufpassen, wohin man tritt. Weite Flächen sind noch nicht von Minen geräumt und noch heute gibt es schlimme Verletzungen, wenn Menschen unbewusst in solche Gebiete kommen.
Weiterhin haben wir einen Obermönch getroffen, der von uns etwas über Deutschland wissen wollte; haben Kontakt zu Hmong-Frauen gehabt: mit einer 80-jaehrigen Opiumbäuerin über ihr Leben gesprochen sowie ihre Großfamilie besucht, wo der Mann seit Kriegsende vor 30 Jahre täglich Opium gegen Schmerzen zu sich nimmt. Das alles wird nur durch den guten Reiseleiter ermöglicht, da er uns zu den Leuten führt, die zum Teil noch nie Deutsche gesehen haben.
Das persönliche Highlight hatte ich vor 2 Tagen:
Wir saßen auf der Restaurantterrasse und schauten uns den Sonnenuntergang an. Bianka verschwand kurz im Bungalow zur Toilette und kam nach 10 Minuten mit den Worten: “Mir ist da ein Schlauch aus der Wand gerutscht, schau doch mal, ob Du es reparieren kannst!” zurück.
Ich ging also los und bekam noch die Worte “Pass auf, dass du nicht nass wirst” mit auf den Weg. Als ich die Badezimmertür öffnete erwartete mich ein Anblick, der dem Schotbruch der Titanic geähnelt haben muss: Wie aus einem B-Rohr spritzte das Wasser aus der Wand.
Da Bianka vorsichtshalber das Toilettenpapier nicht in Sicherheit gebracht hatte, stellte dieses unter Beweis, wie herrlich es sich in Wasser auflöst und hatte erst mal den Abfluss verstopft. Das sorgte dafür, dass der Höhenunterschied zum Wohnraum (20 cm) bereits ausgeglichen war und dieser langsam anfing vollzulaufen. Ich war inzwischen natürlich pissnass und rannte zur Rezeption, damit das Wasser abgestellt wurde. Es wurde alles noch repariert, wie sich zeigte, war ein Gewinde gebrochen. Aber auf meinen Hinweis “Meine Frau hat nur …” erntete ich wissende Blicke, der Kerl schiebt seine arme Frau vor.
Nach einer halben Stunde war ich wieder am Tisch und wurde mit den Worten begrüßt: “Oh, Du hast Dich umgezogen?” Kein Kommentar, sondern darauf einen Lao Whisky!
Liebe Grüße und bis die Tage
Bianka und Heiko
Wetter: ca. 30 Grad warm, gestern Abend ein Gewitter mit Hagel
Mückenstatistik: Heiko 0, Bianka 2
Es lebe die moderne Chemie!