Addo Elefant NP

Wir sind locker und gemütlich die 250 km zum Addo NP gefahren und hatten zwischendurch noch die Möglichkeit, einen Geocache (Art moderne Schnitzeljagd) zu heben. Inzwischen haben wir 11 in Südafrika erledigt und hoffen, dass noch einige dazu kommen.

Addo ist wieder super, wobei es für Heiko mit seiner Elefantenphobie (seit dem Angriff im Krüger NP 2009) schon Überwindung braucht, nicht loszudüsen, wenn 2 Meter vom Auto entfernt eine Elefantenherde vorbei läuft.

Elefanten am Wasserloch

Ansonsten wieder viele Tiersichtungen; man stellt aber fest, dass dieser Park keine Nebensaison mehr kennt, alle 46 Häuser sind belegt.

Nach erfolgreicher Safaritour haben wir uns bei geöffneter Balkontür zur wohl verdienten Mittagssiesta gebettet. Ein fataler Fehler: Bianka wird von einem Rascheln geweckt und schreit laut auf. Ein Affe – wie wir später feststellen, eine grüne Meerkatze – hat sich ins Haus geschlichen und unsere Nudeltüte geklaut. Anschließend sitzt er mit seinen Kumpeln auf dem Dach und futtert genüsslich. Wir wünschen ihm alles Schlechte außer Durchfall, denn der würde wieder auf unserem Balkon landen. Nachdem die Viecher einmal Blut geleckt und Opfer erkannt haben, müssen wir uns ziemlich anstrengen, die Herrschaft über den Balkon zu halten. Aber letztendlich klappt es, wahrscheinlich steigen sie gerade bei einem anderen unachtsamen Touri ein.

Grüne Meerkatzen, die unsere Nudeln futtern

Am dritten Tag stoßen wir morgens endlich auf die erhofften Löwen. Im Übergang zwischen dem alten und dem neuen Parkteil können wir 2 männliche Junglöwen bewundern, die eine ganze Zeit gemütlich über die Straße schlendern, bevor sie wieder im dichten Dickicht verschwinden. Toll, der Abstand zu den Autos (mit uns 3) beträgt zeitweise nur 50 cm und man macht lieber das Fenster zu, um keine Zwischenmahlzeit abzugeben.

Löwen im südlichen Teil des Addo Nationalparks

Der Park war wieder toll und wir haben viele Tiere – neben unzähligen Elefanten auch Löwen, Büffel, Antilopen usw. – gesehen. Die 5 Nächte waren für unseren Geschmack aber zu viel, so groß ist der neu hinzugekommene südliche Teil dann doch nicht.

Spielende (oder kämpfende?) Elefanten
Neugierige Kudus

Mountain Zebra NP

Am 26.08. geht es dann weiter zum Mountain Zebra NP, wieder für 2 Nächte. Die 400 km können wir auf schnurgerader Strasse zurück legen. Herrlich!

Auf der Anreise kommen wir durch  das “Tal der Trostlosigkeit” (Valley of Desolation), welches aber vor unserem Besuch schon so hieß 😉

Panorama am Valley of Desolation

Etwas Besonderes steht heute auf dem Programm: Cheetah Tracking. Man ist 3-4 Stunden mit einem bewaffneten Ranger unterwegs (Landcruiser und zu Fuß) und sucht nach Geparden. Wir haben – neben diversen anderen Tieren – zwei Gepardenweibchen gefunden und konnten uns bis auf 10 Meter nähern. Sie waren scheinbar satt …

Einer der gefundenen Geparden mit Sender am Hals
Der uns begleitende Ranger mit Überresten einer Antilope

Witzig waren unsere Landsleute, die nicht pünktlich zum Tracking erschienen sind. Der Ranger ging sie suchen und nach 20 Minuten kam er mit ihnen zurück; sie hatten verschlafen. Begründung: es war so kalt gestern Abend. Keine Entschuldigung, kein Gruß. Da waren uns Dave und Rose, 2 Afrikaner im geschätzten Alter von 75 – 80, lieber. Sie kamen direkt auf uns zu, stellten sich vor und haben jede Wanderung mit gemacht. Und das trotz Stock und Hüftproblemen. So positiv im Alter: wünschenswert!

Blick in Cottage Nr. 20, das letzte Haus in der Reihe

Karoo NP

Die Rückfahrt vom Tankwa Karoo NP hat ebenfalls ohne Reifenschaden geklappt, allerdings waren die 100 km Schotterpiste bis zur Teerstrasse nicht ohne. An manchen Stellen war die Strecke nur einspurig, die Piste ließ dann nur 10-20 km/Stunde zu. Umkehren schied nur mangels Alternative aus. Das Herz rutschte uns in die Hose, als wir 10 km vor der Teerstraße auf ein “Road closed” Schild stießen. Zum Glück war damit nur die Gatterumfahrung gemeint, da der Wildrost defekt war.

Nach 7 Stunden Fahrt für 400 km sind wir also am 24.08. im Karoo NP angekommen. Die dazu gehörige Stadt mit dem Namen Beaufort West wird dem Namen aber nicht gerecht: beim Tanken sind wir erstmals froh, dass wir alles aus dem verschlossenen Fahrzeug erledigen können, selbst das Bezahlen. Am Einkaufzentrum will nicht mal Karl – unser Plüsch-Koala, der als Maskottchen immer dabei ist – alleine im Auto bleiben. Und das trotz zweier Wachdienste und einer Polizeistreife auf dem Parkplatz.

Karl, unser ständiger Reisebegleiter und Maskottchen

So kamen wir am frühen Nachmittag im Karoo NP an. Leider sind Wanderungen auf eigene Faust hier nicht mehr möglich, da man Löwen heimisch gemacht hat und man so im (eng) umzäunten Campbereich bleiben muss.

Cottage Nr. 38, auf dem Außengrill brutzeln gleich die Steaks

Mit dem Auto kann man aber mehrere Touren fahren, um Tiersichtungen zu machen. Dank einer defekten Speicherkarte bleiben dem Leser aber Mengen an Fotos erspart.

Ein Baum mit ziemlich festen Dornen

Tankwa Karoo NP

Nach diesem tollen Start kann es ja eigentlich nur ein wunderbarer Urlaub werden. Sind wir diesmal mit unserer Route auch “Wiederholungstäter”, steht mit dem Tankwa Karoo Park Neuland auf dem Programm. Wir folgen der Streckenempfehlung unseres 1. Vermieters und kommen daher an einer Kolonie von Kap-Tölpeln in Lambert’s Bay vorbei. Da wir den Weg dorthin nicht auf Anhieb finden, fragen wir einen freundlichen Polizisten, der gerade im Wagen Pause macht. Er lässt es sich nicht nehmen und fährt vor uns her, bis wir an dem Parkplatz angekommen sind.

Kaptölpel-Kolonie auf der Route

Das war ja sehr interessant, aber so langsam schlägt es uns auf die Zeit. Wir hatten nicht wirklich damit gerechnet, soo langsam über die Schotterstraßen Richtung Park zu kommen. Selbst bessere Schrittgeschwindigkeit schüttelt den Wagen – immerhin ein Hyundai IX35 Allrad – so durch, dass es einem in der Seele weh tut.

Auf dem Weg durch den Nationalpark, im Bild ein perfekter Straßenabschnitt

Zum Schluss müssen wir dann doch zügiger fahren, damit wir um 16:40 Uhr, 20 Minuten vor Schließung der Rezeption, unseren Schlüssel entgegen nehmen können. Zu dem uns zugewiesenen Haus sind es dann mit dem Auto noch mal knapp 30 Minuten.

Unser Haus (Cottage Nr. 1) im Tankwa Karoo Nationalpark
Blick aus der Dusche auf das weite Land

Das Haus entschädigt die Anreise und der dreitägige Aufenthalt ist perfekt zum Entspannen. Da es keinen Strom gibt, kocht und kühlt man mit Gas, Licht sollen Petroleumlampen spenden. Diese rußen aber dermaßen viel, dass wir Abends lieber Teelichter anmachen. Das Licht reicht zwar nicht zum Lesen, gibt aber romantische Stimmung vor dem Kamin.

Blick von der Terrasse auf den Hügel im Sonnenuntergang
Abends wurde es kalt, der Kamin war nicht nur für Gemütlichkeit an

Westcoast NP

Bereits auf der Fahrt zum Westcoast NP kommen wir an diversen kleinen Wildreservaten vorbei, in denen die Blumen um die Wette blühen.

Bianka auf der ersten Blumenwiese im Tinie Versfeld

Trifft man mal Leute, heißt es:

“Wisst ihr Bescheid, Postberg ist geöffnet?”. Das ist genau der Teil des Westcoast Parks, zu dem wir wollen. Bereits zweimal waren wir hier, als diese Sektion geschlossen war – geöffnet ist sie nur im August und September zur Blüte. Jedesmal haben wir uns gesagt: wir müssen unbedingt wieder kommen, wenn …

Diesmal haben wir es geschafft und die Bedingungen – viel Regen in den Vorwochen – scheinen perfekt zu sein.

Duinepos Chalet Nr. 10, toll bis auf den qualmenden Kamin

Direkt nach Bezug des Häuschens geht es auch los und die Anblicke sind atemberaubend. Zum Glück “verlaufen” sich die ziemlich vielen Besucher im Gelände.

Eins von unzähligen Blumenbildern aus dem Park
Auch Antilopen kann man hier sehen, werden aber zur Nebensache

Angekommen – Kapstadt, Durbanville

Pünktlich wurde in Düsseldorf unser Gepäck verladen und so konnten wir entspannt mit dem Flug nach Frankfurt starten.

Pfleglicher Umgang mit dem Gepäck wird hier groß geschrieben

Nach problemlos verlaufenen Flug – lediglich in Johannesburg mussten wir uns sputen, um den Anschluß zu bekommen – sind wir Freitag früh um 11:00 Uhr in Kapstadt gelandet.

Der Sitz- bzw. Schlafplatz

Die erste Unterkunft in Durbanville bei Kapstadt ist sehr nett; der Vermieter gibt uns noch Tipps für die Reiseroute an verschiedenen Blumengebieten vorbei. Wir erledigen im nahe gelegenen Einkaufszentrum die wichtigsten Einkäufe (Kühltasche, Lebensmittel, Grillkohle), so dass wir Samstag früh starten können.

Unser erstes B&B auf dieser Tour: Villa 10 on Hugo

Planung 2012

Das es 2012 wieder nach Südafrika gehen soll, steht ziemlich früh fest. Wir wollen unbedingt die Wildblumenblüte im West Coast Nationalpark sehen. Ein Teil des Parks – Postberg – ist nur zur Blüte in den Monaten August/September geöffnet, damit ist die Reisezeit schon vorgegeben. Dass wir auf diese Art auch noch Biankas Geburtstag in Afrika feiern können, ist ein netter Nebeneffekt.

Früh buchen wir unseren Prämienflug, diesmal über British Midlands ‘Diamond Club’, wo wir im Laufe der Zeit günstig an Meilen gekommen sind. Leider wird das Programm zum Ende 2012 eingestellt, es war für Kunden ziemlich lukrativ.

Nun denn, wir fliegen von Düsseldorf über Frankfurt und Johannesburg nach Kapstadt, und zwar am 16.08.12. Zurück geht es genau einen Monat später, allerdings dann über München statt Frankfurt.

Die Unterkünfte sind Ende November ebenfalls schon gebucht; wir werden überwiegend in Nationalparks unterkommen und haben dort Cottages und Chalets gemietet, in denen wir uns selbst verpflegen können. Lediglich in Durbanville (Kapstadt), in Oudtshoorn, Hermanus und zum Schluss in Hout Bay haben wir Bed & Breakfast bzw. Self Catering Unterkünfte gebucht.

Unsere Route sieht wie folgt aus:

Unsere Reiseroute 2012

Den Mietwagen buchen wir über einen Broker im Internet bei Europcar. Da wir während der Reise häufig auf unbefestigten Straßen unterwegs sein werden, soll es ein 4*4 Fahrzeug sein. Außerdem bestellen wir sicherheitshalber ein 2. Reserverad.

Folgende Unterkünfte haben wir gebucht:

  • Durbanville, Villa 10 on Hugo
  • Westcoast NP, Duinpos Chalet
  • Tankwa Karoo NP, Cottage
  • Karoo NP, Cottage
  • Mountain Zebra NP, Cottage
  • Addo NP, Cottage
  • Storm River Mouth (Tsitsikamma NP), Honeymoon Cottage
  • Buffelsdrift, Delands little Farm
  • Agulhas NP, Chalet
  • Hermanus, Musson Street Cottage
  • Kapstadt, Thulani River Lodge

Kruger NP

Unsere Anreise zum nördlichen Parkeingang war leider nicht so erfreulich:

wir hatten in Polokwane ein Hotel vorgebucht und sind durch Baustellen (WM 2010), Regen und schlechtes Wetter bis zu dem Ort gefahren um zu erfahren, dass ein angeblicher Computercrash dafür gesorgt hat, dass unsere Reservierung nicht auffindbar war. Natürlich war das Hotel ausgebucht.

Man brachte uns stattdessen in einem B&B unter, welches nicht unseren Erwartungen entsprach. Schade, aber es war ja nur für eine Nacht.

Am 08.07. ging es dann also weiter zum Punda Maria Gate, wo wir in den Krüger Park einfuhren und uns Richtung Shingwedzi Camp aufmachten. Bereits auf der Anfahrt gab es reichlich Tiere zu sehen.

Die ersten Elefanten sehen wir kurz hinter der Parkeinfahrt
Auch den Büffel erblicken wir vor Camp-Bezug

Die Unterkunft war gewohnt zweckmäßig, dafür aber auch erheblich günstiger als in Namibia. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Olifants Camp und nutzten den Tag für weitere Pirschfahrten auf eigene Faust.

Am frühen Morgen entdecken wir 6 Löwinnen
Kurz vor der Jagd – die aber erfolglos blieb

Der letzte Stopp im Park war dann im Camp Skukuza geplant, auch hier klappte der Bezug reibungslos und das Camp war ebenfalls in Ordnung.

Trinkende Giraffe am Wasserloch
Und noch grasende Nashörner

Nach diesen tollen Tiersichtungen, die mit Etosha gut mithalten können, konnten wir den Park am 11.07. getrost verlassen.

Letzter Aufenthalt in Namibia

Unser Aufenthalt in diesem schönen Land nähert sich dem Ende, so dass wir hier ein kurzes Fazit ziehen wollen:

ein tolles Land, wundervolle freundliche Menschen, erstaunlich viele deutsche Wurzeln. Unsicher haben wir uns nie gefühlt, allerdings gehen wir auch nicht im Dunklen Kamera behangen durch finstere Ecken. Manchmal hilft auch Unwissenheit: zu Joe’s Beerhouse in Windhoek soll man wohl auch nicht unbedingt laufen, wir wussten es nicht, zum Glück ist auch nichts passiert.

Die Unterkünfte waren alle toll und außergewöhnlich, allerdings zahlt man dafür auch einen stolzen Preis. Billig macht man in Namibia nicht Urlaub.

Die letzten 2 Tage verbrachten wir auf der Dusternbrook Guestfarm, auch hier wieder mit “Familienanschluss”, was bei den Essen für interessante Gespräche sorgte.

Teil des schön angelegten Gartens

Von der Farm ging es dann am Morgen des 07.07. zurück zum Flughafen, um den Flug nach Johannesburg anzutreten.

Krüger Nationalpark, wir kommen