Abschied von Myanmar

Am 09.01.13 geht es zurück von Pyay nach Yangon. Für die 280 km benötigen wir – inklusive zweier Pagodenbesichtigungen – 6 Stunden. Wir wollen rechtzeitig in Yangon sein, um noch einmal über den Markt zu schlendern. Morgen früh geht es dann weiter nach Bangkok.

Ein erstes Fazit: das Land verzaubert immer noch, auch wenn Yangon und Mandalay extrem unter dem Verkehr leiden. Es ist auch alles etwas teurer geworden, wobei Eintrittspreise und Gebühren für Fotokameras an Sehenswürdigkeiten gut zugelegt haben.

Viele Hotels nehmen fast westliche Preise, z.B. ein Hemd waschen und bügeln für 4 € oder ein Essen für 10 €. Immer haben wir aber mit wenig Mühe Alternativen gefunden, so dass das Hemd für 70 Cent gemacht wurde oder wir für 2,50 € burmesisch essen konnten. Man muss dann eben etwas experimentierfreudig sein.

Am 11.01. haben wir eine Stadtführung der anderen Art in Bangkok. Mit Green Mango Tours geht es einige Stunden durch die Stadt, fernab der touristischen Wege. Wir werden berichten …

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Zwischenspiel 2

Heute haben wir eine reine Transfer-Etappe, von Bagan nach Pyay. Das sind 340 km, die wir in 8 Stunden zurück legen. Und das liegt nicht am Auto …

Die Fahrzeuge wechseln zwischendurch, es sind aber immer moderne Vans oder Kleinbusse. Die sind dann auch mit Technik ausgestattet, damit es piept, wenn Fahrer/Beifahrer nicht angeschnallt sind. Der Burmese ist aber im allgemeinen nicht angeschnallt, wieso auch, ist doch eh alles vorbestimmt. Außerdem sind in den Gurtschlössern oft kleine Duftsäckchen eingeflochten, damit ein angenehmer Duft im Fahrzeug ist.
Damit die besagte Technik ausgetrickst wird, gibt es hier Stecker, die in die Gurtpeitsche eingesetzt werden. Dann sieht es so aus, als ob der Gurt genutzt würde. Diese Stecker sind gerne auch verziert, das heutige Modell wird von einem Kopf aus ‘Angry Birds’ gekrönt.

Wo wir gerade beim Straßenzustand sind: überall wird fleißig gebaut und in Sachen Emanzipation ist Myanmar ziemlich führend. Hier dürfen Frauen sogar im Straßenbau arbeiten, natürlich mit Flip-Flops, auch am kochenden Teer.

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No Balloons over Bagan

Bagan, Stadt der tausenden Pagoden. Wir sehen unzählige davon, unsere Füße sind schwarz vor Dreck, da man alles barfuß machen muss. Wir erleben einen Sonnenuntergang von der höchsten Stufe eines Tempels. Am 07.01. sollte unsere Ballonfahrt stattfinden. Wir wurden um 5:30 Uhr am Hotel abgeholt, leider stellte sich dann um 6:30 Uhr heraus, dass die Windverhältnisse keinen Start zulassen. Einerseits sehr schade, andererseits waren am Startplatz 7 Ballone und ca. 90 Personen anwesend. Das hatte dann nicht mehr viel von exklusivem Erlebnis. Da das ersparte Geld für 14 Tage Ferienwohnung im bayerischen Wald reicht, hält sich unsere Enttäuschung in Grenzen.

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Nun noch einige Bilder von diversen Pagoden in Bagan.

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Anreise nach Bagan

Erst mal besten Dank für die netten Glückwünsche zu meinem Geburtstag! Wegen der schlechten Netzverbindung bedanke ich mich nicht bei jedem per Mail, es ist aber alles (glaube ich zumindest) angekommen.

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Nun aber wieder zum Reiseverlauf.

Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker, waschen, packen, Frühstück um 5:30 Uhr. Abfahrt zum Flughafen um 6:00 Uhr, der Flug geht um 8:10 Uhr.

Da im Flieger freie Platzwahl herrscht und wir wissen, dass in der Maschine (ATR 72) die erste Reihe am Notausgang mehr Beinfreiheit hat, stürmen wir den Flieger und sitzen auf 1 a/b. Auf 1 d sitzt ein Mönch, was soll da noch schief gehen.
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Um 8:50 Uhr landen wir schon in Bagan, kurze Fahrt bis zum Hotel. Das weitere Programm beginnt um 13:30 Uhr. Da Speisen und Getränke im Hotel total überteuert sind – das 3-4 fache vom Normalpreis – nutzen wir die Zeit und erkunden den Ort. Wir finden einen gut sortierten ‘Supermarkt’ und ein Restaurant, das wir abends besuchen wollen.

Das Nachmittagsprogramm bringt uns durch die Stadt zum Fluss Ayeyarwady, über den wir eine Stunde mit dem Böötchen unterwegs sind, um dann die höchst gelegene Pagode Bagans zu besuchen. Die Auffahrt auf den Berg geschieht mit einem Jeep, der Fahrer ist entweder fast blind oder dermaßen stoned, dass er nur auf die Straße stiert und den Berg in Schritttempo hoch fährt. Wäre er ein Pferd, so hätte man ihn erschossen.

Nun denn, die Pagode war ein Geheimtipp, keine Langnasen in Sicht und dadurch herrliche Ruhe. Die Rückfahrt mit dem Boot führte dann auch noch in den Sonnenuntergang, was will man mehr.

Abends dann gutes Essen im ausgeguckten Restaurant und ein 15 minütiger Spaziergang zurück zum Hotel, wo es den Absacker gibt. Alles weitere von Bagan gibt es dann wieder zusammen gefasst.

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Mandalay

Mandalay ist das buddistische Zentrum Myanmars. 60 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} aller burmesischen Mönche leben hier. So verwundert es nicht, dass wir in den vergangenen drei Tagen Klöster, Pagoden, Tempel, Pagoden und Klöster besichtigt haben. Mit Einzelheiten halten wir uns zurück, es gibt nur ein paar nette Bilder dazu.

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Für uns mit am beeindruckendsten war der Besuch in einem Kloster zum Mittagessen der Mönche um 10:30 Uhr, die zweite und letzte Mahlzeit des Tages. Ca. 300 Mönche strömten zur Speisehalle, um dort die Morgens erbettelten Speisen zu verzehren. Nachdem wir vorher in der Bibliothek mit einem Mönch nett ins Gespräch gekommen sind, wurde uns die Ehre zuteil, mit in den Speisesaal zu gehen. Das war wirklich etwas besonderes.

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Zwischenspiel

Der Straßenverkehr in Myanmar ist noch ein bisschen heftiger als in anderen asiatischen Ländern. Über Land sind die Straßen schlecht, man kommt nur langsam vorwärts, dafür hält sich dort noch der Verkehr in Grenzen. In den großen Städten wir Yangon und Mandalay ist dafür ständig Verkehrschaos.

Bürgersteige gibt es nicht oder sie sind mit Moppeds, Fressständen oder anderem zugestellt. Geht man zu Fuß, läuft man auf der Straße. Und das bei unzähligen Auto, Moppeds und Fahrrädern, die alle kreuz und quer fahren und sich nach unserem Verständnis an keine Regeln halten. Besonders lustig wird das in der Dunkelheit, wenn gut 20 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} davon auch noch ohne Licht unterwegs sind. Wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, kommt man aber erstaunlicherweise auch damit zurecht.

Unser Guide Nan spricht, wie bereits erwähnt, ein recht verständliches Deutsch. Allerdings ‘knödelt’ er manchmal mit der Aussprache und hat mit einigen Buchstaben Probleme, für die der asiatische Kehlkopf scheinbar nicht geeignet ist. Erinnerungen an den ‘Fönig’ von Dirk Bach werden wach, wenn beim ‘Bahnhof’ das ‘f’ fehlt oder ‘Hirsch’ ohne ‘sch’ gesprochen wird. Aber er ist wirklich immer da und erledigt alles, was ansteht. Eintrittskarten, Fotoberechtigungen, alles kauft er automatisch. Wenn wir in das Auto einsteigen, stehen 2 Flaschen Wasser – gerne gefroren – bereit und nach dem Pagodengang, der barfuß vorgenommen wird, reicht er Reinigungstücher für die Füße. Man könnte sich fast an einen solchen guten Geist gewöhnen.

Zum Wasser: es hat sich hier offensichtlich die Meinung gebildet, dass der Europäer ab 20 Grad plus kurz vor dem Hitzeschock steht. Das führt neben dem erwähnten gefrorenen Wasser dazu, dass schon am frühen Morgen die Klimaanlage im Auto auf 20 Grad steht. Alles gute Zureden hilft nicht, man will uns was Gutes tun. Also schalten wir die Düsen im hinteren Bereich des Autos ab und Fahrer und Guide sitzen vorne mit lange, Hemd, Pullunder und Jacke.

Es ist sowieso erstaunlich, wie unterschiedlich das Temperaturempfinden ist: hier ist jetzt Winter mit Temperaturen zwischen 20 und 33 Grad, im Sommer geht es hoch bis 48. Also sind die Leute vormittags mit Felljacken, Wollmützen und Handschuhen unterwegs. Wir werden da mit unseren Bermudas und kurzen Hemden regelrecht begafft.

Anreise nach Mandalay

Allen Lesern ein frohes neues Jahr! Unser Silvester verlief schön ruhig, es wird hier im Land nicht großartig gefeiert. Aus dem Ort ertönte zwar Musik und ab und zu zündete ein Böller, aber ansonsten war es beschaulich. Wir saßen bis 22:00 Uhr auf unserer Terrasse, zündeten ab und zu eine Wunderkerze an und genossen unseren Myanmar Rum.
Dadurch waren wir am Neujahrsmorgen frisch genug, um um 8:30 Uhr mit dem Tagesprogramm zu beginnen. Als erstes der alte Bahnhof von Kalaw, dann der örtliche Markt.

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Kalaw liegt auf 1.300 Meter Höhe und bietet ein sehr angenehmes Klima. Daher war die Stadt während der Kolonialzeit eine beliebter Urlaubsort der Briten. Das kann man noch gut an vielen Gebäuden erkennen.

Nach der Stadtbesichtigung geht es auf nach Mandalay. Für die Strecke sind 6 Stunden veranschlagt. Diese Zeit brauchen wir auch, auf der schmalen schlechten Straße geht es nur langsam voran. Ab und zu gibt es ausgebaute Abschnitte, die dann sofort mit super modernen Mautstellen ausgestattet sind. Trotzdem springen pro Häuschen min. 5 Personen herum, die das Kassieren übernehmen.

Kurz vor Mandalay besichtigen wir noch eine Pagode, in der erst vor 3 Jahren in einer zugemauerten Nische alte Buddhastatuen entdeckt wurden. Über vorhandene Figuren wurden immer weitere errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so 4 Statuen übereinander, die älteste aus dem 15. Jahrhundert.

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Ab Morgen geht es für 3 Tage auf Pagodentour in Mandalay und Umgebung, wir fassen das dann die Tage in einem Artikel zusammen. Fast jedes Hotel ist inzwischen mit Wireless LAN ausgestattet, so dass wir entgegen der ursprünglichen Vermutung doch recht aktuell schreiben können.

Kalaw

Abschied vom Inle See. Bereits um 8:00 Uhr geht es wieder los, das Boot wartet, um uns zurück zum Festland und damit zum Auto zu bringen. Eigentlich ist ein Tag für den Inle See zu wenig, wir hätten problemlos 2-3 weitere Tage hier verbringen können. Aber Zeit ist knapp und auf unserem Weg zurück kommen uns die Langboote im 30-Sekundentakt entgegen. Vielleicht doch nicht so schlecht, dass wir weiter ziehen.

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Es geht weiter nach Pindaya, wo in einer Kalksteinhöhle über 8.000 Buddhafiguren stehen. Die 90 Kilometer legen wir in flotten 2,5 Stunden zurück.
Die Höhlen selber sind ein Traum, unzählige goldene Figuren in allen Größen sind auf den Boden und in die Wände gestellt, man kann den Anblick gar nicht beschreiben.

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Es geht über übelste Straße weiter nach Kalaw, unserem heutigen Tagesziel. Wir besuchen noch einen lokalen Markt und 2 Pagoden und sind dann um 16:00 Uhr am Ziel. In Anbetracht von Silvester haben wir uns auf eine Abfahrtzeit um 8:30 Uhr geeinigt, dann geht es nach Mandalay. Dort haben wir dann einen längeren Aufenthalt (4 Nächte) und können die Koffer neu sortieren und unsere Sachen waschen lassen.

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Inle See

Heute geht es erst um 9:00 Uhr los, unser Flug nach Heho nahe des Inle Sees geht erst um 11:00 Uhr. 45 Minuten Verspätung, enge Sitze, passend für Asiaten, 70 Minuten Flugzeit. Aber wir wollen uns nicht beschweren, erst vor 5 Tagen ist hier eine Maschine – einer anderen Gesellschaft – abgestürzt.

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Nach der Landung geht es noch eine Stunde mit dem Auto weiter, bevor wir in ein Langboot umsteigen. Wir wollen zu einem kleinen Kloster, in dem einer der wenigen Geocaches in Myanmar versteckt ist. Der Mönch dort liebt Besuch und war daher sehr von der Idee angetan, am Altar einen Cache anzulegen.
Gesagt, getan, nach mehreren Nachfragen kommen wir am Kloster an. Der Mönch, weit über siebzig, lebt hier allein mit einem Novizen. Er ist sehr von unserem Besuch angetan und bewirtet uns mit Mandarinen. Nachdem wir den Cache erwähnen, lacht er und zeigt uns die Box am Altar. Wir tragen uns ins Logbuch ein und haben damit unseren ersten Cache in diesem Land gefunden. Leider haben wir nicht so viel Zeit, um mit dem Mönch ausführlich zu plaudern, nach einer Führung durch seine Räume müssen wir uns leider verabschieden. Er möchte noch, dass wir ein Foto mit ihm machen. Dem kommen wir gerne nach.

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Nach diesem wirklich beeindruckenden Erlebnis geht es weiter mit dem Boot über den See. Wir besuchen eine Seidenweberei und schauen den Einbeinruderern bei der Arbeit zu. Noch schnell eine Pagode am See, dann geht es zum Hotel, wo wir gegen 17:30 Uhr ankommen.

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Bago

Ganz locker: heute geht es erst um 8:00 Uhr los, dafür aber direkt mit einem kurzen Fußmarsch. Immerhin müssen wir wieder zum Umsteigeplatz, um von dort mit dem LKW zum Basiscamp gebracht werden. Hier mal ein Foto, damit sich Außenstehende ein Bild machen können:

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Gut unten angekommen – Nan hat uns wieder Plätze im Führerhaus erkauft – wartet der Fahrer schon auf uns und es geht los Richtung Bago. Kurzer Zwischenhalt an einem lokalen Markt, der als Spezialität getrockneten Fisch bietet. Was Menschen alles essen …

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In Bago selber besuchen wir diverse Pagoden, den Königspalast sowie den größten liegenden Buddha. Einzelheiten ersparen wir den Lesern, wir finden es aber ganz interessant. Um 17:00 Uhr sind wir wieder im Hotel, es war ein anstrengender Tag. Wir sind übrigens mit einem Toyota Kleinbus bequem unterwegs und beschäftigen neben Nan noch einen Fahrer. Die erhöhte Sitzposition bietet Gelegenheit für manchen Schnappschuss während der Fahrt.

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Am 30.12.12 fliegen wir morgens nach Heho, um von dort mit dem Auto zum Inle See zu fahren.