Wonosobo

Die letzte warme Nacht von Pandangaran liegt hinter uns. Die Klima konnten wir nicht laufen lassen, sie war zu laut. Die Balkontür durfte ich nicht aufmachen, Heiko befürchtete, dass ihn dann die Mücken auffressen würden. Außerdem war es draußen nicht kälter als im Zimmer. Von der Ankunft in diesem Strandort bis zur Abfahrt 3 Tage später, sind meine Haare nicht komplett trocken geworden, es ist wirklich heftig warm und extrem schwül hier.

Um 7.30 Uhr gab es Frühstück, um 8.00 Uhr fuhren wir los und eine Stunde später erreichen wir die Anlegestelle, wo unser Charterboot auf uns wartete. (Die Bootsfahrt war eine Idee von Veronica, die merkte, dass uns die Busfahrten nicht mehr so wirklich begeistern können. Ihren Vorschlag haben wir daher dankend angenommen.)
Das “Boot” ging in Richtung Seelenverkäufer. Auf 20 cm hohen Bänkchen hockten wir uns vorsichtig hin und warteten darauf, dass das modrige Holzboot kentert, Leck schlägt oder aus sonst einem Grund untergeht.


Da die Fahrt drei Stunden dauern sollte und ich meinen Beinen bzw. Knien nicht böse war, bin ich nach kurzer Zeit mit Georg an das Bug des Bootes gegangen. Hier ließ es sich gut aushalten. Der Fluss Cliliwang war an den Ufern mit den Mangrovenwäldern von Kalipucan gesäumt. Während wir bei unserer Abfahrt, neben der Angst zu ertrinken auch noch befürchteten, dass es anfängt zu regnen, war nach 1/2 Stunde Fahrt kein Wölkchen mehr am Himmel zu sehen. Auf der Fahrt sahen wir Reiher, Eisvögel, fliegende Fische und Fischer die in ganz kleinen schmalen Booten hockend, ihre Netze auswarfen. In Cilap, dem einzigen Hochseehafen Süd-Javas, sind wir von Bord gegangen.

Die Mittagspause machten wir in Ciliap. Von Edith haben wir uns leckere Lunchpakte machen lassen. Verpackt in kleine Bastkörbchen fanden wir frisch gebackenes und gut belegtes Graubrot, je eine Banane, Tomate, Mandarine und Gurke. Im Bereich einer Tempelanlage setzten wir uns in den Schatten eines großen Baumes und picknickten. Unsere beiden Bastkörbchen packte ich trotz Heikos Murren (“Was willst Du denn damit?”) ein.

Dann ging es weiter mit dem Bus nach Wonosobo. Die grundsätzliche Fortbewegung in dieser Stadt erfolgt mit Pferdekutschen. Dementsprechend vollgeschissen waren auch die Straßen. Im Gegensatz zu dem Gestank von Abgasen aber gut zu ertragen.
Unser Hotel hieß “Nirwana” und war einfach süß. Alles war hier eine Nummer kleiner als normal. Die Zimmer, das Waschbecken, die Stühle, die Betten waren schmal, hatten aber kein Fußteil, so dass es in der Nacht auch keine Probleme geben dürfte. Auf der Hochterrasse haben wir gesessen und gequatscht, bis es Zeit zum Abendessen war.
Eigentlich gibt es im Nirwana außer dem Frühstück kein Essen, aber die Wirtin war auf unseren Wunsch kurz über den Markt auf der anderen Straßenseite gelaufen und kocht nun extra für uns. Gudrun und Lutz hatten sich abgeseilt und wollten in einem weit entfernten Hotel etwas essen.
Unser Nirwana-Essen war super lecker. Neben Gemüsesuppe gab es Mie (gebratene Nudeln) und Omelette mit süß-scharfer Soße.
Am Abend saßen wir wieder bis spät in die Nacht auf der Hochterrasse und hatten unseren Spaß. Auch hier war es für uns wieder gut, dass wir keine Rücksicht auf andere Gäste nehmen mussten – es waren keine anderen da.

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