Der Weckruf des Muezzins erfolgte und 4.30, der des Hotels um 6.00.
Um 6.30 Uhr gab es Frühstück. Ich spendierte das mitgebrachte Schwarzbrot und es wurde von allen gerne als Abwechslung zu Toast und Omelette angenommen. Auf diese Weise gestärkt, konnte die nächste Dschungeltour beginnen.
Geführt von einem Guide ging es bei nach wie vor 80 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 300 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} immer tiefer in den Dschungel hinein. Wir sahen Affen, Eisvögel, Tukane und wunderschöne Schmetterlinge, von denen einige so groß wie zwei Handflächen waren. Vorsichtig stiegen wir in zwei Höhlen. In der ersten sahen wir Flughunde, die schlafend an der Decke hingen und in der zweiten sogar Stachelschweine.
Tropfnass von unserer eigenen Schwitze hatten wir nach knapp 2 Stunden den Dschungel durchquert und kamen an einem ausgetrockneten Wasserfall an. Die Aussicht von hier oben, mit Blick aufs Meer, war atemberaubend.
Für den Rückweg hatten wir die Wahl zwischen einer leichten Strecke und einer schönen. Klar, dass wir uns für den schönen Weg entschieden.
Nach bereits 1/2 Stunde verfluchte uns Veronica. Der Weg, den wir ausgewählt hatten, führte uns ein fast ausgetrocknetes Flussbett entlang. Wir mussten über rutschige Steine klettern und an Lianen kleine Abhänge hinunter hangeln. Heiko und ich waren hier deutlich im Vorteil, denn wir überragen den Rest der Gruppe um 1 bis 2 Köpfe und hatten es mit unseren langen Beinen beim Überwinden von Hindernissen eben einfacher.
Trotzdem schwitzten wir so, dass uns der Schweiß in Strömen über die Körper floss. Das ist jetzt wirklich nicht übertrieben. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben so geschwitzt zu haben und dann auch noch freiwillig.
Nach 5 Stunden waren wir zurück im Hotel und jeder hatte nur noch ein Wort im Kopf: POOL.
Gemeinsam verbrachten wir 3 ruhige Stunden in und am Wasser, gönnten uns kaltes Bier und leckere Bananen. Dann sind Heiko und ich erst mal für ein Nickerchen verschwunden. Die unruhige Nacht und der Dschungelmarsch forderten ihren Tribut. Muffig war das Zimmer immer noch, dafür war aber die Bettwäsche gewechselt worden.
Um 18.30 Uhr trafen wir uns zum Abendessen bei Ali, von dessen Kochkünsten uns Veronica schon seit Beginn der Reise vorschwärmte. Als wir bei Ali ankamen, begrüßte uns sein Lebensgefährte Günther, auch ein Deutscher, mit kaltem Bier und frisch gerösteten Erdnüssen. Frischen Fisch hatte Ali uns besorgt und bot ihn mit Knoblauch-, Curry- oder süß-saurer Soße an. Der Fisch war ein Traum. Pappsatt gab es dann noch ein halbes Weinglas mit Arrak als Verdauer. Kein Wunder, dass die Stimmung an unserem Tisch stieg. Dann legte Ali mit einer Gesangseinlage los. Zu Karaokemusik ließ er seine gute Stimme hören. Zwischen den Liedern hat er sich immer wieder umgezogen, insgesamt 5 x am ganzen Abend.
Zum Abschluss legte er eine CD mit Liedern der Bee Gees auf und nun konnten wir mitsingen, denn auf dem Fernseher waren für die nicht Textsicheren die entsprechenden Wörter in schöner Karaokemanier markiert.
Auch an diesem Abend fanden wir erst spät den Weg zurück aufs Zimmer.