Pandangeram

Wecken um 6.30, Abfahrt um 7.00 Uhr.
Nach einem üppigen Frühstück ging es auf die lange Fahrt nach Pandangeram.
Den 1. Stopp machten wir an dem einzigen Hindu-Tempel auf Java. Der Tempel war klein und mickrig, aber die Hin- bzw. Rückfahrt war klasse.
Mit kleinen Pferdekutschen – die Straße war zu eng für unseren Bus – fuhren wir zum Ufer eines Sees, in dessen Mitte eine kleine Insel mit besagtem Tempel lag. Das Wasser überquerten wir auf einem Floß aus Bambusstämmen.
Auf der Insel wurden wir schon von einer Kinderschar erwartet, mit Bonbons bestochen ließen sie sich von uns fotografieren und begleiteten uns bei unserem Inselrundgang., der vor allem bei Yvonne wohl lange in Erinnerung bleiben wird.
Sie hatte sich beim Aussteigen aus dem Bus am Ellenbogen verletzt, es blutete. Als unserer Führer die Wunde sah, lief er zu Hochform auf: Erst wurde der Ellenbogen in vermeintlich sauberen Wasser gesäubert, dann zerkaute er Blätter und schmierte sie auf die Wunde. Na klasse, wenn sie keine Entzündung von dem Wasser bekommt, dann von der Spucke.

Der 2. Stopp war bei einem sundanesischen Dorf. Um zu diesem Dorf zu gelangen mussten wir 350 Stufen hinab steigen, mit Grauen dachten wir schon an den Aufstieg in der Mittagshitze. Das Dorf selbst was ein absolut geniales Erlebnis. Man könnte meinen, die Zeit wäre hier stehen geblieben. Wir sahen Frauen, die mit großen Stößeln Reis mahlten und Männer, die Bambusstäbe in kleine Streifen schnitten, um daraus eine Art Bodenbelag für die Häuser zu flechten. Ein solches Haus durften wir sogar betreten. Es war so klein wie eine Puppenstube. Stand man in der Mitte des Raumes, konnten die Wände bequem mit den Händen berührt werden.

Nach kurzer Weiterfahrt gab es Mittagessen und nach weiteren 3 Stunden Busfahrt kamen wir an unserem Hotel in Pandangeram an. Es machte zunächst einen guten Eindruck. Der Pool war groß, lag auf der Dachterrasse und man hatte im Wasser schwimmend bestimmt Meerblick. Die Zimmer gingen so, obwohl es schon die Delux-Räume waren. Wir stellen die Klimaanlage an und hofften, dass der muffige Geruch dadurch vertrieben wird.

Das Abendessen nahmen wir bei Edith ein. Sie ist eine Deutsche, die vor 10 Jahren ausgewandert war. Sie ist mit einem Javaner verheiratet und die beiden haben zwei Kinder. Edith fühlt sich wohl hier und möchte auf keinen Fall wieder nach Deutschland zurück. Verstanden haben wir sie alle nicht, aber egal, das Essen bei ihr war spitze.

Im Hotelzimmer gab es dann zu späte Stunde das böse Erwachen. Es war immer noch muffig im Zimmer, dazu noch ca. 80 Grad warm (die Klima macht nur Lärm, aber keine kühle Luft) und wir hatten eine Luftfeuchtigkeit von mind. 300 %, aber wir waren auch müde und der morgige Tag würde anstrengend werden.
Als ich das Bettlaken von der Wolldecke befreite und zurückschlug sah ich es: Wenn das saubere Laken waren, dann war ich noch nie in meinem Leben besoffen. Also haben wir schwitzend in unseren Schlafsäcken mehr schlecht als recht die Nacht verbracht.
Mitten in der Nach klingelte dann auch noch das Telefon. Veronicas roter Ordner wurde von ihr gesucht und sie hat das gesamte Hotelpersonal aufgemischt. Die wussten in ihrer Verzweiflung nichts anderes zu tun, als (fast) jeden anzurufen und zu befragen. Nicht angerufen wurde Yvonne.
Alles klar? Wer hatte den roten Ordner?

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