Taj Mahal

Abmarsch ist um 5.30 Uhr. Das Taj Mahal schon innerlich vor Augen, hatte keiner auch nur einen Gedanken ans Liegenbleiben verschwendet. Nach ca. 10 min. Fußweg waren wir am Ziel. Für 5 $ und 500 Rupien sahen wir es dann auch, das Denkmal der ewigen Liebe. Unvergleichlich schön ist es. Es strahlt einen Eindruck der Ruhe, des Friedens und der Sinnlichkeit aus, den ich noch nie bei einem anderen Gebäude so gespürt habe. Verstärkt wurde der Eindruck von dem sanften Licht der aufgehenden Sonne und dem kühl wirkenden Rasen. Jetzt wurden aber die Fotoapparate gezückt und jeder versuchte seinen Eindruck so gut es geht aufs Foto oder den Videofilm zu bannen. Natürlich durfte auch das Lady-Di-shy-Foto nicht fehlen. Nach 3 Stunden, 2 vollen 36er Filmen und der Gewissheit, dass Taj von allen erdenklichen Positionen und mit allen zu erhaschenden Sonnen – und Lichteinstrahlungen abgelichtet zu haben, streikte dann auch mein Zeigefinger der rechten Hand und ich sah Heiko erleichtert lächeln, als ich mit den Worten: „Ich glaube, jetzt habe ich genug Bilder“ den Fotoapparat wegpackte.
Aber wer konnte es ahnen, dass uns kurz darauf ein Gärtner ansprach, der meinte, uns für ein paar Rupien eine Stelle zu zeigen, von der das Taj noch viel schöner aussieht und die Fotos noch viel besser werden? Mein flehender Blick wurde richtig gedeutet, der Mann bekam sein Geld und ich noch ein paar wirklich schöne Fotos.
Mittlerweile war es 9.15, alle bekamen Hunger und auf der Dachterrasse eines nahe gelegenen Cafés bekamen wir ein leckeres Frühstück. Die Besitzerin, eine Deutsche, führte uns anschließend auf unseren Wunsch in ihren Laden, wo wir uns eine Elefanten-Statue aus Marmor geleistet haben. Auf einmal entwickelte Andi ungeahnte Aktivitäten, er wollte erst noch ein paar Läden abklappern und sich dann erst zum Kauf einer Statue entschließen. Axel war schon vor dem Ladenbesuch in Richtung Hotelbett aufgebrochen, Heiko und mich lockte der Hotelpool. Auch Babs und Nicola wollten erst etwas Augenpflege betreiben, Lutz und Gudrun, unsere Unverwüstlichen, gingen weiter auf Achse.
Nach 2 Stündchen Sonne pur sind auch Heiko und ich Richtung Bettchen verschwunden. Gerade eingeschlafen, klingelte das Telefon. Keiner war am anderen Ende, bzw. es wurde schnell aufgelegt. Wieder eingenickt, klingelte es an der Tür. (In Indien haben alle Hotelzimmertüren Klingeln für den Zimmerservice) Der Servicemann hatte sich mit der Rechnung für unsere Poolgetränke geirrt und uns 20 Rupien, also 50 Cent, zu viel kassiert, aber Ordnung muss wohl sein. Ich schätze, er wusste nicht, wie er das Geld verbuchen sollte, es wird auch keiner da gewesen sein, den er hätte fragen können, also brachte er es zurück.
Gerade wieder in süße Taj-Mahal-Träume versunken, klingelte es erneut. Der Zimmerservice brachte uns neue Handtücher. Die hatte er zwar schon nach unserem Weggehen in der Früh gewechselt, aber es wird wohl so auf seinem Plan gestanden haben.
Über diese Slapstickeinlagen musste ich derart lachen, dass ich dann nicht mehr einschlafen konnte. Also aufstehen, Tagebuch führen, duschen und warten bis 18.30 Uhr, wo wir uns in der Lobby zum gemeinsamen Essen treffen wollten. Mit kleiner Verspätung durch Axel und Nicola, deren Massageeinlage länger als geplant dauerte, gingen wir los und waren dank Dunja wieder lecker indisch Essen.
Zum Ausklang des Abends haben wir mit Axel noch ein Bierchen bei Kishan im Bus getrunken. Zurück im Zimmer wurden die Rucksäcke wieder mal gepackt, denn Morgen geht es um 6.00 Uhr los.

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