“Klinik unter Palmen” so begann der heutige Tag beim Frühstück.
Die Tibeterin lag schon seit der Anreise im Bett (was in meinen Augen die gerechte Strafe für das Wegtrinken meiner Cola war), markierte die Sterbende und faselte was von “Malaria, Malaria”. Sie wollte sich aber nicht zu einem Arzt fahren lassen, der eine genaue Diagnose hätte stellen konnte.
Gestern lag Ronald auch mehr auf den Laken im Bett als auf der Liege am Strand, heute morgen erfuhren wir, dass Catrin die Nacht mit Fleece-Pullover auf dem Klo hockend verbracht hat und auch E. lief wie ein Hühnchen durch die Gegend und erzählte von gleichen Symptomen ihres Os.
Wir saßen heute Morgen bei Camilla und Habicht, vor allem aber saßen wir mit guter Sicht auf die Terrasse der Tibeterin: 2 Männer (Ärzte, wie es sich später herausstellte) erschienen, gingen hinein, kamen nach kurzer Zeit wieder heraus. Deren Auftritt reizte uns natürlich zu den wüstesten Spekulationen. Dann kamen die beiden wieder, blieben aber auch nicht länger. Wir erfuhren später, dass die Untersuchung in gebührendem Abstand erfolgte, es 5 verschiedenfarbige Tabletten gab und mehr nicht.
Hasi, der gestern mit einem leicht flauen Gefühl in der Magengegend herumlief, war heute Beschwerdefrei. So taperten wir noch einmal den Strand entlang, tranken etwas in der Dorfkneipe, versorgten uns dort auch mit Whiskey, Keksen und der obligatorischen Büchse Bier für unsere Kellerbar.

Dann saßen wir noch im Halbschatten am Strand und kamen uns vor, wie Robinson und Freitag. Außer uns war keine Menschenseele am Strand zu sehen, auf dem Wasser war kein Schiff und am Horizont kein Flugzeug. Es war bis auf das Wellenrauschen vollkommen ruhig und ich hatte ein ganz komisches, schlecht zu beschreibendes Gefühl, so was wie Einsamkeit und Verlassen sein. Ich meinte, obwohl Hasi neben mir saß, alleine auf der Welt zu sein.
Nach unserer Siesta merkten wir, dass wir trotz Sonnencreme beide einen angesengten Nacken hatten. Auch gut. Dann fiel die nachmittägliche Wanderung in die andere Strandrichtung aus, wir blieben auf unserer Terrasse, lasen und schwätzten mit den Nachbarn.
Für 19.00 Uhr ist gemeinsames Essen im Restaurant vereinbart. Der Fahrer und sein Helferlein sollten ein Trinkgeld erhalten und auch für Heiko ist gesammelt worden. Auf das chinesische Essen habe ich langsam keinen Bock mehr. Ich glaube, letzte Nacht habe ich schon von Roggenbrötchen und Käse geträumt. Im Restaurant war eine lange Tafel für uns eingedeckt worden. Ich aß Krabbensalat und Pommes. Eine leckere Alternative. Auf einem großen ovalen Teller gab es Krabben, Tomaten und Chili zum Berg gehäuft für lächerliche 3 €.
Ronald holte nach dem Essen noch Rum. So haben wir aus unserer Sicht alles Notwendige gegen evtl. Bakterien getan und konnten getrost ins Bett gehen.