Chau Doc

Es ist kurz vor sieben Uhr und wir sehen vom Hotelzimmer aus die Sonne über dem CanTho Fluss aufgehen.

Good morning Vietnam

Zuerst steht eine Mekong-Fahrt mit Besichtigung der schwimmenden Märkte von Cai Rang auf dem Programm.

Der Ufer-Bereich
Geschäftiges Treiben auf dem Fluss

Nach diesen beschaulichen zwei Stunden fahren wir weiter nach ChauDoc nahe der Grenze zu Kambodscha und beziehen dort unser Zimmer. Anschließend besuchen wir eine der schwimmenden Fischfarmen, auf denen Pangasius auch für Deutschland angefüttert wird.

Die schwimmende Farm
Sogar Schweine werden hier gezüchtet
Unser Guide füttert die Fische (zum Glück mit Futter)

Nun, bei uns haben diese Zuchtbedingungen dafür gesorgt, dass wir diesen geschmacklosen Fisch nicht mehr kaufen.

Heiko hat neue Freundinnen gefunden

Wieder an Land, werden wir direkt von 2 Kindern begleitet, die uns unbedingt Kekse verkaufen wollen. Dabei “singen” sie in mehreren Sprachen, dass wir mit dem Kauf ihren Schulgang unterstützen. Zum Glück läutet die Glocke zum Essen und sie sind plötzlich verschwunden. Lange hätten wir dem nicht mehr standhalten können.

Mit einem Cocktail auf der Hotelterrasse erwarten wir den Sonnenuntergang. Das ist Urlaub!

Da werden wir gleich sitzen

Kleine Essenskunde

Den Dreiteiler über Land und Leute wollen wir heute mit dem Thema “Speis und Trank” beenden.

Das Sprichwort “Chinesen essen alles, was 4 Beine hat, außer Tische” trifft auch auf Vietnamesen zu. Nur bin ich mir bei denen mit den Tischen nicht so sicher. Generell isst man Katzen- und Hundefleisch, im Mekong-Delta auch Ratten, da die sich ja gesund mit Reis ernähren.
Alle Arten von Vögel müssen ebenfalls dran glauben, nur Störche kommen davon, weil sie bitter schmecken. Affen, Schlangen, Schnecken, Frösche; alles wird verputzt.

Wenn etwas gar zu ekelig ist, bekommt es den Beinamen “gesund”, wird in Alkohol eingelegt und dann gegessen. Auf diese Art und Weise können auch noch Spinnen, Skorpione und Eidechsen verwendet werden.
Das macht den normalen Mitteleuropäer natürlich skeptisch und schränkt die Speiseauswahl ein. Wenn man dann wie wir clevererweise die Tour mit Mittagessen gebucht hat, kommt es auf dem Platten Land schon mal zu Problemen: Die Karte kann man nicht entziffern; dem Guide, der seit 3 Tagen vom proteinhaltigem Hundefleisch schwärmt, traut man nicht und vegetarische Speisen gibt es nicht.

Also gibt es das ganze Menü und man ernährt sich von der Suppe, dem Reis und Gemüse und sagt dann, man sei schon satt. Man sieht förmlich, wie die Leute sich fragen, wieso die Touris bei so wenig essen so dick sein können.

Uns locken inzwischen die ganz normalen Köstlichkeiten: Currywurst, Frikadellen, Gordon Blöd, Pellkartoffeln mit Quark.
Das ein oder andere werden wir hoffentlich in Thailand bekommen, für den Rest warten wir noch 10 Tage und trösten uns derweil mit Cocktails und Bier.

Ho Chi Minh City – Saigon

Nach einem schönen Frühstück wurden wir zum Flughafen gebracht und wir mussten wieder mal Abschied nehmen, diesmal von Mr. Vinh.

Abschied von Mr. Vinh am Flughafen

Knapp 45 Minuten dauert der Flug nach Saigon.

Saigon im Landeanflug

Am Ausgang werden wir bereits vom örtlichen Guide erwartet. Nach Einchecken im Grand Hotel gibt es Lunch, danach tigern wir 4 Stunden durch die Stadt und bewundern Geschäfte (und Supermärkte!).  Zivilisation! Hier liegt der Hauch einer westlichen Hauptstadt in der Luft und es gibt sogar Bürgersteige. Wir besichtigen die “üblichen Verdächtigen”, hier nur ein kleiner Ausschnitt:

Notre Dame in Saigon
Fenster in der Kathedrale
Ho Chi Minh Figuren gibt es einige

In der Stadt gibt es gefühlte 5 Millionen Mopeds und am Nachmittag sind alle unterwegs.

Normaler Straßenverkehr

Außerdem machen wir einen Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi, wo sich 1948 Bauernfamilien unterirdisch vor den französischen Kolonialherren versteckt haben. Fünfzehn Jahre später nutzen es dann die Widerstandskämpfer gegen die Amerikaner. Es sind richtige Räume mit mehreren Etagen unter der Erde, das Gangsystem war früher mehrere Kilometer lang.

Stellenweise waren die Ausgänge sehr klein
Unser Guide Nguyen in einem Schützenloch
Fallgrube

Das war – ebenso wie das im Anschluss besuchte Kriegsmuseum – doch alles recht einseitig gegen die USA gerichtet, hätten wir uns sparen können. Witzig wurde die Sache nur dadurch, dass unser Guide nicht gut auf Amerika zu sprechen war, aber jeden Tag T-Shirts mit USA-Aufdruck trug 😉

Da sind uns die Tempel mit ihren Räucherstäbchen doch bedeutend lieber.

Hier wird geräuchert was das Zeug hält

 

 

Lak Lake

Heute geht es weiter nach Lak Lake, unter Mitnahme von einigen Wasserfällen. Die Dray Sap Wasserfälle sind die größten Fälle im südlichen Vietnam.

Mittagswanderung zu den Dray Sap Wasserfällen
Flussquerung während der Wanderung

Ankunft am Hotel um 16:00 Uhr. So langsam wünschen wir uns, wieder in touristischere Gebiete zu kommen. Wir haben hier am Lak Lake zwar einen wunderbaren Sonnenuntergang, aber das Zimmer ist eine Katastrophe. Gleiches gilt für das einzige Restaurant am Platze. Ist aber nicht tragisch, da Heiko eh unter Appetitlosigkeit leidet, da bahnt sich wohl was an.

Sonnenuntergang über Lak Lake

Quy Nhon

Weiter geht es im Programm: auf der Fahrt nach Quy Nhon kommen wir an einer Tempelanlage der Cham aus dem 11. Jahrhundert vorbei. Klar, dass wir hier einen Fotostopp einlegen.

Tempel Chien Dang aus dem 11. Jahrhundert

Das Hotel am Zielort ist ein kleines Paradies: überall duftende Frangipani-Blüten und ein Blick vom Balkon direkt auf das Meer.

Blick auf den Pool
Vor dem Fenster das Meer

Den Aufenthaltstag verbringen wir mit einem Abstecher zu einem Freuzeitpark, in dem wir dann aber die Attraktion sind. Manche machen heimlich Bilder mit den Handys, andere fragen beherzt. Nach kurzer Zeit reicht es uns dannund wir fahren zurück zum Hotel, um die Ruhe zu geniessen.

Alle Beteiligten haben Spaß

Kleine Verkehrskunde. Oder: Fahr doch, wo Du willst!

So, wie bei skandinavischen Fahrzeugen das Abblendlicht eingeschaltet ist, sobald man startet, so fängt es bei vietnamesischen an zu hupen, sobald die  Zündung eingeschaltet wird. Ein Auto ohne Hupe ist Totalschaden!

Eigentlich fährt man rechts, aber nicht immer und Moppeds noch seltener. Dafür ordnet man sich Links ein, um dann nach rechts  abzubiegen. Überholt wird beidseitig, wo es gerade passt. Generell gilt das Recht des Stärkeren bzw. der teureren Marke. Lexus schlägt Mercedes, Mercedes Audi usw. Insofern sind wir im Toyota eigentlich ganz gut unterwegs.
Trumpf sind allerdings Busse, die toppen alles, wenn sie mit ihren 3-Klang-Fanfaren den Weg frei blasen. Ampeln – sofern vorhanden – gelten als Vorschlag, nicht als Pflicht. Alles mit Rädern hat immer Vorfahrt. Das ist im Auto als Mitfahrer interessant, aber als Fußgänger wird es lebensgefährlich: Man ist das schwächste Glied in der Futterkette und wird sogar von Fahrrädern ‘gefressen’.

Daher gilt beim Strasse queren die eiserne Regel: Nicht stehen bleiben! Man wird als bewegliches Ziel nicht so schnell getroffen, die  Fahrer versuchen einen zu umfahren. Wenn man dann plötzlich nicht dahin geht, wie vom Fahrer erwartet, dann knallt’s.

Inzwischen haben wir uns ganz gut an diese Vorgehensweise gewöhnt, machen uns aber Sorgen, wie das nach unserer Rückkehr zu Hause klappen soll. Wenn Ihr also im März einen roten Mazda laut hupend auf der falschen Straßenseite bei rot über Ampeln rasen seht, dann macht Euch keine Gedanken, wir leben uns schon wieder ein.

Hue

In Dong Hoi haben wir uns von Mr. Hien und Mr. Lee getrennt, für die nächsten Tage übernehmen Mr. Vingh und Fahrer Mongh. Die beiden sprechen besseres Englisch als ihre Vorgänger und preisen auch nicht andauernd die Vorteile ihres Systems.

Wir fahren weiter nach Hue (160 km), wo wir uns 2 Tage aufhalten. Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch die wunderbare Höhle von Phong Nha per Boot angesehen.

Gegenverkehr auf dem Son Fluss

Außerdem kommen wir am der ehemaligen Grenze zwischen Nord- und Südvietnam am 17. Breitengrad vorbei.

Wiedervereinigungsdenkmal am Ben-Hai Fluss

In Hue beginnen wir die Stadterkundung mit einer Bootsfahrt auf dem Huong Fluss, die uns zuerst zur Thien Mu Pagode führt. der 21 Meter hohe Turm gilt seit dem Bau 1844 als Wahrzeichen von Hue.

Thien Mu Pagode

Dann ging es weiter zur Grabanlage von Minh Mang

Tempel in der symmetrisch angelegten Grabanlage

Wir haben dann noch das Kaisergrab Khai Dinh besucht, bevor es eine Mittagsrast gab. Danach stand als letzter Punkt die Zitadelle Kinh Thanh sowie die Kasierstadt Hoang Thanh, inclusive der verbotenen purpurnen Stadt Tu Cam Thanh auf dem Plan.

In der verbotenen Stadt

Leider müssen wir uns schon nach dieser kurzen Zeit von unserem sehr guten Führer-/Fahrer-Team trennen.

Abschied von Mr. Vingh

Zum Tet-Fest, dem Neujahrsfest, gedenken die Vietnamesen den Verstorbenen und überall an den Straßen sind Tische mit Speisen für die Toten aufgebaut. Hier gedenken die Menschen ihrer Ahnen.

Gedenken mit Räucherstäbchen

Um Mitternacht gab es dann noch ein großes Feuerwerk, wir haben es aber kurz vom Balkon betrachtet, da wir von den Besichtigungen (und evtl. ein bißchen vom Biergartenbesuch mit Mr. Vingh) erschöpft waren.

Kleine Sprachkunde: Fik und fertig Oder: Wie aus 6 Teilen kranke Schweine werden!

Ich glaube, es wird Zeit, über unseren Führer zu berichten. Na,  vielleicht sage ich besser Guide.

Blick in die Halong Bucht

Vorab: Wir haben uns auf der Dschunke fließend mit einem englischen Ehepaar unterhalten. Aber unser Guide – Mr. Hien –  toppt alles: Er sieht aus wie ein Monchichi und spricht sein eigenes Englisch. Aus ‘p’ wird ‘b’, aus ‘r’ wird ‘l’, ein ‘t’ wird nicht gesprochen, außer am Anfang des Wortes. Andere Buchstaben werden nach Belieben ausgelassen. Das birgt einige Schwierigkeiten: Aus der Zahl sechs (Six) wird schnell eine Krankheit (sick), aus Stücken werden Schweine (piece ==>  pig).

Am schlimmsten war die Verwirrung, als er uns von einer  Butterzeremonie erzählte und wir erst nach 5 Minuten merkten, dass er von traditioneller Töpferei sprach. Leider hat Mr. Hien auch die Angewohnheit, ständig zu reden. Hauptsächlich über die Perfektion Vietnams und seiner Geschichte. Gegenrede, dass man in Deutschland ebenfalls Bauern hat, ignoriert er. Diskussionen über das zu zahlende Schulgeld hier im Land weicht er per Exkurs in die Geschichte aus. Das – zusammen mit den genannten Sprachproblemen – macht das Gespräch nicht einfacher.

Er ist inzwischen überzeugt, dass Bianka geisteskrank ist, da sie an – seiner Meinung nach – unmöglichen Stellen lacht. Aber insgesamt hat er in den letzten Tagen vielleicht 10 Minuten die Klappe gehalten. Es gilt nun also, Gegenmaßnahmen zu ergreifen: Bewährt hat sich Klimpern auf dem Handy, das gilt international als beschäftigt. Problem: Akkulaufzeit. Alternativ können wir singen, für bekloppt hält er uns eh. Morgen versuchen wir es mit Kopfhörern auf den Ohren, vielleicht lässt er sich davon beeindrucken.
Wenn alle Stricke reißen, muss eben ein freundliches ‘Halt’s Maul’ her, aber das entspricht nicht der asiatischen Höflichkeit. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, wir haben ihn ja nur noch 2 Tage.

Hien (links), Mr. Lee (Mitte), daneben Heiko. Wir wünschen Hien, dass sich sein Wunsch – ein Leben als Fischer in der Halong Bucht – erfüllt hat

In diesem Sinne: Bis die Tage

Angekommen – Hanoi

Nachdem uns der Streik in Düsseldorf nicht aus der Bahn werfen konnte, hat es Nebel in Zürich fast geschafft: 30 Minuten Verspätung beimAbflug, dann noch 35 Minuten kreisen vor der Landung. Schon warenkomfortable 100 Minuten Umstiegszeit auf 35 geschrumpft. Trost derCrew: Fast alle Maschinen haben Verspätung. Toll, unsere nicht.

Also durch den Flughafen gejoggt, Terminal gewechselt und eingecheckt. 10 Minuten vor Abflug saßen wir im Flieger. Der Flug (10,5 Stunden) war gut, wir hatten gute Plätze, auch wenn die Schlafsessel eher für Zwerge bis 1,85 m gemacht waren 🙂

Ein Häppchen während des Fluges

Ankunft in Bangkok morgens um 6:00 Uhr, 28 Grad. Weitertransport desGepäcks organisiert, Abflug nach Hanoi um 7:50 Uhr.

Ankunft Hanoi um 9:45 Uhr, Visum abgeholt und um 10:15 Uhr saßen wir im Wagen von Mr. Lee und Hien. Die beiden werden uns die nächsten 10 Tage begleiten. Ab ins Hotel, 3 Stunden Siesta und dann erste Erkundung von Hanoi. Unmengen Moppeds, Überlebensregel Nummer eins:
Beim Überqueren der Strasse nicht stehen bleiben!

Keine Angst vor großen Bäumen

Samstag war ein sparsamer Tag: wir sind mit 1,5 Millionen losgezogen  und hatten am Abend noch 1,35 Mio. in der Tasche. Die Währung ist  gewöhnungsbedürftig, 25.000 Dong sind ca. 1 Euro.

Es stand die große Stadtrundfahrt auf dem Programm.

Opferschale im Tempel

Gefühlte 500  Tempel, das Mausoleum von Ho Chi Minh sowie – das Highlight – 1,5  Stunden mit der Fahrradrikscha durch Hanois Innenstadt. Unser Guide  Hien versuchte die ganze Zeit, uns die verschiedenen Dynastien der  letzten 3.000 Jahre zu erklären, aber irgendwann kamen wir mit den Namen durcheinander.

Das Mausoleum vom großen Führer Ho Chi Minh

Sonntag geht es dann weiter zur Halong Bucht.