Mandalay

Fix schlief ich wieder ein und wurde erst wieder wach, als die Sonne aufging. So habe ich gut und gerne 8 Stunden gepennt. Sogar Hasi hat seinen Wachposten für 3 Stunden aufgeben können.
Im Nachhinein erfuhr ich, dass der Rest der Gruppe wenig bis gar nicht geschlafen hatte.

Ankunft im Bahnhof von Mandalay

Wir waren nun also in der Stadt mit dem wunderschönen Namen Mandalay angekommen, die sogar schon von Robbie Williams besungen wurde.
Unser Hotel war ganz gut, allerdings der Geruch nach Mottenkugel im Bereich des Foyers für meinen Geschmack etwas zu intensiv.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, gab es Frühstück und schon machten wir uns mit dem Bus auf die Socken, um die Umgebung von Mandalay zu erkunden.

Unser Reisebus. Eine Geschichte für sich:
Der Bus hatte 22 Sitzplätze und mindestens genau so viele Stehplätze, dafür aber kein Gepäckfach und keine Ablagemöglichkeiten über den Köpfen.
Als Ausgleich dazu, waren die Sitze ausgesessen und nur 40 x 40 breit. (Also nix für europäische Wohlstandshintern) Die Armlehne des Gangsitzes konnte nicht in hochgestellt werden, die Klimaanlage funktionierte ab der 4. Reihe nicht, dafür saß man in der hintersten Reihe auf den Motor und der Hintern wurde gegrillt.
Früher, als der Bus noch neu und modern war, wurde er in China als Stadtbus eingesetzt, so deuteten wir es jedenfalls und die chinesischen Schriftzeichen, die neben den Klingelknöpfen angebracht waren, hießen übersetzt bestimmt “wenn halt – dann drücken”.

Unser hochmoderner 20-Sitzer-Bus

Da saßen wir also. Eng aneinander gekuschelt. Ich glaube, die Sitzfläche unsers Sessels im Wohnzimmer hat die Breite von 80 Zentimetern, wenn wir das also gewusst hätten, zu Hause üben für burmesische Busfahrten wäre nie einfacher gewesen.
Heiko meinte, wir sollten im Bus tageweise rotieren, damit jeder mal auf guten und schlechten Plätze sitzt. Dann tat er noch kund, dass dies der zweitbeste Bus der Agentur sei, mit dem besten wären wir in Yangon gefahren und dort wäre er auch noch.

Wir waren mit unserer Meckerei gerade am Ende, da hielten wir auch schon am Fuß von Mandalay Hill. Auf den Berg und damit zu der oben errichteten Pagode konnte man entweder laufen oder – und diese Variante wählten wir – man konnte sich von Pick ups auf den 236 m hohen Berg fahren lassen. Oben angekommen erwartete uns leider nicht der erhoffte grandiose Fernblick, es war dunstig. So erfreute ich mich eben an der Two Snake Pagoda mit ihren vielen Spiegelmosaiken.
Wieder unten am Berg angekommen, fiel mir die große Reklametafel eines Handlesers auf. Ich also hin. Ich sah im Schatten einen alten Mann sitzen. Höflich und mit artiger Körperbeugung fragte ich ihn, ob er fotografiert werden möchte. Er nickte freudestrahlend und als ich ihm dann sein Foto auf der Digitalkamera zeigte, hatte auch er seinen Spaß und erklärte mir mit stolzgeschwellter Brust, er sein ein Hindu und kein Buddhist und daher ein Spezialist im Lesen von Linien in den Händen. Aha.

Der sympathische Handleser von Mandalay

Weiter ging es dann zur Kuthodaw Pagode. Hier war es nicht die große Pagode, die mich zum Entzücken brachte, sondern die 729 Marmortafeln, auf denen die buddhistische Lehre mit kleinen, in Brezelschrift gehaltenen Wörtern eingraviert war. Jede Tafel stand in einer eigenen kleinen Pagode von ca. 4 m² und etwa 2,50 Meter Höhe. Es war einfach toll.
Die Größe des Kunstwerkes und das, was ich durch den Reiseführer erfuhr, (wie z.B., dass derjenige, der alle Tafeln lesen will, dafür 450 Tage braucht – vorausgesetzt, er liest 8 Stunden pro Tag), konnte ich erst richtig verstehen, als ich das anschaulich gehaltenen Model sah.
Im Inneren der Pagode verkauften nette Mädlchen handtellergroße Gongs. Ich konnte natürlich nicht daran vorbeigehen und nehme mir fest vor, ihn als “Hasi, das Essen ist fertig” Gong zu benutzen und bin jetzt schon gespannt, wie lange es dauert, bis auch unser Kater den Zusammenhang zwischen dem Gonglaut und der Essensverteilung seiner Menschen erkennt.

Der nächste Stopp galt dem Shwenandaw Kloster und ich bin froh, dass ich mir zwischendurch immer Stichworte aufgeschrieben habe, sonst wäre ich mit der Reihenfolge und den Namen von Pagoden, Stupas und Klöstern durcheinander gekommen.
Das Besondere für mich an diesem Kloster war a) die Tatsache, dass es nur aus Teakholz besteht und b) schon zweimal “umgezogen” ist. Wie so ein Umzug durchgeführt werden konnte, war mir ein Rätsel, zumal das Kloster ein riesengroßes 2stöckiges Haus mit umlaufenden Balkonen ist und auf 150 dicken Teaksäulen steht.

Das Shwenandaw-Kloster

Ganze 800 Tonnen soll der Marmorblock wiegen, aus dem der 15 Meter hohe Buddha der Kyauktawgyi Pagode besteht.
Nachgewogen hat es keiner, so wie auch keiner von uns kontrolliert hat, ob der Schmuck auf seiner Stirn wirklich aus 54 einkarätigen Diamanten besteht. Ich muss aber zugeben, dass mir die Information bezüglich der glitzernden Steine wesentlich wichtiger gewesen wäre.

Die anschließende Pause nutzen einige zum Mittagessen, Heiko und ich gönnten uns eine Star-Cola, die burmesische Variante der Pepsi Cola. Hunger hatten wir beide keinen, für alle Fälle kauften wir uns aber noch ein Päckchen Kekse, das natürlich den Abend nicht überlebte.
(Wenn ich ehrlich sein soll, auch nicht die nächsten zwei Stunden, aber was gibt es schöneres auf der Welt, als eng aneinander gekuschelt im überhitzen Bus zu sitzen und die schwitzigen Anziehsachen mit Kekskrümeln zu garnieren?)

Bevor wir einen Kulturschock erlitten, galt unser nächster Halt einer Blattgold Werkstatt. Aus Fernsehberichten über die Vergoldung der Teilbereiche des Nachbaus vom legendären Bernsteinzimmers wusste ich, dass Blattgold hauchdünn ist.
Wie dünn “hauchdünn” ist, weiß ich aber erst, nachdem ich es selber mit eigenen Augen gesehen habe. Es ist so dünn wie ……. ja wie denn? Mir fällt nichts ein, was vergleichbar wäre.
Interessant war es auf jeden Fall, bei der Herstellung zu zu sehen. Die Mädchen, die das Blattgold, das Männer zuvor “geschlagen” haben, zu den kleinen Päckchen zusammen führten, saßen in einem separaten Bereich, der mit einer Glasscheibe gegen etwaigen Luftzug geschützt war. Das Blattgold war so dünn, dass ein Luftzug es hätte zerreißen können. Kann man sich jetzt ein Bild davon machen, wie dünn Blattgold ist???

Gegenüber der Werkstatt, auf der anderen Straßenseite, sah ich dann aber etwas, was ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Riesige, mindestens 8 Meter lange und ca. 50 cm breite Pythonhäute waren zum Trocknen über eine Holzstange gehängt worden. Hatte ich jemals mit dem Gedanken gespielt, eine Python in freier Wildbahn, sprich im Dschungel sehen zu wollen? Nachdem mir hier vor Augen geführt wurde, wie groß die Viecher werden können, brauche ich den Anblick von lebendigen Exemplaren nicht wirklich.

Die letzte Besichtigung einer heiligen Stätte des Tages war die der Mahamuni Pagode.
Die Mahamuni Statur in der Mitte dieser Pagode soll die mit Abstand meistverehrte Figur Myanmars sein. Als Zeichen der Ehrerbietung wird sie permanent von Männern (Frauen dürfen nicht an sie ran) mit Blattgold beklebt. Die etwas über 100 Jahre alte Figur ist kaum noch als solche zu erkennen. Das Gewicht des aufgeklebten Goldes wird auf mehrere hundert Kilogramm Gold geschätzt. Am Arm soll 25 cm Blattgold und an der Brust sogar 35 cm Blattgold kleben. Die Finger der rechten Hand haben ihre ursprüngliche Form auf jeden Fall schon verloren.

Ich weiß jetzt ja, wie dünn Blattgold ist und kann daher nicht erahnen, wie viele Menschen ihr Geld in Blattgold getauscht haben – anstatt sich was zum Essen oder zum Anziehen zu kaufen – nur um diese Pilgerstätte aufzusuchen und die Statur zu bekleben. Mit offenem Mund stehe ich in gebührlichem Abstand vor dem Klotz Gold. Viel näher als 10 Meter darf ich als Frau ja nicht an Mahamuni ran.

Im Reiseführer lese ich dann nach (Hasi macht derweil die Fotos für uns), dass die Menge Blattgold, die beim Ankleben herunterfällt, zusammengekehrt wird und pro Jahr ein knappes Kilo Gold betragen soll. Auf der Stirn trägt Mahamuni mehr Rubine, Saphire und Diamanten, als jedes andere gekrönte Haupt Europas ….. Hasi, lass uns gehen, mir wird schwindelig!

Nachdem wir fast den ganzen Tag etwas für unser geistliches Wohlbefinden etwas getan bzw. uns angesehen hatten, kam nun der Werkstättenmarathon.
Zuerst waren die Marionettenhersteller an der Reihe. Der Stopp war für mich entgegen aller Erwartungen sehr interessant, da wir den Mädchen, die die Kleider der Marionetten sticken, direkt auf die Finger sehen konnten.
Die Besuche bei den Steinhauern (der Buddhafiguren) und Bronzegießern (auch der Buddhafiguren) haben mich dann nicht so vom Hocker gehauen.

Eigentlich war ich von den ganzen zu Gesicht bekommen Sachen satt. Meine geistige Aufnahmekapazität an visuellen Dingen war gleich null und daher verließ ich mit relativ wenig Elan den Bus, der uns zur letzten Station, dem Sonnenaufgang bei der U-Bein-Brücke brachte. Quatsch, natürlich nicht Auf- sondern Untergang. Jetzt konnte ich erkennen, wie kaputt ich war.

Das Angebot, sich mit einem Boot über den Fluss rudern zu lassen, den man vorher zu Fuß auf der U-Bein-Brücke überquert hatte, konnte mich nicht locken. Zum Glück sah Hasi es genauso. Wir saßen also in einer Art Biergarten, ohne Bier, dafür aber mit frisch aufgeschlagener Kokosnuss und beobachteten das bunte Treiben auf der längsten (1,2 km) Teakholzbrücke der Welt. Es war herrlich ruhig und entspannend.

Sonnenuntergang nahe der U Bein Brücke

Allerdings begann hier auch mein Faible für Kinderbilder. Zwei ganz niedliche, von oben bis unten staubige und mit Rotznasen versehene Jungs drückten sich neugierig an unserem Tisch herum. Ich nahm Augenkontakt mit ihnen auf und bestach sie dann mit je einem Bonbon sich zu uns setzten, damit ich meine Fotos machen konnte. Das war nun der Anfang. Viele, viele Kinderbilder sollten noch kommen, ich wusste jetzt ja, womit sie zu locken war. Ab sofort gab es daher keine Bonbons mehr für uns.

Das erste von einer ganzen Reihe von Kinderbildern

Zurück im Hotel gab es als Belohnung für den Tag erst ein großes kaltes Bier und dann eine Thai Suppe. Scharf war sie. Als Einlage waren Nudel, Hühnchenfleisch (?) und Wachteleier zu erkennen. An diese kleinen Dinger hatte ich mich bislang nicht herangetraut – schmeckten dann aber so wie ein ganz kleines Hühnerei.

Zugfahrt

Nach einer Nacht, in der wir beide gut schliefen, ging es gemütlich um 9.00 Uhr zum Frühstück.
Ein besonderes Programm für den heutigen Tag gab es nicht, so sind wir ziellos durch die Stadt geschlendert. Durch kleine und größere Gassen führte unser Weg und überall waren die Menschen nett zu uns und lächelten uns an. (Ich gehe mal nicht davon aus, dass sie uns auslachten). Wir wurden während des ganzen Tages nur einmal angebettelt und dass von einem Mönch, natürlich hat Hasi ihm etwas Geld gegeben und so was für sein eigenes gutes Karma getan.

Nette Menschen auf den Straßen von Yangoon

In einem winzigen Supermarkt deckten wir uns mit Wasser und Rum für die Zugfahrt ein. Kekse und Bier hatten wir bereits gestern geholt.

Zurück im Hotel verteilten wir die Stapel an Geldscheinen für den Rest der Reise erneut, damit für den hoffentlich nicht eintretenden Falls eines Diebstahles nicht alles auf einmal geklaut würde. Lecker essen waren wir beim Chinamann und standen um 15.30 mit gepackten Sachen und frisch geduscht im Foyer.

Wir sitzen im Bus. Das Abenteuer kann beginnen. Im Internet hatte ich im Forum immer nur Andeutungen über Zugfahren in diesem Land gelesen, nie hat jemand hat konkret gesagt, ob es gut oder schlecht ist. Immer war nur die Rede von einem einmaligen Erlebnis. Ein einmaliges Erlebnis kann positiv wie auch negativ ausgelegt werden. Meine Erwartungen waren daher also eher niedrig und ich machte mich schon auf Vorwürfe von Hasi gefasst, weil das Bett für ihn zu kurz war oder es Mücken im Abteil gab.

Unser Zug fährt ein

Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, dachte ich kurz darüber nach, wie teuer wohl eine Taxifahrt nach Mandalay wäre, denn das Schienenfahrzeug machte keinen vertrauensvollen Eindruck. Wie erfreut war ich, als ich auf meinem Platz saß! Er hatte die Ausmaße eines bequemen Fernsehsessels, ließ sich auch gut nach hinten in “fast-liege-Position” verstellen und auch die Tatsache, dass meine Reisetasche nicht im Gepäckfach Platz fand und sie daher an meinen Füßen abgestellt werden musste, störte kein bisschen.
Dann wuselten Kellner durch unseren Waggon, notierten sich die Anzahl der bestellten Biere und zu welchem Zeitpunkt man eins haben wollte. Das hatte den Vorteil, dass das Bier direkt zu Beginn der Fahrt reserviert wird und keine Engpässe entstehen. Essen konnte auch bestellt werden, da waren wir aber misstrauisch und wir hatten ja auch Kekse und Bananen.

Der freundliche Koch im Zug bei der Arbeit

Ich wollte eh nicht so viel essen und vor allem nicht trinken, denn ich wollte versuchen, bis Mandalay nicht Pipi machen zu müssen. So weit ging meine Abenteuerlust nun doch nicht. Bis Mandalay waren es 640 km. Wir werden zwischen 7.00 und 8.00 Uhr (eine genauere Angabe gab es tatsächlich nicht) dort ankommen. Pro Stunde legen wir also 85 km zurück, da werden wir schon nicht in einen Geschwindigkeitsrausch kommen.

Gemütlich kuschelte ich mich mit meinem Kissen in den Sitz, auf dem Bahnsteig ertönte ein Pfiff ……. und dann fuhr der Zug los!! Das war ein Schaukeln, Rütteln, Schwanken und Rattern. Wir haben uns umgesehen und einige konnten auch darüber lachen, wenn mit einem Mal erwachsene Menschen in ihren Sitzen hopsten, als würden sie “Hoppe Hoppe Reiter” spielen, auf jeden Fall war nun klar, warum der Zug nicht schneller fahren konnte: Er wäre mit seinen Wagons aus den Schienen gesprungen.

Nach ein paar Kilometern, also nach einer halben Stunden und Erreichen der Reisegeschwindigkeit, ließen wir Yangon hinter uns und sahen, wie es wirklich um das Land bestellt ist. Da waren Hütten, auf Holzpflöcken stehen, die Wände und das Dach notdürftig mit Strohmatten bedeckt.
Vor den Hütten hockten Frauen und Männer auf dem Boden, während halbnackte Kinder lachend um die Erwachsenen herumsprangen. Da es seit Oktober hier nicht mehr geregnet hat, lag auf allem eine dicke Schicht Staub. Der Staub hatte eine leicht rötliche Farbe, so dass auch das vermeintliche Grün von Bäumen und Sträuchern vertrocknet aussah. Im Zug verstummten die Gespräche, weil wir alle gebannt aus den Fenstern starrten. Jupp sprach dann aus, was wir alle fühlten: “Was geht es uns doch gut.”

Als es draußen dunkel wurde, schlief ich ein. Mit dem Erscheinen meines Sandmännchens hatte ich bei der Hopserei nicht gerechnet, um so erstaunter war ich, dass ich erst Mitternacht wach wurde, weil der Zug stand.
Hasi hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlafen, lediglich ein bisschen gedöst und konnte mir berichten, dass das Bier immer pünktlich kam. Er hatte für 20.00 und für 21.00 Uhr eine Flasche Bier bestellt und jeweils 10 Minuten vorher wurde er gefragt, ob es denn recht sei, dass gleich serviert wurde. Vom Service her gesehen, also unerreichbar. Sogar das Essen, das einige bestellt hatten, muss wohl sehr gut gewesen sein.

Wir waren an einem Bahnsteig zum Halten gekommen. Sofort wurde der Zug (von außen) von 8 – 10jährigen Kindern belagert, die uns Sachen zum Essen verkaufen wollten. Gebettelt hatte keins von ihnen.
Ich überlegte, ob ich den Kindern ein paar Bonbons geben soll, wäre mir aber doof dabei vorgekommen, die Sachen aus dem Fenster zu werfen. So beschränkte ich mich auf Winken und Grimassen schneiden. Den Kindern hat das auf jeden Fall auch gefallen.

Shwedagon

Um 4.45 Uhr klingelte der Wecker, eine wahrhaft unchristliche Zeit.
Gesten Abend hatten wir beim Essen mit Daniela, Angelika und Jupp verabredet, zusammen zum Sonnenaufgang zur Shwedagon Pagode zu fahren. Als wir um 5.45 ins Foyer kamen, saß Jupp bereits dort. Eigentlich war er ganz nett, bereits gestern hatte es uns gestört, dass sich alle siezten. Seinen Nachnamen wussten wir nicht, also wurde alles, was wie eine persönliche Anrede klingen konnte, ausgelassen.

Ein paar Minuten später waren wir insgesamt 8 Personen. Mit 2 Taxen fuhren wir zur Pagode.
Dort angekommen, fing die Tagesdämmerung gerade an. Mit unseren beiden Mitfahrerinnen vereinbarten wir, dass wir uns um 8.00 Uhr am Osteingang wieder treffen, um gemeinsam zurück zum Hotel zu fahren.

Uralt soll sie sein, “mit Tonnen von Gold und tausenden Edelsteinen geschmückt, ein erhabener Ort der Ruhe, Besinnung und Meditation”, so ist die Pagode in unserem Reiseführer beschrieben.
Was wir allerdings in den 2 Stunden des Sonnenaufgangs erlebt haben, hat alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen:
Die Pagode, die mit 60 Tonnen Gold verkleidet ist, erstrahlte im aufgehenden Sonnenlicht, so dass gut nach zu vollziehen war, warum sie zu den wichtigsten Stätten der Buddhisten zählt. Fast könnte man meinen, von ihr ginge ein mystisches Leuten aus. Die Kuppel glänzte vor dem tiefblauen Himmel und ich habe mind. alle 5 Minuten ein Bild gemacht, so begeistert war ich.

Eindrücke der Shwedagon-Pagode

Mit zunehmendem Tageslicht erhöhte sich die Zahl der Besucher.
Touristen habe ich außer uns acht aber keine gesehen. Überall auf der fast 60.000 m² großen mit weißem Marmor gepflasterte Plattform verteilt saßen Gläubige und beteten oder meditierten. Den unzähligen Buddhafiguren wurden Gaben in Form von Blumen, kleinen Schirmchen und Räucherstäbchen gebracht. Eine Truppe von 5 Frauen fegte die Plattform und hatte damit ihre “gute Tat” für diesen Tag erledigt.

Frauen bei der Fegearbeit

Langsam umrundeten wir die Hauptpagode mit ihren fast 100 Nebenpagoden und ich versuchte die Spitze mit über 5.500 Diamanten und noch mehr Saphiren und Rubinen bestückten, der noch ein 76-karätiger Diamant aufgesetzt wurde, aufs Foto zu bekommen.

Eindrücke der Shwedagon-Pagode

Am Anfang unseres Rundganges lasen wir uns noch im Reiseführer durch, welchen Schrein für welchen Wochentag wir gerade sehen, es wurde uns dann aber zu viel, daher ließen wir das Buch im Rücksack und genossen ohne genaues Wissen unsere kleine Wanderung.

Beeindruckend war auch der Wunscherfüllungsplatz. Da saßen die Burmesen und Burmesinnen andächtig mit aneinander gefalteten Händen, sahen auf die Spitze der Pagode und beteten, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht. Um sicher zu sein, dass es auch wie geplant klappte, bekam der Schrein des Wochentages, an dem man geboren war noch ein paar Blüten.

Gläubige Burmesen am Wunscherfüllungsplatz

Geradezu erschlagen von den Eindrücken fuhren wir zurück zum Hotel und ließen uns ein gutes Frühstück schmecken. Mit einem Teil der Gruppe waren wir dann schon per “Du” und hoffen, mit den Namen nicht durcheinander zu kommen.

Gut gestärkt ging es dann los, die Stadt weiter zu erkunden. Zuerst noch einmal zum Markt. Das Bild mit den drei Mönchen habe ich dann doch nicht gekauft, denn wir sind am letzten Tag wieder in Yangon und sollten ich bis zu diesem Zeitpunkt kein anderes Bild gefunden haben, kaufen wir es eben am Ende unseres Urlaubes.
Dann versuchten wir unser Glück im Internet Café. Die Verbindung kostete uns 1 Euro für 1 Stunde und mindestens 20 graue Haare mehr. Es ging so langsam vorwärts, man könnte meinen, ganz Myanmar hängt an einer Leitung. Alleine 25 Minuten brauchten wir, um uns überhaupt einloggen zu können. So werden die Mails an die Heimat kurz und knapp werden.
Clifford bekam noch per Mail die Order unsere Rückflüge zu bestätigen, denn ein Emirates Büro gibt es hier nicht und die Internetverbindung nach Dubai kann nicht aufgebaut werden.

Uff, das war erledigt, wir setzten unseren Stadtbummel fort: die Suhle Pagode mittig auf einer Kreisverkehrinsel errichtet, das Unabhängigkeitsdenkmal im Maha Bandoon Garden und den allerdings wenig beeindruckenden Hafen. Zwischendurch machten wir Pause in den kleinen Straßenläden und tranken Tee und Wasser. Nach gut drei Stunden, es war mittlerweile Mittag, waren wir für eine Siesta bis 14.30 Uhr wieder im Hotel.

Die Sule Pagode, mitten im Kreisverkehr

Kurz bevor wir einschliefen gab es noch eine kostenlose Einführung in die Marktwirtschaft von Myanmar, d.h. mir wurde mit lebenden Beispielen erklärt, warum in diesem Land kaum einer arbeitslos ist:
Es klopfte. Ich machte die Tür auf und sah drei Männer in der Uniform des Hotels gekleidet. Der erste hielt einen Block und einen Stift in den Händen, auf dem Block standen Zimmernummern und hinter einigen waren auch Haken gemacht. (Aha, so dachte ich mir, hier wird was kontrolliert). Der zweite gab mir ein Stückchen Seife in der Form der hotelüblichen abgepackten Größe (brav machte er es mit beiden Händen und einer leichten Verbeugung, ein bisschen Demut schadet eben nicht), der dritte hielt wieder einen Block und einen Stift in den Händen, auf dem Block standen Zimmernummern und auch waren hinter einigen auch Haken gemacht (noch ein Kontrolleur).

Meine persönliche Erklärung: Der erste hakte die Zimmernummern ab, bei denen geklingelt wurde, der zweite konnte nicht lesen und schreiben, bekam daher keinen Hakenjob und der dritte hakte die Zimmernummern ab, deren Türen sich geöffnet haben und Seifenstücke abgeben wurde. Schmunzelnd über diese Einlage schlief ich ein.

Um 15.00 Uhr traf sich die gesamte Gruppe (mein Gott, was sind wir viele), um mit dem Bus die weiter entfernt liegenden Sehenswürdigkeiten Yangons zu erkunden.

Die erste Station war die Botatung Pagode. Durch einen verwinkelten und verspiegelten Gang kamen wir zum heiligen Schrein der Pagode. Hier soll ein Haar Buddhas liegen. Vor dem Schrein befindet sich – nicht zugänglich hinter einem festen Drahtzaun – eine Schale. Die Gläubigen versuchen, in diese Schale Geldscheine zu werfen und wem es gelingt, hat für die nächste Zeit Glück, bzw. es kann nichts Schlimmes geschehen.
Hasi hatte mit seinen langen Armen da natürlich ein Heimspiel, faltete einen Geldschein, zielte und “hob” ihn in die Schale. Bingo! Der Urlaub war gerettet.
Auch E. und O. klatschen begeistert in die Hände, vorher wurde E. aber noch den Satz: “O., mach mal ein Foto” los.

Eingerüstete Botataung Pagode

In der Chauk Htat Gyi-Pagode sahen wir mit 72 Metern Gesamtlänge einen der größten liegenden Buddhas von Myanmar.
Jetzt stand ich vor dieser doch schon beeindrucken Figur und versuchte mit allerlei Verrenkungen, ein Bild zu Stande zu bringen, wo nicht Teile der Zehen, der Ohren oder die Spitze des Kopfes abgeschnitten waren. Da es sich bei der Pagode um ein Gotteshaus des buddhistischen Glaubens handelt, legte ich mich natürlich nicht auf den Boden oder habe Ähnliches veranstaltet. Klar, hatte ich diese Gedanken, dachte aber direkt daran was wäre, wenn ein japanischer Tourist in einer bayerischen Kirche so agieren würde. Er wäre dem Tod durch lynchen näher, als er denkt.
Den anderen aus der Gruppe ging es nicht anders. Da haben auch die Kommandos von E. ” O., mach mal ein Foto von hier” nichts geholfen.

Erst, als wir den Koloss ganz umrundet hatten (im Uhrzeigersinn versteht sich), sah ich Angelika auf einem Podest herumturnen.
Das wird doch wohl nicht ?…….. War es aber. Anscheinend haben sich zu viele Leute für ein gutes Foto so dermaßen daneben benommen und damit wohl auch die Andachtsruhe gestört, dass ein Holzpodest mit kleiner Leiter aus Holz errichtet wurde. Das Ganze war zwar schrecklich wackelig, aber das Foto ist gelungen und es ist auch alles drauf.

Der größte liegende Buddha Myanmars in der Chauk Gyi Pagode

Zum Schluss wurden wir zur Shwedagon Pagode gefahren, um dort die Abendstimmung zu erleben. Da wir das riesige Areal heute morgen schon kennen gelernt hatten, beschränkten wir uns nun darauf, die Gläubigen zu beobachten.
Überall waren Möglichkeiten, wo wir ungestört sitzen konnten und ließen die friedliche Stimmung auf uns wirken.

Recht frühzeitig gingen wir die Treppen hinunter zu unserem Bus. Da unser Gefährt jedoch noch nicht da war, hockten wir uns auf den Rand eines Brunnens und kamen so mit einem alten Mönch ins Gespräch. Wir redeten lange mit ihm über Gott und die Welt, über Deutschland und Myanmar, über Europa und Asien und über Sinn und Unsinn von Kriegen.
Zum Schluss sagte er etwas, was mich noch eine ganze Weile beschäftigt hat: “Wenn ich nicht schlafen kann, stehe ich auf und sehe aus dem Fenster. Am Himmel sehe ich dann den Mond. Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, stehst Du auf und siehst aus dem Fenster. Den Mond, den Du dann siehst, ist der gleiche Mond, den ich auch sehen kann. Wir Menschen haben so viele Gemeinsamkeiten und doch bringen wir uns um……………. .

Das Abendessen nach diesem erlebnisreichen Tag nahmen wir beim Inder in unserm Hotel zu uns. An unseren Tisch gesellten sich noch Ronald, Conny, Dirch, TA und die Tibeterin. Es wurde dank der Berliner Truppe ein lustiger Abend.
Den Absacker nahmen wir dann noch – da der Inder kein Alkohol ausschenken durfte – beim Chinamann eine Etage tiefer zu uns.

Ankunft

Früh war die Nacht vorbei.
Um 5.30 Uhr haben wir lecker gefrühstückt und um 6.00 Uhr fuhr uns der hoteleigene Bus zum Flughafen. Dort angekommen, gab es für das letzte thailändische Geld noch Pins und Postkarten.

Zugegebener Maßen haben wir von Bangkok nicht viel gesehen. Eigentlich auch nur den Flughafen, ist schon schade, aber dafür haben wir eine grandiose Zwischenüberübernachtung hinter uns und ein bisschen den Jet lag verdaut.

In 15 Minuten beginnt das Boarding für den Flug nach Yangon, ich werde jetzt meine Schreibutensilien wegpacken und mich auf den kurzen Flug freuen.

Als Abschied von Thailand bekam kurz vor der Landung jede Frau drei lila Orchideenblüten, die zu einem kleinen Sträußchen gebunden und mit einer Sicherheitsnadel zum Anstecken versehen waren. Eine nette Geste!!

Der Internationale Airport Myanmars war ungefähr 1/2 so groß wie der in Essen/Mülheim.
Fix waren wir durch alle Schalter, hatten unser Gepäck, jetzt stürzten sich erst einmal 8 Taxifahrer auf uns, die ihre Dienste anboten.

Was sollte lt. Reiseführer eine Fahrt in die Stadt kosten?? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Also wurde heftigst gefeilscht und für 2 $ kamen wir bis zum Hotel, dem Asia Plaza. (Ein späterer Blick ins Buch zeigte, dass dies der korrekte Preis für 1/2 Stunde Fahrt war.)

Das Hotel machte einen ordentliche Eindruck, problemlos checkten wir ein. Wir brauchten nur das Wort “Djoser” sagen, schon zückte das Mädel an der Rezeption ein Blatt Papier mit Namen. Wir konnten zwar den unsrigen nicht darauf finden, nickten aber, sie nickte auch und gab uns den Zimmerschlüssel.
Unser Zimmer im 9. Stock gab den Blick auf die Shwedagon-Pagode frei – Was wollte ich mehr??

Blick aus dem Hotelzimmer

Gegen 13.00 Uhr kamen auch die anderen aus unserer Gruppe an.
Gestresst, übermüdet und verschwitzt, waren sie doch 16 Stunden nonstop unterwegs und hatten keine Zwischenübernachtung gemacht.
“Au weia, die sind aber teilweise alt” war meine erste (gedachte) Reaktion.

Hier die Vorstellung, das jeweilige Alter ist geschätzt (manches hat sich erst später ergeben, daher ist die Auflistung die Ausnahme in der Chronologie des Reiseberichtes):
A. (25 Jahre aus Frankfurt) = die Tibeterin. Sie lief mit einem derart verklärten Blick durch die Gegend, als würde sie in ständiger Zwiesprache mit Buddha leben, dabei hatte sie immer ein Grinsen im Gesicht und jeder, der sie von der Seite sah, konnte deutlich ihre Zahnlücken erkennen. Ansonsten war sie eine wehleidige und egoistische Kuh.

E. (55 Jahre aus dem tiefsten Sachsen)= Krätze.
Für seinen Hautausschlag kann er vermutlich nichts, er kratzte sich aber immer und überall und permanent und pulte sich die losgekratzten Fetzen von der Haut. Wir achteten darauf, während des Essens nicht in seiner Nähe zu sitzen, denn wie gesagt, er kratzte und pulte permanent. Er kam aus Sachsen und hatte einen Ton am Leib, dass es mich wundert, warum ihn noch niemand erschossen hat. Ein unsympathischer Kerl, der zudem noch ca. 150 Kilo (Lebendgewicht) auf etwa 173 cm (Körpergröße) verteilte.

Al. (50 Jahre auch aus dem tiefsten Sachsen) = Hasenzahn.
Sie war die Frau von E. Hatte – daher auch der Name – scheußlich abstehende Schneidezähne und ließ sich von ihrem Mann tyrannisieren. Ich bekam einmal mit, wie sie Anderen aus der Gruppe erzählte “mein Mann liebt mich, er kauft mir immer, was ich möchte”. Wenn so Liebe aussieht, dann verzichte ich darauf und lebe mit meinem Mann eben ohne Liebe weiter zusammen.

T. (43 Jahre aus Hamburg) = Tortenarsch (TA)
TA sagt eigentlich alles. Er saß nicht im hinteren Bereich des Busses, weil es ihm dort zu warm war und schwätzte ansonsten nur Schwachsinn. Wenn ich es mir recht überlege, war TA eigentlich noch zu nett für ihn.

Ronald (45 Jahre aus Berlin) = der Berliner
Ein lustiges Menschenkind. Ständig erzählte er Witze, konnte das aber auch so super gut, dass ich selbst über olle Kamellen noch lachte. Außerdem nahm er mir nicht übel, dass ich ihn immer Roland nannte.

Cornelia (42 Jahre aus Berlin) = die Berlinerin oder Conni
Die beiden passten gut zusammen. Sie hat das Talent, von ihren anderen 17 Djoserreisen so spannend zu erzählen, dass die Busfahrten gar nicht mehr so ätzend waren.

Dirk (35 Jahre aus Berlin) = Dirch oder auch Diplom Päderast
Dirk ist der Arbeitskollege von Ronald und war schon des öfteren mit den beiden auf Tour. Auch ein netter und lustiger Mensch, dessen Hilfsbereitschaft zu dem zweiten Namen führte …. die Story kommt aber wg. der Chronologie nun doch später.

Susan (23 Jahre aus Dresden) =Huschhase
Wie eine erwachsene Frau, die derart schüchtern, leise und zurückhaltend ist, weiterhin durchs Leben kommen will, ist mir ein absolutes Rätsel.

Erich (25 Jahre und keine Ahnung, wo er herkommt) = Erwin
Es kann aber auch durchaus sein, dass er Erwin heißt und ich ihn immer Erich genannt habe. Von der Zurückhaltung hätte er der Bruder von Huschhase sein können. Viel geredet habe ich mit ihm auch nicht, ich konnte mir ja noch nicht einmal seinen Namen merken.

Christa (59 Jahre aus Hessen) = Camilla Parker Bowls
Diese Frau hatte nicht nur eine arrogante aristrokatische Ausstrahlung, sie sah mit Baseballkappe (ach Gott, meine Frisur) auch genau wie die Beischläferin von Prinz Charles aus. Camilla schloss bereits ab den ersten Minuten eine Blutsbrüderschaft mit dem Habicht, die beiden saßen neben einander im Bus und schafften es tatsächlich, sich während einer 13stündigen Busfahrt ununterbrochen und permanent zu unterhalten.

Johanna (64 Jahre aus Berlin) = der Habicht
Johanna hatte bereits in frühester Jugend mit einem Habicht gewettet und die Nase gewonnen. So sah die ihre jedenfalls aus. Habicht hatte, wie auch Camilla, ein Einzelzimmer gebucht, beschwerte sich daher jeden Tag, warum sie genau so eins bekäme, wie wir auch, sie hätte schließlich viel mehr gezahlt. Dass der Mehrpreis für ein Einzelzimmer normal ist, hat ihr bis zum Schluss keiner gesagt, wir hätten uns sonst um unseren täglichen Zimmer-Spaß betrogen.

Josef (69 Jahre aus Höxter) = Jupp
Rüstig war er, der Älteste aus unserer Gruppe. Egal, ob es ums frühe Aufstehen oder um das Laufen über heiße Pagodenflächen ging – Jupp hat nie gemeckert oder gemosert und war immer mit guter Laune dabei.

Daniela (43 Jahre aus Frankfurt)
Mit Daniela bin ich erst auf unserer ersten Wanderung richtig ins Gespräch gekommen. Eine nette Frau, die auch ein Faible für Kinderfotos hat.

Angelika (53 Jahre aus Essen) = der Tollpatsch
Auch eine super nette Frau, die sich mit allem, was es gab, bekleckerte, in jede Matsche trat und herrlich über sich selbst lachen konnte.

E. (62 Jahre aus Köln) = die Irre
Zuerst hat es keiner gemerkt, aber E. hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. So wetterte sie an einem Abend gegen diejenigen, die sich Krabben zum Essen bestellten, wegen den unglaublichen Mengen an Antibiotika, die in den asiatischen Schalentieren vorhanden sei und am nächsten Abend …….. aß sie mit Genuss selber eine große Portion und verneinte die Existenz von jeglichen Mittel rigoros.

O. (64 Jahre auch aus Köln) = das arme Schwein
O. ist mit E. seit über 30 Jahren verheiratet und lässt sich von ihr derart über den Mund fahren, dass wir uns am Anfang immer nur erstaunt ansahen – bis wir uns an ihren Ton ihrem Mann gegenüber gewöhnt hatten.
O. hat sich einen Herzenswunsch erfüllen dürfen und eine Digitalkamera gekauft. E. gab aber die Anweisungen, was fotografiert werden sollte: “Oooo, mach` mal ein Fotooo”.
Ist doch klar, was zum running gag des Urlaubs wurde, oder?

Andreas (28 Jahre aus Dresden)
Am Anfang war er auch sehr sehr zurückhaltend, taute dann aber auf und wir hatten viel Spaß miteinander.

Catrin (27 Jahre aus Dresden)
Sie war die Freundin von Andreas und passte zum dem Trupp um Roland und Co.

Zu guter Letzt war da noch Heiko, unser Reisebegleiter. Um etwaigen Verwechslungen entgegen zu wirken wird, solange wir in Myanmar sind, mein Heiko ab sofort nur noch Hasi genannt.
Wie soll ich Heiko beschreiben? Etwa 30 Jahre alt und unnahbar, aber auch nicht unnett. Ein bisschen eingebildet bis eitel, kann aber auch Verlegenheit gewesen sein. Richtig warm sind wir mit ihm nicht geworden, er hat sich aber die größte Mühe gegeben, uns das Land zu zeigen und geizte auch nicht mit Tipps über gute Restaurants der einzelnen Städte.

Für 15.00 Uhr wurde das erste allgemeine Treffen angesetzt. Da es in Myanmar keine Geldautomaten gibt, Travel-Schecks nicht akzeptiert werden und mit Dollar nicht überall bezahlt werden kann, wird auch ein Geldwechsler anwesend sein. Dollars können nur in der Hauptstadt, wo wir gerade sind, getauscht werden. Das bedeutet, dass wir uns entscheiden müssen, wie viel Geld wir für 3,5 Wochen verbrauchen und das Geld dann von Anfang an mit uns herumschleppen.
Heiko gab an, dass wir pro Person ca. 150 $ für diesen Zeitraum brauchen. Damit wir genügend zur Verfügung hatten, tauschten wir insgesamt 320 $.
Ein Dollar hat z.Zt. einen Wert von 1.000 Kyat, die größte Banknote ist auch der 1.000 Kyat-Schein, somit hatten 320 Geldscheine, die geschickt in den Rucksäcken, Bauchgürtel etc. “versteckt” wurden.
Das Geld sollte ausreichen für Essen und Trinken (+ Bierchen +Co) und natürlich Künkel für 3,5 Wochen bei 2 Personen. Dann kann hier alles nicht viel kosten.

Um einen ersten Einblick von dem Land zu bekommen, machten wir uns dann auf und gingen zum Bogyoke Aung San Market.
Unser Hotel war super zentral gelegen, daher waren wir sobald wir die gekühlte Halle verließen, mitten im Getümmel. Wir liefen die Straße entlang und wurden – teilweise mit offenem Mund – von den Einheimischen bestaunt: So groß, so grau und so dick.

In den kleinen Gassen wuselten die kleinen Menschen von ca. 1,60 Meter durch die Gegend. Es gab Kleidung, Medikamente, Kassetten, Schmuck, Holzschnitzereien und gemalte Bilder zu kaufen. Eins von den Bildern mit 3 Mönchen in orangen Kutten hat es mir besonders angetan. Ich wüsste zu Hause auch schon einen Platz dafür.
Heiko erklärte, dass man Souvenirs, die man in Myanmar sieht und die gefallen, sofort kaufen soll. Man sollte sich nicht darauf verlassen, eben dieses Teil in einer anderen Stadt auch zu sehen. Ob ich wohl morgen oder übermorgen zuschlagen werde?

Zum Abendessen gab es Büffet Essen nach burmesischer Art im Ashoka Restaurant. Ein Restaurant in der Form einer Mandarin-Ente gebaut und mitten im Kandawgyi-See liegt. Nach dem Essen, das bis auf den Teeblattsalat (brrrr, nie wieder) klasse war, begann die Vorführung einer burmesischen Volkstanzgruppe. Nett waren die jungen Tänzer und Tänzerinnen anzusehen, wenn auch die Musik (Gejaule) für westliche Ohren arg gewöhnungsbedürftig war.

Tänzerinnen bei dem Abendbüffet

Dann fuhren wir zurück zum Hotel, die restlichen Schnarchnasen der Gruppe gingen ins Bett, für Hasi und mich gab es noch ein Bierchen im Restaurant und den Schluck Whiskey Medizin vorm Einschlafen, als Prophylaxe für evtl. im Laufe des Tages aufgenommener Bakterien und Keime.

Bangkok

Im Flughafen von Bangkok tauschten wir am Automaten (!) thailändisches Geld und dann standen wir eine geschlagene Stunde am Ausreiseschalter. Der Eule, die für die Stempelei zuständig war, konnte man ansehen, dass sie zum Verrecken keinen Bock zum Arbeiten hatte.
Wir waren kurz davor, schlechte Laune zu bekommen, das gilt vor allem für Heiko, der zu dem auch noch übermüdet war, da er während der Flüge mal wieder nicht schlafen konnte.

Die Laune besserte sich aber schlagartig, als wir unser Gepäck auf dem Band sahen und unseren Chauffeur fanden, der uns dann mit der Limousine ins Hotel brachte. Jetzt grinst auch Heiko wieder.

Unser Hotel trägt den klangvollen Namen “Rama Garden Hotel” und wir suchten es aus, weil es in der Nähe des Flughafens liegt. So waren wir schnell in unserem Zimmer und am nächsten Morgen auch schnell wieder am Flughafen. Für uns beide zahlten wir insgesamt 28 € für eine Übernachtung, incl. der Transfers, sowie amerikanisches Frühstück.
Viel hatten wir nicht erwartet und waren daher maßlos überrascht. Eine lange breite Auffahrt wurden wir hochgefahren, rechts und links dieser Straße waren Orchideen angepflanzt und dann ging es ruck-zuck: einchecken, das Zimmer finden, betreten und den Mund nicht mehr zubekommen.
Unser “Palast” war größer als das heimische Wohn-Esszimmer und hatte einen Erker, der mit vielen dicken Kissen ausgestattet war. Das Bad war traumhaft mit bodengleicher Dusche, die so groß war, dass bequem 6 – 8 Personen dort hätten duschen können und die Badewanne stand vor dem Fenster mit Blick zum Pool und Garten. Geil.

Nach 1 1/2 Stündchen Relaxing – ja, ja, auch ich bin eingeschlafen, obwohl ich betont hatte, ich würde meine Augen nur einen kurzen Moment schließen -, ging es zum Pool, ja warum wohl? Richtig! Vom Badezimmerfenster hatten wir eine nette schnuckelige Poolbar gesehen, wo man auch an der “Landseite”, also trockenen Fußes, etwas zu Trinken bekam.

Nach einem Tigerbier ging es uns gleich besser, wir hatten schließlich etwas gegen die Austrocknung des Körpers getan. Dann reservierten wir uns noch Plätze im Restaurant und ließen uns für das Büfett vormerken. Nach einer Luxusdusche wollen wir um 18.00 Uhr Essen gehen.

Das Büfett entpuppte sich an grandiose Idee. Von Salat (wer weiß, wann wir wieder welchen bekommen?) über Hummerkrabben, fried rice und auch japanische Spezialitäten gab es alles, was das Herz begeht. Als Nachtisch an der Bar gab es Mai Thai.
Im gesamten Hotel durfte nicht geraucht werden, die einzige Ausnahme war eben der Bereich an der Poolbar. Da kreisten aber heute Nachmittag schon Fliegetiere um Heiko. Ein Getränk hätten wir während der Dämmerung also nicht draußen einnehmen können, ohne dass 50 {e06c4460f0f60654014d232aa1c4c6d9683f9a595a6456ccce0ce1d3af8c9561} von uns mit Autan eingerieben wären. Es hat also schon mehrere Vorteile, mit dem Rauchen aufgehört zu haben, hoffentlich bleiben wir standhaft und halten es auch während des Urlaubs durch!

Und los

Der langersehnte Urlaub fing an!
Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir die restl. Wurst und den letzten Käse für lange Zeit verspachtelten, ging es per U-Bahn zum Mülheimer Bahnhof und von dort mit der S-Bahn zum Düsseldorfer Flughafen. In knapp 20 Minuten waren wir da. Diese Zeit ist mit einem Auto nicht zu schlagen.
Im Flughafen suchten wir uns flugs den Emirates Schalter.
Da dieser erst nach 10 Minuten aufmachte, hatte ich genügend Zeit, die Mitreisenden zu begutachten. Den rechts und links von uns stehenden Personen war deutlich anzusehen, dass Dubai deren Endziel ist. Frisch gefärbte Haare (auch bei den Kerlen) und auch die Fingernägel sind frisch geklebt (bei den Kerlen nicht). Die Qualität der Gepäckstücke stufte ich in eine wesentliche Kategorie höhere ein, als unsere Tasche bzw. Rucksack. Bei den Damen war logischerweise auch ein Beautycase dabei.

Mein schönes rotes Case habe ich schon seit Jahren nicht mehr vermisst, erinnere mich aber noch genau daran, dass ich mal unbedingt eins haben wollte ……………………..

Dann machte auch der Check-in-Schalter auf. Das deutsche Bodenpersonal von Emirates trägt kleine rote Hütchen mit einem weißen Schal, der locker um den Hals gelegt wird. Sieht ja eigentlich ganz chic aus, uns erinnern sie aber an “Die bezaubernde Jeannie”. Grinsend hoben wir unser Gepäck auf die Waage: 28,3 Kilo. Unsere Frage nach Notausgangsplätzen wurde verneint. Diese Plätze wären bereits von und für Vielflieger reserviert. Als sie uns einbuchen wollte, sah sie uns an und sagt: “Ach, ich sehe gerade, für Sie wurden die Plätze 25 i und k geblockt.” Danke Heike!
Wir haben also die super Notausgang-2er-Sitz-Plätze.

Jetzt sitzen wir im Bistro “Catwalk” und gegen die trockene Luft im Flughafen hole ich gleich noch zwei Bierchen – unser Flieger geht erst in 1,5 Stunden.

Unsere Maschine ab Düsseldorf

Das Boarding hat begonnen, noch mal schnell zum Klöchen und dann hinein in den Flieger und auf unsere Plätze.
Kaum hatten wir sie eingenommen, fragte uns die Stewardess, ob wir die “Honeymooner” wären. “Ja” war unsere Antwort, wir waren ja von Heike entsprechend vorgewarnt worden. Sie hatte dies als Begründung angegeben, um uns die guten Plätze zu sichern.

Wir waren gerade in der Luft, da schießt auch schon die nächste Stewardess auf uns zu, reicht uns die Hand und beglückwünscht uns zu unserer Hochzeit!?!
Jetzt ging es aber richtig los: Wir bekamen Champagner aus Gläsern statt Saft aus Pappbechern und eine Nussmischung in einem kleinen Porzellanschälchen. Prima, dachten wir, so kann jeder Urlaub beginnen.
Dazu dann der Kommentar, der Frau, die hinter uns saß: “Boh, kuck ma, die kriegen Sekt und Nüsskes und wir nur die ollen abgepackten Kräcker.”
Die dritte Stewardess, die uns im Namen ihrer Fluggesellschaft Glück für unseren gemeinsamen Lebensweg wünschte, schleppte dann eine Torte an, was dann mit “näh, is nicht wahr, gezz gibbet da Torte” von unserer neugierigen Mitfliegerin kommentiert wurde.

Tapfer aßen wir die halbe Torte auf, die Frage, ob wir den Rest eingepackt bekommen wollen, um sie dann später im Urlaub noch zu verzehren, wurde von uns dankend verneint. Durch mein Hirn zuckte auch schon die Vorstellung, wie wir in Bangkok – bei ca. 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit – bepackt mit Tages- und Reiserucksack auch noch eine halbe Sahnetorte ins Hotelzimmer balancieren.

Dann kam das Essen und nach einem Rotwein und einem Whiskey und dem Anfang des Films “Was das Herz begehrt”, gähn, fliegen macht müde.
Kurz bevor ich meine Schlafposition fand, kam die nächste Stewardess, beglückwünschte uns ebenfalls und machte als Erinnerung noch Hochzeitsreisefotos von uns, die dann in einen Pappaufsteller von Emirates kamen, bevor sie uns ausgehändigt wurde.
Ehe wir uns versahen, waren 6,5 Stunden Flug um und wir landeten in Dubai.

Die drei Stunden Aufenthalt auf dem Flughafen verbrachten wir mit Duty-free Einkäufen und dem Bestaunen von Schmuck, der hier besonders preiswert sein soll.

Der Weiterflug Dubai – Bangkok brachte keine besonderen Erlebnisse. Wir hatten wieder unserer Notausgangsplätze und ich habe friedlich und selig geschlummert.

Teilnehmer

Jetzt ist es noch eine Woche und die letzten Informationen von Djoser sind bei uns eingegangen.
Der Schock sitzt: Die Teilnehmerzahl hat sich auf 20 Personen erhöht. 20 Personen! Boa, sind das viel! In einer kurzen Horrorvorstellung sehe ich uns schon eingepfercht in einem kleinen Bus durchs Land ziehen.
Egal, ändern können wir jetzt auch nichts mehr. Als Reisebegleiter haben wir diesmal einen Mann, der auch Heiko heißt. Mal sehen, wie er sich im Gegensatz zu den Mädels schlägt.
Dem Schreiben liegt auch eine Hotelliste bei. Nach unserem Loose sind es durchweg gute, wenn auch einfache Hotels, die teilweise aber auch über einen Pool verfügen. Im Internet habe ich mir von einzelnen Hotels auch Bilder ansehen können, sahen alle recht gut aus.

Der Mailverkehr mit Gudrun fluppt nun täglich. Jede hat der anderen noch etwas kurz vor der Abreise zu berichten und auch unsere Urlaubs-Email-Adressen tauschen wir aus, damit wir uns gegenseitig die Zähne lang machen können.

Der obligatorische Friseurbesuch ist auch überstanden. Jedes Jahr kommt für den Urlaub eine Dauerwelle ins Haar, jedes Mal sage ich “Nicht so krüsselig, soll ja nur für 5 Wochen reichen”, eben, damit ich ohne Fön auskommen kann und jedes Mal sehe ich aus wie die Schwester von Tiffi aus der Sesamstraße. Egal. im Urlaub interessiert es mich nicht und dann wird es wohl wieder besser sein.

Reisetage

Überpünktlich um 9.45/9.50 Uhr standen wir vor den Eingangstoren zur Djoser Messe. Mit uns bestimmt noch 400 weitere Reisebegeisterte.
Lt. Internet sollten nicht mehr als 5.000 Karten vergeben werden und seit gut einer Woche hieß es an dieser Stelle auch: “Köln ist ausgebucht.”.

Aber nun zurück zum Eingang, wir hatten Karten für die Diashows Myanmar um 10.00 Uhr und für Thailand – Laos um 12.30.
Als um 10.10 Uhr die Türen noch immer nicht geöffnet waren, fingen die ersten an, sich tierisch aufzuregen, von wegen “mangelnder Organisation”.

Hier teilte sich schon die Spreu vom Weizen: Diejenigen, die schon mit Djoser unterwegs waren, bekamen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und jemand sagte zu einer sich richtig laut aufregender Frau: “Wenn sie bei so einer kleiner Sache schon aus der Haut fahren, dann sollten Sie nicht bei Djoser buchen.”
Dieser Satz wurde fast mit Applaus begleitet.

Kurze Zeit später gingen dann auch die Türen auf und wir düsten zu unserem Vortrag. Er war gut, informativ und das berühmte Kribbeln im Bauch lässt seitdem nicht mehr nach :-)).

Als wir dann so gegen 10.45 wieder in dem eigentlichen Messeraum waren, konnte man vor lauter Menschen nichts anderes mehr sehen. Also entweder hat a) das mit der Versendung von max. 5.000 Karten nicht funktioniert oder b) alle 5.000 Besucher sind bereits jetzt in der Halle. In Kenntnis von Djoser tippe ich mal auf a).

Egal, wir kämpften uns durch zu “Afrika” und erfuhren, dass Nicola nicht am Start war, gleiches erfuhren wir auch bei “Indien/Nepal” für Dunja.
Wir stellten dem Mann bei Myanmar ein paar Fragen, tranken einen Kaffee im Stehen und es war erst 11.30.
Noch eine Stunde bis zum Vortrag Thailand-Laos. Kein freier Sitzplatz. Alles hoffnungslos überfüllt und sogar mir war es zu viel.
Da haben wir uns wieder in unser Auto gesetzt und sind nach Hause gefahren ……

Ob wir nächstes Jahr wieder zur Messe gehen? Ich weiß es nicht. Es war nach wie vor alles ganz liebevoll dekoriert und auch die Räume für die Diashows waren größer als beim letzten Mal, aber diese vielen Menschen auf dem engen Raum ………..vielleicht ist es ja nachmittags leerer ……und vielleicht testen wir es dann noch einmal …..

Aber uns beschäftigt nun noch ein anderes Thema, dass der “Vogelgrippe”.
Wenn die Übertragung nun doch von Mensch zu Mensch funktionieren soll, dann stehen wir jetzt genau dort, wo wir vor einem Jahr schon einmal waren, nur da hieß es SARS.

Wir werden uns in dieser Woche noch gegen den bekannten Grippe-Virus impfen lassen und hoffen, dass es ausreicht. Im Notfall haben wir noch den Mundschutz vom letzten Jahr, den wir mit in unsere Rucksäcke packen werden.

Gestern kam die Bestätigung von Djoser, dass wir an einer Gruppenreise teilnehmen. Diese reichen wir zusammen mit je 3 Passbildern und einem Einreiseantrag bei der Botschaft ein und erhalten neben dem Visa auch einen Stempel, der uns von dem Zwangsumtausch befreit.
Leider standen neben unseren auch noch 16 andere Namen auf der Liste.
Wird wohl dieses Jahr nichts mit “Fensterplätze für jeden” und “zwei Sitzplätze für jeden”.

So, der Restbetrag für die Reise wäre auch überwiesen, jeder hat Passfotos machen lassen. (Warum sehe ich darauf immer so scheiße aus?) und Dollar haben für den Kurs von 1,25 auch schon gekauft.
Ich habe mal eben nachgezählt: Noch 16 x arbeiten gehen und dann ist erst einmal für 5 Wochen URLAUB!!

Flugplanänderung!!!! Und schon scheint die gesamte Planung im Eimer zu sein.
Nach Angabe unseres Reisebüros ist für Bangkok eine Umsteigezeit von 2 Stunden ok. Dadurch, dass wir in Myanmar eine halbe Stunde später los fliegen, bleiben uns in Bangkok nur noch 1 Stunde und 40 Minuten. Das könnte in der Tat knapp werden.
Wir kommen im Terminal 1 an, müssen unsere Rücksäcke vom Band holen und im Terminal 2 bei Emirates wieder einchecken. Das ergab meine Internetrecherche.
Heiko erkundigte sich beim Reisebüro und auch bei Emirates direkt. Hier waren die vorsichtigen Antworten, dass es klappen könnte.
Problem an der Sache ist, dass der nächste Flug nach Dubai um 01.25 geht. Abgesehen von der Tatsache des Ankommens mitten in der Nacht in Dubai, hingen wir gute sechs Stunden am Flughafen rum. Würden wir einen früheren Abflug von Yangon nehmen, säßen wir über acht Stunden im Flughafen.
Klar, dass wir uns für beide Varianten nicht begeistern können.

Die Internetsuche brachte dann auch noch ein Forum zu Tage, das für unsere Frage geeignet schien. Ich loggte mich ein und kurze Zeit später hatten wir hilfreiche Antworten. Die allgemeine Meinung war, dass es – so es zu keiner Verspätung kommt – zeitlich ausreichen müsse, da wir den internationalen Bereich des Flughafens auch durch den Wechsel des Terminals nicht verlassen, d.h. offiziell reisen wir in Thailand nicht ein (keine Passstempelei etc.).
Für den Fall, dass sich eine Verspätung abzeichnet, sollten wir einer Stewardess unser Problem schildern, die würde einen Lotsen zu unserem Gate bestellten, der mit uns zum Gepäckband und dann durch die Terminals joggen wird.

Parallel dazu beobachtet Heiko die tatsächlichen Ankunftszeiten der Maschinen aus Yangon, die heutige (19.02.) ist z.B. 5 Minuten vor Plan gelandet.
Weiter werden wir uns auf der Hinreise in Dubai direkt Plätze in der Maschine für den Rückflug reservieren lassen und noch einmal das evtl. auftauchende Zeitproblem schildern. Sollten dann gravierende Bedenken bestehen, dann können wir immer noch die Flüge umbuchen.

Karneval ist jetzt überstanden und weil am Rosenmontag das Reisebüro geschlossen war, holte ich die Voucher für das Hotel in Bangkok heute in der Mittagspause ab.
Meine Frage, wie der Transfer abgewickelt wird und ob wir dann am Flughafen tatsächlich einen Menschen mit einem Schild finden, auf dem unser Name steht, konnte mir die gute Frau im Reisebüro nicht beantworten.
Im Büro habe ich mir die Unterlagen genauer angesehen und siehe da, etwas weiter hinten in dem Voucherheftchen war genau diese Frage beantwortet. Der hoteleigene Bus, der uns auch kostenlos zur Stadtmitte von Bangkok bringen kann, wartet hinter dem Flughafengebäude und fährt 1 x in der Stunde.

Somit hätte wir alles zusammen, die Pässe sind nach einer unglaublich kurzen Bearbeitungszeit von weniger als einer Woche bei uns eingetroffen, wir haben alle Ticket und die Hotelvoucher.
Noch 1 1/2 Wochen und es geht los.

Vorbereitung

An seinem Geburtstag holte Heiko unsere Flugtickets der Gesellschaft “Thai Airlines” ab. Mit Thai Air fliegen wir von Bangkok aus zur Hauptstadt von Myanmar, Yangon.

Jetzt brauchten wir nur noch die Voucher für das Hotel in Bangkok, die Bescheinigung von Djoser, dass wir Gruppenreisende sind, um vom Zwangsumtausch in Myanmar befreit zu werden und – Passbilder, damit das Visum beantragt werden kann. Praktischer Weise brauchen wir für die Emirate und für Thailand kein Visum.

Die Voucher sind nun auch schon da. Alles scheint in diesem Jahr problemlos zu funktionieren.
Noch genau 2 Monate, dann geht es auch schon los. D. h. so langsam können wir uns Gedanken machen, ob wir wieder mit Rucksack reisen, oder uns diesmal für die Variante Rucksack + Reisetasche entscheiden.

Im Moment steht der Dollar bei 1,27 €. Wir werden uns ausrechnen, was wir an Bares mitnehmen müssen, um in Myanmar 3,5 Wochen über die Runden zu kommen und spätestes bei 1,30 € wird gekauft. Blöd ist es schon, dass wir während des Urlaubs so viel Geld mit uns herumtragen müssen, aber andere Möglichkeiten wie Kredit- bzw. EC Karte oder Traveller Schecks bestehen nun mal nicht. Sehen wir es positiv und geben unser Geld, das wir noch in Schecks haben, mit Power-Shopping in Dubai aus.

Am 31.01. startete die jährliche Reisemesse von Djoser. Im letzten Jahr besuchten uns Gudrun + Lutz, wir waren auf der Messe und hatten dort direkt die Indonesien Reise gebucht. Dieses Jahr muss Lutz übers Wochenende arbeiten und konnte auch mit keinem Kollegen tauschen.
Schade, es hatte mit den Beiden schon Spaß gemacht.

Da für die Messe der Andrang immer größer wurde, versuchte Djoser, das Chaos diesmal mit Eintrittskarten und Karten für die jeweiligen Diavorstellungen zu organisieren. Ich schreibe bewusst “versuchte”.
Ich hatte meine Karte und meine Eintrittsberechtigungen für die Diapräsentationen bereits im Dezember 2003 bestellt (Myanmar und China/Tibet). Heiko bestellte letzte Woche für sich noch Thailand/Laos und hatte die Karten auch am Samstag, also eine Woche vor der Messe, im Kasten.
Als ich am Montag noch keine Post hatte, mailte ich am Dienstag Djoser. So nach dem Motto: “Sie werden mich doch wohl nicht vergessen haben”.

Geht doch, am Mittwoch hatte auch ich meine Karten.
Der Diavortrag über Myanmar beginnt direkt um 10.00 Uhr. Der über China/Tibet allerdings erst um 14.30. So lange werden wir wohl nicht dableiben. Um 12.30 Uhr kommt Thailand/Laos und dann werden wir uns wohl auf den Rückweg machen.

Gebucht

Mir spukt Myanmar ja immer noch im Kopf herum. Ein größerer Surfausflug ins Internet brachte auch nur Gutes aus den verschiedenen Reiseberichten zu Tage……… und eine prima Rundreise von Djoser.
Nun stand mir aber noch der größte Brocken bevor: Ich musste Heiko von Myanmar überzeugen.

Zu meinem großen Erstaunen ging er auf meinen Vorschlag ein. Das einzige, was uns an der Djoser-Planung allerdings stört, ist die Tatsache, dass Myanmar über Singapur angeflogen wird, was einen Flugumweg von ca. 6 Stunden bedeutet.
6 Stunden, die wir unnötig im Flugzeug sitzen müssten, wenn wir nicht auf eigene Faust nach Yangon fliegen würden.
Fliegen würden wir gerne so, dass wir am 18.02.2004 in Yangon auf die Djoser-Truppe treffen.
Ob allerdings hier noch Plätze frei sind und was uns das kostet und um wie viel sich der Preis der Reise bei Djoser verbilligt … das alles versuchten wir nach der Arbeit zu klären.

Und schon sank die Laune wieder: Der 18.02. war ausgebucht, der andere Termin Ende Februar auch. Frei ist erst wieder etwas für die Tour ab 10.03.2004. Die Reise ohne Flüge kostet bei Djoser 935,–€, auch nicht gerade billig.

Was mache ich jetzt mit Hasi?
Wird er unter diesen Umständen einer Buchung zustimmen?

Spontan war er, was die Suche nach Flügen betrifft, aber gebucht haben wir nicht.
Dafür besteht nun die konkrete Flugplanung, der Stop-Over wird nicht in Bangkok, sondern in Dubai stattfinden. Dort werden wir uns auf dem Rückflug noch umsehen und so den langen Flug unterbrechen. Von Dubai bis nach Düsseldorf – ein weiterer Vorteil, da Singapore Airlines ab Frankfurt fliegt – sind es dann nur noch 6 Stunden.

Wenn wir jetzt noch abschließend geklärt haben, wann die Djoser -Truppe in Yangon eintrifft, dann können wir auch lustig buchen. Alles geregelt! Die Tage zum Abflug können gezählt werden.

Kurz vor Weihnachten kamen auch die Tickets der Fluggesellschaft Emirates. Um alles gemütlich angehen zu lassen, übernachten wir auf dem Hinflug einmal in Bangkok und schnuppern ein wenig thailändische Luft.
Über Emirates buchten wir auch ein Stop-Over-Hotel für 4 Nächte in Dubai und starten dort am Ende unserer Reise zum “Extem-Power-Shopping” durch.