Nachdem wir super gut in unserem Himmelbett geschlafen haben, standen wir gegen 8.00 Uhr auf und frühstückten recht gut. Um 9.00 Uhr waren dann auch die Anderen bereit zum Abmarsch.
Gestern erzählte hatte man uns, dass der heutige Tag ein Feiertag sei, an dem kaum ein Laden geöffnet hätte, da jeder zum Dorftempel gehen würde, um Opfergaben segnen zu lassen.
Also brachen wir zum Tempel auf, das Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir hofften, ein paar Frauen zu treffen, die ihre Opfergaben kunstvoll aufgetürmt auf dem Kopf tragen.
Die ersten Frauen sprachen wir an und bereitwillig blieben sie auch stehen und ließen sich fotografieren. Aber was war das erst für ein Bild, als wir am Tempel ankamen! Hunderte wunderschön gekleidete Frauen zogen an uns vorbei und in den Tempel hinein. Zum Glück hatte ich unsere beiden Sarongs mitgenommen, damit stilvoll gekleidet, konnten auch Heiko und ich in den Tempel gehen.
Die Opfergaben wurden zu Füßen der Götterstaturen abgelegt, dahinter knieten betende Männer und Frauen. Dann wurden die Opfergaben wieder aus dem Tempel herausgetragen. Die auf diese Art und Weise geweihten Sachen brachten die Frauen wieder nach Hause. Ein Teil davon wird gegessen und ein anderer Teil kommt auf den Hausaltar. So wird auf Bali das Böse von Haus und Familie ferngehalten.

Beeindruckt von diesem Schauspiel gingen wir zurück an den Pool, um nach ein paar Stündchen Relaxing und einer Dusche wieder aufzubrechen. Nach knapp 10 Minuten Fußweg erreichten wir den Monkey-Forest. Direkt am Eingang erwarteten uns auch schon die ersten Affen. Dann wurden es aber immer mehr. Zuerst sahen wir sie nur in den Bäumen sitzen und als dann ein paar Balinesen eine Wassermelone in kleine Stücke schnitten, gab es für die Affen kein Halten mehr und sie kamen immer näher heran. Zwei ganz kleine, wohl gerade erst geborene Äffchen waren auch dabei. Die Menschen waren ihnen nicht so geheuer. Sie versuchten an den Luftwurzeln eines Baumes in das schützende Grün der Blätter zu klettern – und rutschten immer wieder ab. Es fehlte den Kleinen offensichtlich noch die Kraft und die helfende Mutter, die aber mit Wassermelonenstückchen beschäftigt war. Nur schwer konnten wir uns von den possierlichen Tierchen trennen, aber wir hatten noch ein anderes Ziel, die Elefantenhöhle, die lt. Reiseführer drei Kilometer entfernt und über einen schönen Weg zu erreichen sein sollte.
Am Anfang war es noch ganz nett. Wir liefen an Geschäften mit Holzschnitzereien vorbei. Dann wurde der Weg immer staubiger, die Sonne heißer, der Bürgersteig schmaler und dann fehlte er ganz. Auf einmal war die Straße voller Autos, Busse, LKW und Mopeds. Wir standen mitten in den Abgaswolken und in dem Staub der nur noch notdürftig befestigten Straße. Als ich dann auf dem Schotter ausrutschte und mir das Knie aufschlug, weigerte ich mich, auch nur noch einen Meter weiter zu gehen. Soll mir doch die Elefantenhöhle gestohlen bleiben. Zudem wusste keiner so richtig, ob wir uns auf dem richtigen Weg befanden und wie weit es noch bis zu dieser Höhle war.
Heiko und ich, zuerst noch mit Gudrun, Lutz und Yvonne, haben auf ein Bromo gewartet, das uns wieder zum Hotel fährt. Nach 10 Minuten verloren aber die drei die Nerven und sind dann doch weitergegangen. Nach weiteren 2 Minuten hielt aber ein Bromo an und für kleines Geld kamen wir beide bequem zurück zum Hotel.
Im Nachhinein hatten wir erfahren, dass sich die Elefantenhöhle nicht gelohnt hat. Also war unsere Entscheidung die richtige gewesen.
Am Abend gönnten Heiko und ich uns Luxus pur. Wir sind im besten Restaurant von Ubud essen gegangen. Das Lokal hieß “der Lotus-Garten” und genauso sah es auch aus. Inmitten von Lotusteichen haben wir fürstlich gespeist. Knapp 20 Euro hat uns der Spaß gekostet, aber das war es auf jeden Fall wert.
Jetzt sitzen wir gemütlich schwitzend auf unserem Balkon und schlürfen noch ein letztes Bintang, bevor wir ins gekühlte Bettchen verschwinden.