Wecken 3.30 Uhr, Abfahrt 4.15 Uhr.
Eine unchristliche Zeit, um aufzustehen. Kurz dachte ich darüber nach, ob es nicht reichen würde, wenn Heiko mit dem Fotoapparat loszieht, aber aus Solidarität bin ich dann mit aufgestanden und habe mich erst einmal von meinem nächtlichen Zwiebel-Look befreit.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Jeep, die alleine schon das frühe Aufstehen rechtfertigte, den Berg hinunter, über die Sandwüste und einen, nur vom Vollmond beleuchteten, schmalen Weg einen anderen Berg wieder hinauf, kamen wir just in time bei den ersten Lichtstrahlen auf der Aussichtsplattform an.
Zum ersten Mal in diesem Urlaub trafen wir andere Touristen. Mit uns erwarteten noch ca. 100 Leute den Sonnenaufgang über den Vulkanbergen.
Ob es diesmal für schöne Fotos reichen wird, fragten wir uns, oder ob es so wird wie der gestrige wolkenverhangene Sonnenuntergang?
Diesmal gab die Sonne aber alles!
Langsam stieg sie empor und beleuchtet den Mt. Bromo und viele kleine Vulkane. Dieses Licht war von einer Art, wie ich es noch nicht erlebt hatte. Die scharfen Kanten der Berge und die Umrisse der einzelnen Sträucher waren wie mit einem Weichzeichner gemalt. Es war einfach wunderbar romantisch.

Mit dem Jeep ging es die Strecke, diesmal von der Sonne beleuchtet, zurück.
Nach dem Frühstück fuhr uns der Minibus um 7.30 Uhr zu unserem großen Bus zurück. Als wir dann wieder gemütlich in unseren breiten Sitzen hockten, waren alle, auch die “Langschläfer”, nach kurzer Zeit eingeschlafen.
Die Fahrt ging nun bis an die Ostküste Javas. Bei unserem Mittagsstopp hielten wir an einem Warong direkt am Meer. Während die anderen Suppe oder warme Cola bestellten, gingen Heiko und ich ans Meer und kauften uns für 20 Cent eine Kokosnuss bei einer Strandhändlerin. Der kühle Saft war erfrischend und mit einem Löffel kratzte ich das Fruchtfleisch heraus und wir aßen es gegen den kleinen Hunger.
Nach einer halben Stunde Weiterfahrt kamen wir am Hafen an.
Wir hatten Glück, die Fähre, die alle zwei Stunden nach Bali fährt, war da und kaum, dass wir an Bord waren, legte sie auch schon ab.
Bereits 45 Minuten später konnten wir in Bali an Land gehen. Die zweistündige Fahrt bis zu unserem Hotel in Lovina Beach, wo wir drei Nächte bleiben, war sehr abwechslungsreich. Jedes auch noch so kleine Dorf hat zwei Gemeinschaftstempel. Einer in Richtung des Mutterberges gebaut, für die guten Geister und einer in Richtung Meer, zur Abwehr der bösen Geister. Jede Familie hat zu dem auch noch ein eigenes Tempelchen zum eigenen Schutz. Alle Tempel waren mit gelben und weißen Tüchern und Blumen geschmückt. Auch eine kleine Prozession sahen wir. In gelb und weiß gekleidete Männer und Frauen brachten Opfergaben (Obst, Blumen und Räucherstäbchen) zu einem Tempel.
Unser Hotel war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Eine große Rezeption ohne Wände, die Decke mit kunstvollen Holzschnitzereien versehen. Unser Begrüßungstrunk war sogar mit einer kleinen wundervoll duftenden Blume dekoriert. Blumen lagen auch auf unseren (sauberen) Betten, den Handtüchern und im Bad. Schnell zogen wir uns unsere Badesachen an und dann ging es an den Pool. Logisch gab es dort sofort den ersten Cocktail an der Poolbar. Als Sahnehäubchen sahen wir, im Wasser an der Poolbar sitzend, den wunderbaren Sonnenuntergang von Lovina Beach. Das Abendessen gab es im Hotel.