Melang

Wecken um 6.15 Uhr, Frühstück um 7.00 Uhr, Abfahrt 7.30 Uhr
Der erste und einzige Stopp ist heute der Prinzenplast in Solo. Nach 1,5 Stunden hatten wir ihn erreicht. Ob es interessant war? Na ja, ging so. Allerdings habe ich zum ersten Mal gehört, dass es neben Keuschheitsgürtel für Frauen auch welche für Männer gibt. Es war auch einer ausgestellt. Geformt wie ein Rohr, innen glatt und außen kunstvoll verziert. Angenehm zu tragen wird der bestimmt nicht sein. Sein Durchmesser von ca. 5 cm hat uns aber zu wüsten Spekulationen veranlasst.

Bei entsprechender Voranmeldung wäre es auch möglich gewesen, mit der Familie des Prinzen (nicht mit dem Prinzen selber) zu Mittag zu essen. Bei dem stolzen Preis von 25 Dollar pro Person packt der Kerl sich immer eine gute Stange Geld auf die Tasche. Außerdem hätten wir nie feststellen können, ob es sich um wirkliche Familienmitgliedern gehandelt hätte oder um Angestellte in entsprechender Garderobe. Nach kurzer Diskussion haben wir Frauen die Sache für erledigt angesehen, denn wir hätten nichts passendes zum Anziehen gehabt und auch nicht gewusst worüber frau mit der hoheitlichen Familie schwätzen sollte. Übers Wetter? Die angespannte indonesische Wirtschaftslage??

Auf meinen Wunsch wurde für das Mittagessen diesmal kein Restaurant aufgesucht, sondern ein Warong, ein Straßenimbiss. Als Veronica jedoch keine Anstalten machte, uns wie bei anderen Gelegenheiten auch, bei der Übersetzung der Speisekarte zu helfen, sich abseits setzte und auch nichts trank, kam bei mir die leise Ahnung auf, dass sie sauer war, weil ihr die Provision des Restaurants durch die Lappen ging.
Den Vogel schoss aber Yvonne an: Es waren zwei Warongs, die direkt neben einander lagen. Da es zur Zeit wenig Touristen gab, wir unser Geld gleichmäßig verteilen wollten und auch, damit das Essen schneller serviert werden konnte, hatte sich die Gruppe aufgeteilt. Yvonne war mit in unseren Warong gegangen und bestellte einen Tee. Dann stand sie auf und ging nach nebenan. Als der Tee gebracht wurde, sie aber nicht kam, holte ich sie. Ihre Antwort war: “ich habe mir hier auch einen bestellt………” und sah mich blöde an. Aus Yvonne wird keiner so richtig schlau. Ich bin ja der festen Überzeugung, dass sie nicht so ganz richtig tickt. Ihre beiden Lieblingsbeschäftigungen sind auf jeden Fall essen und schlafen. Wir haben es heute wieder sieben Stunden lang beobachten können: Wenn sie im Bus nicht gerade isst, dann schläft sie.

Bei unserer Ankunft in dem Hotel in Melang regnete es. Es war das erste Mal, seit wir in Indonesien unterwegs waren, die erhoffte Abkühlung brachte der Regen aber nicht. Im Gegenteil, es wurde nur noch schwüler. Hoffentlich ist morgen bzw. übermorgen wieder ein klarer Himmel, wenn wir den Mt. Bromo zum Sonnenaufgang besteigen wollen.
Gegessen haben wir im Hotel. Es war zwar mit 15 € für zwei Gerichte und vier großen Bieren sehr teuer, dafür aber auch super lecker.
Dafür kam für mich aber endlich die Zeit, um mich bei den Holländern für den schlechten Restaurant Tipp in Jakarta zu rächen. Kurz bevor wir auf unsere Zimmer verschwanden, nahm ich den Hotelier zur Seite und erklärte ihm, dass die morgen ankommende Djosertruppe in ihrem Heimatland das Bier grundsätzlich warm trinken würde und gab ihm den Rat, alle Bierflaschen aus der Kühlung zu nehmen und sie im Bereich einer Heizquelle wie Herd zu deponieren. Dankbar schob er in Richtung Bar ab und wir konnten sehen, wie die Kellner Bierflaschen in Richtung Küche trugen.
Veronica bekam unseren Scherz nicht mit, gut so, sie hat sich in Emil verguckt und hätte uns bestimmt einen Strich durch die Rechnung gemacht.

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