Um 8.00 Uhr frühstückten wir und eine halbe Stunde später ging es zuerst per Bus zur Erkundung der Sehenswürdigkeiten von Yogyakarta. Gegen einen Obolus hatte der Busfahrer sich bereit erklärt, uns auch an seinem freien Tag durch die Gegend zu kutschieren.
Zuerst besichtigten wir den Kraton (Sultanspalast). Wenn wir allerdings gewusst hätten, wie unser “deutschsprachiger” Führer unsere Muttersprache verhunzt, wäre unsere Wahl ein Englisch sprechender gewesen.
Der Führer begann jeden Satz mit “meine Dames und Herres” und unterstrich seine Rede mit einer Gestik, die einem Taubstummen zur Ehre gereicht hätte. Er sprach auch von Öhren statt Ohren und Ühren statt Uhren. Am Anfang war das ja noch ganz lustig, aber dann einfach nur langweilig. Dazu kam, dass der Palast uninteressant wie sonst was war. Als wir mit unserem Rundgang an den ausgestelltem Eisportionierer aus Plastik des Sultans ankamen, reichte es mir. Ich setzte mich abseits in den Schatten und habe in Ruhe geraucht. Kurze Zeit später gesellten sich Heiko und Georg dazu, die auch nicht mehr bereit waren, dem Kauderwelsch über die Ühren von der Königings Beatrix und den ein, zwei, drei, vier Säulen von der Königings Juliana zu folgen.
Die nächste Station war ein Batik Laden. Neben Batikbildern, die in allen Größen zu kaufen waren, konnten wir hier auch sehen, wie mühsam deren Herstellung ist. Mehrmals wird mit flüssigem Wachs gezeichnet, gefärbt, zwischendurch der Stoff gekocht, gewachst und gefärbt. Bis endlich ein Bild fertig ist, vergehen Tage. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und ein kleines Bild mit zwei Gekos wird bald in unserer Wohnung hängen.
Dann ging es weiter zur Schattenspiel-Puppen-Herstellung. Aus Büffelleder wird die Form herausgeschnitten und dann in mühseliger Kleinarbeit die in-neren Konturen mit Hammer und einem Stäbchen ausgestanzt. Damit wir auch wissen, wie Schattenspiel “funktioniert”, gab’s noch eine kleine Kostprobe. (Eine richtige Aufführung dauert zwischen 7 und 9 Stunden)
Die Musik zu dieser Art von Schauspiel ist garantiert nicht für meine Ohren gemacht. Ich dachte, die Musiker stimmen ihre Instrumente, die aus Trommeln, einer Art Xylophon und geschlossenen Tontöpfen verschiedenster Größen bestehen, dabei waren sie schon mitten in ihrem Musikstück.
Auf Nachfrage, warum für ein Schattenspiel die Puppen bunt angemalt werden, erfuhren wir, dass sich die Frauen das Spiel hinter dem Vorgang, also die Schatten und die Männer das Spiel vor dem Vorgang ansehen. So macht das Ganze auch wieder Sinn.

Nach einer kurzer Fahrt landeten wir in einer Silberschmiede. Filigranste Arbeiten (Boote, Pferde und Kutschen) schön, aber kitschig ohne Ende, nur Gudrun erstand eine Brosche für die blumenversorgende Nachbarin.
Die letzte Station war die Hindu-Tempel Anlage Panganderan. Das Highlight des Tages!! Der super englisch sprechende Führer (wir haben aus den Fehlern gelernt) erzählte uns anhand der in dem größten von 5 oder 6 Tempeln angebrachten Reliefs die ergreifende Liebesgeschichte von Rama, Shiva und dem Affengott Hannoman.
Zurück im Hotel gab es Pool für die einen und Supermarkt für die anderen.
Das Abendessen war eins der schlechtesten, das wir je in Indonesien hatten. Meine Kokosnusssoße war eine trübe und geschmacklose Brühe, Heikos Hähnchensteak bestand nur aus Knochen. Im Hotel stillten wir unseren Hunger mit Bintang und leckeren Nüssen aus dem Supermarkt.