Am Samstag fahren wir die 250 km hoch zum KTF NP, um die erste Nacht (und erste Fahrten) im Camp Two Rivers zu verbringen.
Der Park liegt im Norden auf dem Staatsgebiet von Südafrika und Botswana und grenzt im Westen an Namibia. Wenn man durch das Gate ausreist, durch das man einreist, muss man keine Grenzformalitäten erledigen.
Das Camp Twee Rivieren ist noch relativ luxuriös und bietet rund um die Uhr Strom, einen Pool und ein Restaurant.
Bevor man zu Rundfahrten aufbricht, muss der Reifendruck gesenkt werden (ca. 1,5 bar), damit man auf den Sandpisten mehr Auflagefläche hat und nicht stecken bleibt.

Nach dem Einchecken unternehmen wir direkt eine erste Fahrt. Man muss sich am Tor seine Fahrtgenehmigung – Permit – abholen und angeben, in welche Richtung man fährt. Bei der Rückkehr gibt man das Permit wieder ab, damit kann kontrolliert werden, ob nach Toresschluss alle Bewohner wieder zurück sind. Was im Falle eines fehlenden Permits passiert, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Das Abfahren aller Straßen dürfte nicht möglich sein.
Aber wir haben auf der ersten Tour schon Glück und Adlerauge Bianka entdeckt erst eine Eule, dann einen Raubvogel.




Auch diverse Antilopen sehen wir, aber immer wieder die gleichen Bilder wollen wir niemanden zumuten.
Abends gehen wir im Restaurant essen, man kann getrost sagen, es war das schlechteste Essen bisher in diesem Urlaub. Hähnchen und Fisch tot gebraten, Salat ohne Dressing, auf Nachfrage konnte weder Essig noch Öl gereicht werden. Na ja, wir waren die einzigen Gäste und hatten nicht mal eine Reservierung ?.
Am Sonntag verlassen wir Twee Rivieren Richtung Kieliekrankie, dem ersten Wilderness Camp, in den Dünen gelegen. Dort gibt es 5 kleine Hütten, die nicht umzäunt sind. Man bringt seine Sachen möglichst schnell vom Auto in die Hütte und beobachtet dann das Wasserloch bzw. startet in diesem Parkteil seine Touren.
Ein SanParks-Mitarbeiter ist rund um die Uhr für Notfälle vor Ort ansprechbar.
Anfangs haben wir die vergitterte Türe noch für Show gehalten, als abends ein Schakal davor stand, haben wir unsere Meinung geändert.


Inzwischen konzentrieren wir uns mehr auf besondere Bilder, also Vögel, Tiere mit Nachwuchs und natürlich Raubtiere. Problematisch wird das Ganze, da es in letzter Zeit – auch kurz während unseres Aufenthalts – immer wieder geregnet hat und die Tiere deshalb nicht auf die Wasserlöcher angewiesen sind. Gut für die Natur, schlecht für die Touristen.

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Park beträgt 50 km/h, aber wegen des Straßenzustands und den Stopps wegen der Tiere kommt man pro Stunde max. 30-40 km weit. Die Zeitangaben der Parkverwaltung für die Strecken sind daher ernst zu nehmen und können für 120 km schon mal 4 Stunden betragen.


Wir haben jedenfalls Glück auf unseren Touren und sehen bei den Fahrten auf den beiden Hauptstrecken sowohl Löwen als auch Geparden. Damit haben wir unser Hauptziel erreicht, alles weitere ist Dreingabe.


Am 24.01. geht es weiter in das Camp Nossob, direkt an der botswanischen Grenze und dem gleichnamigen Fluss gelegen. Für die gemütliche Fahrt benötigen wir sechs Stunden, unterwegs sehen wir wieder viele Tiere. Kurz vor dem Camp berichtet uns ein anderer Tourist, er habe einen Leoparden erspäht. Wir können das Tier aber beim besten Willen nicht erkennen, da konnten wir nicht mit der Profi-Ausrüstung mithalten.
Wir wohnen in einem der neueren Riverside Chalets, bestellen für den Abend frisches Brot und werden einen Teil unseres Upingtoner Fleischs auf den Grill werfen.

Am Mittwoch geht es früh los Richtung Unions End, das sind gut 140 km pro Strecke. Allerdings treffen wir bereits 15 km nach Verlassen des Camps auf eine Löwin nahe eines Wasserlochs mit frisch gerissener Antilope. Zweihundert Meter weiter liegt eine weitere Löwin mit ihren 3 jungen sowie einer Springbockkeule am Wegesrand. Wir können unser Glück kaum fassen und kommen auf ca. 1 Meter (mit dem Wagen) an die Tiere ran.




Wir fahren dann noch 20 km zu weiteren Wasserlöchern, aber die Spannung ist raus und wir fahren wieder zurück. Nochmals eine Runde in dem Bereich, wo der Leopard gesehen wurde – aber wir wollen ja das Glück nicht überstrapazieren- Fehlanzeige.
Daher verbringen wir den Tag ohne weitere Fahrten, kümmern uns um Wäsche und planen den morgigen Umzug nach Mata Mata.
Das Haus grenzt mit der Terrasse direkt an das WIldgebiet. So kommen wir bereits vor dem Frühstück dazu, fünf Löwen in ca. 30 Meter an uns vorbei ziehen zu sehen.

Der Tag fängt ja gut an.
Für die 175 km bis Mata Mata, direkt an der namibischen Grenze gelegen, benötigen wir fast 6,5 Stunden. Allerdings sehen wir in Summe auch 8 weitere Löwen an verschiedenen Wasserlöchern. Zum Abschluss dann noch trinkende Giraffen, der Tag hat sich wieder gelohnt.




Im Camp beziehen wir unser Riverfront Chalet, diesmal am trockenen Flussbett des Auob gelegen. Morgen geht es dann auf die letzten Rundfahrten, bevor wir den Park über Twee Rivieren wieder verlassen.
Wir sehen auf der fünfstündigen Fahrt wieder Antilopen, Giraffen und natürlich Löwen, der Park heißt nicht umsonst auch ‚Löwenland‘. Aber so langsam stellt sich eine gewisse Tiermüdigkeit bei uns ein, das war in den letzten Wochen ziemlich viel.
Also setzen wir uns auf die Terrasse und schauen den Herden zu, die vorbei ziehen.


Auch die kleinen Tiere kommen nicht zu kurz:

Wie gesagt geht es Morgen wieder runter zum Parkeingang und dann weiter zu Kalahari Trails, wo wir wieder 2 Nächte verbringen.
Juchhu,welcome back.Danke für den tollen Bericht.Auf der Terrasse sitzen ohne jeglichen Zaun,Gitter oder was auch immer,Respekt.?
Außer Regenwürmer oder ev.Schnecken sehen wir hier leider keine Tiere.Eure Löwenausbeute ist ja wirklich enorm.
Weiterhin viel Erfolg.
LG ???
@Bianka : hab gelesen im Camp shop gibts Amarula??
Na ja, ganz so mutig sind wir hier nicht, ist ja ein normales Camp.
Da ist an den Außenmauern der Terrasse schon ein stromführender Zaun.
Auf Amarula haben wir noch nicht geachtet, können wir gerne machen, wenn es für Eure kommende Urlaubsentscheidung wichtig ist 😉
Viele Grüße
Bianka, Heiko und Karl