Bukittingi 1

Wecken um 7.00 Uhr
Nach einem gemütlichen Frühstück ging es weiter mit dem Bus nach Bukittingi.
Der erste Stopp der heutigen Tour war bei der größten Koranschule Indonesiens. Sie wird in der Form eines Internates geführt. Jeder Schüler hat seinen eigenen Bungalow in der Größe einer Hundehütte, die so eben für einen deutschen Schäferhund ausgereicht hätte. Aber, sie sind ja nicht zum Vergnügen, sondern zum Lernen hier.
Weiter ging es auf einer wunderschöne Strecke immer am Fluss Bawangidas entlag. Wir hatten das Glück, einen Goldwäscher bei der Arbeit zu beobachten. Sein “Fang”, den er uns stolz präsentierte, betrug ca. 1 Gramm Gold pro Tag. Wie heißt es so schön? Zuviel zum Sterben, zuwenig zum Leben? Dafür musste der arme Mann den ganzen Tag bis zu den Oberschenkeln in gebückter Haltung im doch recht kalten Wasser stehen und Kies sieben.

In mitten eines herrlichen Gartens lag das Restaurant, das wir zum Mittagessen ansteuerten. Es gab Ananaspfannkuchen und eine Millionen Mücken. Da Heiko neben mir saß, hatte ich damit aber keine Probleme und konnte es mir schmecken lassen.
Dann kam die Äquatorüberquerung, wo die Fotoapperate wieder bis zu Erschöpfung arbeiteten.
Nach diversen Fotostopps erreichten wir ein Gebiet, wo es die größte Blume der Welt geben soll. Sie wächst 9 Monate – blüht aber nur 4 Tage, dafür hat die Blüte dann aber auch einen Durchmesser von ca. 1,5 Metern.
Einen Mann, den wir am Straßenrand nach der Blume fragten, meinte, wir könnten Glück haben und gegen eine geringe Bezahlung erklärte er sich bereit, uns zu ihr zu führen. Die Frage, ob wir für den Weg unsere festen Wanderschuhe anziehen müssen, verneinte er.
Also machten wir uns in unseren Treckkingsandalen auf den Weg. Zuerst ging es durch ein Dorf, dann meilenweit durch Reisfelder und zum Schluss hoch hinauf in den Dschungel. Er führte uns über umgestürzte Bäume und auf rutschigen Steinen über Bachläufe. Ganz zum Schluss mussten wir noch ca. 15 Meter steil auf einen Hügel hinauf, wo es keinerlei Haltemöglichkeiten gab. Der Guide kletterte wie ein Affe vor, kam zurück und sprach die verhängnisvollen Worte: “Sorry it´s close”.
Da stand ich nun voller Erwartung! Schnaufend, schwitzend und mit schlammverkrusteten, nassen Füßen (die Wanderschuhe waren ja im Bus). “Ich bring ihn um, den kleinen Wichser!” war meine lautstarke Reaktion. Gudrun, die vor lauter Anstrengung schon kurz vorm Heulen war, dachte wohl das Gleiche. Dann aber ging Georg den Hügel hoch. Er berichtete von 1 verblühten, 2 kleinen und 1 halb aufgeblühten Blüte, die wohl schon die Größe eines Kürbisses hatte.
Heiko war es, der sich erbarmte und den Hügel erklomm, um für uns die Fotos zu machen, denn ich wäre diese steile Felswand nie im Leben wieder heil heruntergekommen. Mein Gatte mache es einigermaßen elegant, es wäre auch alles nicht so schlimm gewesen, WENN ER WANDERSCHUHE UND KEINE HELLE HOSE ANGEHABT HÄTTE!!!


Ermattet und dreckig wie Schweine, die sich im Schlamm gesuhlt haben, saßen wir nach dem Rückmarsch wieder im Bus. Der Führer bekam übrigens nur die Hälfte des vereinbarten Preises, in meinen Augen noch zuviel. Eigentlich hätte er mich zur Strafe zurück tragen müssen.

Nach 15 Minuten Fahrt waren wir im Limas, unserem Hotel in Bukkitingi angekommen.
Was freute sich der Mensch der hoteleigenen Wäscherei, dass er endlich etwas zu tun bekam. Ich allerding hege so meine Zweifel, ob aus Heikos Hose jemals die Flecken wieder herausgehen.
Am Abend haben wir dann noch lecker gegessen, nach Hause gemailt und bis kurz vor Mitternacht an der Hotelbar zusammen gesessen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..