New Bethesda

New Bethesda liegt ca. 30 km von der nächsten größeren Stadt entfernt und lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und Tourismus. Viele Besucher mögen die abgeschiedene Lage ohne Tankstelle oder Geldautomat. Ein Highlight des Ortes ist das ‚Owl House‘, in dem die lokale Künstlerin Helen Martins gelebt und gewirkt hat. Dort hat sie sich auch 1976 das Leben genommen, als sie erblindete. Der Ort hat auch dadurch eine Anziehungskraft auf Künstler und man findet ungewöhnlich viele Galerien.

Hauptstraße

Den ersten Tag verbringen wir im Ort, besichtigen das Owl House, einige Geschäfte und Galerien. Ansprechen tut uns von den angebotenen Werken nichts so richtig.

Anders ist es bei der örtlichen Brauerei, da schmeckt uns das Honey Ale und die gemischte Platte zum Lunch.

Fast da
Eingang
Ohne Worte

Das Essen im Guesthouse ‚The Bethesda‘ ist okay, nur leider sitzen wir an der ständig offenen Türe und draußen sind 9 Grad. Außerdem warten wir auf unsere Pizza mit Kudu-Salami gut eine Stunde. Das ist nichts für uns, morgen essen wir woanders.

Den zweiten Tag fahren wir zum Camdeboo NP. Dort fahren wir zum Valley of Desolation und bewundern die Aussicht und laufen eine kurze Runde.

Tal der Verwüstung

Anschließend machen wir im Park einen Gamedrive, wir sind fast das einzige Fahrzeug.

Black Wildebeest

Abends essen wir im ‚Die Waenhuis‘ und es ist hervorragend. Wir haben einen Salat zur Vorspeise, dann Bobotie und Boeuf Stroganoff, begleitet von einer Flasche Rotwein. Das alles bei ausgesprochen netten Service.

Wir freuen uns aber auch darauf, dass es Morgen zum nächsten Nationalpark weiter geht.

Mountain Zebra Nationalpark

Am 08.01.23 brechen wir nach einem guten Frühstück auf. Da wir bis Cradock – dort wollen wir einkaufen – nur knapp 140 km fahren müssen, schauen wir uns 7 km außerhalb von New Bethesda noch die Installation ‚Stonefolk‘ an. Dort wurden auf einem Farmgebiet mehrere ‚Steinmenschen‘ von einem Künstler geschaffen.

Stonefolk

Nach dem Einkauf in Cradock fahren wir in den Mountain Zebra NP. Obwohl wir nie eine Antwort auf unsere Email erhalten haben, erhalten wir unser ‚Wunschhaus‘ Nummer 20 und sind auch bereits für die Abendfahrt und den morgendlichen Geparden-Walk notiert.

Haus am Ende der Straße
Terrassenblick

Die Abendfahrt ist ein voller Erfolg, neben den üblichen Antilopen und natürlich Zebras sehen wir sogar Rhinos und eine Herde Büffel. Allerdings ist das mehr was zum gucken als zum Fotografieren.

Büffel bei Nacht

Generell wird im gesamten Land wegen der hohen Energiekosten der Strom zeitweise abgestellt. Je nach Region sind das, in Blöcken von jeweils ca. 2,5 Stunden, zwischen 2,5 und 7,5 Stunden am Tag, die man stromlos ist. Es wird aber rechtzeitig in einer App angekündigt. Hier erwischt es uns leider von 5:00 bis 7:30 Uhr, so dass vor der Geparden-Wanderung das Frühstück ausfallen muss. Trotz knurrenden Magen haben wir aber Erfolg und unser gestriger Guide, Andrew, führt uns zu 2 Geparden, denen wir uns bis auf 5 Meter nähern dürfen.

Auf Tour
Gepardin Rachel

Am letzten Tag gehen wir selber auf die ‚Jagd‘ und fahren die große Runde durch den Park. In den insgesamt 4 Stunden kommen uns genau 4 Autos entgegen. Das ist gut, da die Piste über weite Strecken einspurig ist und man – wenn es geht – in die Büsche ausweichen muss.

Wir sind sehr erfolgreich und sehen sogar 4 der 6 im Park lebenden Löwen. Das soll mit einem Abendessen im Restaurant gefeiert werden, nachdem wir uns die letzten beiden Tage selber versorgt haben.

Viel Landschaft
Bergzebra
Löwen unter Baum
Lizzard, ca. 1 m lang
Abschluss eines gelungenen Tages

Mokala Nationalpark

Die Fahrt vom Mountain Zebra NP zum Mokala NP (11.01.23) ist eine unserer weitesten Etappen. Mit einem Einkaufs- und Tankstopp in De Aar und dank 110 km Schotterpiste benötigen wir 7 Stunden. Insgesamt haben wir inzwischen etwas über 3.600 km auf dem Tacho.

In diesem Park, in dem sich fast alles um Antilopen dreht, bleiben wir wieder 3 Tage. Da es hier keine Raubtiere gibt, wird der Bestand nicht natürlich reguliert. Die Tiere sind frei von Krankheiten wie z.B. der Maul- und Klauenseuche und die überzähligen Tiere werden an andere Parks abgegeben, um den Genpool aufzufrischen.

Das Camp ist letztendlich nur zum Schutz vor den teilweise aggressiven Büffeln eingezäunt.

Der Park ist für jede Art PKW freigegeben, ob man hier allerdings mit einem VW Polo oder Mazda 121 unterwegs sein möchte, mag jeder selber entscheiden.

Track im Park
Strecke

Es gibt hier:

Nashörner, Büffel, Pferdeantilopen (Roan), Giraffen, Oryxantilopen (Gemsbock), Elenantilopen (Eland), Zebra, Kuhantilopen (Red Hartebeest) und das Streifengnu (Blue Wildebeest). Die Aufzählung der ganzen kleinen Antilopen spare ich mir, da erkennt man in Vorbeifahren meistens eh die kleinen Unterschiede nicht.

Am ersten Tag des Aufenthalts fahren wir die südlichen und am zweiten Tag die nördlichen Schleifen des Parks ab. Nachfolgend einige Bilder unserer Sichtungen:

Zebras
Steinböckchen
Nashörner
Ur-Zebras (rechts und links)
Kuhantilope
Giraffe
Büffel
Oryx
Pferdeantikope

Zum Glück ist unsere Unterkunft klimatisiert, aktuell sind es 40 Grad. In den kommenden Parks wird es wärmer und nicht so luxuriös.

Unterkunft
Karl als Cowboy

Manchmal streifen die Tiere sogar durch das Camp:

Witsand Nature Reserve

Für die 300 km zum Witsand Nature Reserve brauchen wir 5,5 Stunden. Wir machen einen Zwischenstopp in Kimberley (Diamantenabbau, ‚großes Loch‘) und nehmen Proviant auf und tanken den Wagen voll.

Der Toyota hat eine 2,8 Liter Maschine mit 6 Zylindern und eine Reichweite von ca. 780 km. Da man hier aber manchmal hunderte Kilometer nur Landschaft ohne Tankstellen hat, versuchen wir immer frühzeitig nachzutanken.

Als wir das letzte Mal in Witsand fahren, gab es gar keinen Strom, man hatte die Rechnung nicht bezahlt. Wir blieben trotzdem für eine Nacht in der tollen Anlage, aber da wir auch nicht duschen konnten (es war im Winter und eiskalt), sind wir nach einem Tag Richtung Kimberley abgereist.

Nun sieht es besser aus, die einzelnen Häuser sind wie kleine Gehöfte angelegt und umfassen einen Teil mit 3 Schlafzimmern, einen weiteren mit Küche und Wohnbereich und abschließend einen mit Dusche, Bad und WC.

Unterkunft Witsand

Als ich dieses nach der Ankunft aufsuche, traue  ich meinen Augen nicht: im Toilettenabfluss schwimmt eine Fledermaus um ihr Leben. Es ist hier sehr naturnah. 

Also erst einmal einen Löffel geholt und das arme Vieh rausgeangelt und zum Trocknen auf eine Mauer gesetzt. Hoffentlich kommt sie nicht die Nacht zurück, um sich zu bedanken.

Bat out of WC
Zum Trocknen aufgehängt

Am Tag nach unserer Ankunft fahren wir zur Namens gebenden weißen Düne. Ich klettere hoch, aber da es immer zwei Schritte vor und einen zurück geht, ist es bei 34 Grad (9:00 Uhr) sehr anstrengend.

Weiße Düne von Witsand

Wir suchen noch die Aussichtspunkte auf und bewundern einige Antilopen, bevor wir es uns an der Unterkunft gemütlich machen. Da wir immer einen Schattenplatz finden, betrachten wir die Vielzahl der Schmetterlinge und Vögel, die das Wasserbecken aufsuchen.

Es geht auch etwas größer:

Aber zwei Tage Ruhe reichen dann auch, weiter geht es nach Augrabies.

Augrabies Nationalpark

Am 16.01.23 verlassen wir Witsand und fahren über Upington zum Augrabies NP (ca. 300 km). Augrabies heißt ‚Ort des tosenden Lärms‘ und leitet sich vom Wasserfall ab, da hier der Oranje River in die Tiefe stürzt. Es handelt sich um den sechstgrößten Wasserfall der Welt.

Wir haben frühzeitig um ein Haus mit Blick (Nr. 7 – 12) gebeten und haben auch die 12 bekommen.

Haus Nummer 12

Nach einchecken gehen wir zum Wasserfall und sind begeistert: Es ist zwar nicht der Höchststand, aber doch bedeutend mehr Wasser als bei unserem letzten Besuch. 

Wasserfälle

Dieser dreißigminütige Ausflug bei inzwischen 42 Grad reicht uns aber auch. Wir reservieren einen Tisch für das Abendessen (zwingend notwendig), machen uns frisch und sitzen dann pünktlich um 18:00 Uhr in einem leeren Restaurant, das gut und gerne 80 Personen aufnehmen könnte.

Ob man ohne Reservierung wirklich abgewiesen würde? Gut möglich, schließlich müssen sich die sechs Kellnerinnen ja darauf einstellen, was auf sie zukommt.

Unbedingt reservieren
Gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1516 ?

Essen ist jedenfalls gut, falls es interessiert, die Preise hier im NP Restaurant:

Wir hatten 2 große Bier, 2 griechische Salate und einmal Fish & Chips und einmal Hähnchenschnitzel mit Pilzsoße. Zum Abschluss 2 doppelte Espresso. Mit einem angemessenen Trinkgeld haben wir umgerechnet 27,50 € bezahlt.

Abends um 20:00 Uhr sind immer noch 37 Grad, das Eis im Bier schmilzt schneller, als man trinken kann. Nun gut, es ist eben Sommer. Wir freuen uns jedenfalls auf die kommenden Tage, den Tisch für das Abendessen haben wir bereits reserviert.

Die Pirschfahrten an beiden Tagen sind nicht sehr ergiebig. Eine Handvoll Antilopen, einige Giraffen und eine ca. dreißigköpfige Straußengruppe. Die Tiere scheinen bei der Hitze auch den Schatten zu suchen.

Giraffe, neugierig
Schmale Wege
Köcherbaum

Die weite Landschaft kann aber entschädigen.

Landschaft
Überflutung

Wir verbringen etwas Zeit am Pool und genießen weiterhin den Luxus des Restaurants. Das wird in Upington ähnlich sein, danach geht es in die Wildnis ?.

Upington

Am 19.01.23 verlassen wir Augrabies Richtung Upington. Vorher schauen wir uns noch einmal die Wasserfälle an.

letzter Blick

Da es nach Upington nicht weit ist, fahren wir teilweise auf Nebenstraßen, kaufen Obst und Marmelade in einem Padstall und laden im Kalahari Einkaufszentrum unser Datenvolumen auf.

Solarkraftwerk Khi Solar one bei Upington

Gegen 13:00 Uhr beziehen wir unser Zimmer im River Plate Manor und legen uns erstmal an den Pool. Die Lage direkt am Ufer des Oranje River ist wieder was ganz anderes und sehr schön anzusehen.

Am ersten Abend essen wir im Ocean Basket, außerdem brauche ich wieder einen Haarschnitt.

Friseur, die Zweite

Tagesausklang auf dem Balkon mit einem Gläschen Weißwein.

Abendstimmung

Am zweiten Tag fahren wir nach dem guten Frühstück in die Kalahari Mall, wir müssen für die kommenden sieben Tage Proviant nachkaufen.

Danach legen wir uns zwei Stunden an den Pool bzw. hinein.

Entspannen im Pool

Zur Mittagszeit lassen wir uns zur Orange River Winery bringen, um dort eine Weinprobe und Lunch zu genießen.

Leckeres Tröpfchen

Den restlichen Nachmittag verbringen wir entspannt im Garten.

Abends essen wir im Red Ox Steakhaus, ab Samstag werden wir uns wieder selber verpflegen, denn es geht weiter in den Kgalagadi Nationalpark. Da werden wir ggf. am Samstag noch Netz haben, danach ist aber in den Wildernesscamps für ca. eine Woche Funkstille angesagt.

Red Ox Steakhaus

Kgalagadi Transfrontier NP (KTF)

Am Samstag fahren wir die 250 km hoch zum KTF NP, um die erste Nacht (und erste Fahrten) im Camp Two Rivers zu verbringen.

Der Park liegt im Norden auf dem Staatsgebiet von Südafrika und Botswana und grenzt im Westen an Namibia. Wenn man durch das Gate ausreist, durch das man einreist, muss man keine Grenzformalitäten erledigen.

Das Camp Twee Rivieren ist noch relativ luxuriös und bietet rund um die Uhr Strom, einen Pool und ein Restaurant.

Bevor man zu Rundfahrten aufbricht, muss der Reifendruck gesenkt werden (ca. 1,5 bar), damit man auf den Sandpisten mehr Auflagefläche hat und nicht stecken bleibt.

Luft ablassen

Nach dem Einchecken unternehmen wir direkt eine erste Fahrt. Man muss sich am Tor seine Fahrtgenehmigung – Permit – abholen und angeben, in welche Richtung man fährt. Bei der Rückkehr gibt man das Permit wieder ab, damit kann kontrolliert werden, ob nach Toresschluss alle Bewohner wieder zurück sind. Was im Falle eines fehlenden Permits passiert, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Das Abfahren aller Straßen dürfte nicht möglich sein.

Aber wir haben auf der ersten Tour schon Glück und Adlerauge Bianka entdeckt erst eine Eule, dann einen Raubvogel.

Spotted Eagle Owl
Steppe Buzzard
Sekretär

Auch diverse Antilopen sehen wir, aber immer wieder die gleichen Bilder wollen wir niemanden zumuten.

Abends gehen wir im Restaurant essen, man kann getrost sagen, es war das schlechteste Essen bisher in diesem Urlaub. Hähnchen und Fisch tot gebraten, Salat ohne Dressing, auf Nachfrage konnte weder Essig noch Öl gereicht werden. Na ja, wir waren die einzigen Gäste und hatten nicht mal eine Reservierung ?.

Am Sonntag verlassen wir Twee Rivieren Richtung Kieliekrankie, dem ersten Wilderness Camp, in den Dünen gelegen. Dort gibt es 5 kleine Hütten, die nicht umzäunt sind. Man bringt seine Sachen möglichst schnell vom Auto in die Hütte und beobachtet dann das Wasserloch bzw. startet in diesem Parkteil seine Touren.

Ein SanParks-Mitarbeiter ist rund um die Uhr für Notfälle vor Ort ansprechbar.

Anfangs haben wir die vergitterte Türe noch für Show gehalten, als abends ein Schakal davor stand, haben wir unsere Meinung geändert.

Kieliekrankie

Inzwischen konzentrieren wir uns mehr auf besondere Bilder, also Vögel, Tiere mit Nachwuchs und natürlich Raubtiere. Problematisch wird das Ganze, da es in letzter Zeit – auch kurz während unseres Aufenthalts – immer wieder geregnet hat und die Tiere deshalb nicht auf die Wasserlöcher angewiesen sind. Gut für die Natur, schlecht für die Touristen.

Oryx Antilopen

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Park beträgt 50 km/h, aber wegen des Straßenzustands und den Stopps wegen der Tiere kommt man pro Stunde max. 30-40 km weit. Die Zeitangaben der Parkverwaltung für die Strecken sind daher ernst zu nehmen und können für 120 km schon mal 4 Stunden betragen.

Entfernungen im KTF NP
Kilometerlange Sandpisten

Wir haben jedenfalls Glück auf unseren Touren und sehen bei den Fahrten auf den beiden Hauptstrecken sowohl Löwen als auch Geparden. Damit haben wir unser Hauptziel erreicht, alles weitere ist Dreingabe.

Löwin
Geparden

Am 24.01. geht es weiter in das Camp Nossob, direkt an der botswanischen Grenze und dem gleichnamigen Fluss gelegen. Für die gemütliche Fahrt benötigen wir sechs Stunden, unterwegs sehen wir wieder viele Tiere. Kurz vor dem Camp berichtet uns ein anderer Tourist, er habe einen Leoparden erspäht. Wir können das Tier aber beim besten Willen nicht erkennen, da konnten wir nicht mit der Profi-Ausrüstung mithalten.

Wir wohnen in einem der neueren Riverside Chalets, bestellen für den Abend frisches Brot und werden einen Teil unseres Upingtoner Fleischs auf den Grill werfen.

Riverside Chalet

Am Mittwoch geht es früh los Richtung Unions End, das sind gut 140 km pro Strecke. Allerdings treffen wir bereits 15 km nach Verlassen des Camps auf eine Löwin nahe eines Wasserlochs mit frisch gerissener Antilope. Zweihundert Meter weiter liegt eine weitere Löwin mit ihren 3 jungen sowie einer Springbockkeule am Wegesrand. Wir können unser Glück kaum fassen und kommen auf ca. 1 Meter (mit dem Wagen) an die Tiere ran.

Müde Löwen
Und natürlich Geier

Wir fahren dann noch 20 km zu weiteren Wasserlöchern, aber die Spannung ist raus und wir fahren wieder zurück. Nochmals eine Runde in dem Bereich, wo der Leopard gesehen wurde – aber wir wollen ja das Glück nicht überstrapazieren- Fehlanzeige.

Daher verbringen wir den Tag ohne weitere Fahrten, kümmern uns um Wäsche und planen den morgigen Umzug nach Mata Mata.

Das Haus grenzt mit der Terrasse direkt an das WIldgebiet. So kommen wir bereits vor dem Frühstück dazu, fünf Löwen in ca. 30 Meter an uns vorbei ziehen zu sehen.

Terrassenblick

Der Tag fängt ja gut an.

Für die 175 km bis Mata Mata, direkt an der namibischen Grenze gelegen, benötigen wir fast 6,5 Stunden. Allerdings sehen wir in Summe auch 8 weitere Löwen an verschiedenen Wasserlöchern. Zum Abschluss dann noch trinkende Giraffen, der Tag hat sich wieder gelohnt.

Noch mehr Löwen
Vogel Strauss mit Nachwuchs
Trinkende Giraffen

Im Camp beziehen wir unser Riverfront Chalet, diesmal am trockenen Flussbett des Auob gelegen. Morgen geht es dann auf die letzten Rundfahrten, bevor wir den Park über Twee Rivieren wieder verlassen.

Wir sehen auf der fünfstündigen Fahrt wieder Antilopen, Giraffen und natürlich Löwen, der Park heißt nicht umsonst auch ‚Löwenland‘. Aber so langsam stellt sich eine gewisse Tiermüdigkeit bei uns ein, das war in den letzten Wochen ziemlich viel.

Also setzen wir uns auf die Terrasse und schauen den Herden zu, die vorbei ziehen.

Gnus am Wasserloch
Direkt vor der Nase

Auch die kleinen Tiere kommen nicht zu kurz:

Ground Squirrels

Wie gesagt geht es Morgen wieder runter zum Parkeingang und dann weiter zu Kalahari Trails, wo wir wieder 2 Nächte verbringen.

Kalahari Trails

Am Samstag fahren wir von Mata Mata Richtung Twee Rivieren, es ist die letzte Fahrt im Park und für die 120 km benötigen wir 4 Stunden. Zwei männliche Löwen neben der Beute sowie Giraffen und Antilopen sehen wir unterwegs. Im Hauptcamp bringen wir die Reifen wieder auf den richtigen Druck, tanken auf und melden uns ordentlich ab, damit wir eine Ausfahrtgenehmigung bekommen.

Nächster Stopp ist bei der nahegelegenen Kalahari Lodge, wo wir im Restaurant ‚Black Mane‘ eine Pizza verspeisen. Köstlich nach der Zeit mit Grillfleisch, Brot und Nudeln.

Im 25 km entfernten Kalahari Trails checken wir pünktlich ein, wir haben das Chalet gebucht. Wie sich rausstellt, befindet es sich ca. 10 Minuten mit dem Auto vom Haupthaus entfernt. Die Grundstücke haben hier andere Dimensionen, aber man könnte feiern …

Chalet

Das Haus ist rustikal, aber zweckmäßig eingerichtet und sauber. Und es gibt rund um die Uhr Strom und Klimaanlagen!

Für den Abend haben wir eine Skorpion Jagd gebucht. Sie beginnt bei Sonnenuntergang und wir finden innerhalb von 30 Minuten 15 Exemplare, die 6 der hier vorhandenen 8 Arten abdecken. Ausgestattet sind wir hierbei mit UV-Taschenlampen, weil dieses Licht das Skelett der Tiere leuchten lässt und sie deshalb leichter zu finden sind. Unglaublich, welche Menge es davon hier geben muss. Ab sofort auch im Haus immer nur mit Schuhen. Der Giftigste der gefundenen tötet ein Kind oder ältere Menschen innerhalb von 3 Stunden, wenn man kein Gegengift erhält.

Skorpion im UV-Licht

Sonntag früh um 6:00 Uhr startet der Morgenspaziergang. Wir lernen dabei etwas über die Tiere der Kalahari kennen und genießen die morgendliche Frische von nur 22 Grad. Zum Ende der Tour lernen wir noch die Erdmännchen kennen, die hier leben, denn die Lodge ist gleichzeitig eine Aufzuchtstation für diese Art.

Landschaft
Größenvergleich
Familienfoto

Den Tag verbringen wir gemütlich am Haus, ich nutze die angenehme Temperatur und befreie den Wagen vom gröbsten Dreck.

Am Abend findet um 19:00 Uhr die Sundowner Tour statt, hier haben wir wirklich jeden Programmpunkt mitgenommen, der angeboten wird.

Sonnenuntergang in der Kalahari

Am heutigen Montag geht es weiter nach Namibia, Keetmanshoop ist das nächste Ziel für eine Nacht.

Keetmanshoop

Am 30.01. machen wir uns auf dem Weg nach Keetmanshoop. Da wir nur 310 km zu fahren haben, machen wir einen kurzen Umweg über Arkham, um dort in einem Café gut zu frühstücken. Gegen 10:00 Uhr geht‘s weiter und wir sind ca. 1 Stunde später an der Grenze zu Namibia, kurz hinter Rietfontein.

Zuerst stoppen wir am südafrikanischen Schlagbaum. Pässe, Führerscheine und die Fahrzeugpapiere werden kontrolliert und notiert. Dann wird der Kühlschrank gefilzt und wir müssen uns vom Schinken und der Salami verabschieden. Dürfen nicht nach Namibia eingeführt werden und landen in der Tonne (für wie lange?).

Dann müssen wir ins ‚Departures‘ Gebäude, wo wir den Ausreisestempel erhalten. Alles in allem ganz freundlich durchgeführt.

Dann fahren wir 50 Meter und stehen am nächsten Grenzposten. Die namibischen Zöllner sind nicht ganz so freundlich, wir müssen die Schuhe desinfizieren und der Kühlschrank wird wieder kontrolliert. Aber wir haben ja nichts Verbotenes mehr. Dann ins ‚Arrival‘ Gebäude, Zettel ausfüllen mit Angaben zur Person (Name, Passnummer, Heimatadresse, Schuhgröße ?, usw.). Der mürrische Grenzer möchte noch eine Kontaktperson notiert haben, ist dann zufrieden und erlaubt uns den Aufenthalt bis Mitte Februar. So kurz, weil wir ihm gegenüber von 8 Tagen gesprochen haben.

Nun geht’s ins nächste Gebäude, da zahlen wir 337 Rand (knapp 18 Euro) Straßenbenutzungsgebühr. Derweil wird das Auto ebenfalls desinfiziert.

Nach knapp 60 Minuten haben wir die Prozedur geschafft und sind in Namibia. Insgesamt waren ca. 12 Personen mit uns beschäftigt, der Übergang ist täglich 8 Stunden geöffnet, mehr als 10 Autos dürfen da aber nicht kommen.

Geschafft!

Wir fahren gemütlich weiter bis Keetmanshoop und kommen da im Quivertree Inn unter. Das Zimmer entspricht nicht ganz der Beschreibung von Booking, aber die angebotene Alternative ist auch nicht besser. Nun denn, ist ja nur für eine Nacht.

Zum Abendessen gehen wir ins ‚Schützenhaus‘, gegründet 1907.

Schützenhaus

Weil es immer noch 35 Grad sind, gehen wir nicht in den Biergarten.

Es gibt Schnitzel und Cordon Bleu und das Essen ist sehr gut, der Service noch besser.

Wie sich das in dieser kurzen Distanz unterscheidet, ist wirklich erstaunlich.

Morgen geht es weiter nach Klein Aus Vista. Da die Häuser auf einem großen Gelände weit verteilt sind, kann es sein, dass wir kein Netz haben. Dann ist erst mal wieder Funkstille angesagt.

Klein-Aus Vista

Keetmanshoop war nur ein technischer Stopp, deshalb geht es nach nur einer Nacht am 31.01. schon weiter.

Nach gemütlichen Frühstück packen wir das Auto und fahren erst einmal zum Quiver Tree Forest. Dort bewundern wir die Köcherbäume, auch wenn wir der Meinung sind, dass der ‚Wald‘ bei unserem ersten Besuch 2009 größer war.

Köcherbaum

Nach Klein-Aus Vista sind es ca. 210 km, daher machen wir am Naute-Damm einen Stopp und besuchen gleichzeitig die nahe gelegene Schnapsbrennerei. Auf den umliegenden Plantagen werden Datteln und Granatäpfel für die arabischen Länder produziert. Da man dort nur Obst ohne Druckstellen abnimmt, wurde das Fallobst und Früchte mit kleinen Makeln zu Tonnen weggeworfen. Nun produziert man seit 2013 aus diesen Früchten erfolgreich gute Brände und auch Gin.

Destille und Erzeugnisse

Kurz nach 14:00 Uhr sind wir am Ziel und bestellen einen Frühstückskorb für den nächsten Tag. Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Savannah Dry auf der Terrasse. Piet, der Manager, gesellt sich zu uns und wir unterhalten über die Fahrt ins Sperrgebiet am 01.02. Außerdem sagt es uns, dass unser Wunsch-Chalet – Eagle View – wegen einer Absage doch frei ist und wir das für den viertägigen Aufenthalt beziehen können. Mal wieder Glück gehabt.

Inzwischen ist der Korb fertig und wir fahren in ungefähr 15 Minuten zu unserem Haus.

Haus Eagles View
Innenansicht
Blick von der Terrasse

Den restlichen Tag verbringen wir am Haus auf der Terrasse, Abends wird gekocht und in der abgekühlten ‚Bergluft‘ (1.400 Meter Höhe) draußen gegessen.

Das Frühstück am Mittwoch ist gigantisch, neben Eiern und Speck enthält der Korb Brot, Butter, Aufschnitt, Müsli, Joghurt, Obst, Lachs, Käse, Milch und Säfte. Davon können wir auch den Mittags-Lunch abdecken.

Gegen 15:00 Uhr fahren wir zum Hauptgebäude, um die Zeitung zu laden und Mails zu checken. Um 16:00 Uhr findet die vierstündige Rundfahrt durch die Anlage bzw. deren Gebiet statt. Das Gelände der Lodge besteht aus vier Farmen und grenzt direkt an das ehemalige Diamanten-Sperrgebiet. Die Größe beträgt ca.10 km mal 50 km, soll aber demnächst durch Zukauf um ca. 2 Drittel vergrößert werden.

Wir erfahren Interessantes zu Flora und Fauna sowie zum Lodgebetrieb. Den Sundowner nehmen wir auf einem Berg mit Blick auf die Dünen zu uns. Da es heute aber sehr windig und zum Abend kalt (nur 18 Grad!) ist, fahren wir bereits vor dem Sonnenuntergang zurück. Uns ist das sehr recht, da wir noch im Restaurant zu Abend essen wollen.

Autowrack
Wildpferd
Kudu
Sonnenuntergang

Die restlichen Tage in Klein-Aus Vista verbringen wir lesend auf der Terrasse oder am Pool, außerdem machen wir einen Ausflug zur Kolmannskuppe nach Lüderitz.

Kolmannskuppe ist eine ehemalige Diamantenschürfsiedlung, in der Deutsche scheinbar sehr luxuriös gelebt haben. Es gab neben Schlachterei, Bäckerei und einem Krankenhaus sogar eine Eisfabrik. Aufgegeben wurde der Ort 1958, als sich das Schürfen nicht mehr gelohnt hat.

Kolmannskuppe
Schlachterei
Landende Flamingos

Am Samstag geht es dann weiter nach Aussenkehr.