Teilnehmer

Jetzt ist es noch eine Woche und die letzten Informationen von Djoser sind bei uns eingegangen.
Der Schock sitzt: Die Teilnehmerzahl hat sich auf 20 Personen erhöht. 20 Personen! Boa, sind das viel! In einer kurzen Horrorvorstellung sehe ich uns schon eingepfercht in einem kleinen Bus durchs Land ziehen.
Egal, ändern können wir jetzt auch nichts mehr. Als Reisebegleiter haben wir diesmal einen Mann, der auch Heiko heißt. Mal sehen, wie er sich im Gegensatz zu den Mädels schlägt.
Dem Schreiben liegt auch eine Hotelliste bei. Nach unserem Loose sind es durchweg gute, wenn auch einfache Hotels, die teilweise aber auch über einen Pool verfügen. Im Internet habe ich mir von einzelnen Hotels auch Bilder ansehen können, sahen alle recht gut aus.

Der Mailverkehr mit Gudrun fluppt nun täglich. Jede hat der anderen noch etwas kurz vor der Abreise zu berichten und auch unsere Urlaubs-Email-Adressen tauschen wir aus, damit wir uns gegenseitig die Zähne lang machen können.

Der obligatorische Friseurbesuch ist auch überstanden. Jedes Jahr kommt für den Urlaub eine Dauerwelle ins Haar, jedes Mal sage ich “Nicht so krüsselig, soll ja nur für 5 Wochen reichen”, eben, damit ich ohne Fön auskommen kann und jedes Mal sehe ich aus wie die Schwester von Tiffi aus der Sesamstraße. Egal. im Urlaub interessiert es mich nicht und dann wird es wohl wieder besser sein.

Reisetage

Überpünktlich um 9.45/9.50 Uhr standen wir vor den Eingangstoren zur Djoser Messe. Mit uns bestimmt noch 400 weitere Reisebegeisterte.
Lt. Internet sollten nicht mehr als 5.000 Karten vergeben werden und seit gut einer Woche hieß es an dieser Stelle auch: “Köln ist ausgebucht.”.

Aber nun zurück zum Eingang, wir hatten Karten für die Diashows Myanmar um 10.00 Uhr und für Thailand – Laos um 12.30.
Als um 10.10 Uhr die Türen noch immer nicht geöffnet waren, fingen die ersten an, sich tierisch aufzuregen, von wegen “mangelnder Organisation”.

Hier teilte sich schon die Spreu vom Weizen: Diejenigen, die schon mit Djoser unterwegs waren, bekamen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und jemand sagte zu einer sich richtig laut aufregender Frau: “Wenn sie bei so einer kleiner Sache schon aus der Haut fahren, dann sollten Sie nicht bei Djoser buchen.”
Dieser Satz wurde fast mit Applaus begleitet.

Kurze Zeit später gingen dann auch die Türen auf und wir düsten zu unserem Vortrag. Er war gut, informativ und das berühmte Kribbeln im Bauch lässt seitdem nicht mehr nach :-)).

Als wir dann so gegen 10.45 wieder in dem eigentlichen Messeraum waren, konnte man vor lauter Menschen nichts anderes mehr sehen. Also entweder hat a) das mit der Versendung von max. 5.000 Karten nicht funktioniert oder b) alle 5.000 Besucher sind bereits jetzt in der Halle. In Kenntnis von Djoser tippe ich mal auf a).

Egal, wir kämpften uns durch zu “Afrika” und erfuhren, dass Nicola nicht am Start war, gleiches erfuhren wir auch bei “Indien/Nepal” für Dunja.
Wir stellten dem Mann bei Myanmar ein paar Fragen, tranken einen Kaffee im Stehen und es war erst 11.30.
Noch eine Stunde bis zum Vortrag Thailand-Laos. Kein freier Sitzplatz. Alles hoffnungslos überfüllt und sogar mir war es zu viel.
Da haben wir uns wieder in unser Auto gesetzt und sind nach Hause gefahren ……

Ob wir nächstes Jahr wieder zur Messe gehen? Ich weiß es nicht. Es war nach wie vor alles ganz liebevoll dekoriert und auch die Räume für die Diashows waren größer als beim letzten Mal, aber diese vielen Menschen auf dem engen Raum ………..vielleicht ist es ja nachmittags leerer ……und vielleicht testen wir es dann noch einmal …..

Aber uns beschäftigt nun noch ein anderes Thema, dass der “Vogelgrippe”.
Wenn die Übertragung nun doch von Mensch zu Mensch funktionieren soll, dann stehen wir jetzt genau dort, wo wir vor einem Jahr schon einmal waren, nur da hieß es SARS.

Wir werden uns in dieser Woche noch gegen den bekannten Grippe-Virus impfen lassen und hoffen, dass es ausreicht. Im Notfall haben wir noch den Mundschutz vom letzten Jahr, den wir mit in unsere Rucksäcke packen werden.

Gestern kam die Bestätigung von Djoser, dass wir an einer Gruppenreise teilnehmen. Diese reichen wir zusammen mit je 3 Passbildern und einem Einreiseantrag bei der Botschaft ein und erhalten neben dem Visa auch einen Stempel, der uns von dem Zwangsumtausch befreit.
Leider standen neben unseren auch noch 16 andere Namen auf der Liste.
Wird wohl dieses Jahr nichts mit “Fensterplätze für jeden” und “zwei Sitzplätze für jeden”.

So, der Restbetrag für die Reise wäre auch überwiesen, jeder hat Passfotos machen lassen. (Warum sehe ich darauf immer so scheiße aus?) und Dollar haben für den Kurs von 1,25 auch schon gekauft.
Ich habe mal eben nachgezählt: Noch 16 x arbeiten gehen und dann ist erst einmal für 5 Wochen URLAUB!!

Flugplanänderung!!!! Und schon scheint die gesamte Planung im Eimer zu sein.
Nach Angabe unseres Reisebüros ist für Bangkok eine Umsteigezeit von 2 Stunden ok. Dadurch, dass wir in Myanmar eine halbe Stunde später los fliegen, bleiben uns in Bangkok nur noch 1 Stunde und 40 Minuten. Das könnte in der Tat knapp werden.
Wir kommen im Terminal 1 an, müssen unsere Rücksäcke vom Band holen und im Terminal 2 bei Emirates wieder einchecken. Das ergab meine Internetrecherche.
Heiko erkundigte sich beim Reisebüro und auch bei Emirates direkt. Hier waren die vorsichtigen Antworten, dass es klappen könnte.
Problem an der Sache ist, dass der nächste Flug nach Dubai um 01.25 geht. Abgesehen von der Tatsache des Ankommens mitten in der Nacht in Dubai, hingen wir gute sechs Stunden am Flughafen rum. Würden wir einen früheren Abflug von Yangon nehmen, säßen wir über acht Stunden im Flughafen.
Klar, dass wir uns für beide Varianten nicht begeistern können.

Die Internetsuche brachte dann auch noch ein Forum zu Tage, das für unsere Frage geeignet schien. Ich loggte mich ein und kurze Zeit später hatten wir hilfreiche Antworten. Die allgemeine Meinung war, dass es – so es zu keiner Verspätung kommt – zeitlich ausreichen müsse, da wir den internationalen Bereich des Flughafens auch durch den Wechsel des Terminals nicht verlassen, d.h. offiziell reisen wir in Thailand nicht ein (keine Passstempelei etc.).
Für den Fall, dass sich eine Verspätung abzeichnet, sollten wir einer Stewardess unser Problem schildern, die würde einen Lotsen zu unserem Gate bestellten, der mit uns zum Gepäckband und dann durch die Terminals joggen wird.

Parallel dazu beobachtet Heiko die tatsächlichen Ankunftszeiten der Maschinen aus Yangon, die heutige (19.02.) ist z.B. 5 Minuten vor Plan gelandet.
Weiter werden wir uns auf der Hinreise in Dubai direkt Plätze in der Maschine für den Rückflug reservieren lassen und noch einmal das evtl. auftauchende Zeitproblem schildern. Sollten dann gravierende Bedenken bestehen, dann können wir immer noch die Flüge umbuchen.

Karneval ist jetzt überstanden und weil am Rosenmontag das Reisebüro geschlossen war, holte ich die Voucher für das Hotel in Bangkok heute in der Mittagspause ab.
Meine Frage, wie der Transfer abgewickelt wird und ob wir dann am Flughafen tatsächlich einen Menschen mit einem Schild finden, auf dem unser Name steht, konnte mir die gute Frau im Reisebüro nicht beantworten.
Im Büro habe ich mir die Unterlagen genauer angesehen und siehe da, etwas weiter hinten in dem Voucherheftchen war genau diese Frage beantwortet. Der hoteleigene Bus, der uns auch kostenlos zur Stadtmitte von Bangkok bringen kann, wartet hinter dem Flughafengebäude und fährt 1 x in der Stunde.

Somit hätte wir alles zusammen, die Pässe sind nach einer unglaublich kurzen Bearbeitungszeit von weniger als einer Woche bei uns eingetroffen, wir haben alle Ticket und die Hotelvoucher.
Noch 1 1/2 Wochen und es geht los.

Vorbereitung

An seinem Geburtstag holte Heiko unsere Flugtickets der Gesellschaft “Thai Airlines” ab. Mit Thai Air fliegen wir von Bangkok aus zur Hauptstadt von Myanmar, Yangon.

Jetzt brauchten wir nur noch die Voucher für das Hotel in Bangkok, die Bescheinigung von Djoser, dass wir Gruppenreisende sind, um vom Zwangsumtausch in Myanmar befreit zu werden und – Passbilder, damit das Visum beantragt werden kann. Praktischer Weise brauchen wir für die Emirate und für Thailand kein Visum.

Die Voucher sind nun auch schon da. Alles scheint in diesem Jahr problemlos zu funktionieren.
Noch genau 2 Monate, dann geht es auch schon los. D. h. so langsam können wir uns Gedanken machen, ob wir wieder mit Rucksack reisen, oder uns diesmal für die Variante Rucksack + Reisetasche entscheiden.

Im Moment steht der Dollar bei 1,27 €. Wir werden uns ausrechnen, was wir an Bares mitnehmen müssen, um in Myanmar 3,5 Wochen über die Runden zu kommen und spätestes bei 1,30 € wird gekauft. Blöd ist es schon, dass wir während des Urlaubs so viel Geld mit uns herumtragen müssen, aber andere Möglichkeiten wie Kredit- bzw. EC Karte oder Traveller Schecks bestehen nun mal nicht. Sehen wir es positiv und geben unser Geld, das wir noch in Schecks haben, mit Power-Shopping in Dubai aus.

Am 31.01. startete die jährliche Reisemesse von Djoser. Im letzten Jahr besuchten uns Gudrun + Lutz, wir waren auf der Messe und hatten dort direkt die Indonesien Reise gebucht. Dieses Jahr muss Lutz übers Wochenende arbeiten und konnte auch mit keinem Kollegen tauschen.
Schade, es hatte mit den Beiden schon Spaß gemacht.

Da für die Messe der Andrang immer größer wurde, versuchte Djoser, das Chaos diesmal mit Eintrittskarten und Karten für die jeweiligen Diavorstellungen zu organisieren. Ich schreibe bewusst “versuchte”.
Ich hatte meine Karte und meine Eintrittsberechtigungen für die Diapräsentationen bereits im Dezember 2003 bestellt (Myanmar und China/Tibet). Heiko bestellte letzte Woche für sich noch Thailand/Laos und hatte die Karten auch am Samstag, also eine Woche vor der Messe, im Kasten.
Als ich am Montag noch keine Post hatte, mailte ich am Dienstag Djoser. So nach dem Motto: “Sie werden mich doch wohl nicht vergessen haben”.

Geht doch, am Mittwoch hatte auch ich meine Karten.
Der Diavortrag über Myanmar beginnt direkt um 10.00 Uhr. Der über China/Tibet allerdings erst um 14.30. So lange werden wir wohl nicht dableiben. Um 12.30 Uhr kommt Thailand/Laos und dann werden wir uns wohl auf den Rückweg machen.

Gebucht

Mir spukt Myanmar ja immer noch im Kopf herum. Ein größerer Surfausflug ins Internet brachte auch nur Gutes aus den verschiedenen Reiseberichten zu Tage……… und eine prima Rundreise von Djoser.
Nun stand mir aber noch der größte Brocken bevor: Ich musste Heiko von Myanmar überzeugen.

Zu meinem großen Erstaunen ging er auf meinen Vorschlag ein. Das einzige, was uns an der Djoser-Planung allerdings stört, ist die Tatsache, dass Myanmar über Singapur angeflogen wird, was einen Flugumweg von ca. 6 Stunden bedeutet.
6 Stunden, die wir unnötig im Flugzeug sitzen müssten, wenn wir nicht auf eigene Faust nach Yangon fliegen würden.
Fliegen würden wir gerne so, dass wir am 18.02.2004 in Yangon auf die Djoser-Truppe treffen.
Ob allerdings hier noch Plätze frei sind und was uns das kostet und um wie viel sich der Preis der Reise bei Djoser verbilligt … das alles versuchten wir nach der Arbeit zu klären.

Und schon sank die Laune wieder: Der 18.02. war ausgebucht, der andere Termin Ende Februar auch. Frei ist erst wieder etwas für die Tour ab 10.03.2004. Die Reise ohne Flüge kostet bei Djoser 935,–€, auch nicht gerade billig.

Was mache ich jetzt mit Hasi?
Wird er unter diesen Umständen einer Buchung zustimmen?

Spontan war er, was die Suche nach Flügen betrifft, aber gebucht haben wir nicht.
Dafür besteht nun die konkrete Flugplanung, der Stop-Over wird nicht in Bangkok, sondern in Dubai stattfinden. Dort werden wir uns auf dem Rückflug noch umsehen und so den langen Flug unterbrechen. Von Dubai bis nach Düsseldorf – ein weiterer Vorteil, da Singapore Airlines ab Frankfurt fliegt – sind es dann nur noch 6 Stunden.

Wenn wir jetzt noch abschließend geklärt haben, wann die Djoser -Truppe in Yangon eintrifft, dann können wir auch lustig buchen. Alles geregelt! Die Tage zum Abflug können gezählt werden.

Kurz vor Weihnachten kamen auch die Tickets der Fluggesellschaft Emirates. Um alles gemütlich angehen zu lassen, übernachten wir auf dem Hinflug einmal in Bangkok und schnuppern ein wenig thailändische Luft.
Über Emirates buchten wir auch ein Stop-Over-Hotel für 4 Nächte in Dubai und starten dort am Ende unserer Reise zum “Extem-Power-Shopping” durch.

Überlegungen

Die bereits bekannte Vor-Urlaubs-Planungs-Unruhe befiel mich, ich konnte mich nicht austoben, da noch kein Ziel gefunden war.
Aus unserer groben Griechenlandplanung mit Inselhopping wird auch nichts, da Heiko in den Monaten Mai/Juni und September/Oktober keinen Urlaub nehmen kann.

Am 26.11.2003 kam dann von Gudrun diese Mail:

Hi Bianka,
gestern brachte Lutz einen Katalog von Thomas Cook mit und wir fingen an zu lesen … die Augen wurden immer größer und nach nicht mal einer Stunde stand fast felsenfest, dass wir Djoser dieses Mal sausen lassen … für ca. 200€ mehr bietet TC eine Busrundreise Namibia mit ähnlichem Programm (fast identisch) aber mit Lodge- und Hotelübernachtung (0 mal Zelt !!!) an.
Außerdem ist in diesem Katalog auch eine vororganisierte Mietwagen-Rundreise auf eigene Faust von Kapstadt aus über die Garten-Route, die Lutz ja auf dem Papier auch schon fast fertig ausgearbeitet hat.
Wenn wir beide Reisen kombinieren und günstige Flüge dazu buchen, dann ist das durchaus “geldbeutelfreundlich”.
Auf den Abstecher zu den Victoria-Falls würden wir dann allerdings verzichten, weil dies für einen Tag Wasserrauschen doch ganz schön teuer wird. Außerdem ist der Flug dorthin mit kleinen Propeller-Maschinen und ich hätte mich dafür ein weiteres Mal seeehr überwinden müssen.
Sag bitte nicht, dass wir halt alt werden und Djoser nichts mehr für uns ist. Ich fühle mich aber wirklich wohler, wenn wir wie oben beschrieben buchen – ich hab dieses Mal wirklich nur zugesagt, weil Lutz es gern so machen wollte (wobei ich mir ganz sicher bin, dass es ihm nicht gefallen hätte, 12 mal in Afrika auf dem Boden zu schlafen).
Mit freundlichen Grüßen
Gudrun R.

Afrika? Sicher, da will ich auch noch mal hin, aber mit Mietwagen und nicht organisiert. Trotzdem schob ich nach Dienst los, holte den Katalog, aber wenn überhaupt, dann würde uns “Südafrika” und nicht “Namibia” anlachen.

Ziel?

Über drei Sachen waren wir uns vollkommen einig:
Im Jahr 2004 wird auf keinen Fall länger als 3-4 Stunden geflogen, es wird auf keinen Fall eine Djoser – Reise werden und Asien hatten wir nun schon 2002 und 2003 gehabt, da muss es 2004 mal etwas anderes sein.

Am 08.10.2003 erschien in der WAZ im “Reisejournal” ein Bericht über das Land der goldenen Pagoden Myanmar, früher Birma.
” Die Tempel und Stupas von Birma zählen zu den schönsten Südostasiens – dennoch kommen bisher nur wenige Touristen. Ein kurzes Lächeln genügt meist, um in Birma eine neue Bekanntschaft zu schließen.
Diesmal ist es ein 22-jähriger buddhistischer Mönch. “Ich würde gerne richtig Englisch lernen”, sagt der Mann. In Birma ist das Schulsystem schlecht, Gesprächspartner sind rar. Denn das “Goldene Land” mit seinen Tempeln und Pagoden, eingekeilt zwischen Indien, China und Thailand, liegt abseits der touristischen Trampelpfade Südostasiens. Die Zahl ausländischer Gäste stagniert bei gut 200 000 pro Jahr. Myanmar, wie das Land heute heißt, ist eines der am wenigsten entdeckten Länder der Region.
Wer aus dem Moloch Bangkok kommend in Birmas Hauptstadt Rangun – heute Yangon – eintrifft, erfährt eine fast dörfliche Idylle. Über den großzügigen, gewundenen Alleen bilden die Bäume ein grünes Dach. Statt Jeans und Turnschuhen tragen alle einen “Longyi”, den traditionellen Wickelrock. Die Wangen der Frauen und Mädchen bedeckt eine helle Paste aus geriebenem Holzstaub – ein Mittel gegen die brütende Sonne.
Dass Massentourismus im Lande eine ferne Vision ist, hat Gründe. Seit 1962 haben Generäle die Macht, und oft fällt das Stichwort Birma in Zusammenhang mit dem Kampf der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi für Demokratie. Trotz aller Repressionen gegen sie und ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) ist die zierliche Frau, die überall nur “die Lady” genannt wird, ungebrochen populär. Das Regime offenbart sich dem ausländischen Touristen nicht auf den ersten Blick. Mitte der neunziger Jahre machte sich die Militärregierung daran, das Land als Urlauberziel zu vermarkten. Eine Million Gäste wollte sie jährlich anlocken. Daraus ist bis heute nichts geworden, doch sind sich Kenner sicher, dass Birma das Potenzial für Touristenströme hätte. Allein die Shwedagon-Pagode, deren vergoldete Kuppel wie ein guter Geist über Rangun wacht, lohnt den Besuch. Der Monumentalbau mit seinen konischen Türmen – den so genannten Stupas – ist für Birmas Buddhisten das wichtigste Heiligtum.
Als beeindruckendste Ansammlung buddhistischer Baukunst im Land – wenn nicht in ganz Südostasien – gelten jedoch die Tempel und Stupas von Bagan, rund 400 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt. Urlauber reisen von hier aus mit Turboprop-Maschinen in die alte Königsstadt Mandalay. Die Stadt am Ufer des Irrawaddy wirkt noch proprerer als Rangun. Denn in Mandalay kreuzen sich die Handelswege mit China und Indien: Tropenhölzer und Edelsteine wechseln den Besitzer – und sichern das Überleben des Landes und der Generäle. Einige der wichtigsten Klöster siedelten sich hier an, und die Stadt war bis 1885 Sitz des letzten birmanischen Königs. Vier frühere Königsstädte lassen sich rund um Mandalay besuchen: Amarapura, Inwa, Sagaing und Mingun.
Wer auf dem Irrawaddy nach Mingun reist, dem zeigt sich schon von weitem das Fragment der Mingun Paya, deren Bau König Bodawpaya 1790 veranlasste und die zum größten buddhistischen Monument werden sollte. Bodawpayas Tod 1816 beendete die Arbeiten. Ein gewaltiger Ziegelstein-Turm blieb. In der Nähe hängt die “Mingun-Glocke” – mit 90 Tonnen Gewicht und vier Metern Höhe angeblich die größte der Welt.
Abgesehen von der politischen Lage, die Touristen möglicherweise von Birma fernhält, sind die Probleme auch hausgemacht. Es mangelt an Landegenehmigungen für internationale Flüge. Hotels und Verkehrswege würden eine Million Touristen nicht verkraften. Die Inlands-Airlines mit ihren sechs Maschinen lavieren in der Hauptreisezeit zwischen November und Mai an der Kapazitätsgrenze. Birma aus politischen Gründen zu meiden, wird auch von vielen kritisiert, die der Junta nicht nahe stehen – wie Suu Kyis früherer Mitstreiterin, der Künstlerin Ma Theingi: “Bleiben Touristen und Investitionen aus, werden die Menschen ärmer – wie soll man so Demokratie erreichen?” Auch europäische Diplomaten vor Ort befinden: “Man kann sehen, dass sehr viele Menschen durch den Tourismus Hoffnung schöpfen.” Der junge Mönch, der sich in Rangun so gerne mit Fremden unterhält, um sein Englisch zu verbessern, ist nur einer von ihnen.” FRANK BRANDMAIER

Begeistert las ich den Bericht und mir wurde klar, dass es a) ein langer Flug wäre, b) wieder Asien und c) Djoser diese Reise auch anbietet.

Also, genau das, was wir für 2004 nicht wollten.
(Sicherheitshalber hob ich den Bericht aber auf und legte ihn erst einmal zur Seite.)