Da wir entgegen der ursprünglichen Planung schon in Kimberley waren, brauchten wir für die 78 km zum NP am 10.09. nur gut eine Stunde. Hier sind wir nun für 3 Tage und werden in diesem neuesten Nationalpark einige Runden zur Tierbeobachtung drehen und ansonsten entspannen.
Leider ist das Wetter am 11.09. wegen starken Windes ziemlich kühl, also fahren wir doch länger durch den Park als gedacht.
Ausbeute: einige bisher noch nicht gesichtete Antilopen und nochmal Giraffen. Raubtiere gibt es hier nicht, also keine Chance mehr, den noch fehlenden Leoparden zu sichten.
Am 13.09. geht es weiter nach Beaufort West, hier machen wir nur einen technischen Stop, um die Entfernung zum Tankwa Karoo NP zu überbrücken. Dort quartieren wir uns dann für 4 Tage ein.
Dort gibt es keinen Strom und erst recht keinen Mobilfunk. Für die nächsten Tage wird also im wahrsten Sinne des Wortes Funkstille herrschen.
Am 13.09. ging es weiter zum nächsten Nationalpark: Tankwa Karoo. Dieser Park liegt mitten im Nirgendwo, kein Strom, kein Mobilfunk, die Rezeption ist 19 km vom Haus entfernt. Wobei kein Strom nicht ganz stimmt, seit unserem letzten Aufenthalt hat man den Gas-Kühlschrank gegen einen elektrischen getauscht, dieser wird mit Solarstrom betrieben.
Leider sieht der Wetterbericht für die kommenden Tage nicht so gut aus, deshalb fahren wir direkt am Donnerstag den Gannaga-Pass, der einspurig auf Schotter und Stein in 1.600 Meter Höhe führt. Natürlich ist er für normale PKW zugelassen, wir haben schon Sorge mit dem Allrad. Na ja, Weicheier eben. Aber wir haben einen wunderbaren Blick und an diesem Tag ist das Wetter auch noch sehr gut. Die 2. Tageshälfte ist deshalb Sonne tanken angesagt.
Freitag ist der Wetterumschwung da, es stürmt, regnet und die Temperaturen sinken ziemlich ab. Wir haben noch 1,5 Sack Feuerholz und müssen rechnen, ob das reicht. Donnerstag Abend haben wir 1 Sack verfeuert, da war es aber auch noch nicht so kalt.
Die Nacht zum Freitag regnet es ohne Ende, die Stimmung ist recht trübe. Vormittags fahren wir zur Rezeption, noch 2 Säcke Holz kaufen, damit wir den Wohnraum beheizen können. Keine Wetterbesserung in Sicht.
Als es Samstag früh immer noch oder schon wieder regnet, ist uns klar, dass wir vorzeitig abreisen und nach Swellendam fahren. Da ist unser nächster planmäßiger Stopp und dann sind wir eben einen Tag früher dort. Wir beziehen ein Zimmer in der Marula Lodge, da der Bontebok NP, in dem wir für Sonntag bis Dienstag unterkommen, ausgebucht ist.
Die Marula Lodge in Swellendam war ein echter Glücksgriff, die Eigentümer Marion und Phil waren sehr sympathische Gastgeber, das Essen abends im Vagabond war ebenfalls gut und reichlich.
Am Sonntag früh ziehen wir dann um den in Bontebok NP, hier geht es in erster Linie um die Antilope – Überraschung – Bontebok.
Für 2 Tage beziehen wir unser Häuschen mit Blick auf den Fluß und erfreuen uns am schönen Wetter.
Außer einigen Pirschfahrten und Wanderungen werden wir uns hier die Ruhe antun.
Hier noch einige Tiere des Parks:
Und schöne Blumen gab es auch:
Karl ist natürlich auch noch mit dabei:
Am 20.09. geht es weiter zum letzten Park, Agulhas NP am südlichsten Punkt Afrikas.
Nach kurzer 2-stündiger Fahrt sind wir im Agulhas NP angekommen. Hier liegt der südlichste Punkt Südafrikas und hier treffen der indische und der atlantische Ozean aufeinander.
Es ist der letzte Park, den wir in diesem Jahr besuchen und wir bleiben für 3 Tage. Vom Haus im Park schaut man direkt aufs Meer hinaus und der Grill steht auf der Terrasse schon bereit.
Allerdings wird es abends empfindlich kalt und wir haben schon 2 Sack Feuerholz am Ofen gestapelt.
Dank unserer zu Beginn der Reise gekauften Elektroheizung bekommen wir aber mit Kaminunterstützung knapp 20 Grad ins Häuschen, frieren müssen wir also nicht. Die Einheimischen laufen bei 19 Grad Außentemperatur am Tage allerdings mit Pudelmütze und Handschuhen rum…
Wir wandern durch den Park und machen am Donnerstag einen Ausflug nach Hermanus, wo wir in der Bucht sogar einen Wal in Entfernung erspähen. Ansonsten sind es ruhige Tage, hier am Meer wird nun nicht mehr gegrillt, sondern in der Pelikan Hafen Bar Fisch gefuttert.
Mittags kommen wir in Stellenbosch an und checken schnell in unserem B&B (10 Alexander), fußläufig zur Innenstadt, ein. Nach kurzer Rast am Pool stürzen wir uns direkt “ins Getümmel”. Uns kommt es tatsächlich sehr geschäftig vor, nach den ganzen ruhigen Tagen zuvor.
Wir essen eine Kleinigkeit und trinken dazu einen leckeren Weißwein, danach buchen wir für Samstag die Vine Hopper Tour, mit der wir zu 6 Weingütern kommen, um Verkostungen zu machen, ohne Sorge um den Führerschein.
Abends gibt es Steak im Husar Grill, dazu ein Fläschchen Pinotage, so lässt es sich durchaus leben. Vielleicht sollte man die Auswanderung doch noch einmal überdenken… ?
Samstag dann besagte Weintour, beim ersten Weingut setzen wir ob der frühen Uhrzeit (10:15) noch aus und schauen uns den Wildpark an. Beim zweiten (Spiers) machen wir dann aber die erste Weinprobe im Zusammenspiel mit verschiedenen Schokoladen. Die Brandy-Herstellung lassen wir dann wieder links liegen, um im nächsten Weingut nochmals eine Verköstigung durchzuführen. In den letzten beiden Läden trinken wir dann nur noch ein Glas, wir sind ganz froh, dass wir bei Spiers auch eine Oliven-/Käseplatte bestellt hatten und somit wenigstens etwas gegessen zu haben.
Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder im B&B, Zeit für etwas Siesta, um 18:30 haben wir wieder einen Tisch im Steakhouse reserviert. Das Essen ist wieder sehr gut und gegen 20:00 Uhr sind wir zurück und uns einig, dass wir das Packen Sonntag früh erledigen.
Sonntag früh ist dann um 9:30 Uhr Abreise zur Vermietstation, dort treffen wir 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit ein, der Fahrer ist aber auch schon da. Da die Fahrzeugrückgabe ebenfalls sehr zügig vonstatten geht, sind wir schon um 11:00 Uhr in der Lounge und warten nun auf den Abflug nach Johannesburg (14:10). Nach fast 6.000 km auf den abenteuerlichsten Straßen ist diese Urlaub damit so gut wie beendet. Bushtrackers können wir also Vermieter von Allrad-Fahrzeugen nur empfehlen, die gesamte Abwicklung war sehr professionell und freundlich, der Transfer vom und zum Flughafen selbstverständlich. Für evtl. Probleme gab es eine Mailadresse und eine rund-um-die-Uhr Rufnummer. Das Fahrzeug war wie bestellt ausgestattet, sollte es uns in den Norden oberhalb Johannesburgs ziehen, werden wir wieder dort ein Fahrzeug mieten.