Auf der Fahrt zur Ranch Koiimasis verlässt uns das Wetterglück. Alles ist bewölkt und bei jedem Tiergatter, was geöffnet und geschlossen werden muss, wird man nass. Zum Glück ist Bianka heute für die Gatter zuständig 😉
Die tolle, mit Liebe zum Detail gestaltete Unterkunft und die netten Gastgeber lassen uns das schlechte Wetter aber schnell vergessen.
Der nächste Stopp ist für 3 Tage in der Namib Desert Lodge geplant. Hier wollen wir verschnaufen, eine Tour zur Wüste – Sossusvlei – und Wanderungen machen.
Auch hier bekommen wir wieder ein nettes Zimmer, aber die Anlage ist doch schon bedeutend größer als die vorherigen.
Direkt am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zur Wüste. Um früh dort zu sein, fahren wir mitten in der Nacht los. Es ist so kalt, dass wir die Windschutzscheibe vom Eis befreien müssen. Daher auch der Nebel beim Sonnenaufgang im Sossusvlei.
Die nur für 4×4 Fahrzeuge freigegebene Strecke reizt Heiko natürlich besonders, wo wir doch ein “richtiges” Allradfahrzeug fahren und kein Stadt SUV. Klar, dass wir den Abschnitt direkt zweimal machen.
Nach diesem Tagesausflug verbringen wir die restliche Zeit gemütlich und wandern in die umliegenden Berge.
Die nächsten Tage verbringen wir in Swakopmund. Es ist schon ungewöhnlich, wie sich hier im Land – trotz der Kürze der Kolonialzeit – deutsche Traditionen erhalten haben. Zum Teil sogar solche, die wir ‘daheim’ auch nicht alle mögen.
Am nächsten Tag gehen wir auf Tour: ich habe Heiko zum Geburtstag eine Boot- und Dünentour geschenkt, die wollen wir nun in Angriff nehmen.
Noch ganz begeistert von diesem tollen Erlebnis ziehen wir Abends los und kaufen unser Souvenir, den 16 Kilogramm schweren Heinz, das Hippo.
Es ist vielleicht mal an der Zeit, über die Essgewohnheiten der Namibier zu berichten. Hier wird gerne gegrillt und noch lieber isst man Fleisch. Das heißt, wenn man mag kann man sich wochenlang mit köstlichem Antilopenfleisch wie Kudu, Springbock und ähnlichen ernähren. Immer schmackhaft zubereitet eben vom Grill, in Rotweinsoße oder gebraten.
Wenn man allerdings kein Fleisch mag, dann ist man ziemlich aufgeschmissen. Wir haben in einer Unterkunft eine Amerikanerin kennen gelernt, die Vegetarier ist. Sie freute sich tatsächlich auf das Urlaubsende, weil ihr nach 3 Wochen Namibia der Blumenkohlauflauf, der ihr überall serviert wurde, aus den Ohren heraus kommt.
Wir nähern uns einem der Höhepunkte der Reise, dem Ethosha Nationalpark.
Wir haben, wie bereits erwähnt, in 3 Camps Unterkünfte gebucht:
2 Nächte in Okaukuejo
1 Nacht in Halali
1 Nacht in Namutoni
Für Okaukuejo haben wir uns ein Waterhole Chalet gegönnt, das – der Name lässt es erahnen – Blick auf das Wasserloch bietet.
Man hätte auch den ganzen Tag am Wasserloch sitzen können und dabei genügend Tiere zu Gesicht bekommen, wir bevorzugen aber die Fahrt durch den Park.
Leider müssen wir am Abreisetag feststellen, dass wir uns scheinbar einen Dorn in den Reifen gefahren haben, denn unser Auto hat einen Plattfuß. Zum Glück hat unser Vermieter an einen Kompressor gedacht, so können wir den Reifen wieder füllen und zur nahe gelegenen Tankstelle des Camps fahren. Dort wechselt man das Rad und flickt den defekten Reifen, während wir frühstücken. Glück gehabt. Was macht man eigentlich, wenn so etwas im Park passiert, wo man nicht aussteigen darf?
Etwas wehmütig verlassen wir den Etosha NP und fahren weiter Richtung Waterberg Wilderness Lodge. Aber hier tröstet und die schöne Unterkunft und die Aussicht schnell wieder.
So langsam nähert sich unser Aufenthalt in Namibia dem Ende, trotzdem haben wir ein weiteres ‘Schmankerl’ in Aussicht: der Besuch der Okonjima Lodge mit Geparden- und Leoparden-Touren.
Die Tiere sind mit einem Funkhalsband ausgestattet und so hat man große Chancen, während der Pirschfahrten auf einige zu treffen. Das ganze “all incl.” Paket hat seinen Preis, die Unterkünfte lassen aber auch nichts zu wünschen übrig.
Die Pirsch nach den Leoparden war schon recht aufwändig, was davon echt war oder den Touristen geschuldet, kann schlecht beurteilt werden. Letztendlich wurden wir aber fündig.
Unser Aufenthalt in diesem schönen Land nähert sich dem Ende, so dass wir hier ein kurzes Fazit ziehen wollen:
ein tolles Land, wundervolle freundliche Menschen, erstaunlich viele deutsche Wurzeln. Unsicher haben wir uns nie gefühlt, allerdings gehen wir auch nicht im Dunklen Kamera behangen durch finstere Ecken. Manchmal hilft auch Unwissenheit: zu Joe’s Beerhouse in Windhoek soll man wohl auch nicht unbedingt laufen, wir wussten es nicht, zum Glück ist auch nichts passiert.
Die Unterkünfte waren alle toll und außergewöhnlich, allerdings zahlt man dafür auch einen stolzen Preis. Billig macht man in Namibia nicht Urlaub.
Die letzten 2 Tage verbrachten wir auf der Dusternbrook Guestfarm, auch hier wieder mit “Familienanschluss”, was bei den Essen für interessante Gespräche sorgte.
Von der Farm ging es dann am Morgen des 07.07. zurück zum Flughafen, um den Flug nach Johannesburg anzutreten.
Unsere Anreise zum nördlichen Parkeingang war leider nicht so erfreulich:
wir hatten in Polokwane ein Hotel vorgebucht und sind durch Baustellen (WM 2010), Regen und schlechtes Wetter bis zu dem Ort gefahren um zu erfahren, dass ein angeblicher Computercrash dafür gesorgt hat, dass unsere Reservierung nicht auffindbar war. Natürlich war das Hotel ausgebucht.
Man brachte uns stattdessen in einem B&B unter, welches nicht unseren Erwartungen entsprach. Schade, aber es war ja nur für eine Nacht.
Am 08.07. ging es dann also weiter zum Punda Maria Gate, wo wir in den Krüger Park einfuhren und uns Richtung Shingwedzi Camp aufmachten. Bereits auf der Anfahrt gab es reichlich Tiere zu sehen.
Die Unterkunft war gewohnt zweckmäßig, dafür aber auch erheblich günstiger als in Namibia. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Olifants Camp und nutzten den Tag für weitere Pirschfahrten auf eigene Faust.
Der letzte Stopp im Park war dann im Camp Skukuza geplant, auch hier klappte der Bezug reibungslos und das Camp war ebenfalls in Ordnung.
Nach diesen tollen Tiersichtungen, die mit Etosha gut mithalten können, konnten wir den Park am 11.07. getrost verlassen.