Samarkand

Ist das nächste Ziel auf unser Reise. Um 05:30 Uhr klingelt der Wecker. Eine lange Fahrt liegt vor uns, die Iroda mit Erzählungen aus 1.000 und 1 Nacht gekonnt überbrückt. Unterwegs machen wir Halt in Schahr-e Sabs. Die Stadt, in der König Timur geboren wurde.

Mächtige, gigantischen Bauwerken der Timuriden prägen die Stadt. Das Bauwerk oben ist lediglich das Eingangsportal eines Palastes und das Jahongir Mausoleum. Nach einem Rundgang durch die Stadt geht es weiter nach Samarkand. Fahrtstrecke: ca. 350 km; Fahrtzeit: ca. 5,5 Stunden. Wir nehmen das Angebot von Iroda an und fahren für ein kleines Entgelt anstatt im Bus um einen Berg herum, in Taxen über den Pass nach Samarkand.

Es ist eine wunderbare Fahrt. Man merkt, Iroda liebt ihr Land und ist darauf bedacht, uns so viel wie möglich zu zeigen. Wir bleiben für 3 Nächte im City Hotel.

Wir sind der Meinung, zu wenig Bewegung gehabt zu haben und laufen nach dem Abendessen ca. 3 km zum weltberühmten Registan Platz und sind komplett überwältig von dem Anblick. Auch heute wird es wieder spät, erst kurz nach Mitternacht kommen wir zurück zum Hotel.

Am nächsten Tag besichtigen wir Samarkand und starten mit der Besichtigung des Gur-Emir-Mausoleum, in dem König Timur bestattet ist.

Das Gebäude ist zum Teil bereits renoviert.

Der Innenraum ist von atemberaubenden Prunk. Man kann sich schon vorstellen, wie die Landbevölkerung reagiert hat, wenn sie in die Nähe des Mausoleums gekommen ist und dann den Innenraum betritt. Ähnlich, wie in Europa mit dem überbordenden Reichturm, aber auch der Stille, der Sauberkeit und der Kühle in den Kirchen.

Am Nachmittag besuchen wir noch einmal den berühmtesten Platz in Usbekistan und das Wahrzeichen des Landes, den Registan Platz. Er wird an drei Seiten von Medresen begrenzt. Der Platz ist immer noch gigantisch und die Medresen sind unglaublich – aber es hat nicht mehr die Magie der Nacht.

Nachdem wir eine Papiermühle besichtigt haben, geht es zum letzten Besichtigungspunkt des heutigen Tages: der Mosaikstraße.

Eine Gasse, in der ein Mausoleum neben dem nächsten steht. Die Gebäude ließ Timor für seine weiblichen Familienmitglieder bauen. Heute Abend gibt es Plow. Das Traditionsgericht Usbekistan. Ein Reisgericht mit viel Gewürzen und noch mehr Fleisch. Wir bekommen die Touristenvariante, also mit Rindfleisch statt mit Hammel. Es schmeckt sehr gut und wir lehrnen von der Köchin, die das Rezept verrät: eine gute Portion Liebe gehört immer dazu.

Den Abschluss des Tages verbringen wir am beleuchteten Enkel Mausoleum.

Auch heutige Tag ist lang und die Nacht wird kurz, den am nächsten Tag steht Kultur auf dem Programm.

Wir starten um 09:00 Uhr mit dem Besuch des Heimatmuseums. Interessant, aber auch anstrengend. Danach fahren wir etwas aus der Stadt heraus und besuchen das Mausoleum von Chodscha Danijar, das Grab des Heiligen Daniel.

Daniel war einer von den vier größten jüdischen Propheten und an seiner Grabstätte wird gebetet.
Nach einem Kaffee- und Kuchenstopp geht es zur Freitagsmoschee.

Dann ist Zeit für den Basar:

Wir kaufen Samen für Gill, Koriander und gelbe Möhren.

Dann noch Nüsse für Uta und einen Hut für Karl. Der kleine Kerl entwickelt sich zum großen Liebling unserer Reisegruppe.

Das Abendessen ist wieder üppig und sehr gut.

Abfahrt ist heute erst um 11.00 Uhr, daher planen wir, den Registan Platz zum Sonnenaufgang noch einmal zu besuchen.

Es ist mühsam, aber wir stehen um 06:00 Uhr auf und gehen zum Platz.

Das Licht ist nicht ideal, aber wir werden von zweis jungen Frauen gefragt, ob wir Fotos mit ihnen machen wollen. Als wir zustimmen, gesellen sich deren Mütter dazu. So kommen wir doch noch zu guten Bildern.

Viel passiert heute nicht, wir fahren zurück nach Taschkent und übernachten wieder im Shodolik Palace.

Buchara

Wir verlassen schweren Herzens Khiva und fahren weiter durch die Wüste Kisilkum nach Buchara.

Es wird ein langer Tag werden. Für die Strecke von 450 km werden ca. 8 Stunden veranschlagt. Mit vielen Stopps ist aber auch das gut zu überstehen. Dazu kommt, dass wir einen großen Bus Personen haben, jeder hat seine Sitzreise. Der Bus ist klimatisiert und recht neu.

Fotoverbot an der Grenze zu Turkmenistan.

Wir erreichen Buchara am späten Nachmittag, vertreten uns nach dem Einchecken im Hotel „Fatima“ die Füße. Es liegt mitten in der Altstadt. Auch hier bleiben wir für drei Nächte.

Dann ist es auch schon Zeit zum Abendessen. Vom Lokal aus sehen wir am Horizont einen goldenen Turm. Natürlich wollen wir unbedingt noch ansehen.

Dieser Weg hat sich gelohnt.

Staunend stehen wir vor dem Kalon Minarett, desm Wahrzeichen von Buchara. Am nächsten Tag lassen wir uns von der Magie der Altstadt Bucharas (UNESCO Weltkulturerbe) mit ihren imposanten Palästen, Moscheen, Mausoleen und Medresen bezaubern.

Da es heute sehr heiß (34 Grad) ist, stöbern wir immer wieder in den kühlen Basaren nach Souvenirs.

In einem der Basare werden wir von einer Gruppe junger Frauen angesprochen, die in der hiesigen Universität Deutsch lernen. Sie wollen durch das Gespräch mit Touristen ihren Wortschatz erweitern.

Der Stadtrundgang geht weiter, wir laufen bis zur Zitadelle Ark und bummeln über den Handwerker-Basar.

Am nächsten Tag geht es zur einzigen Mosche mit vier Minaretten.
Wir besuchen einen Vergnügungspart und sehen Männern beim Backgammon spielen zu. Die Beiden haben offensichtlich Spaß beim Spiel.

Heute ist der der 9. Mai – der Tag des Sieges und damit ein Feiertag. Die Altstadt von Buchara ist ein großes Volksfest. Es sind Bühnen aufgebaut, es wird gesungen und getanzt.

Uta und ich brechen nach dem Abendessen erneut auf und genießen das bunte Treiben. Musiker geben an fast jeder Ecke ein kleines Konzert, dazu wird getanzt. Es gibt keinen Alkohol, die Stimmung ist friedlich. Wir zwei Blondinen können uns unbehelligt unter die Einheimischen mischen. Gegen 23:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.

Khiva

Wir fliegen mit der Morgenmaschine von Taschkent nach Nukus, fahren durch die Wüste Kisilkum, besichtigen unterwegs die Festungsanlage Ayaz Kala und kommen am späten Nachmittag in Khiva an.

180 km Fahrtstrecke, 4 Stunden Fahrtzeit (ohne Pausen) Das ist der Tagesablauf in Kürze.

Nukus präsentiert sich von oben als moderne Großstadt mit 312.000 Einwohnern
Wahre Liebe!

Auf den Straßen sehen wir hochmoderne Autos, die alle weiß sind. Ich glaube ein einziges schwarzes Auto haben wir auf der gesamten Reise gesehen. Es sind aber auch Eselskarren, Pferdegespanne und eben dieses Paar unterwegs.

Leben in der Wüste

Die Wüste Kisilkum präsentiert sich abwechslungsreich.

Wir brauchen tatsachlich über vier Stunden reine Fahrtzeit für 180 km, ich habe noch nie einen so schlechten Straßenbelag gesehen. Es sind teilweise Schlaglöcher, die ihren Namen zu recht tragen. Streckenweise kann der Busfahrer nur in Schrittgeschwindigkeit und in Schlangenlinien fahren.

Es dämmert bereits, als wir in Khiva ankommen. Unser Hotel, das Old Khiva liegt in Sehweite der Altstadt von Khiva. Es ist ein kleines Hotel mit nur 21 Zimmern und verfügt über eine wunderbare Terrasse. Hier bleiben wir für drei Nächte.

Am Abend gibt es Dillnudeln. Der Teig wird anstatt mit Wasser, mit ausgepressten Dillsud gemacht. Obermegalecker. Unsere Reisezeit ist ideal für Liebhaber von Grünzeugs, es gibt frische Kräuter in Hülle und Fülle. Dill, Petersilie, Schnittlauch, Koriander etc. und alles wird phantasievoll zubereitet.

Gespannt erkunden wir am nächsten Tag den märchenhaften Ort Khiva. Zwischen Baudenkmälern befinden sich Wohnhäuser der Einheimischen und es spielt sich trotz Souvenirständen usbekisches Alltagsleben ab.

Am Abend gibt es Folklore

Iroda fragt uns, ob wir wollen. Richtig Lust hatte keiner. Das liegt nicht an den Kosten (1 oder 2 €/Person) sondern eher an dem bestehenden Vorurteil, dass es ein Gejaule mit schrillen Tönen sein könnte. Weit gefehlt! Die Truppe begeistert uns.

Am Abend werden wir wieder mit Spezialitäten verwöhnt.

Wir starten den neuen Tag mit der Besichtigung der Machalla (Nachbarschaft) außerhalb der Stadtmauer.

Als wir an einem Haus vorbeikommen, wo ein großer Ofen vor der Tür steht, weiht uns Iroda in das Geheimnis der usbekischen Brotbäckerei ein. Da erscheint eine ältere Frau, die sich als Schwiegermutter, also als das weibliche Familienoberhaupt vorstellt.

Sie bietet an, Brotteig fertigen zu lassen und in 2 Stunden könnten wir beim Backen zusehen. Das Angebot nehmen wir an und schon wird eine jüngere Frau – offensichtlich die Schwiegertochter – recht herrisch angewiesen, Teig anzurühren. Wir sind pünktlich von unserem Rundgang zurück, um beim Backen zuzusehen. Das frische Brot schmeckt köstlich.

Gestärkt geht es weiter durch die oft als „Freilichtmuseum“ bezeichnetet Stadt.

Wir besteigen die Stadtmauer …
… und besichtigen wunderbare Innenhöfe.
Kleiner Snack zum Mittagessen.
Nach dem Abendessen: wieder Stadtmauer!

Khiva ist eine wunderbare Stadt, die ohne weiteres ein Spielort im „Der Medicus“ sein kann.

Taschkent

Wir haben gut geschlafen und nach einem guten Frühstück starten wir zu der Stadtbesichtigung. Iroda kündigt an, dass sie uns mehr als nur die 3 großen M (Medresen, Machallas, Moscheen) zeigen wird.

Gespannt besteigen wir den Bus und los geht es. Erste Station ist die Gedenkstätte Muschestwo (Tapferkeit).

Hier wird an die Naturkatastrophe von 1966 erinnert, als ein Erdbeben fast die gesamte Stadt zerstörte. Lediglich Gebäude aus dem 16. Jahrhundert blieben stehen. Es scheint, man wusste schon damals, dass und vor allem wie man in einem Erdbebengebiet bauen sollte. Im Bereich von Khast Iman sehen wir traumhafte Gebäude, den ältesten Koran der Welt und können Iroda nicht glauben, wenn sie sagt, dass sich der Prunk der Gebäude in den kommenden Stationen noch steigen wird.

Diese drei alten Männer beten für uns, damit die Reise ein Erfolg wird.

Der Chorsu Basar ist der älteste Basar Zentralasiens. Wir durchstöbern ihn. Zuerst mit Iroda, die nicht müde wird, uns alles zu erklären und dann erobern wir die obere Etage auf eigene Faust.

Ein Genuss?! Mit dem Schwanzfett des Karakulschafs wird hier gekocht.

Usbeken und die Bewohner der umliegenden Staaten kochen gerne mit diesem Fett. Iroda warnte uns jedoch vor diesem Genuss und führte uns ausschließlich dorthin, wo „touristengerecht“ gekocht wurde. Das waren nicht nur Restaurants, sondern auch kleine Suppenküchen. Während der Reise trafen wir Deutsche, die einen Abstecher nach Turkmenistan gemacht haben, 80 % der Reisegruppe litt während der Reise an fürchterlichen Verdauungsbeschwerden, da waren wir froh über die vorausschauende Planung unserer Reiseleitung

Auch wenn die Präsentation für uns ungewöhnlich ist, wir haben alles gut vertragen. Angefangen von Erdbeeren, Kirschen zu Gurken, Salat und Rind- bzw Lamm (Hammelfleisch).

Es gibt Obst, Gemüse und Kräuter im Überfluss.

Wir sehen beim Backen zu und essen anschließend das frische Brot. Hm, ich meine, ich habe den Duft noch immer in der Nase.

Die Fahrt mit der U-Bahn ist ein weiteres Highlight des heutigen Tages.

Jede Station ist kunstvoll gestaltet. Die Züge sind zwar nicht topmodern, fahren aber pünktlich. Erstaunt hat uns das Verhalten der Menschen in den Bahnen: Sobald wir einstiegen, wurden uns Sitzplätze angeboten. Es sind viele junge Menschen unterwegs (das Durchschnittsalter ist 26 Jahre – in Deutschland 42 Jahre).

Nach dem Abendessen hat Iroda noch eine Überraschung für uns. Wir können auf einer usbekischen Hochzeit tanzen!

Glück soll es bringen, wenn Fremde als Gäste bei einer Feier dabei sind. Klar sagen wir da nicht nein und posen auch für das Familienalbum. Die Braut schaut nicht aufgrund unserer Anwesenheit so traurig. Uns wurde erklärt, dass die Braut ihre Freude über die Hochzeit nicht zeigt und nicht ausgelassen ist, damit sie nicht bösen Geister auf sich aufmerksam macht. Nehmen wir das mal so hin.

Bevor es Wodka bis zum Abwinken gibt, ziehen wir uns zurück. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.

Anreise

Das Boarding beginnt pünktlich und knapp 6 Stunden später landen wir in Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan.

Der Flug war angenehm, der Service sehr freundlich und der Beinabstand ausreichend. Am Flughafen treffen wir unsere Reiseführerin Iroda und 10 weitere Mitreisende.

Direkt nach der Ankunft im Shodlik Hotel, wo wir für zwei Nächte bleiben, tauschen wir Euro in Sum und werden bei einem Wechselkurs von 1 : 9.600 ruckzuck zu Millionärinnen.

Wir trinken ein Bier in der Hotelbar (je Flasche 2 €) und fallen müde und voller Vorfreude auf die kommenden Tage ins Bettchen.

Wieso, weshalb, warum

Vor einigen Jahren wurde ich (Bianka) von Schwägerin und Lieblingsnichte zu einer Lesung „Geschichten aus 1001 Nacht in die Buchhandlung Hilberath & Lange in Mülheim an der Ruhr eingeladen. Thema war Usbekistan.

Zwei Frauen erzählten von ihrer Reise in das bis dato für mich unbekannte Land und trugen Geschichten vor, taten dies mit viel Enthusiasmus und Liebe für Land und Leute, zeigten traumhafte Bilder und boten kleine landestypische Snacks an.

Für mich stand am Ende der Veranstaltung fest: Da muss ich hin. Nach sechs Jahren konnte ich diesen Entschluss umsetzten und am 02. Mai stehe ich mit meiner Arbeitskollegin Uta am Flughafen Frankfurt und warte auf den Aufruf zum Boarding. Unser Abenteuer kann beginnen!

Der Flug wird mit Uzbekistan Airline durchgeführt.

Hermanus

So langsam näheren wir uns wieder dem Ausgangspunkt unserer Reise. Vorher wollen wir aber noch 3 Nächte in Hermanus verbringen, wo wir neben Walbeobachtung noch Wandern im Fernkloof Reserve sowie gemütliches Laufen am Klippenpfad auf dem Programm haben. Der Kompromiss zwischen Preis und fußläufiger Entfernung zum Stadtzentrum führte uns zur Musson Street Cottage. Kurz vor der Abreise erfahren wir, dass Jan und seine Frau zu unserer Ankunft selber in Urlaub sind. So haben wir nicht nur das kleine Besucherhäuschen, sondern auch den ganzen Garten für uns.

Blick vom Garten auf das Häuschen

Mit einem zuvor bei Groupon gekauften Gutschein versuchen wir direkt im Hafen unsere Whale Watchingtour zu buchen, stoßen dabei aber auf Schwierigkeiten, da der unfreundliche Mitarbeiter uns sagt, dass es in dieser Woche keine Touren gibt, das Boot sei in der Werft. Nach erster Aufregung rufen wir die auf dem Gutschein aufgeführte Nummer an und erfahren, dass wir auf eine andere Gesellschaft gebucht werden. Also viel Aufregung um nichts, der Gutschein wird akzeptiert.

Die Fahrt um die Mittagszeit ist dann zum Glück auch nicht ausgebucht und wir haben richtig tolle Walsichtungen und können gute Fotos machen.

Walsichtung während der Walsafari in Hermanus

Am Nachmittag machen wir dann die geplante Wanderung im Fernkloof Park und wundern uns, dass es dort Wachpersonal gibt, welches uns dann auch noch einen Weg in Rufnähe zum Infozentrum empfiehlt. Wir denken uns nichts dabei und laufen unseren geplanten Weg, wollen wir doch einen Geocache suchen. Hat auch alles gut geklappt, der Park hat uns wieder gut gefallen, da wollen wir am nächsten Tag direkt noch einmal hin.

Blick vom Wanderweg auf den Ort

Die Suche im Internet am Abend ergibt allerdings, dass in der letzten Zeit häufiger Touristen auf den Wegen ausgeraubt wurden. Das erklärt auch die Präsenz der Wachleute. Mit diesem Wissen haben wir dann keine große Lust mehr auf den Park und laufen lieber den Klippenweg von Anfang bis Ende.

Der Walschreier von Hermanus

Gegessen haben wir mehrmals im Ocean Basket im Einkaufszentrum. Ist zwar vergleichbar mit einem guten Schnellimbiss (z.B. Nordsee) mit Tischbedienung, war aber qualitativ und preislich mehr als ordentlich.

Oudtshoorn – Buffelsdrift

Die weitere Route führt uns nach Oudthoorn, wo wir uns bei Doris und Franz einquartiert haben. Die beiden haben wir auf unserer ersten Südafrikatour 2005 kennen gelernt und dann witziger Weise beim 2 . Aufenthalt ein paar Monate später wieder getroffen. Inzwischen haben sie sich ihren Traum erfüllt und sind ausgewandert und stolze Besitzer einer Farm bei Oudtshoorn. Nach jahrelangen Mailkontakt treffen wir uns nun endlich wieder.

Platz satt: das ‘Farmhaus’ von Doris und Franz

Oudtshoorn, umgeben von den Groot Swartberge und den Outeniquabergen, ist schön ruhig, das Wetter ist sonnig, aber Abends kühl. Auf den Berggipfeln liegt noch Schnee. Mit Doris und Franz verbringen wir lustige und interessante Tage, wir haben uns eine Menge zu erzählen, besonders interessiert uns natürlich, was sie seit der Auswanderung alles erlebt haben.

Die Rinder kommen zur Fütterung, sobald sie gerufen werden

Leider ist der Swartbergpass nach dem Winter wegen Reparaturarbeiten gesperrt, so dass wir die geplante Rundtour nicht machen können.

Schnee auf den Gipfeln

Stattdessen schauen wir uns die Umgebung an, gehen shoppen in Oudtshoorn und besuchen auch noch die Cango Wildlife Ranch.

Ein Leopard im Wildlife Park

Tsitsikamma NP

Im Tsitsikamma NP, direkt am Meer gelegen, haben wir am ersten Tag gutes und am zweiten Tag durchwachsenes Wetter. Es reicht nur für kleinere Wanderungen, bei denen wir auch ein bikkie nass werden.

Unsere Unterkunft: Honeymoonsuite 18 a

Immerhin entdecken wir an einer hiesigen Tankstelle den ersten Tankwart, der beim Scheiben säubern das Wassereimerchen mitnimmt und nicht, wie seine Kollegen, für jeden Waschgang 10 Meter zum Eimer zurück läuft.

Bisher hat die Arbeitsweise immer für Erheiterung im Auto gesorgt, was auf Unverständnis stieß. Es ist aber auch zu gut, wenn jemand alle Scheiben des Autos reinigt und für jede Scheibe wieder zum Eimer latscht.

Am ersten Tag machen wir noch eine kurze, 1,5 stündige Wanderung über die Hängebrücke. Am nächsten Tag geht es in die angrenzenden Berge, allerdings zieht es sich schnell zu.

Blick von oben während der Wanderung

Die letzten Meter zurück zur Unterkunft werden wir nass, es hätte aber schlimmer kommen können.

Auch schlechtes Wetter kann schön sein

Kurz nachdem wir am Haus angekommen sind, öffnet sich der Himmel richtig und regnet sich aus. So passt es ganz gut, der Weg Abends zum Essen kann dann schon wieder trockenen Fußes zurück gelegt werden.

Addo Elefant NP

Wir sind locker und gemütlich die 250 km zum Addo NP gefahren und hatten zwischendurch noch die Möglichkeit, einen Geocache (Art moderne Schnitzeljagd) zu heben. Inzwischen haben wir 11 in Südafrika erledigt und hoffen, dass noch einige dazu kommen.

Addo ist wieder super, wobei es für Heiko mit seiner Elefantenphobie (seit dem Angriff im Krüger NP 2009) schon Überwindung braucht, nicht loszudüsen, wenn 2 Meter vom Auto entfernt eine Elefantenherde vorbei läuft.

Elefanten am Wasserloch

Ansonsten wieder viele Tiersichtungen; man stellt aber fest, dass dieser Park keine Nebensaison mehr kennt, alle 46 Häuser sind belegt.

Nach erfolgreicher Safaritour haben wir uns bei geöffneter Balkontür zur wohl verdienten Mittagssiesta gebettet. Ein fataler Fehler: Bianka wird von einem Rascheln geweckt und schreit laut auf. Ein Affe – wie wir später feststellen, eine grüne Meerkatze – hat sich ins Haus geschlichen und unsere Nudeltüte geklaut. Anschließend sitzt er mit seinen Kumpeln auf dem Dach und futtert genüsslich. Wir wünschen ihm alles Schlechte außer Durchfall, denn der würde wieder auf unserem Balkon landen. Nachdem die Viecher einmal Blut geleckt und Opfer erkannt haben, müssen wir uns ziemlich anstrengen, die Herrschaft über den Balkon zu halten. Aber letztendlich klappt es, wahrscheinlich steigen sie gerade bei einem anderen unachtsamen Touri ein.

Grüne Meerkatzen, die unsere Nudeln futtern

Am dritten Tag stoßen wir morgens endlich auf die erhofften Löwen. Im Übergang zwischen dem alten und dem neuen Parkteil können wir 2 männliche Junglöwen bewundern, die eine ganze Zeit gemütlich über die Straße schlendern, bevor sie wieder im dichten Dickicht verschwinden. Toll, der Abstand zu den Autos (mit uns 3) beträgt zeitweise nur 50 cm und man macht lieber das Fenster zu, um keine Zwischenmahlzeit abzugeben.

Löwen im südlichen Teil des Addo Nationalparks

Der Park war wieder toll und wir haben viele Tiere – neben unzähligen Elefanten auch Löwen, Büffel, Antilopen usw. – gesehen. Die 5 Nächte waren für unseren Geschmack aber zu viel, so groß ist der neu hinzugekommene südliche Teil dann doch nicht.

Spielende (oder kämpfende?) Elefanten

Neugierige Kudus