Sumatra adé

Wecken um 6.30 Uhr, Abfahrt um 8.00 Uhr.
Wir treten die Fahrt zum Flughafen von Padang an. In knapp einer Stunde geht der Flieger, der uns nach Jakarta, Java bringt. Etwas traurig nehmen wir von Sumatra Abschied und hoffen, dass uns die Insel Java mindestens genau so gut gefällt. Mit einer kleinen Verspätung flogen wir los.
Im Flugzeug saß Heiko am Fenster, ich in der Mitte und neben mir ein Indonesier. Als das Essen serviert wurde, hat er sich daraufgestützt, als stände er kurz vor dem Hungertod und fraß wie ein Schwein. In der Zeit, in der ich mein Obst aß, hatte er bereits das warme Gericht, das Brötchen, das Obst und den Kuchen in sich hineingestopft.
Dann friemelte er die Kotztüte heraus, “nein” schrie ich innerlich “nicht das!”. Aber zum Glück packte er nur die Salz-, Pfeffer- und Zuckertütchen und das Erfrischungstuch hinein. Durchatmen, weiter essen, noch mal gut gegangen.
Am internationalen Flughafen von Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens, der so groß war wie unserer in Essen/Mülheim, angekommen, bekamen wir unsere Voucher für die Übernachtungen auf Lombok und Kuta.
Auf der Fahrt zum Hotel kontrollierte Heiko die dort angegebenen Zeiten. Es stimmte (natürlich) nicht mit unserer Planung überein. Uns hat das nicht besonders gewundert und nicht mehr sonderlich aufgeregt, der Urlaub scheint uns bereits gut zu bekommen. Veronica erklärte sich auch sofort bereit, die Angelegenheit für uns zu klären. Soll sie auch, dafür ist sie ja da.
Die Busfahrt vom Flughafen zum Hotel war nach den Tagen in Sumatra erschreckend. Wo noch in Sumatra alles grün war und die Straße nur aus 1,5 Spuren bestand, fuhren wir nun auf einer 6spurigen Autobahn an den Slums von Jakarta vorbei, auf riesige Hochhauskomplexe zu. Es war – von den ausländischen Schriftzügen an den Plakaten und der absolut chaotischen Fahrweise abgesehen – genau so, als wenn man nach Frankfurt reinfährt.


Am Hotel angekommen, was eine sehr gute Wahl von Djoser war, wusch ich erst etwas Wäsche, damit wir für Java wieder frisch gerüstet sind.
Gegen 18.00 Uhr kam Anja und wir wollten mit ihr die Hotelumgebung erkunden, bevor wir uns im Hotel mit den beiden Neuen zum Kennenlern-Essen treffen werden.
Wir sind ca. 50 Meter die Straße entlang gelaufen und kamen uns vor wie Crocodil Dundee in New York. Zu laut, zu dreckig, zu viele stinkende Autos und Mopeds. Übereinstimmend fanden wir die Natur auf Sumatra schöner. Also drehten wir um und tranken an der Hotelbar schon mal ein kleines Bierchen.
Mit den Neuen, Michaela und Yvonne, sind wir auf den Rat von Emil, dem Leiter der holländischen Djoser-Gruppe, in ein Lokal gegangen, das den Charme einer Wartehalle hatte und auf 15 Grad heruntergekühlt war.
Bei einer Außentemperatur von etwa 30 Grad, sah ich mich schon im Fieberwahn die nächsten Tage überstehen. Dafür war das Essen der Innentemperatur angepasst, Pinguine hätten gerne Cha-Cha-Cha darauf getanzt.
Aber warte, mein Freundchen, dachte ich so bei mir, Rache ist süß und schließlich erreichen wir ab sofort immer einen Tag vor den Käsköppen den nächsten Ort, da wird sich das eine oder andere schon regeln lassen.
Das nächste Bierchen haben wir dann in einem Biergarten fröhlich schwitzend zu uns genommen. Wir besprachen den morgigen Tag und als wir uns auf 7.30 Uhr statt 7.00 Uhr frühstücken einigten, zog Gudrun einen Flunsch. Sie wollte von Jakarta etwas sehen und so früh wie möglich los.
Bin mal gespannt, ob sie morgen am Frühstückstisch sitzen.

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