Bukittingi 2

Ausschlafen war heute die Devise. Erst um 8.30 Uhr frühstückten wir und dann ging es mit unserem Bus zum Königspalast.
Der ursprüngliche Palast wurde im Unabhängigkeitskrieg zerstört, aber originalgetreu wieder aufgebaut.
Die Fahrt wurde auch wieder von Fotostopps und einer kleinen Wanderung unterbrochen. Ich glaube, ich habe jetzt schon zuviele Bilder von zu vielen Reisfeldern- und terrassen gemacht, aber sie sind auch immer wieder zu schön, um sie nicht zu knipsen.
Wir besichtigten eine Kaffeemühle, die eigentlich Kaffeemörser hätte heißen müssen. Mit Wasserkraft wurde vor der kleinen Hütte ein Rad angetrieben, dass wiederum vier Mörser im Hütteninneren antrieb. Auf diese Weise wurden die Kaffeebohnen “gemahlen”. Aber egal, welche Bezeichnung nun die richtige ist: der Duft, der uns schon von weitem entgegenkam, war umwerfend. Sofort hatten alle Kaffeesüchtigen, die sich im Urlaub mit Tee begnügten, Sternchen in den Augen.
Am Palast waren bereits Horden von Schulklassen unterwegs, die Kinder machten für uns Langnasen aber immer respektvoll Platz. Das ging aber nur so lange gut, wie wir uns bewegten, um uns den wirklich schönen Palast anzusehen. Als wir uns auf ein Mäuerchen in den Schatten setzten, kamen zuerst zaghaft sieben Mädchen an und fragten, ob sie mit uns Fotos machen durften. Ohne zu ahnen, was geschehen würde, sagten wie “ja”.
Damit war aber der Bann gebrochen. Der Palast war ab diesem Moment für die Einheimischen so was von egal und wir fühlten uns wieder wie Filmstars.
Etliche volle Filmrollen später, fuhren wir vergnügt und auch ein bisschen stolz und eitel zurück nach Bukkitingi.

Langhaus während der Rundfahrt

Der Nachmittag war “frei”. Trotzdem gingen wir alle zusammen zum Aussichtspunkt der Stadt und genossen die spektakuläre Sicht auf den Canyon. Auch hier gab es wieder Autogrammwünsche zu erfüllen. Nur mit Mühe habe ich mich zurückhalten können, um nicht mit Di, Lady, Buckingham Palace, London, zu unterschreiben.
Anschließend trabten wir mit Anja und Georg weiter zum Wahrzeichen der Stadt, einem großen Glockenturm und stürzten uns dann in das Getümmel des Basars. Bereits nach kurzer Zeit war uns das Gewimmel aber zu viel und wir nahmen eine “Abkürzung” zum Hotel.
Da Anja und ich uns aber in den Kopf gesetzt hatten, im Hotel eine Wassermelone zu essen, liefen wir kreuz und quer durch die Gassen, kamen dann zu einem Markt und sahen dort einem Mann zu, der in einer Minute ein Hühnchen schlachtete, rupfte und zerlegte. Kurz bevor uns allen schlecht wurde, bogen wir drei ab – Georg hatten wir unterwegs verloren – und liefen ……… in die falsche Richtung.
Erst spät kamen wir im Hotel an, dafür aber mit einer riesigen Wassermelone. Die Melone zerlegten wir auf unserer Dachterrasse, luden Lutz und Gudrun noch dazu ein und schwätzten, bis es Zeit zum Abendessen war.

Als nächtliches Bonbon hatte Veronica uns Karten für einen Tanz der Einheimischen besorgt. Heiko hat direkt dankend abgelehnt, er verbringt lieber den Abend mit seinem Buch.
Bei Abendessen machten Gudrun und Veronica lange Gesichter, denn ihre bestellte Pizza kam auch nach 1,5 Stunden nicht. Wir waren eben in Sumatra und nicht in Italien. So mussten beide hungrig den Abend überstehen.

Die Tanzdarbietung war – na ja ganz nett. Es war eher die Darbietung einer Laienspielgruppe zu sehr gewöhnungsbedürftiger Musik. Trotzdem gingen die 100 Minuten Programm erstaunlich schnell um.
Im Hotel saß Heiko gemütlich mit Bierchen und seinem Buch an der Bar. Zwar waren wir alle müde, aber ohne Absacker wollte keiner von uns ins Bett.
So wurde es nach Mitternacht, bis meine Ohren das Bettlaken berührten.

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