Busfahrt

Um 5.45 Uhr erklang bereits das freundliche “Good Morning” unseres menschlichen Weckers. Die zweite heiße Nacht war überstanden. Gestern, kurz vor dem Einschlafen, hatten wir noch ein Erlebnis der dritten Art: Als ich unser offenes Bad betrat, um vor dem Schlafengehen noch einmal die Toilette auszusuchen, damit ich nicht in der Nacht durch das Moskitonetz über dem Bett zu Fall gebracht werde, was starrte mich in ca. 3 Meter Höhe an?? Die größte und fetteste Spinne, die ich je in meinem Leben gesehen habe und auch hoffentlich nie mehr sehen werde! Selbst aus der Entfernung, war sie noch Handteller groß. Es war ein Exemplar mit dicken Beinen, ob behaart, konnte ich nicht erkennen, aber ich behaupte mal: ja sicher.
Nun war guter Rat teuer. Ich musste aufs Klo, die Spinne saß in nicht zu erreichender Entfernung genau an der Wand, der ich beim Pipi machen den Rücken zudrehe. Verkehrt herum aufs Klo? Mit Taschenspiegel pullern? Ohnmächtig zusammen brechen? War mir alles zu blöd.
Also rief ich Heiko, der auch erst einmal schlucken musste. Er hat dann die Spinne während meines Geschäftchens im Auge behalten und ich habe es bei ihm genauso gemacht.
Heute morgen war die Spinne weg. Sicherheitshalber bin ich aber auch ohne Brille ins Bad gegangen.
Etwas verpennt saßen wir kurz nach 6.00 Uhr am Frühstücktisch. Je nach Gusto gab es Nasi Goreng, Bananapancake, Nudelsuppe oder Obstsalat.

Dann ging die Busfahrt, die bis 18.00 Uhr dauern sollte los. Veronica versprach, dass viele Stopps eingelegt würden, die die Fahrt unterbrechen und damit es nicht langweilig werden sollte.
So wurde es auch gemacht: Der 1. Stopp war in an einem chinesischen Tempel, in dessen Innenbereich Glasvitrinen aufgestellt waren. In den Vitrinen befanden sich Urnen und ein Passbild des Verstorbenen hing jeweils davor. Eben die chinesische platzsparende Version eines Friedhofes.

Dann gab es noch eine kleine Kaffeepause und auf Wunsch aller, war zum Mittag echtes indonesisches Essen (Padang) angesagt.
Aber unsere Gesichter wurden immer länger, als wir sahen, was uns aufgetischt wurde. Fischköpfe, die einen angrinsten; Mägen und Därme; Nierchen, Trockenfisch usw.. Angewidert verließen Gudrun und Lutz sofort den Tisch, wir haben aber gute Miene zum bösen Essen gemacht und uns das herausgepickt, was wir mochten. So gab es für Heiko Gado-Gado (Gemüse in Erdnusssoße) und für mich Schalentiere. Auch Anja und Georg (vor allem Georg) haben sich tapfer um die o.g. Speisen herum gegessen und sind dann mit uns schnurstracks zum Obstmarkt gegangen, um den restl. Hunger mit frischer Ananas zu stillen.
Gut bei dem Padang Essen ist, dass nur das bezahlt werden muss, was auch gegessen wurde, also fiel die Rechnung im Lokal nicht sonderlich hoch aus …..

So gestärkt fuhren wir weiter in ein Batang-Dorf, was nicht unbedingt der Brüller war, es war uns hier zu schmutzig und verkommen, dafür hat uns aber der in der Nähe befindliche Königspalast um so besser gefallen.
So langsam näherten wir uns dem Dörfchen, wo uns das hoteleigene Boot nach Tuk-Tuk auf die Insel Samosir brachte. Die 45 Minuten Überfahrt erfolgte hinein in einen traumhaften Sonnenuntergang.


Unser “Hotel Toledo” war spitze. Eine weitläufige Anlage, direkt am See gelegen und unsere Zimmer hatten alle Seeblick.

Abendessen gab es heute im Restaurant “Bamboo”. Unten auf der Speisekarte stand: Wenn Sie Musik haben wollen, dann fragen Sie danach. Wir wollten und fragten.
Nach 15 Minuten war ein Viertel des Lokales leergeräumt (außer uns waren eh keine anderen Gäste da), um so Platz für 5 Männer zu schaffen, die uns mit Gesang und Gitarrenspiel unterhielten. Der Sumatra-Sunrise, ein Getränk aus Arrak und Zitronensaft, tat sein übriges, um den Abend zum Erlebnis zu machen.

Morgen kann jeder das tun, wozu er Lust hat, daher ist es nicht schlimm, dass ich die letzten Worte gegen Mitternacht zu Papier bringe, denn morgen kann ich so lange schlafen, wie ich will!

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