Ankunft

In Singapur ist es jetzt 10.00 Uhr vormittags und wir haben 30 Minuten Aufenthalt, die wir natürlich für ein Zigarettchen nutzen wollen. Also, raus aus dem Flieger.
Der Gang zum Flughafengebäude ist auf 18 Grad heruntergekühlt und alle Passagiere müssen an einem Wärmebildmonitor vorbei. Sobald ein Passagier Temperatur, sprich Fieber hat, wird er direkt aus dem Verkehr gezogen und muss auf die Quarantänestation. Zum Glück konnten wir alle passieren und irrten auf dem riesigen Flughafen von Singapur auf der Suche nach einer Insel der Glückseeligkeit herum. Am entgegengesetzten Ende, kilometerlange Laufbänder weit, haben wir dann eine gefunden, die Zeit reichte nur für einen Glimmstängel und schon hechteten wir wieder zurück.
Dann ging es in den Flieger nach Jakarta, diesmal aber nur noch für 1,5 Std.

In Jakarta gab es das erste Chaos! Heiko und ich waren uns sicher, dass unser Gepäck nicht bis nach Medan, Sumatra, durchgecheckt wird, da Medan kein internationaler Flughafen ist, der Rest der Gruppe war aber anderer Meinung, da sie eine entsprechende Information in Amsterdam bekommen hätten..
Es wurde diskutiert: Gehen wir direkt ins Flugzeug oder warten wir aufs Gepäck? Wir behielten Recht und das Ende vom Lied war: boarding time: 11.30 Uhr, Start: 12.00 Uhr, wir im Flieger mit hängenden Zungen und Durst genug für ´nen six Pack Bier um 11.56 Uhr.

Nach weiteren 2 Stunden Fliegerei hatten wir endlich unser Ziel erreicht: Medan. Ein kleiner Bus, mit Platz genug für 6 Personen (davon für drei mit je einer Doppelsitzreihe), wartete schon auch uns. Die 3,5 stündige Fahrt verging erstaunlich schnell. Wir machten unsere ersten Fotostopps bei einer Dorfhochzeit und einer Palmölplantage. Die Plantagenfelder, wenn man sie so bezeichnen kann, begleiteten uns auf gut zwei Stunden Fahrt. Palmen rechts und links vom Straßenrand, so weit das Auge reichte.
Dann, fast versteckt im Dschungel, kam unser Hotel in Sicht. Der Busparkplatz lag vor einem Fluss und das Hotel – über eine Hängebrücke zu erreichen – dahinter. Sofort stürmten 25 – 30 Jugendliche (fast) den Bus, in der Hoffnung, sich mit dem Tragen eines Gepäckstückes etwas Taschengeld zu verdienen.
Über die Hängebrücke ging es, an einem kleinen Dörfchen vorbei, zum Hotel. Wir würden die besten Zimmer bekommen, versprach Veronica und Recht hatte sie. Unser Doppelbett stand auf einer gefliesten Empore, hatte ein Moskitonetz (und Heiko sofort glänzende Augen); der Brüller war aber das nach oben offenen Gartenbad. 2/3 war Dschungel, ein Waschbecken, ein Klo und ein Etwas, was aussah, wie ein Duschkopf, der an der Wand hing. Daneben ein Regler, was wohl bedeutet: Wasser an oder aus. Kein warmes Wasser? Der Gedanke durchzuckte mich und: Kalt duschen? Die Haare waschen? Meine Befürchtungen waren aber umsonst, zwar kam kein heißes Wasser, aber auch kein kaltes, es war eher lau. Bei der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit sogar sehr, sehr angenehm.

Um 19.30 Uhr trafen wir uns zum Essen im Hotel-Restaurant. Es war ein großer Bereich ohne Wände mit Tischen und Stühlen, nur mit einem Rattan-Bambusdach gegen evtl. Regengüsse geschützt. Ein Tisch war besetzt, wie sich herausstellte mit einer 20 Personen zählenden Reisegruppe von Djoser Holland. Für 80 Cent/Person schlugen wir uns die Mägen voll. 0,7 l Bier kostete 1,50 €. Es wurde ein billiger Abend.

Jetzt sitzen wir auf unserer Terrasse, trinken noch einen Absacker und lauschen der Dschungelmusik: Grillen, Kröten, Geckos und ich weiß nicht was noch alles.

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