Inle-See 2


In Erwartung des Wandertages fiel das Aufstehen nicht schwer, mit Wanderschuhen bekleidet stampfte ich gerade die schmale Holzstiege herunter, als ich hörte: “Da kommen sie”.

Jeden Tag direkt nach Sonnenaufgang tapern 40 – 50 Mönche die Straßen entlang, gegen 7.00 Uhr kommen sie auch an unserem Hotel vorbei. Rechts und links von der Straße treten Frauen aus ihren Häusern und geben den Mönchen Reis in ihre Bettelschüsseln.

Wir also raus, um uns die tägliche Prozession anzusehen und natürlich um zu fotografieren.

Die allmorgendliche Prozession der Mönche

Um von dem Geschehen einen anderen Blickwinkel zu bekommen, huschte ich kurz durch die Mönche hindurch auf die andere Straßenseite. Prompt trat ich dabei auf einen Köter, der dösend oder noch schlafend am Straßenrand lag. Erschrocken sprang er auf und biss mich in den Fuß! Hätte ich nicht schon meine Wanderschuhe angehabt, wäre es wohl ein Fall für Nadel und Faden geworden. Aber, ein klasse Bild habe ich dennoch machen können.

Nach dem Frühstück gingen wir mit unserem Führer, Daniela, Huschhase und Erich los. Der Führer brachte uns zuerst zum Markt, damit wir dort das bunte Treiben beobachten konnten. Es gab alles, was das Herz begehrte: Blumen, Reis, Salz, Süßigkeiten, Benzin, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse.

Buntes Treiben auf dem Marktplatz

Weiter ging es die Straße entlang und nach kurzer Zeit bogen wir in einen nicht mehr geteerten Weg ein. Wir stiegen einen Berg hinauf und erreichten eine Höhle. Hier leben zwei Eremitenmönche mit ihren beiden Katzen, sie luden uns zum Tee ein und wir plauderten ein bisschen.

Der freundliche Einsiedler mit Katze

Es ging den Berg wieder runter und den nächsten wieder hinauf und wieder in eine Höhle hinein. Durch diese Höhle konnten wir laufen und sahen in kleinen Nischen liebevoll mit Blumen geschmückten Buddha Staturen stehen und Ausgang war dann noch ein großer liegender Buddha zu bestaunen.

Am nächsten Berganstieg kamen uns zwei Kinder entgegen. Himmel, was waren die schmutzig. Zu denen konnte wirklich gesagt werden “starren vor Schmutz”, der größere der beiden hatte auch noch eine Rotznase, die auch herrlich mit viel Straßenstaub markiert war. Nun ging bei mir die Knipserei los: Jedes kleine Straßenkind wurde abgelichtet. Einen Heidenspaß hatten die Kiddis, als ich ihnen anschließend die Bilder in der Kamera gezeigt habe.

Nach einer weiteren Teepause und einem weiteren Stopp, wo es auch was zu Essen gab, gingen wir wieder in Richtung Stadt. Kurz bevor wir auf geteerte Straßen stießen, kamen uns zwei ca. 7jährige Kinder entgegen. Sie schoben einen selbstgebastelten Holzschubkarren mit krummen, nicht unbedingt runden Rädern. Uns wurde erklärt, dass die Kinder mit dem unhandlichen Wagen morgens den Berg runter in die Stadt fahren, um dort Brennholz zu verkaufen und wenn sie alles los geworden sind, dann dürfen sie wieder nach Hause kommen.

Direkt nach den 7jährigen ächzte ein ungefähr 4jähriger Junge mit seiner Schubkarre den Berg hoch. Er war bis zu den Haarwurzeln dreckig, seine Hose war zerrissen und so wie es aussah, auch seine Karre nicht mehr so ganz in Ordnung. Dicke Tränen rollten ihm über die Wangen und ich meinte, noch nie ein kleines Kind dermaßen schwitzen gesehen zu haben.

Das schwer arbeitende Kind

Erschöpft von der Wanderung, wurde im Hotel angekommen erst einmal bis 15.00 Uhr Siesta eingelegt und den restlichen Teil des Tages verbrachten wir gemütlich.

Wir schlenderten durchs Dörfchen, waren im Internet, wir kauften ein weiteres Souvenir – diesmal ein altes Tatoo – Gerät, selbstverständlich gab es auch ein Sonnenuntergangsbier und in dem Laden neben unserem Hotel lecker Essen. Hier wurde prima Caipi für 1 € gemischt.

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